Samstag, 30. Mai 2009

Aarau sichert sich erneut Rang 5

Lange Zeit sah es danach aus, als würden sich Aarau und Xamax zum dritten Mal in dieser Saison torlos trennen, doch ein Doppelschlag der Xamaxien sorgte nach Ablauf einer Stunde Spielzeit für eine Vorentscheidung. Zwar wusste Pejcic – heute mehr als nur ein Lichtblick – für Aarau per Kopf nochmals zu verkürzen, und traf wenig später ausserdem noch die Querlatte, doch in der Nachspielzeit sorgte Nuzzolo für den klaren Endstand. Trotz perfekten äusseren Bedingungen hielt sich der Zuschaueraufmarsch in Grenzen, wobei die heimische Fanszene immerhin durch ein Spruchband ("Notre passion vous menera à la victoire") auffiel.



Das letzte Spiel der Saison (und, wie man später erfahren sollte, auch der letzte Auftritt des Aarauer Erfolgstrainers Ryszard Komornicki) war von eher surrealer Natur: Im Duell mit dem chancenlosen Fixabsteiger aus Vaduz war die Einwechslung von Nachwuchstalent Emir Sinanovic nötig, um das Runde (nach über 50 Minuten) ins Eckige zu bringen. Vor den Augen von zwanzig Gästefans erhöhte Topscorer Bengondo in der Mitte der zweiten Hälfte akrobatisch auf 2:0, wodurch sich Aarau am letzten Spieltag doch noch den fünften Tabellenplatz ergatterte.

Freitag, 29. Mai 2009

FC Rüthi 0 FC Widnau 4

2. Liga regional (OFV)
Sportplatz Rheinblick, Rüthi
Attendance: 250 (-)


Es gab durchaus gute Gründe, um den Freitagabend im St. Galler Rheintal zu verbringen. Nicht nur, dass das Lokalderby – knapp 15 Kilometer trennen die beiden Orte – zwischen dem Dritten und dem Ersten ein ansprechendes sportliches Niveau versprach. Bei einem Auswärtssieg hätte Widnau zudem den Aufstieg in die 2. Liga Interregional fixieren können. Auch Kollege Bock liess sich diesen Klassiker auf dem ausbaulosen Sportplatz am südlichen Dorfrand nicht entgehen, wobei der Auftakt mit einem frühen Kopftor der Gäste vielversprechend war.



Der Aufstiegsaspirant war auch in der Folge in allen Belangen überlegen. Ein überraschender Handelfmeter und ein erneuter Kopfballtreffer liessen den Spielstand noch vor dem Pausenpfiff auf 0:3 ansteigen. Bei unangenehmen Temperaturen nahm auch die Qualität der Begegnung laufend ab. Als die Gegenwehr der Einheimischen schliesslich gegen Null tendierte, kam Widnau zu einem vierten Treffer (70.), nachdem zuvor mehrere Chancen grosszügig ausgelassen wurden. Die Aufstiegsfeier der Widnauer - vor sechs Jahren aus der 2. Liga Interregional abgestiegen - konnte also beginnen, während Rüthi auf dem dritten Tabellenplatz verharrt.

Samstag, 23. Mai 2009

FC 08 Homburg 2 SC Idar-Oberstein 1

Oberliga Südwest
Waldstadion, Homburg/Saar
Attendance: 326 (-)


Als man im Laufe des Morgens aus den Träumen erwachte, waren die möglichen Ausflugsziele auf eine überschaubare Anzahl reduziert worden, sodass eine Wahl ohne langes Nachdenken erfolgen konnte. Die drittgrösste Stadt des Saarlandes wurde angesteuert, auch wenn der sportliche Wert dieses Spitzenspiels (Zweiter gegen Vierter) aufgrund der schon entschiedenen Aufstiegsfrage zugunsten von Saarbrücken eher gering war. Als Entschuldigung für den enttäuschenden Zuschaueraufmarsch konnte diese Tatsache allerdings auch nicht genügen. Unter den Anwesenden befanden sich auch ungefähr zwanzig Mitglieder der heimischen Fanszene, deren akustisches (vereinzelte Gesänge) und optisches Potential (zwei Schwenkfahnen) sich jedoch in einem engen Rahmen bewegte.



