3. Bundesliga
Albstadion, Heidenheim
Zuschauer: 8240 (2500)
Am letzten Freitag im April bot sich eine attraktive Möglichkeit, um die Liga 3 in Deutschland zu komplettieren - mit dem Baden-Württemberg-Ticket! Dieser kurze Reiseweg ist in erster Linie auf den kometenhaften Aufstieg der Heidenheimer Fussballer zurückzuführen. Im Jahr 2004 kämpfte der Heidenheimer SB (vor der Namensänderung) um den Aufstieg in die Oberliga, nun strebte der Verein von der Schwäbischen Alb gegen Dynamo Dresden eine neue Rekordmarke an Zuschauern an. Auf dem Hinweg war ein Zugausfall verantwortlich, dass sich zahlreiche Dynamo-Umlandfans in einen mickrigen Regionalzug zwängen durften. Am Heidenheimer Bahnhof verzögerte sich dann der Bustransfer, um dem Dresdner Anhang (im Sinne einer guten Gastfreundschaft) eine faire Chance zu geben, sich mit der lokalen Ausländerfraktion handgreiflich auseinanderzusetzen.
Das eingeplante Zeitpolster reichte zwar mühelos aus, dennoch war meine Wenigkeit froh, dass die Eintrittskarten frühzeitig in den Besitz von YB-Mark übergegangen waren - immerhin 8240 Zuschauer, wovon sich einige Dutzend Anhänger erstmals auf den roten Sitzschalen der neuen Haupttribüne (im Bau) platzieren durften, waren beim letzten Heimspiel der Saison zugegen, so dass der bisherige Besucherrekord (7150 Zuschauer, gegen Bayern München Amateure) deutlich übertroffen werden konnte. Daran hatten auch die Dynamo-Fans, deren durchgängige Gesänge aufgrund ihrer Monotonie fast schon hypnotische Züge annahmen, ihren gewichtigen Anteil. Auch optisch wurde - wie man es sich erhofft hatte - einiges geboten: Die Sachsen boten nicht nur ein dichtes Fahnenintro, sondern im Laufe des Spiels immer wieder hübsche Pyro-Aktionen - ohne Konsequenzen auf den Spielfluss. Ironischerweise war es ein winziger Böller aus der heimischen Fankurve, der den Unparteiischen fast zu einer Unterbrechung der Partie bewogen hätte...
Die Heidenheimer Supporter konnten anfangs mit einer sehenswerten Fähnchen-Choreographie in den Clubfarben Blau, Weiss und Rot (und dem Spruchband "Kämpft für unsere Farben") punkten - in akustischer Hinsicht war eine Konkurrenzierung der Gästefans hingegen aussichtslos. Besser lief es auf dem grünen Rasen, als die Gastgeber nach einer knappen halben Stunde zweimal von der Unaufmerksamkeit der Dynamo-Hintermannschaft profitieren konnten; und fünf Minuten vor der Halbzeitpause legten die euphorisierten Einheimischen sogar noch einen dritten Torerfolg nach. Danach zeigte sich Heidenheim trotz guten Gelegenheiten mit der klaren Führung zufrieden, so dass es im zweiten Durchgang (ausser Pyro) nichts mehr zu sehen gab. Beim abendlichen Imbiss am Bahnhof durfte wiederum das massive Polizeiaufgebot (und der Kleinstadtpöbel) begutachtet werden, bevor es schliesslich, unter Berücksichtigung aller helvetischen Nachtnetz-Angebote, in Richtung Heimat ging. Um 04.30 Uhr war die dritte Liga schliesslich endgültig ad acta gelegt.
