Samstag, 29. November 2008

FC Aarau 1 BSC Young Boys 1

Axpo Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Attendance: 4100 (1100)


Die Gastgeber zeigten sich im Vergleich zu den jüngsten Niederlagen deutlich verbessert, was mit dem frühen Führungstreffer durch den erstarkten Nushi belohnt wurde. In der Folge vergaben die Aarauer einige Gelegenheiten und mussten schliesslich sogar den Ausgleich durch Varela hinnehmen, der einen mustergültigen Angriff eiskalt abschloss. Im zweiten Durchgang vergaben die Aarauer in einer unterhaltsamen Begegnung weitere Möglichkeiten, mussten in der finalen Viertelstunde allerdings zweimal viel Glück beanspruchen, als Raimondi und Schneuwly jeweils nur die Torumrandung trafen. An der gerechten Punkteteilung änderte auch der Platzverweis gegen YB-Abwehrspieler Baykal nicht mehr viel.



Die Atmosphäre war dem Wetter entsprechend ziemlich unterkühlt: Im heimischen Sektor ersetzten sich die streikenden, in einem nahegelegenen Restaurant tagenden Ultra-Gruppierungen gleich selbst durch ein übergrosses Transparent mit der Aufschrift "Willkürlechi Stadionverbot von Kapo SG/AG – ohni eus!" - ziemlich erschreckend, dass diese Lücke in Sachen Support nur dürftig gefüllt werden konnte. Und so war das Spiel zweifellos eine "gmahte Wiesn" für die Berner Anhängerschaft, die die eigenen Farben durchwegs lautstark unterstützte und auch immer wieder, vor allem zu Spielbeginn und dem Beginn der YB-Viertelstunde, optisch durch zahlreiche Doppelhalter und Schwenkfahnen auffiel.



U21-Update (5:1-Sieg gegen Thun U21): Der Aarauer Nachwuchs kam in einem Testspiel gegen die Thuner Altersgenossen zu einem ungefährdeten Sieg auf dem neuen Kunstrasenplatz des Lachenstadions (siehe Bild). In einer ereignisarmen Halbzeit Eins sorgte Guerrero mit dem Pausenpfiff für die verdiente Aarauer Führung, nachdem er zuvor zweimal nur die Torumrandung getroffen hatte. Im zweiten Durchgang erhöhten Carlos Alberto und Zeqiri noch vor Ablauf einer Stunde Spielzeit auf 3:0, bevor die fehlerhaften Berner Oberländer zum Ehrentreffer kamen. Eine Viertelstunde vor dem Spielende sorgte schliesslich Dejan Jakovljevic mit einem Doppelpack für den deutlichen Endstand.

Sonntag, 23. November 2008

1. FC Nürnberg 2 SpVgg Greuther Fürth 1

2. Bundesliga
Frankenstadion, Nürnberg
Attendance: 46243 (2000)


Die Nacht war kurz, stand doch als sonntäglicher Leckerbissen das 252. Frankenderby in der Nürnberger Heimstätte – aufgrund ihrer achteckigen Form durchaus charakteristisch, aber leider auch mit einer Leichtathletikbahn und einem unsäglichen Sponsorennamen, der selbst vor der roten Stadionbestuhlung nicht Halt gemacht hatte, gesegnet – auf dem Speiseplan. Die Vorfreude war gross, die Erwartungen ebenso. Letztere liessen sich beim Intro beider Fangruppen erfreulicherweise bestätigen. Die Ultras Nürnberg präsentierten eine gelungene "Anti Fürth"-Choreographie: Auf dem Oberrang wurde der Leitsatz (ANTI FÜ) mit Hilfe einer schwarz-weissen Blätterchoreo dargestellt, im Unterrang wurden gleichnamige Doppelhalter in dreistelliger Anzahl gezeigt.