Das Geschehen auf dem grünen Rasen kam insgesamt über die Bezeichnung "müder Sommerkick" (mit entsprechenden Temperaturen) nicht hinaus. Beide Teams liessen sich viele Freiräume, was Homburg – in dieser Saison mit 16 Siegen und einem Remis (in 17 Heimspielen) – zehn Minuten vor der Pause aus kurzer Distanz zum Führungstreffer nutzen konnte. Eine Viertelstunde vor Schluss kamen die Gastgeber, nach einem krassen Abwehrfehler, zum zweiten Tor. Der Ehrentreffer von Idar-Oberstein in der Schlussminute war nicht mehr als Resultatkosmetik. Das Waldstadion, das diesen Namen zweifellos verdient, verfügt über eine überdachte Sitzplatztribüne (mit 14 grünen Sitzreihen, und dem weissen Schriftzug "Homburg"). An den übrigen Seiten verlaufen durchgehend zwei Dutzend unüberdachte Stehstufen, mit vielen Wellenbrechern versehen.

Freitag, 22. Mai 2009

FC Rastatt 04 4 SV 08 Kuppenheim 1

Verbandsliga Südbaden
Münchfeldstadion, Rastatt
Attendance: 1100 (-)


Einem mageren Zeitbudget hatte man es zu verdanken, dass der freitägliche Abend "nur" in Rastatt verbracht wurde. Aber nicht nur das traumhafte Sommerwetter, auch die Spielpaarung und der Ground wussten die vermeintliche Notlösung (als ob Elversberg oder Schalke II echte Alternativen gewesen wären...) aufzuwerten. Das altehrwürdige Münchfeldstadion, am südlich(st)en Ende der Kreisstadt gelegen, nimmt auf Ebene der Verbandsliga einen Spitzenplatz ein, verfügt es doch über eine überdachte Sitzplatztribüne (mit sieben Holzbankreihen) und acht angrenzende bzw. gegenüberliegende Stehstufen nach alter Bauweise. Auf Letzteren fanden sich auch zahlreiche (ruhige) Besucher des Gastvereins aus Kuppenheim (nur sechs Kilometer entfernt) ein, um diesem Lokalderby beizuwohnen. Die heimischen Supporter konnten derweil auf die Unterstützung von befreundeten Anhängern aus Singen zählen. Dabei waren nicht nur einige Doppelhalter und Schwenkfahnen im Einsatz; auch kurze Sprechchöre der kleinen Fangruppe waren mehrmals zu vernehmen.



Nachdem man im letzten Heimspiel der Erfolgssaison alle obligaten Verabschiedungen von Spielern und Trainer abgehandelt hatte, durfte Rastatt mit seinem Startfurioso beginnen, das den Einheimischen heute trotz Kurzarbeit drei Punkte einbringen sollte. Ein Handspiel des dunkelhäutigen Kuppenheim-Verteidigers, und der damit verbundene Strafstoss, sorgten frühzeitig für erste Jubelszenen im Lager von Rastatt, das die Führung wenige Minuten später ausbaute – und in der Mitte der ersten Hälfte per Freistoss, unter gütiger Mithilfe des gegnerischen Keepers, sogar auf 3:0 stellte. Nichts an seinem Unterhaltungswert einbüssend, war das Spiel in der Folge allerdings ausgeglichener. Kuppenheim nutzte schliesslich eine Schwächephase der heimischen Akteure zum Ehrentreffer kurz vor Ablauf einer Stunde Spielzeit. Nun brach die Qualität dieses Derbys drastisch ein, sodass der vierte Rastatter Treffer in der Nachspielzeit einen einsamen Höhepunkt in der schwachen Endphase dieses (anfangs spektakulären) mittelbadischen Aufeinandertreffens darstellte.