Freitag, 30. April 2010
Mittwoch, 28. April 2010
FC Denzlingen 0 TSG Hoffenheim II 0
Oberliga Baden-Württemberg
Einbollenstadion, Denzlingen
Zuschauer: 180 (-)
Wenige Stunden nach der Rückkehr aus Wuppertal sollte auch der letzte Geltungstag des deutschen Interrail-Tickets sinnvoll genutzt werden; aus zeitlichen Gründen führte der Weg zwangsläufig nach Denzlingen, einem Städtchen nördlich von Freiburg. Am westlichen Rand der Gemeinde (ungefähr 20 Minuten Fussmarsch vom Bahnhof entfernt) findet sich das kleine Einbollenstadion, das die Besucher mit grossen Graswällen auf beiden Längsseiten empfängt. Ausserdem lädt seit kurzem eine kleine Stehplatztribüne (mit zwei Stufen) zum schattigen Verweilen ein; auch einige Sitzbänke (in Grün) sind auf beiden Längsseiten vorhanden.
Als unangefochtener Tabellenführer - und baldiger Aufsteiger in die Regionalliga Süd - bestach Hoffenheim II auch beim Gastspiel im abstiegsbedrohten Südbaden mit spielerischen Qualitäten, doch die Chancenauswertung war eher mangelhaft. Die Einheimischen wehrten sich mit einer kämpferischen Leistung erfolgreich gegen den übermächtigen Nachwuchs des Bundesligisten, was die Kraichgauer zunehmend konzeptloser werden liess. Und auch die Glücksgöttin Fortuna bekannte sich schlussendlich zu Denzlingen, als ein Abschluss der Gäste drei Minuten vor dem Spielschluss an den rechten Pfosten prallte, wodurch es torlos auf die Heimreise ging.
Einbollenstadion, Denzlingen
Zuschauer: 180 (-)
Wenige Stunden nach der Rückkehr aus Wuppertal sollte auch der letzte Geltungstag des deutschen Interrail-Tickets sinnvoll genutzt werden; aus zeitlichen Gründen führte der Weg zwangsläufig nach Denzlingen, einem Städtchen nördlich von Freiburg. Am westlichen Rand der Gemeinde (ungefähr 20 Minuten Fussmarsch vom Bahnhof entfernt) findet sich das kleine Einbollenstadion, das die Besucher mit grossen Graswällen auf beiden Längsseiten empfängt. Ausserdem lädt seit kurzem eine kleine Stehplatztribüne (mit zwei Stufen) zum schattigen Verweilen ein; auch einige Sitzbänke (in Grün) sind auf beiden Längsseiten vorhanden.
Als unangefochtener Tabellenführer - und baldiger Aufsteiger in die Regionalliga Süd - bestach Hoffenheim II auch beim Gastspiel im abstiegsbedrohten Südbaden mit spielerischen Qualitäten, doch die Chancenauswertung war eher mangelhaft. Die Einheimischen wehrten sich mit einer kämpferischen Leistung erfolgreich gegen den übermächtigen Nachwuchs des Bundesligisten, was die Kraichgauer zunehmend konzeptloser werden liess. Und auch die Glücksgöttin Fortuna bekannte sich schlussendlich zu Denzlingen, als ein Abschluss der Gäste drei Minuten vor dem Spielschluss an den rechten Pfosten prallte, wodurch es torlos auf die Heimreise ging.
Dienstag, 27. April 2010
Wuppertaler SV 0 FC Rot-Weiss Erfurt 3
3. Bundesliga
Stadion am Zoo, Wuppertal
Zuschauer: 2093 (100)
Eine unendliche Flut an Nachtragsspielen erinnerte auch Ende April noch an den hartnäckigen Winter, so dass der zweitletzte Ground der dritten Liga tatsächlich unter der Woche gekreuzt werden konnte. Das Stadion am Zoo, in Wuppertal, hinterliess allerdings einen sehr zwiespältigen Eindruck: Die historische Aussenfassade der Haupttribüne vermochte zwar ebenso zu gefallen wie die sanierte Stadiongaststätte im Norden der grosszügigen Anlage. Innen zeigte sich hingegen ein liebloser Ausbau, der sich primär in den wuchtigen Hintertortribünen aus kargen Betonelementen manifestierte - auch die altehrwürdige Radrennbahn, im Jahr 1924 erbaut, musste weichen. Die überdachte Haupttribüne ist durchwegs mit grauen Sitzschalen ausgestattet; auf der riesigen Gegengeraden wurde eine räumliche Unterteilung in Steh- und Sitzplätze (jeweils unüberdacht) geschaffen, wobei Letztere wohl nur bei publikumswirksamen Begegnungen zugänglich sind.