Im Gästesektor initiierten die Supporter aus Fürth ein dichtes Fahnenmeer in den Vereinsfarben Grün und Weiss, untermalt durch eine kleine Menge Rauch. Im Laufe des Spiels folgten mehrere Spruchbänder, sowohl bei den Anhängern der Kleeblätter ("Atomkraft – nein danke! Fürth bleibt grün!", "Den Ronhof kindisch beschmiert. Die Toten wollt ihr jagen, was wollt ihr uns damit sagen" sowie "Ultras unterhalten? Ist uns Neuman") als auch durch die heimischen Fangruppierungen ("Ob alt oder jung, für das Erschaffen einer Fanszene ward und seid ihr Doldis zu dumm" und "Mit der fränkischen Bimmelbahn ist der Dreck heut angefahr’n!"). Akustisch waren die Nürnberger natürlich deutlich überlegen, nur selten vermochten sich auch die Vorstädter nachhaltig Gehör zu verschaffen.



Auch die Begegnung verzichtete auf ein anfängliches Abtasten – mehrmals stand der "Club" einem Führungstreffer schon in den Startminuten äusserst nahe, wusste die spielerische Überlegenheit allerdings nicht in einen Torerfolg umzumünzen. Die Gäste fanden nach einer halben Stunde besser ins Spiel, als Allagui nach einem kapitalen Schnitzer alleine auf das heimische Gehäuse losziehen konnte, jedoch am Nürnberger Keeper scheiterte. Fünf Minuten später machte es Sturmpartner Reisinger bedeutend besser, indem er eine Flanke präzise in der kurzen Torecke unterbrachte. Die heimischen Anfeuerungsrufe wurden dadurch jedoch nur noch lauter, doch ihre Spieler verstanden es auch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht aus einer Druckphase Profit zu schlagen.



In der Folge nahm sich das Frankenderby eine kurze Verschnaufpause auf allen Ebenen, als schliesslich Maroh aus einer unübersichtlichen Situation zum 1:1 (72.) ausgleichen konnte. Dabei war dem kuriosen Treffer ein Handspiel durch einen Fürther Gegenspieler vorausgegangen, wobei der Unparteiische selbiges (nach Rücksprache mit seinem Assistenten) allerdings nicht ahndete und auf Tor für Nürnberg entschied. Die packende Schlussphase fand ihren Höhepunkt drei Minuten vor dem Ende, als Christian Eigler, der frühere Fürther Topscorer in Diensten der Gastgeber, mit einem herrlichen Schlenzer zum nicht mehr für möglich gehaltenen Siegestreffer traf. Die Stimmung kochte nun endgültig über – minutenlang wurden die Derbyhelden mit brachialen Sprechchören gefeiert. Ein perfekter Abschluss eines gelungenen Ausfluges.

Samstag, 22. November 2008

KSV Hessen Kassel 3 1. FC Eintracht Bamberg 1

Regionalliga Süd
Auestadion, Kassel
Attendance: 2400 (-)


Ein gewisses Risiko, hervorgerufen durch den spätherbstlichen Wintereinbruch, beherbergte der Ausflug nach Kassel zweifellos, doch schlussendlich wurde das anvisierte Spiel auf halbwegs grüner Unterlage wie geplant angepfiffen. Das modernisierte Auestadion kann sich – trotz Verschwinden der mächtigen Gegengerade – auch mit punktueller Schneebedeckung sehen lassen. Auf beiden Längsseiten findet man nun eine überdachte Sitztribüne mit roten Sitzschalen vor, wobei die Haupttribüne zusätzlich von zwei weiteren, allerdings gesperrten Sitztribünen (mit braunen Stühlen) flankiert wird. Auf der neuen Gegentribüne prangert der unübersehbare Schriftzug der Stadt Kassel, während in den weitläufigen Kurven unter freiem Himmel auf ca. dreissig Stufen gestanden wird. Die markanten Flutlichter, ebenfalls im Zuge der kürzlich erfolgten Renovation hinzugefügt, runden das interessante Bild des Grounds ab.