Donnerstag, 21. Mai 2009

FC BW Feldkirch 0 FC Dornbirn 1913 2

Regionalliga West
Waldstadion Gisingen, Feldkirch
Attendance: 400 (10)


Am Auffahrtsfeiertag bot sich eine optimale Möglichkeit, um die beiden (letzten) verbliebenen Grounds in Vorarlberg mit einer bestuhlten Tribüne zu kreuzen. Das erste Ziel des freien Tages war folglich der Bezirkshauptort Feldkirch, dessen (Wald-)Stadion im Stadtteil Gisingen (ca. vierzig Minuten Fussweg vom Hauptbahnhof entfernt) mit einer neuen, überdachten Tribüne (fünf Sitzreihen) aufwarten konnte. Das morgendliche "Bier-Derby" (O-Ton Speaker, Frastanzer vs. Mohrenbräu) sorgte trotz sommerlichen Bedingungen nur für einen begrenzten Aufmarsch der Zuschauer, wobei sich ein Besuch (im Nachhinein betrachtet) auch nicht mit der Qualität des heutigen Spiels rechtfertigen liess.



Der Auftakt war zwar durchaus gefällig, doch schliesslich begnügte sich Dornbirn mit zehn Minuten Fussballkunst, um sich drei weitere Punkte im Titelkampf – ein Aufstieg scheint nach der zweiten Lizenzverweigerung eher unwahrscheinlich – zu sichern. Aus dem ersten gelungenen Angriff der Gäste resultierte sogleich der Führungstreffer, mit einem Schuss unter die Querlatte; zehn Minuten später stellte Dornbirn per Kopfball auf 0:2. Auf weitere Tore warteten die Zuschauer – unter denen sich auch eine (mit Trommeln und Sprechchören) gelegentlich aktive Fangruppe der gastierenden Rothosen befand – vergeblich, da die Einheimischen offensiv nichts zustande brachten und Dornbirn seinen Vorsprung mühelos verwaltete.

VfB Hohenems 2 SC Schwaz 0

Regionalliga West
Herrenriedstadion, Hohenems
Attendance: 100 (-)


In Hohenems wurde das Herrenriedstadion – vor Jahren bereits einmal ohne Spiel in Augenschein genommen – in gemütlicher Laufdistanz vom örtlichen Bahnhof ausgemacht. Es kann sich mit einer überdachten Tribüne (insgesamt 846 rote Sitzschalen, verteilt auf neun Reihen) und acht brüchigen, überwachsenen Stufen auf der Gegengeraden durchaus sehen lassen. Die Hauptattraktion auf dem Stehrängen ist allerdings ein (zweifellos) verwirrter Herr im fortgeschrittenen Alter, der die heimische Equipe als Ein-Mann-Fanclub (mit Kuhglocke, Tröte und Zaunfahne) leidenschaftlich unterstützt. Ein weiteres Highlight sind seine Einsätze von Pyrotechnik im Anschluss an jeden Treffer von Hohenems, dass die erste Saison nach dem Aufstieg, ebenso wie Schwaz, im breiten Mittelfeld der Tabelle abschliessen wird.



Dementsprechend war heute Nachmittag zweimal Feuerwehr über dem örtlichen Ground zu erblicken: Beim "Emser" Führungstreffer in der Mitte der ersten Halbzeit sorgte eine zielstrebige Kombination für akute Tiroler Hilflosigkeit. Und das Kopfballtor (in der 94. Minute) war gleichbedeutend mit dem Schlusspunkt. Dazwischen lebte die Begegnung mehr von der Spannung als von spielerischen Glanzlichtern, wobei beide Teams noch einen Aluminiumtreffer zu beklagen hatten – und Hohenems mehrmals eine frühe Entscheidung verpasste. Bemerkenswert: Auch als sich ein plötzliches Gewitter minutenlang über dem Rheintal entlud, beharrte der einsame Supporter auf seiner "Oberkörper frei"-Darbietung. Zur Sintflut gesellte sich in der Folge auch noch eine Kartenflut, deren Höhepunkt ein Platzverweis gegen Schwaz darstellte.