Aus akustischen (?) Gründen war auch die kleine Ultra-Fraktion der Gastgeber mit ihrer Zaunfahne "Allez Rot-Blau" auf der Haupttribüne zu finden, um einen sowohl in akustischer Qualität als auch in optischer Intensität (einige Schwenkfahnen) laufend abbauenden Support abzuliefern. Der Blick auf die betonlastige Gästetribüne war allerdings noch trauriger, verloren sich heute Abend doch nur wenige Thüringer (in Abwesenheit von optischen Hilfsmitteln) im riesigen Auswärtssektor. Der farblose Auftritt dürfte auch mit den rigorosen Stadionverboten gegen die "Erfordia Ultras 1996" zusammenhängen, so dass die Gäste nur einmal zu vernehmen waren, als ein Dutzend Gestalten hämische Gesänge ("Auf Wiedersehen") in Richtung Wuppertal sendeten. Die Gäste waren zuvor durch einen Elfmeter, dessen Entstehung aus heimischer Sicht äusserst unnötig war, verdient in Führung gegangen, wodurch das Abstiegsschicksal der Wuppertal endgültig besiegelt schien.
Die Relegation liess sich angesichts der spielerischen Unfähigkeit der Gastgeber, die durch eine aufreizende Emotionslosigkeit unterstützt wurde, nicht mehr abwenden, auch wenn die weiteren Erfurter Torerfolge erst in der Schlussphase (77./87.) folgten. Die meisten Zuschauer nahmen den Abstieg mit erschreckender Leichtigkeit hin - mit Ausnahme der heimischen Ultra-Szene, die den Zaun in der Schlussphase besetzte und auch vor körperlichen Übergriffen gegen eigene Spieler nicht zurückzuschrecken schien; von den übrigen Zuschauern waren im Gegenzug regelmässige Anti-Ultras-Äusserungen zu vernehmen. In der aufgeheizten Stimmung kam es nach dem Abpfiff, der den Abstieg besiegelte, zu vereinzelten Konfrontationen im Stadionumfeld, doch die Courage der Ultras schien durch das Auftauchen der Polizeikräfte blitzschnell erloschen zu sein...
Stadion am Zoo, Wuppertal
Zuschauer: 2093 (100)
Eine unendliche Flut an Nachtragsspielen erinnerte auch Ende April noch an den hartnäckigen Winter, so dass der zweitletzte Ground der dritten Liga tatsächlich unter der Woche gekreuzt werden konnte. Das Stadion am Zoo, in Wuppertal, hinterliess allerdings einen sehr zwiespältigen Eindruck: Die historische Aussenfassade der Haupttribüne vermochte zwar ebenso zu gefallen wie die sanierte Stadiongaststätte im Norden der grosszügigen Anlage. Innen zeigte sich hingegen ein liebloser Ausbau, der sich primär in den wuchtigen Hintertortribünen aus kargen Betonelementen manifestierte - auch die altehrwürdige Radrennbahn, im Jahr 1924 erbaut, musste weichen. Die überdachte Haupttribüne ist durchwegs mit grauen Sitzschalen ausgestattet; auf der riesigen Gegengeraden wurde eine räumliche Unterteilung in Steh- und Sitzplätze (jeweils unüberdacht) geschaffen, wobei Letztere wohl nur bei publikumswirksamen Begegnungen zugänglich sind.
Aus akustischen (?) Gründen war auch die kleine Ultra-Fraktion der Gastgeber mit ihrer Zaunfahne "Allez Rot-Blau" auf der Haupttribüne zu finden, um einen sowohl in akustischer Qualität als auch in optischer Intensität (einige Schwenkfahnen) laufend abbauenden Support abzuliefern. Der Blick auf die betonlastige Gästetribüne war allerdings noch trauriger, verloren sich heute Abend doch nur wenige Thüringer (in Abwesenheit von optischen Hilfsmitteln) im riesigen Auswärtssektor. Der farblose Auftritt dürfte auch mit den rigorosen Stadionverboten gegen die "Erfordia Ultras 1996" zusammenhängen, so dass die Gäste nur einmal zu vernehmen waren, als ein Dutzend Gestalten hämische Gesänge ("Auf Wiedersehen") in Richtung Wuppertal sendeten. Die Gäste waren zuvor durch einen Elfmeter, dessen Entstehung aus heimischer Sicht äusserst unnötig war, verdient in Führung gegangen, wodurch das Abstiegsschicksal der Wuppertal endgültig besiegelt schien.