In einer munteren Begegnung benötigten beide Equipen nur wenig Anlaufzeit – vom glitschigen Rasen profitierend kamen die Gastgeber schon in der achten Minute zum Führungstreffer, in dessen Anschluss die Löwen weitere Gelegenheiten fahrlässig vergaben. Die gastierenden Oberfranken, in violett gekleidet, liessen ihre Gefährlichkeit gegen Ende der ersten Halbzeit aufblitzen, was schliesslich – allerdings erst nach dem Pausentee – zum Ausgleich führte, der die exakte Kopie des ersten Kasseler Treffers darstellte. Eine Viertelstunde genügte dem KSV Hessen Kassel, um mit zwei überragend herausgespielten und ebenso sehenswert abgeschlossenen Angriffen für eine rasche Vorentscheidung zu sorgen. Die Erinnerungen an die vergebenen Torgelegenheiten in Halbzeit Eins kamen in der Schlussphase dieses Duells mit inzwischen freundschaftlichem Charakter wieder hoch, als beide Equipen mehrfach im Abschluss sündigten.



Auf den Stehtraversen spielten sich, trotz konsequentem Nichterscheinen der fränkischen Anhängerschaft, interessante Szenen ab: Die heimische Ultra-Gruppierung "Scena Chassalla" präsentierte (abseits stehend) nebst umgekehrt aufgehängter Zaunfahne auch ein Spruchband, worauf "Freiheit für Dave G." gefordert wurde. Die akustische Unterstützung wurde derweil von den übrigen Anhängern organisiert, was durchaus in lang anhaltenden Gesängen mündete. Als die Ultras ihren Streik zur zweiten Halbzeit ad acta gelegt hatten, pendelte sich die Lautstärke des Supports auf dem zuvor bekannten Niveau ein, da es nun nur noch wenige Aktive der ersten Halbzeit für notwendig befanden, sich weiterhin an den Gesängen zugunsten der eigenen Mannschaft zu beteiligen. Auf optische Hilfsmittel (Doppelhalter, Schwenkfahnen) wurde abgesehen von den (drei) Torerfolgen hingegen durchwegs verzichtet.

Freitag, 21. November 2008

FC Aarau 2 FC Winterthur 1

Freundschaftsspiel
Sportanlage Schachen, Aarau
Attendance: 150 (-)


Ein "verdienter" Lohn für das verfrühte Cupausscheiden in St. Gallen (0:2) war also ein frühabendliches Testspiel gegen die anderen Pokalversager (Erstrunden-Niederlage im Elfmeterschiessen gegen Seefeld), was aus meiner Sichtweise wenigstens eine bequeme Anreise und eine mühelose Terminplanung zur Folge hatte. Die ereignisarme Begegnung wurde im wahrsten Sinne des Wortes 'vom Winde verweht', wobei die Aarauer B-Elf (ohne sieben geschonte Stammspieler) durch einen verwandelten Strafstoss von Ianu eher glückhaft mit der knappest möglichen Führung in die wärmenden Kabinen gingen.


Archivbild: Kunstrasenplatz im Aarauer Schachen

Der Schiedsrichter pfiff aufgrund einsetzender Regenschauer und starken Windböen tatsächlich frühzeitig (nach gespielten 42 Minuten) zur Halbzeitpause. Als sich das Wetter weitgehend beruhigt hatte und beide Equipen jeweils einen Aluminiumtreffer zu beklagen hatten, sorgte schliesslich Guerrero nach präziser Vorarbeit von Pejcic eine Viertelstunde vor Ende des ausgeglichenen Spiels per Kopf für die endgültige Entscheidung zugunsten der heutigen Gastgeber, die den späten Ausschlusstreffer von Winterthur - ein Flachschuss des freistehenden Coutinho - als belanglose Resultatkosmetik abtun konnten.