Sonntag, 17. Mai 2009

VfR Pforzheim 2 FC Germania Brötzingen 2

Kreisliga Pforzheim
Stadion Holzhof, Pforzheim
Attendance: 250 (-)


Die Alternativen an diesem Sonntag waren sehr eingeschränkt, sodass selbst der Karlsruher Vorort Durlach zur Disposition stand – und schliesslich auch umgesetzt wurde, nachdem man auf die morgendliche Ansetzung des Pforzheimer Derbys gestossen war. Das Stadion Holzhof des 112-jährigen Kreisligisten besitzt eine frappante Ähnlichkeit mit dem Ground des erfolgreicheren Stadtrivalen 1. FC Pforzheim. Auf einer Längsseite findet sich eine erhöhte Sitztribüne (dreizehn Holzbankreihen) mit Überdachung. Die restlichen Seiten sind (fast) durchgehend mit fünf bis sieben breiten Stehstufen versehen. Aber während das Stadion vollauf überzeugte, wollte auf dem grünen Rasen lange Zeit keine Derbystimmung aufkommen – und die Zuschauer bevorzugten ebenfalls ein gemütliches (und stilles) Sonnenbad auf den enttäuschend besetzten Rängen.



Erst als die Gäste nach einer halben Stunde entgegen dem Spielverlauf in Führung gingen, nahm das Lokalduell an Fahrt auf. Der heimische Tabellenführer wusste nämlich noch vor der Halbzeitpause auszugleichen. Und nachdem eine herrliche VfR-Einzelaktion nur mit einem Pfostentreffer belohnt worden war, wurde der verdiente Führungstreffer für die Gastgeber in der Mitte der zweiten Hälfte doch noch Tatsache. Auch Brötzingen kam zu Torchancen, die der aufmerksame VfR-Keeper jedoch allesamt zu Nichte machte. Ein kapitales Blackout eines Vordermanns (missglückte Kopfballrückgabe, elfmeterreifes Foulspiel) führte zum unnötigen Ausgleich für Brötzingen in der finalen Minute. Und Pforzheim hatte sogar noch Glück, nach einer dramatischen Nachspielzeit (nach einem Lattenkopfball) nicht ohne Punkte dazustehen.

ASV Durlach 0 Bahlinger SC 2

OL Baden-Württemberg
Turmbergstadion, Karlsruhe
Attendance: 200 (-)


Der herrliche Sommertag zeigte sich auch in Karlsruhe-Durlach von seiner besten Seite, als man überpünktlich beim örtlichen Turmbergstadion eintraf. Der Ground verfügt auf beiden Längsseiten über sechs, in der Mitte der Haupttribüne sogar überdachte Stehstufen; auf der Gegenseite sticht der funktionsfähige Gästesektor (eine Auflage für die Oberliga?) sofort ins Auge. Die unwichtige Begegnung – auch wenn Durlach theoretisch noch abstiegsbedroht ist – vermag die Zuschauer nicht von den aufgestellten Sitzbankgarnituren zu reissen; zumal Bahlingen nach einer heimischen Unachtsamkeit schon in der sechsten Minute zum 0:1 einschiessen kann.



Die Gastgeber agierten insgesamt erschreckend fehleranfällig, wodurch es den südbadischen Gästen leicht fiel, allfällige Angriffsversuche des Allgemeinen SportVereins Durlach schon frühzeitig zu unterbinden. Zwar traten die Karlsruher mit fortlaufender Spielzeit eher dominanter auf, doch das Durchsetzungsvermögen am gegnerischen Strafraum liess weiterhin zu wünschen übrig. Einem Torerfolg am nächsten kamen die Einheimischen schliesslich bei einem Schuss an die Oberkante der Querlatte, doch zehn Minuten vor Schluss besiegelte ein schneller BSC-Konter - erfolgreich abgeschlossen - einen erfolglosen Nachmittag für die Gastgeber.

Samstag, 16. Mai 2009

Das Ende aller Europacup-Träume

Der Wunsch nach internationalen Ernstkämpfen blieb auch in dieser Saison unerfüllt. Zwar verdiente sich sowohl der Gastauftritt beim Grasshopper Club (1:1) als auch das Duell mit dem Berner Cupfinalisten (0:1) das Prädikat "solide", doch die letzte Entschlossenheit, um den vierten Tabellenrang doch noch zu erreichen, war bei vielen Akteuren nicht mehr auszumachen. Zu den löblichen Ausnahmen durfte der geborene Kämpfer (und Leader der internen Torschützenliste) Bengondo zählen, der den tragischen Helden im menschenleeren Letzigrund mimte, indem er nach seinem Ausgleichstreffer wegen überschwänglichem Torjubel mit der Ampelkarte bestraft wurde. Immerhin konnte der Rückstand auf die uninspirierten Zürcher im Kampf um den vermeintlichen Startplatz in der Europa League (ehemals: UEFA-Cup) konstant gehalten werden.