Die Relegation liess sich angesichts der spielerischen Unfähigkeit der Gastgeber, die durch eine aufreizende Emotionslosigkeit unterstützt wurde, nicht mehr abwenden, auch wenn die weiteren Erfurter Torerfolge erst in der Schlussphase (77./87.) folgten. Die meisten Zuschauer nahmen den Abstieg mit erschreckender Leichtigkeit hin - mit Ausnahme der heimischen Ultra-Szene, die den Zaun in der Schlussphase besetzte und auch vor körperlichen Übergriffen gegen eigene Spieler nicht zurückzuschrecken schien; von den übrigen Zuschauern waren im Gegenzug regelmässige Anti-Ultras-Äusserungen zu vernehmen. In der aufgeheizten Stimmung kam es nach dem Abpfiff, der den Abstieg besiegelte, zu vereinzelten Konfrontationen im Stadionumfeld, doch die Courage der Ultras schien durch das Auftauchen der Polizeikräfte blitzschnell erloschen zu sein...
Sonntag, 25. April 2010
VfL Sindelfingen 3 1. FC Köln 0
2. Bundesliga Süd (Frauen)
Floschenstadion, Sindelfingen
Zuschauer: 225 (-)
Im Nachhinein lässt sich nur mehr schwerlich erklären, wieso man sich frühmorgens aus dem Bett zu bewegen vermochte, um einem zweitklassigen Frauenfussballspiel in Sindelfingen beizuwohnen - zumal es einen längeren Fussmarsch (vom Bahnhof Böblingen) zu bewältigen gab. Es muss am Ground gelegen haben, denn das örtliche Floschenstadion kann mit einer überdachten Tribüne (mit sechs roten Sitzreihen) aufwarten; auch der Gegenseite wurden drei ungedeckte Stehstufen vor dem Vereinsgebäude ebenfalls mit roten Sitzschalen versehen. Vor zwanzig Jahren zählte der VfL Sindelfingen zu den Bundesliga-Gründungsmitgliedern - nach dem zwischenzeitlichen Abstieg in die Oberliga kämpfte sich Sindelfingen mit drei Aufstiegen zwischen 2003 und 2005 zurück in die Bundesliga, aus der man sich nach nur einer Saison bereits wieder verabschieden musste.
In der zweithöchsten Spielklasse ist der VfL Sindelfingen zwar seit dem 10. Dezember 2006 - als man dem späteren Aufsteiger Saabrücken mit 0:1 unterlag - im eigenen Stadion ungeschlagen, doch der Wiederaufstieg liess sich bislang nicht mehr realisieren; auch in dieser Saison dürfte der Meistertitel nach Leverkusen gehen. Aus dem Rheinland machte sich auch der heutige Gegner, begleitet von einer stillen Anhängerschaft im Vereinstrikot, auf den Weg nach Süddeutschland. Die Kölner hatten allerdings sowieso nichts zu feiern, denn die Einheimischen kamen in der Mitte der ersten Halbzeit nach einem Eckball durch einen Abpraller zum verdienten Führungstreffer - und nur zwei Zeigerumdrehungen später stand es schon 2:0 für Sindelfingen, nachdem eine eigene Spielerin versehentlich von einem Kölner Befreiungsschlag getroffen wurde.
