Sonntag, 5. Januar 2014

St. Mirren FC 0 Celtic FC 4

Scottish Premiership
St. Mirren Park, Paisley
Zuschauer: 5778 (2374)


In der Glasgower Agglomerationsstadt kam eine achttägige Tour durch Schottland zum krönenden Abschluss - schliesslich konnte in Paisley zugleich die oberste Spielklasse des Landes komplettiert werden. Dabei war der dreimalige Cupsieger bereits einmal besucht worden, als die "Saints" noch einige Steinwürfe entfernt an der legendären, inzwischen planierten "Love Street" kickten. Danach zogen die heutigen Gastgeber (im Jahr 2009) in einen standardisierten All-Seater-Ground mit vier alleinstehenden Tribünen, die durch Reihen mit schwarzen und weissen Sitzschalen versehen sind.



Und trotz überschaubarer Kapazität war die moderne Arena selbst in den Derbys gegen die beiden Grossclubs aus Glasgow niemals ausverkauft - auch an diesem regnerischen Sonntag fanden sich in den heimischen Bereichen noch beachtliche Lücken auf den Rängen, während sich die Gästefans (mehrheitlich schweigend) auf eineinhalb Seiten des Spielfelds niederliessen. Von Seiten der Saints-Gefolgschaft wurde über die gesamte Spieldauer auf eine Unterstützung der eigenen Mannschaft verzichtet, so dass die allgemeine Atmosphäre in unmittelbarer Flughafennähe bescheiden ausfiel.



In den Gästesektoren waren nach dem Seitenwechsel einige akustische Äusserungen zu vernehmen, was auch mit dem Zwischenstand zusammenhing. Vor dem Pausentee waren die dominanten "Bhoys" noch zweimal am Aluminium gescheitert, aber schliesslich setzte sich der ungeschlagene Leader auch im 20. Ligaspiel sicher durch; zuerst traf Mulgrew aus kurzer Distanz zur Führung, dann netzte Stokes mit einem sehenswerten Abschluss aus halbrechter Position ein und schliesslich sorgte Commons mit einem Doppelpack innert zwei Minuten für den Endstand zugunsten der unerbittlichen Gäste.

Samstag, 4. Januar 2014

Ross County FC 1 St. Johnstone FC 0

Scottish Premiership
Victoria Park, Dingwall
Zuschauer: 3305 (300)


Knapp 300 Kilometer pro Weg waren zurückzulegen, um den zweitletzten (offenen) Ground der schottischen Premiership zu besuchen. Eine beachtliche Distanz für eine Region, deren Vereine sich mehrheitlich in einer überschaubaren Ebene zwischen Edinburgh und Glasgow lokalisieren lassen. Aber Ross County - in der Kleinstadt Dingwall beheimatet - ist einer von inzwischen vier Clubs, die der heutigen Scottish Professional Football League (SPFL) aus der "Highland League" beitraten. Als erst zweiter Vertreter aus dem hohen Norden nach Inverness Caledonian Thistle schafften es die "Staggies" vor eineinhalb Jahren bis in die oberste Spielklasse aufzusteigen.



Entsprechend musste auch die Heimstätte, unweit vom lokalen Bahnhof gelegen, schnellstmöglich in Einklang mit den SPFL-Regularien gebracht werden. Dafür wurden die beiden Hintertorseiten jeweils mit überdachten Sitztribünen ausgestattet, so dass der Victoria Park - benannt nach einem Konzern aus dem Energiesektor - in einen hübschen Ground mit vier ausgebauten Seiten verwandelt wurde, welche sich jeweils sehr nahe am Spielfeldrand befinden. Die Sitzschalen sind in den Vereinsfarben blau und rot, wobei auf zwei Tribünen auch noch der weisse Schriftzug "RCFC" zu lesen ist.



Die Hausherren konnten sich mit einem weiteren Vollerfolg - nur drei Tage nach dem Auswärtserfolg beim Lokalrivalen aus Inverness - vorübergehend vom (vorletzten) Relegationsplatz verabschieden. Dazu mussten sich die heimischen Supporter aber lange gedulden: Erst nach 88 Minuten traf Ross County im Anschluss an ein gewonnenes Laufduell auf der Aussenbahn aus zentraler Position zum goldenen Tor des Tages. Zuvor waren die Gastgeber gegen harmlose "Saints" zwar grösstenteils überlegen gewesen, doch eine seltene Druckphase anfangs zweiter Halbzeit war ohne Torerfolg vorübergegangen. Auf den Rängen waren beiderseits nur vereinzelte Sprechchöre zu vernehmen.