Die Gedanken des Berner SC Young Boys hatten sich offensichtlich schon in Richtung Cupfinal verabschiedet, als die Bundesstädter in Aarau mit einem Minimalaufwand dennoch zu drei Punkten kamen. Das Highlight aus Sicht der Gastgeber, die die Kaltblütigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse wieder einmal schmerzlich vermissen liessen, waren zwei sehenswerte Choreographien mit Spruchbändern ("Emotione zeige!", "Football is coming home"), einer Blockfahne und der obligaten Pyroeinlage (zu Beginn der zweiten Hälfte). Dass der vermeintliche Kampf um Rang vier schliesslich zur Nichtigkeit wurde, besorgten die Young Boys mit einer unnötigen 2:3-Niederlage im Pokalendspiel selbst, wodurch sich also weder GC und Aarau über eine Qualifikation für den Europacup freuen dürfen. Die Leistungen beider Teams waren auch schlichtweg nicht konstant genug, um sich international profilieren zu können.

Samstag, 9. Mai 2009

FC Aarau 3 FC Basel 1

Axpo Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Attendance: 7100 (1500)


Nach drei Niederlagen in Folge (ohne eigenen Torerfolg!) beeindruckte Aarau im Duell mit dem (noch-)amtierenden Schweizer Meister mit einer gewaltigen Reaktion: Von Beginn weg spielbestimmend sorgten Marazzi und Bastida für einen beruhigenden Vorsprung, als Huggel – der zuvor einen Elfmeter an die Torumrandung gesetzt hatte – noch vor dem Pausentee verkürzen konnte. Es war schliesslich Bengondo vorbehalten, den eher noch zu knapp ausgefallenen Endstand zu fixieren, nachdem Aarau im zweiten Durchgang viele Freiheiten bei Konterangriffen vorfand. Die Basler überzeugten höchstens abseits des grünen Rasens – mit einer sehenswerten Luftballon-Choreo in den Vereinsfarben, mehreren symbolischen Doppelhaltern (u.a. Füür, Liebi, Stolz, Treui) und dem ebenfalls aus Doppelhaltern bestehenden Schriftzug "Das isch Fuessball", untermalt mit kleineren, unabhängigen Pyroeinlagen im Laufe des Spiels.



U21-Update (1:1-Unentschieden gegen Goldau): Einen Rückschlag im Kampf um die vorderen Tabellenplätze musste hingegen der Aarauer Nachwuchs hinnehmen, der dem Abstiegskandidaten aus der Zentralschweiz einen überraschenden Punktgewinn auf die Heimreise mitgab. Zwar kamen die Gastgeber zu einem frühen Führungstreffer, doch verpasste es die Schützlinge von Ranko Jakovljevic einen zweiten Treffer nachzulegen; zudem stand auch das Glück heute nicht auf heimischen Seite, als Torschütze Huber im der Laufe der ersten Hälfte nur die Querlatte traf. Nach einer Stunde Spielzeit kam Goldau (per Freistoss) zu einem nicht unverdienten Ausgleich, was die ideenlosen Aarauer nicht mehr zu kontern vermochten.

Freitag, 8. Mai 2009

SV Eintracht Trier 05 1 FSV Ludwigshafen-Oggersheim 1

Regionalliga West
Moselstadion, Trier
Attendance: 3120 (-)


Der Besuch in der Universitätsstadt Trier war vor allem in Sachen Sightseeing mit grossen Erwartungen verbunden, wodurch eine frühzeitige Anreise gewählt wurde. In der Tat vermochte das Städtchen an der Mosel, auch bekannt als "älteste Stadt Deutschlands" (vor mehr als zwei Tausend Jahren unter dem Namen Augusta Treverorum von den Römern gegründet), mit einer hübschen Innenstadt, an deren nördlichen Ende die mächtige "Porta Nigra" (ein römisches Stadttor, das dem UNESCO-Weltkulturerbe angeschlossen ist) thront, zu begeistern. Leider ist Trier längst nicht mehr als Geheimtipp zu bezeichnen, was eine (zu) starke touristische Ausrichtung mit sich bringt und mich alsbald zum Aufbruch in Richtung Moselstadion bewegte.