Dieser Doppelschlag konnte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der morgendliche Ernstkampf insgesamt von (zu) vielen haarsträubenden Fehlpässen und dem unkoordinierten Zweikampfverhalten vieler Akteurinnen geprägt war. Bei den Gästen war zudem eine eklatante Abschlussschwäche zu erkennen, so dass selbst beste Gelegenheiten auf den Anschlusstreffer kläglich vergeben wurden. In der 72. Minute war die Begegnung schliesslich entschieden, als Sindelfingen nach einem schnellen Konterangriff im Nachsetzen zum 3:0 traf. In der Folge nahm die Konzentration beim siegreichen Tabellenzweiten stark ab, doch die unglaubliche Unfähigkeit der Gäste, die das leere Tor mehrmals verpassten, verhinderte eine spannende Schlussphase.
Floschenstadion, Sindelfingen
Zuschauer: 225 (-)
Im Nachhinein lässt sich nur mehr schwerlich erklären, wieso man sich frühmorgens aus dem Bett zu bewegen vermochte, um einem zweitklassigen Frauenfussballspiel in Sindelfingen beizuwohnen - zumal es einen längeren Fussmarsch (vom Bahnhof Böblingen) zu bewältigen gab. Es muss am Ground gelegen haben, denn das örtliche Floschenstadion kann mit einer überdachten Tribüne (mit sechs roten Sitzreihen) aufwarten; auch der Gegenseite wurden drei ungedeckte Stehstufen vor dem Vereinsgebäude ebenfalls mit roten Sitzschalen versehen. Vor zwanzig Jahren zählte der VfL Sindelfingen zu den Bundesliga-Gründungsmitgliedern - nach dem zwischenzeitlichen Abstieg in die Oberliga kämpfte sich Sindelfingen mit drei Aufstiegen zwischen 2003 und 2005 zurück in die Bundesliga, aus der man sich nach nur einer Saison bereits wieder verabschieden musste.
In der zweithöchsten Spielklasse ist der VfL Sindelfingen zwar seit dem 10. Dezember 2006 - als man dem späteren Aufsteiger Saabrücken mit 0:1 unterlag - im eigenen Stadion ungeschlagen, doch der Wiederaufstieg liess sich bislang nicht mehr realisieren; auch in dieser Saison dürfte der Meistertitel nach Leverkusen gehen. Aus dem Rheinland machte sich auch der heutige Gegner, begleitet von einer stillen Anhängerschaft im Vereinstrikot, auf den Weg nach Süddeutschland. Die Kölner hatten allerdings sowieso nichts zu feiern, denn die Einheimischen kamen in der Mitte der ersten Halbzeit nach einem Eckball durch einen Abpraller zum verdienten Führungstreffer - und nur zwei Zeigerumdrehungen später stand es schon 2:0 für Sindelfingen, nachdem eine eigene Spielerin versehentlich von einem Kölner Befreiungsschlag getroffen wurde.
Dieser Doppelschlag konnte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der morgendliche Ernstkampf insgesamt von (zu) vielen haarsträubenden Fehlpässen und dem unkoordinierten Zweikampfverhalten vieler Akteurinnen geprägt war. Bei den Gästen war zudem eine eklatante Abschlussschwäche zu erkennen, so dass selbst beste Gelegenheiten auf den Anschlusstreffer kläglich vergeben wurden. In der 72. Minute war die Begegnung schliesslich entschieden, als Sindelfingen nach einem schnellen Konterangriff im Nachsetzen zum 3:0 traf. In der Folge nahm die Konzentration beim siegreichen Tabellenzweiten stark ab, doch die unglaubliche Unfähigkeit der Gäste, die das leere Tor mehrmals verpassten, verhinderte eine spannende Schlussphase.