Sonntag, 16. November 2008

SV Werder Bremen 3 1. FC Köln 1

1. Bundesliga
Weserstadion, Bremen
Attendance: 42000 (3000)


Nach einer mehrmonatigen Vernachlässigung des ausländischen Fussballs sollte nun in der Hansestadt Bremen an der Komplettierung der ersten Bundesliga gearbeitet werden – insgesamt sind nach diesem Wochenende nur noch drei allesamt ungeliebte Destinationen (Cottbus, Gelsenkirchen, Sinsheim) anzusteuern. Das Weserstadion in Bremen, am gleichnamigen Fluss gelegen, ist grösstenteils mit grünen Sitzschalen bestückt – nur beide Fankurven sind mit variabel nutzbaren Klappsitzen ausgestattet, wobei diejenigen im Gästesektor aufgrund ihrer roten Farbe sofort ins Auge stechen. Auf der Gegenseite, der momentan eine erweiterte Dachkonstruktion aufgesetzt wird, ist ausserdem der weisse Schriftzug "Werder Bremen" eingraviert.



Auf dem Rasen empfingen, so weit so überraschend, die elfplatzierten Bremer die um zwei Ränge besser klassierten Domstädter. Nach einer kurzen Phase der Anfangsnervosität kamen die favorisierten Gastgeber immer besser ins Spiel – und nach einer Viertelstunde schliesslich zu einem Strafstoss, den der Spielmacher Diego souverän zum 1:0 versenkte. Die Kölner wussten ihre Drangphase gegen Ende der ersten Hälfte nicht in Tore umzumünzen, mussten allerdings mit dem Pausenpfiff einen zweiten Gegentreffer durch Naldo einstecken. Als die Gäste nach Wiederbeginn durch Novakovic verkürzen konnten, traf Almeida auf der gegenüberliegenden Seite mit einem knallharten Distanzschuss (124 km/h!) zum frühzeitigen Endstand von 3:1.



Auf den Rängen wurde solide Arbeit geleistet, wenn man einmal davon absieht, dass das heimische Publikum – selbst als Werder ungefährdet in Führung lag – äusserst unruhig und ungehalten auf kleinste Fehler der eigenen Mannschaft reagierte. In beiden Fansektoren wurden beim Einmarsch der Spieler eine Vielzahl an Doppelhaltern und Fahnen gezeigt (was im Kölner Sektor mit Rauch untermalt wurde), die das Spiel hindurch teilweise weiterhin zum Einsatz kamen. Akustisch bewegten sich beide Gruppen ebenso auf ein schwerlich zu unterscheidenden Niveau: Abhängig von der Spielphase und dem gewählten Liedgut waren einige Minuten lang vermehrt die Kölner zu vernehmen, und dann wiederum die heimischen Supporter.

Samstag, 15. November 2008

FC Aarau 0 AC Bellinzona 1

Axpo Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Attendance: 4300 (100)


Der Aarauer Abwärtstrend hält weiterhin an – zum vierten Mal (in den letzten fünf Ernstkämpfen) musste man das Spielfeld als Verlierer verlassen, ohne dabei einen Torerfolg verbuchen zu können. Nachdem sich die Niederlagen der letzten Wochen bislang ausschliesslich auf fremdem Terrain abspielten, wurde nun auch die Festung Brügglifeld durch die "Granata" aus Bellinzona eingenommen. In einem bescheidenen Spiel köpfte Diarra in der Mitte der zweiten Halbzeit zum überraschenden Siegestor ein, nachdem die Aarauer zuvor einige Gelegenheiten nicht zu nutzen vermochten. Aus Mangel an Stürmern (Rogerio war nach seinem Handtor gesperrt, Ianu auf die Tribüne verbannt...) liefen die Gastgeber in einem 4-5-1-System auf, das geprägt war durch viele Ungenauigkeiten in der Angriffsauslösung und einer akuten Ideenlosigkeit, wodurch man dem limitierten Aufsteiger die drei Punkte auf dem Silbertablett übergab.