Der örtliche Ground, im Jahr 2005 noch Austragungsort von Begegnungen der 2. Bundesliga, verfügt über eine überdachte Tribüne (mit hell- und dunkelblauen Sitzschalen, zwischen acht und zehn Reihen). Davor verlaufen, wie auch auf den übrigen Seiten des Spielfeldes, zwischen sechs und neun Stehstufen, die auf der Gegengerade mit einer Überdachung versehen sind. Dort haben sich auch die heimischen Supporter positioniert, deren Auftritt als "klein, aber fein" beschrieben werden kann. Als Intro wird ein Spruchband "1905!" gezeigt, umrahmt von zwei grossen Schwenkfahnen, einigen Doppelhaltern und einer Portion Papierschnitzel. Im Laufe des Spiels können die Trierer mit einem abwechslungsreichen, geschlossen vorgetragenen Liedgut punkten, fast durchwegs begleitet von einer ansprechenden Fahnenbewegung.



Eine Anhängerschaft des finanzstarken Ludwigshafener Retortenvereins war im weiten Rund hingegen, wie erwartet, nicht auszumachen, wodurch ihnen immerhin ein Rückstand erspart blieb, als die Gastgeber (trainiert von Mario Basler) nach einer knappen Viertelstunde aus kurzer Distanz in Führung gingen. Beide Equipen übten sich in der Folge im Auslassen von guten Gelegenheiten, vor allem Trier hätte zu Beginn der zweiten Hälfte eine frühe Entscheidung erzwingen müssen; stattdessen vollendete Oggersheim nach 70 Minuten einen seltenen Konterangriff zum glückhaften Ausgleichstreffer zum Ausgleich in diesem Rheinland-Pfalz-Derby. Es war dies zugleich der Endstand, da sich die beiden Teams auch in der Folge als schwach im Abschluss präsentierten und weitere Möglichkeiten grosszügig ausliessen.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Le Locle Sports 2 FC Marin-Sports 2

2. Liga regional (ANF)
Stade des Jeanneret, Le Locle
Attendance: 50 (-)


Die Erkundung von mir noch nicht bekannten Bahnlinien (Neuchâtel – La Chaux-de-Fonds – Le Locle, mit Kopfbahnhof/Spitzkehre in Chambrelien!) erwies sich als angenehmer Nebeneffekt eines ansonsten tristen Ausflugs. Am Ende der Schweiz – nicht nur geografisch, sondern auch gefühlsmässig – schien die Zeit zum Stillstand gekommen zu sein. Auch die Spielstätte des früheren NLB-Vereins (insgesamt vier Jahre) wirkte vernachlässigt: Auf einer Längsseite verlaufen fünf Stehstufen, die auf Höhe der Mittelinie durch eine überdachte Stahlkonstruktion (mit sechs Bankreihen, wobei zwei davon mit jeweils zwei Dutzend ehemals roten Sitzschalen bestückt sind) unterbrochen werden und bis in eine Hintertorseite hineinreichen.



Es passte zum allgemeinen Eindruck, dass man zehn Minuten vor Anpfiff noch alleine und verlassen im Stadion stand – und selbst der dem Alkohol nicht abgeneigte Betreiber der modernen Anzeigetafel mit Verspätung eintraf. Der grüne (?) Rasen, sofern noch erkennbar, war von zweifelhafter Qualität, was den kämpferischen Gästen eher zu behagen schien, sodass die knappe Pausenführung von Marin völlig in Ordnung ging. Im zweiten Durchgang bemühte sich auch der unangefochtene Tabellenleader um ein ansehnliches Fussballspiel, was mit zwei Treffern belohnt wurde. Die abstiegsbedrohten Gäste kamen immerhin noch zu einem späten Ausgleich, nachdem zuvor per Kopfball nur die Torumrandung getroffen worden war.