SV Böblingen 1 TSG Tübingen 1
Landesliga Württemberg III
Stadion Silberweg, Böblingen
Zuschauer: 150 (-)
In einem gemächlichen Tempo, und um eine fragwürdige Erfahrung in Sachen Frauenfussball reicher, ging es zu Fuss - eine entsprechende S-Bahn-Linie zwischen Böblingen und Stuttgart (S60) soll erst im Juni 2010 wieder in Betrieb genommen werden - zurück nach Böblingen, wo es im Laufe des sommerlichen Nachmittags einen Ernstkampf der örtlichen Landesliga-Fussballer zu sehen gab. Vor etwas mehr als zehn Jahren spielte der SV Böblingen für drei Saisons in der Oberliga Baden-Württemberg, inzwischen wird zwei Spielklassen tiefer gekickt. Der Stadion Silberweg vermag höheren Ansprüchen allerdings problemlos zu genügen: Auf einer Längsseite thront die überdachte Haupttribüne mit zehn (hellblauen) Sitzbankreihen und dem (weissen) Schriftzug "SVB" in der Mitte; auch die gewölbte Dachkonstruktion, die an markanten Beton-Elementen befestigt ist, sorgt für eine Unverwechselbarkeit der weitläufigen Anlage. Auf der Gegenseite verlaufen immerhin noch vier ungedeckte Stehstufen und vereinzelte Sitzbänke.
Nach einer Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen SVB-Captain Georg "Schorsch" Paetzold (insgesamt 480 Einsätze im Böblinger Trikot!), dessen Sohn heute im Fanionteam spielt, wurde die Begegnung der siebten Spielklasse durch Schiedsrichterin Cohan freigegeben - eine schleichende Feminisierung des Fussballs war heute also sichergestellt. Auf dem grünen Rasen ging Tübigen durch einen satten Freistoss aus 25 Metern mit der ersten Gelegenheit in Führung. Insgesamt wurde es trotz vielen Strafraumszenen auf beiden Seiten allerdings nur selten gefährlich. Eine Ausnahme war eine weitere Aktion der Gäste, als ein Kopfball nach einer halben Stunde nur an die Querlatte prallte. In der 62. Minute hatte auch Böblingen einen Lattenkopfball zu beklagen, doch im Nachsetzen wurde das Spielgerät doch noch zum Ausgleich über die Linie gestochert, was angesichts der heimischen Druckphase nach der Halbzeitpause auch verdient war.
Es sollte schliesslich bis zum Abpfiff beim ausgeglichenen Spielstand bleiben, weil sich beide Mannschaften insgesamt zu viele Abspielfehler leisteten - und somit nur selten in eine optimale Abschlussposition kamen. Vor den Augen des neuen Oberbürgermeisters Wolfgang Lützner brillierte der Böblinger Torhüter zwei Minuten vor dem Ende mit einer Glanzparade gegen einen riskanten Volleyschuss der Turn- und Sportgemeinde Tübingen, deren Spieler fast schon zum Torjubel angesetzt hatten. ACHTUNG: Aufgrund des fehlenden Flutlichts werden allfällige Begegnungen unter der Woche jeweils auf dem direkt angrenzenden Nebenplatz (siehe oben) ausgetragen, dessen Ausbau mit sechs breiten Stehstufen auf einer Längsseite - und einem grünen Sprecherturm - allerdings auch als überdurchschnittlich bezeichnet werden kann.
Stadion Silberweg, Böblingen
Zuschauer: 150 (-)
In einem gemächlichen Tempo, und um eine fragwürdige Erfahrung in Sachen Frauenfussball reicher, ging es zu Fuss - eine entsprechende S-Bahn-Linie zwischen Böblingen und Stuttgart (S60) soll erst im Juni 2010 wieder in Betrieb genommen werden - zurück nach Böblingen, wo es im Laufe des sommerlichen Nachmittags einen Ernstkampf der örtlichen Landesliga-Fussballer zu sehen gab. Vor etwas mehr als zehn Jahren spielte der SV Böblingen für drei Saisons in der Oberliga Baden-Württemberg, inzwischen wird zwei Spielklassen tiefer gekickt. Der Stadion Silberweg vermag höheren Ansprüchen allerdings problemlos zu genügen: Auf einer Längsseite thront die überdachte Haupttribüne mit zehn (hellblauen) Sitzbankreihen und dem (weissen) Schriftzug "SVB" in der Mitte; auch die gewölbte Dachkonstruktion, die an markanten Beton-Elementen befestigt ist, sorgt für eine Unverwechselbarkeit der weitläufigen Anlage. Auf der Gegenseite verlaufen immerhin noch vier ungedeckte Stehstufen und vereinzelte Sitzbänke.