An diesem kühlen Novemberabend wurde auch abseits des Rasen Skurriles geboten: Die heimischen Anhänger verzichteten eine halbe Stunde lang auf Supportbemühungen, um auf die Geschehnisse beim Cupspiel in St. Gallen (und die nachfolgenden Stadionverbote) aufmerksam zu machen, was mit einigen Spruchbändern untermalt wurde ("Ein Vorgeschmack auf das was kommen soll", "Solidarität mit den Ausgeschlossenen", "Polizei St. Gallen: Welche Köpfe rollen bei euch?", "Kapo: Ihr nehmt uns unsere Leidenschaft, weil ihr versagt habt!"). Nach Ablauf dieser Streikphase wurden kleine Fähnchen in den Clubfarben präsentiert – und die Mannschaft auch wieder akustisch unterstützt. Im Gästeblock waren ebenfalls einige Aktiv-Supporter auszumachen, die zu Beginn ein gutes Dutzend an Doppelhaltern und Schwenkfahnen (Bild) zeigten, aber mit ihren Gesängen alsbald nicht mehr zu vernehmen waren.

Samstag, 8. November 2008

FC Luzern 3 FC Aarau 0

Axpo Super League
Stadion Allmend, Luzern
Attendance: 8521 (300)


"Ein Abend zum Vergessen" – und zwar wortwörtlich, begann das Unheil doch schon vor der Ankunft in Luzern, weil man einen zweiten (hellen) Trikotsatz zu Hause vergessen hatte und folglich in den Luzerner Nachwuchsleibchen antreten musste. Das heimische Schlusslicht erzielte bereits in der dritten Spielminute einen frühen Führungstreffer mittels Foulpenalty und stand in einer Begegnung auf mässigem Niveau auch in der Folge näher an einem zweiten Erfolgserlebnis. Das kurze Aarauer Aufbäumen nach der Pause endete zehn Minuten vor Spielende mit einem zweiten Innerschweizer Treffer durch Ferreira; in der finalen Minute erhöhte Ravasi schliesslich noch auf 3:0. Auf den Rängen waren die kämpferischen Luzerner ebenfalls tonangebend, vor allem als man zu Beginn eine aufwändige Choreographie in Blau und Grau mit dem Spruchband "Schluss mit lustig! Jetzt wird scharf geschossen!" präsentierte.



U21-Update (3:0-Sieg gegen Rivera): Das identische Ergebnis produzierte tagsdarauf auch die geliebte Aarauer Nachwuchsequipe - allerdings zu ihren Gunsten, was aufgrund der massiven Verstärkung aus dem Fanionteam (Aquaro, Ludäscher, Pejcic, Schaub, Sinanovic, Studer und Tarone) nicht zu erstaunen vermochte. Trotz eines frühen Führungstreffers durch Zeqiri (14.) und einer klaren Feldüberlegenheit dauerte es jedoch fast siebzig Minuten, bis die Aarauer durch Tore von Tarone und Schaub (jeweils auf Vorarbeit von Pejcic) für eine Vorentscheidung zu sorgen wussten, nachdem zuvor die Gäste aus dem Tessin immer wieder durch Konterangriffe gefährlich waren. Insgesamt feierte das Team Aargau U-21 aber einen gelungenen Abschluss der Herbstsaison, nachdem die Mannschaft von Cheftrainer Ranko Jakovljevic ihre Ungeschlagenheit in den letzten sieben Begegnungen weiter verteidigen konnte.