Sonntag, 3. Mai 2009

Bonner SC 4 Fortuna Düsseldorf II 1

NRW-Liga
Sportpark Nord, Bonn
Attendance: 2100 (200)


Nachdem man am "Tag der Arbeit" fast zehn Stunden Bahn gefahren war, ohne dass der entsprechende Tag auf dem Interrail-Ticket entwertet wurde, durfte für heute Sonntag ein zusätzlicher Reiseplan ins Auge gefasst werden. In Letzteres stach mir schliesslich ein absolutes Spitzenspiel der NRW-Liga. Zweiter gegen Erster. Die heutigen Gastgeber nach Verlustpunkten vorne. Die Zweitvertretung aus Düsseldorf nunmehr seit 24 Spielen ungeschlagen. Auch mit Gästefans war zu rechnen. Und der Ground, in der kommenden Spielzeit höchstwahrscheinlich in der Regionalliga West zu kreuzen, ist ebenfalls von aussergewöhnlicher Qualität: Das Spielfeld ist gegenüber der Umgebung um mehrere Meter abgesenkt. Entsprechend erfolgt der Zugang auf die überdachte Haupttribüne (mit Sitz- und Stehplätzen), indem man hinabsteigt. Dies gilt auch für die Gegengerade, wo ungefähr dreissig Stehstufen ohne Überdachung vorzufinden sind. Die Hänge der weitläufigen Kurven sind begrünt und folglich nicht zu begehen.



Das Gipfeltreffen in der höchsten Spielklasse von Nordrhein-Westfalen vermochte die Bewohner der ehemaligen, von Spitzenfussball wenig verwöhnten Regierungsstadt der Bundesrepublik Deutschland durchaus ins Stadion zu locken. Insgesamt 2100 Zuschauer, darunter auch zweihundert Supporter aus der Altbiermetropole, bekamen zu Beginn ein ausgeglichenes Spiel zu sehen, dass durch eine Unachtsamkeit der Gäste (und dem damit verbundenen Führungstreffer für Bonn) nach einer knappen Viertelstunde lanciert wurde. Als auch Fortuna nach einem kapitalen Abwehrfehler zu einem Torerfolg kam, drehte das Momentum zugunsten der Düsseldorfer, die dem erstmaligen Führungstreffer in der Folge mehrmals sehr nahe standen. Umso überraschender, dass der Bonner SC (in der Saison 1976/77 auch eine Spielzeit in der damaligen Nord-Staffel der 2. Bundesliga vertreten) kurz vor dem Seitenwechsel mit einer Kopie des ersten Tores der Begegnung erneut in Front ging.



Es war einfach der Tag der Gastgeber. Dies kam auch in der 53. Minute wieder zum Ausdruck, als BSC-Captain Karnay aus über dreissig Metern abzog, um das Spielgerät zum dritten Mal im Netz der Fortuna zappeln zu sehen. Als zehn Minuten später schliesslich der Endstand von 4:1 fixiert wurde, setzten die Gäste aus Düsseldorf zur allgemeinen Frustbewältigung an, was ihnen noch einen (direkten) Platzverweis eintrug. Auf den Rängen war auffallend, dass es zwei kleine Bonner Fangruppen (auf der Haupttribüne bzw. auf der Gegengerade) gab. Zum Intro wurden jeweils einige Fahnen bzw. Doppelhalter präsentiert. Danach war, abgesehen von einigen Klatsch- und Jubeleinlagen, nicht mehr viel zu hören. Im Gegensatz dazu überzeugte der Gästeanhang, akustisch bevorteilt am linken Ende der Tribüne platziert, mit regelmässigen Gesängen, wobei in Sachen Ausdauer und Kreativität (mit fortlaufender Spieldauer) durchaus Pluspunkte gesammelt werden konnten.

Samstag, 2. Mai 2009

FC Luzern 4 FC Aarau 0

Axpo Super League
Stadion Allmend, Luzern
Attendance: 8623 (200)


Zum dritten Mal in Folge musste sich Aarau geschlagen geben, ohne dabei einen eigenen Treffer erzielt zu haben. Das letzte Direktduell auf der alten Allmend – im Zuge des Stadionneubaus wird Luzern in naher Zukunft auf die Gersag nach Emmenbrücke ausweichen – war lange Zeit nicht so einseitig, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Die Zentralschweizer waren schlichtweg treffsicherer – und profitierten trotz eines (allerhöchstens) durchschnittlichen Auftritts von der offensiven Harmlosigkeit der Aarauer. Nach dem zweiten Treffer der Gastgeber brachen alle Dämme, was Luzern schliesslich zu einem (zu) deutlichen Erfolg führte. Auf den Rängen gefielen die heimischen Supporter durch eine sehenswerte Choreographie zu Ehren des zehnjährigen Jubiläums der Gruppierung "Blue White Eagles Luzern". Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte der Luzerner Anhang zudem ein dichtes Doppelhalter- und Fahnenintro.