Donnerstag, 2. Januar 2014

Raith Rovers FC 0 Dundee FC 2

Scottish Championship
Starks Park, Kirkcaldy
Zuschauer: 4039 (2000)


Auf dem Rückweg aus den "Highlands" wurde eines der aussergewöhnlichsten Fussballstadien Schottlands besucht. Der Starks Park besitzt eine charakteristische Haupttribüne (erbaut 1925), welche sich über rund einen Drittel einer Längsseite erstreckt und sich über eine Ecke fortsetzt. Dort schliesst dieses eigenwillige Werk direkt an die neuartige Hintertorseite mit blauen Sitzen sowie der weissen Inschrift "RRFC" an, dessen Gegenstück sich (als Gästeskektor) am anderen Ende der Anlage wiederfindet. Der "Railway Stand", direkt an der Bahnlinie von Aberdeen nach Edinburgh gelegen, ist momentan unbenutzbar, so dass auch die Sitzschalen aus alten Tagen entfernt worden sind. Die Zuschauer befinden sich somit grösstenteils hinter den Toren.



Heute Nachmittag waren die Gäste aus Dundee (etwa 30 Meilen nördlich gelegen) zahlenmässig sicherlich ebenbürtig - und zweifellos stimmgewaltiger, auch wenn die Gesänge nur anfangs mit einer gewissen Regelmässigkeit zu vernehmen waren. Dies dürfte auch am Geschehen auf dem Rasen gelegen haben, welches sich mit "planlos" und "zerfahren" noch am ehesten beschreiben liess. Erst in der Mitte der ersten Halbzeit waren erste Chancen von Dundee zu notieren; einige Minuten vor der Pause waren auch die Gastgeber um ein offensives Lebenszeichen bemüht.



Nach einem (verletzungsbedingten) Ausfall des Gästekeepers war es schliesslich ein Platzverweis gegen Raith Rovers, der die niveauarme Begegnung in unbekannte Bahnen lenkte. Zwar bäumten sich die Gastgeber in Unterzahl nochmals trotzig auf, doch der Druck der "Dees" - erst im Vorjahr aus der Premier League abgestiegen - wurde immer stärker. Und auch der Support wieder lauter. Die reguläre Spielzeit war soeben abgelaufen, als der einheimische Torhüter an einem hohen Ball vorbeigriff - und McAlister für den Tabellenführer aus zwölf Metern einschoss. Und der Gästeblock explodierte erneut, als Dundee nur wenige Augenblicke später nach einem glückhaft geklärten Eckball durch einen Konterangriff - wiederum in Person von McAlister - zum Endstand traf.

Hibernian FC 2 Heart of Midlothian FC 1

Scottish Premiership
Easter Road, Edinburgh
Zuschauer: 20106 (4000)


In der Hauptstadt Edinburgh angekommen, sollte es auch schon in Richtung Easter Road weitergehen, wo meine Wenigkeit zum zweiten Mal (nach 2004) einem schottischen "Capital Clash" beiwohnte. Zum Vergleich mit dem Aufeinandertreffen vor zehn Saisons hat sich im nordöstlichen Stadtteil Leith einiges getan. Im Stadion wurde die Gegentribüne durch einen modernen Neubau ersetzt, sodass der Ground nun über vier (nahezu) identische Sitztribünen mit grüner Bestuhlung verfügt. Dabei ist der moderne "East Stand" als einzige Seite einstöckig; auf den übrigen Tribünen finden sich jeweils zwei Ränge.



Diese Erweiterung wirkte sich auch positiv auf die Zuschauerzahlen aus, denn das Edinburgh Derby lockte erstmals in der Premiership-Neuzeit mehr als 20'000 Personen an, was auch der gesteigerten Kapazität geschuldet war. Unter Flutlicht mussten die Hearts-Anhänger im südlichen Hintertorbereich mitansehen, wie sich der verhasste Lokalrivale von Beginn weg am Strafraum der Gäste festsetzte. Entsprechend schien es nur eine Frage der Zeit bis zur heimischen Führung, doch die Unfähigkeit der Hibees sowie die Querlatte (bei einem Kopfball) verhinderten selbiges im Laufe der ersten Halbzeit. Auch auf den Zuschauerrängen waren die Gastgeber akustisch überlegen, wobei sich die lautstarke Verhöhnung der Hearts (aufgrund des drohenden Abstiegs) über weite Strecke des Abends hinzog.