Donnerstag, 6. November 2008

FC Hauterive 2 FC Serrières NE II 2

2. Liga regional (ANF)
C.S. des Vieilles Carrières, Hauterive
Attendance: 80 (-)


Der Besuch beim aktuellen Tabellenführer der höchsten Neuenburger Regionalgruppe erwies sich längere Zeit nicht als fussballerischer Leckerbissen. Die Zweitvertretung von Serrières hatte sich zwar ein leichtes Übergewicht erarbeitet, ohne jedoch in den entscheidenden Situationen reüssieren zu können. Die akustischen "Bemühungen" einiger Spieler, Trainer und Zuschauer waren merklich engagierter als die Spielweise auf dem grünen Rasen. Als nur noch wenige Unentwegte damit gerechnet hatten, folgte doch noch eine spektakuläre Lancierung der Partie: Ein Handspiel auf der Torlinie brachte Hauterive einen berechtigten Platzverweis ein – die Gäste nutzten den fälligen Strafstoss zum verdienten Führungstreffer. Der enttäuschende Leader reagierte mit einem sehenswerten Kopftor zum 1:1 nur zwei Minuten später.



Und nachdem das personelle Gleichgewicht nach 70 Minuten durch eine Ampelkarte gegen Serrières II ebenfalls wieder hergestellt war, erzielte Hauterive – wiederum durch einen herrlichen Flugkopfball nach ebenso schöner Vorarbeit – sogar entgegen dem Spielverlauf einen zweiten Treffer, was die Emotionen aller Beteiligten nur noch weiter in die Höhe schnellen liess; vor allem die heissblütigen, wenn auch nicht vollständig zurechnungsfähigen "Gästefans" lieferten sich regelmässig verbale Auseinandersetzungen mit dem amüsierten Linienrichter. Der Schlusspunkt auf dem ausbaulosen Sportplatz folgte schliesslich in der 92. Minute, als die Gäste aus dem Nichts zum 2:2 egalisieren konnte – und wenig später einen weiteren Torerfolg aus aussichtsreicher Position denkbar knapp verpassten.

Sonntag, 2. November 2008

FC Schlieren 3 FC Affoltern a/A II 4

3. Liga regional (FVRZ)
Sportplatz Zelgli, Schlieren
Attendance: 100 (-)


Am Sonntagmorgen ist man in Sachen Fussball im Grossraum Zürich immer noch am besten aufgeboten. Die Agglomerationsgemeinde Schlieren, deren Sportplatz immerhin mit drei überdachten Stehstufen in der Mitte einer Längsseite versehen ist, vermag entsprechend schon zu früher Stunde mit einem (wie sich später herausstellen sollte) spektakulären Duell in der 3. Liga aufzuwarten. Die Gäste aus Affoltern am Albis erwischen augenfällig den besseren Start, was sich nach mehreren verpassten Chancen in der zehnten Spielminute schliesslich in den verdienten Führungstreffer ummünzen liess; zwei Minuten später erhöhte die gastierende Zweitvertretung sogar auf 2:0, ohne grosse Gegenwehr zu verspüren. Folgerichtig fingen sich die desolaten Gastgeber wenige Zeigerumdrehungen später auch noch einen dritten Gegentreffer ein (O-Ton Gästetrainer: "Fussball kann so einfach sein...!")



Der zweite Teil des ersten Abschnitts verlief zwar weitgehend ausgeglichen, doch Schlieren agierte bei seinen Offensivbemühungen oftmals zu umständlich, um einen raschen Anschlusstreffer realisieren zu können. Bis zum ersten Erfolgerlebnis der Einheimischen waren bereits 69 Minuten verstrichen, da der Torjubel zuvor mehrfach vom starken Gästekeeper (und zweimal vom Pfosten) verhindert wurde. Die beflügelten Gastgeber wussten wenig später sogar auf 2:3 zu verkürzen, mussten im direkten Gegenzug allerdings einen vierten Gegentreffer einstecken. Nichtsdestotrotz kämpfte Schlieren in einem inzwischen packenden Ernstkampf munter weiter, was wenig später mit dem erneuten Anschlusstreffer belohnt wurde, nachdem man zuvor zum dritten Mal nur Aluminium getroffen hatte. Am Ende vermochte Affoltern den Vorsprung allerdings glücklich über die Zeit zu retten.