U21-Update (3:2-Sieg gegen Schöftland): Am Ende genügten 15 Minuten Fussballkunst, um drei Punkte aus dem Suhrental zu entführen. Die Gastgeber waren von Beginn weg ebenbürtig, um schliesslich durch einen Doppelschlag von Cvijanovic nach einer Stunde Spielzeit mit zwei Toren in Front zu gehen. Die Aufholjagd der Aarauer Nachwuchsequipe begann schliesslich eine Viertelstunde vor Spielschuss mit einem erfolgreichen Flachschuss von Sinanovic, der den Ball drei Minuten später erneut im gegnerischen Gehäuse unterbringen konnte. In der 87. Minute – inzwischen war das Team Aargau drückend überlegen – sorgte der aufgerückte Verteidiger Lanz für den späten Aarauer Siegestreffer, der die Gastgeber tiefer in den Abstiegssumpf schickte.

Freitag, 1. Mai 2009

FC Hansa Rostock 5 1. FC Kaiserslautern 1

2. Bundesliga
Ostseestadion, Rostock
Attendance: 27000 (1000)


Eine Prise Ironie scheint durchaus mitzuschwingen, wenn der "Tag der Arbeit" genutzt wird, um (erstmals) das Bundesland mit der höchsten Erwerbslosenquote in Deutschland (14,6 Prozent) zu besuchen. Die Hansestadt Rostock, grösste Ortschaft in Mecklenburg-Vorpommern, zeigte sich abseits von ökonomischen Brennpunkten jedenfalls von seiner besten Seite: Das Stadion, ein einstöckiger Neubau mit blauer Bestuhlung und geschlossenen Ecken (wobei drei von vier mit Stehplätzen versehen sind), ist zwar kein aussergewöhnlicher Blickfang, aber die Tatsache, dass die Arena, abgesehen von einigen Plätzen im Gästeblock, als "ausverkauft" gemeldet werden konnte, ist doch mehr als beachtlich aus Sicht der abstiegsbedrohten Hanseaten.



Der Weg der heutigen Gastgeber zeigte nach sechs Spielen ohne Niederlage aber zweifellos nach oben. Auch gegen Kaiserslautern, das das Hinspiel noch mit 6:0 gewonnen hatte, bog die Hansa-Kogge rasch auf die Siegesstrasse ein. Nach einem langen Einwurf von rechts köpfte Fillinger zur frühen Führung (7.) ein, um in der Mitte der ersten Halbzeit mit einer perfekten Kopie des ersten Treffers auf 2:0 zu erhöhen. Die Stimmung war dementsprechend: Nachdem der ultraorientierte Hansa-Fanblock (in der einzigen Ecke mit Sitzplätzen platziert!) schon mit einem äusserst dichten Doppelhalter- und Fahnenintro geglänzt hatte, folgten nun ohrenbetäubende Gesänge und Hüpfeinlagen, deren perfekte Geschlossenheit für vibrierende Tribünen sorgte.



Die Supporter aus der Pfalz mühten sich mit zwei Dutzend Fahnen und andauernden Sprechchören redlich, waren gegen die Ost-Übermacht – der es oftmals gelang, weitere Tribünen zum Support zu animieren – meistens chancenlos. Dies galt auch für die Spieler aus Kaiserslautern: Zwar kam nach dem raschen Anschlusstreffer (zu Beginn der zweiten Hälfte) kurzzeitig Hoffnung auf, doch die Rostocker antworteten mit drei weiteren Treffern im Zehn-Minuten-Takt, um sich drei wichtige Punkte im Abstiegskampf zu sichern. Auf den Rängen wurde derweil die alte Rivalität zwischen West und Ost aufgewärmt – einige verbale Nettigkeiten und Gegenstände wurden zwischen Gästesektor und den angrenzenden Bereichen ausgetauscht.