Umso lauter wurde es, als die Hausherren nach einer Stunde Spielzeit im Abschluss an einen Eckball durch Collins in Front gingen, wobei im Zuge der Jubelszenen sogar eine grüne Rauchbombe auf den Rasen flog. In Rücklage wurden auch die Gäste offensiver, was nach einer unglaublichen Einzelaktion von Smith, dessen zweiten Versuch durch Hibs-Verteidiger McGivern ins eigene Netz gelenkt wurde, zum Ausgleich führte - gefolgt von einem wahnsinnigen Freudenausbruch im Gästesektor. Ein Hearts-Supporter wagte sich nun provozierend vor die heimische Kurve, was zu einer kurzen Konfrontation zwischen zwei Anhängern auf dem Rasen führte, die durch Sicherheitsleute aber rasch unterbunden wurde. Am Ende durften jedoch erneut die "Hibs" jubeln, nachdem ein fragwürdiger Strafstoss zum Siegestreffer genutzt worden war. Es war der erste Derbysieg der Grün-Weissen in dieser Saison.

Mittwoch, 1. Januar 2014

Inverness Caledonian Thistle FC 1 Ross County FC 2

Scottish Premiership
Caledonian Stadium, Inverness
Zuschauer: 4332 (800)


Beide Clubs aus dem schottischen Hochland waren Pioniere, als sie 1994 als erste Vertreter der Region in die Scottish Football League (SFL) eintraten - und somit eine Vorbildfunktion für Elgin und Peterhead hatten. Anfangs duellierten sich Inverness und Ross County noch in der Division Three, später trafen sich beide Erfolgsvereine in der First Division und nun spielen sie seit 2012 sogar gemeinsam in der obersten Spielklasse. Erstmals durften die Supporter in der laufenden Saison darauf hoffen, dass das Cold Firm Derby über 90 Minuten andauern würde, nachdem der erste Vergleich (in Dingwall) nach einem Stromausfall abgebrochen werden musste. Auch sonst durchläuft Ross County zurzeit eine schwierige Phase mit zehn sieglosen Spielen; in Inverness vermochten die "Staggies" seit dem SFL-Einstieg nur drei von 18 Direktduellen zu gewinnen.



Alle Vorteile lagen also in den Händen des heimischen Tabellenvierten, der durch Liga-Topskorer Billy McKay schon nach wenigen Spielminuten einen Pfostentreffer zu beklagen hatte. Bedeutend effizienter waren die Gäste, als Boyd nach einer ungenügenden Abwehr der Defensive von Caley aus halbrechter Position erfolgreich war. Nur knapp zwei Zeigerumdrehungen später zeigte Ross County einen zielstrebigen Konterangriff, um eine überraschende Zwei-Tore-Führung mit einem präzisen Flachschuss in die entfernte Torecke zu realisieren. Danach drängte Inverness zwar auf eine rasche Reaktion, doch die regelmässigen Hereingaben in die Gefahrenzone fanden keinen Abnehmer, auch weil die abstiegsbedrohten Gäste heroisch und kompromisslos verteidigten.



Daran änderte sich auch im zweiten Umgang nichts. Weil die Gastgeber die letzte Viertelstunde nach einem strengen Platzverweis wegen eines vermeintlichen Ellbogenschlags im Luftkampf in Unterzahl in Angriff nehmen mussten, war es umso erstaunlicher, dass die Endphase nach dem heimischen Anschlusstreffer (per Heber) doch noch spannend wurde. Am Ende verteidigte Ross County aber seinen allerersten Auswärtserfolg seit Februar 2013. Das Caledonian Stadium war 1996 mit seiner markanten Haupttribüne errichtet worden. Es musste nach dem erstmaligen Aufstieg in die Premier League (2004) mit zwei identischen Hintertorseiten erweitert werden; zudem wurden einige Sitzschalen (ohne Überdachung) auf der Gegengeraden installiert.