FC Aarau 2 Neuchâtel Xamax FC 1

Axpo Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Attendance: 5400 (200)


Der Weg zurück auf die Erfolgsspur (nach zwei Niederlagen in Folge) verlief wahrhaftig beschwerlich – nach einem frühen Rückstand, als Besle einen Eckball zum 0:1 einköpfen konnte, erzielte Rogerio mit "der Hand Gottes" postwendend den glückhaften Ausgleichstreffer. In der Folge sammelten beide Equipen fleissig Verwarnungen – insgesamt sollten es zehn Stück (plus einen Platzverweis gegen den ungeschickt agierenden Gästespieler Rossi) werden. Aufgrund des (sehr) tiefen Spielniveaus war es nicht weiter verwunderlich, dass der Aarauer Siegestreffer aus einer Standardsituation entstand: Einen Flankenball von Bastida brachte Burki schliesslich nach 55 Minuten freistehend im gegnerischen Gehäuse unter.



Die Geschehnisse abseits des Spielfeldes wussten das Herz ebenfalls zu erwärmen: Die heimischen Supporter zeigten ein dichtes Doppelhalter- und Fahnenintro, das durch ein Spruchband ("Tradition heisst nicht, die Asche aufzubewahren, sondern die Flamme am Leben zu halten!") begleitet wurde. Der geschriebenen Rede wurde alsbald Folge geleistet, indem eine kleine Pyroshow geboten wurde. Im Gästesektor wurden die mitgebrachten Utensilien vorerst ziemlich unkoordiniert präsentiert, aber im Laufe der Begegnung boten auch die Xamax-Fans ein dichtes Meer an Fahnen und Doppelhaltern. Die heimischen Anhänger fielen nach einem Torerfolg zudem durch eine geringe Menge Rauch auf.

Samstag, 1. November 2008

FC Arbon 05 1 FC Linth 04 0

2. Liga interregional
Sportanlage Stacherholz, Arbon
Attendance: 250 (-)


Die Wochenendplanung bestach mit überzeugender Einfachheit, sollte doch ein bequemer Doppler mit Breitenrain und Kerzers realisiert werden. Ein verfrühter Wintereinbruch liess den samstäglichen Ausflug allerdings ebenso platzen, wie die hektisch erschaffene Alternativlösung, die den Traditionsverein Montreux-Sports mit einem Provinzkick hätte verbinden sollen. Am Ende kam schliesslich Arbon (am Bodensee) zum unerwarteten Handkuss, auch wenn man dort nicht einmal auf Eintrittsgelder angewiesen schien. Das Spiel der vierthöchsten Schweizer Spielklasse hätte eine Entrichtung von monetären Werten allerdings auch nicht verdient gehabt, waren nennenswerte Torchancen doch eine Seltenheit auf dem Stacherholz, das auf beiden Längsseiten immerhin drei Stehstufen bieten kann.



Eine heimische Überlegenheit entwickelte sich erst in der Mitte der ersten Halbzeit, als Arbon zuerst einen Foulelfmeter verschoss und wenig später auch noch die Torumrandung traf; alle übrigen Abschlussversuche wurden von Glarner Keeper mühelos behändigt. In der 55. Minute erzielten die Ostschweizer schliesslich doch noch das verdiente "Tor des Tages" durch einen zielstrebig vorgetragenen Angriff. Eine Reaktion der Gäste liess sich in der Folge nicht mehr ausmachen. Einzig der miserablen Leistung des Tessiner Unparteiischen (und seinen tatenlosen Gehilfen an den Seitenlinien) war es zu verdanken, dass es in den Schlussminuten nochmals hektisch wurde. Der lachhafte Platzverweis gegen einen Arbon-Spieler blieb jedoch der einsame "Höhepunkt" der schwachen Schiedsrichterleistung.