Nach einer Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen SVB-Captain Georg "Schorsch" Paetzold (insgesamt 480 Einsätze im Böblinger Trikot!), dessen Sohn heute im Fanionteam spielt, wurde die Begegnung der siebten Spielklasse durch Schiedsrichterin Cohan freigegeben - eine schleichende Feminisierung des Fussballs war heute also sichergestellt. Auf dem grünen Rasen ging Tübigen durch einen satten Freistoss aus 25 Metern mit der ersten Gelegenheit in Führung. Insgesamt wurde es trotz vielen Strafraumszenen auf beiden Seiten allerdings nur selten gefährlich. Eine Ausnahme war eine weitere Aktion der Gäste, als ein Kopfball nach einer halben Stunde nur an die Querlatte prallte. In der 62. Minute hatte auch Böblingen einen Lattenkopfball zu beklagen, doch im Nachsetzen wurde das Spielgerät doch noch zum Ausgleich über die Linie gestochert, was angesichts der heimischen Druckphase nach der Halbzeitpause auch verdient war.
Es sollte schliesslich bis zum Abpfiff beim ausgeglichenen Spielstand bleiben, weil sich beide Mannschaften insgesamt zu viele Abspielfehler leisteten - und somit nur selten in eine optimale Abschlussposition kamen. Vor den Augen des neuen Oberbürgermeisters Wolfgang Lützner brillierte der Böblinger Torhüter zwei Minuten vor dem Ende mit einer Glanzparade gegen einen riskanten Volleyschuss der Turn- und Sportgemeinde Tübingen, deren Spieler fast schon zum Torjubel angesetzt hatten. ACHTUNG: Aufgrund des fehlenden Flutlichts werden allfällige Begegnungen unter der Woche jeweils auf dem direkt angrenzenden Nebenplatz (siehe oben) ausgetragen, dessen Ausbau mit sechs breiten Stehstufen auf einer Längsseite - und einem grünen Sprecherturm - allerdings auch als überdurchschnittlich bezeichnet werden kann.
Samstag, 24. April 2010
FC Aarau 2 FC St. Gallen 0
Axpo Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 7800 (1000)
Das Sprichwort "Aller guten Dinge sind drei" ist mehr als angebracht. Im dritten Ernstkampf unter Interimstrainer Ranko Jakovljevic gewannen die Unabsteigbaren unglaublicherweise zum dritten Mal zu Null. Beim Heimsieg gegen St. Gallen avancierte der ehemalige Ostschweizer Liebling David Marazzi zum gefeierten Helden, als er einen optimistischen Ausflug Vailatis zur Aarauer Führung nutzte (20.) und nach der Pause auch noch den zweiten Treffer durch Burki (67.) mustergültig vorbereite. Die Gallusstädter begruben ihre Europacup-Träume eindrücklich mit einem lustlosen Auftritt, so dass der Erfolg des (bisherigen) Schlusslichts, das die rote Laterne für einen Tag an Bellinzona abzugeben vermochte, angesichts des Chancenverhältnisses eher zu knapp ausfiel.
Auf den Rängen wurde ebenfalls grosses Spektakel geboten: Die heimischen Supporter verwiesen in ihrer Choreographie auf die Tatsache, dass die Aarauer seit 1981 in der obersten Spielklasse vertreten sind; mit Hilfe von zwölf Doppelhaltern wurde der Begriff "Onabstiigbar" gebildet - auf einem Spruchband war "meh als en Mythos" zu lesen. Ausserdem wurden im Fanblock fleissig kleine Fähnchen in den Clubfarben geschwenkt. In Laufe der ersten Halbzeit gab es zudem ein originelles Spruchband ("Ladies Day? Als ob Keller-Sutter nicht schon reicht...!") in Anspielung auf die heutige Aarauer Werbeaktion bzw. die Sicherheitsfanatikerin aus der Ostschweiz zu lesen.
Im Gästeblock waren zu Spielbeginn - abgesehen von den üblichen Doppelhalter und Fahnen in den Vereinsfarben - verschiedene Rauchschwaden in den Farben Gelb, Grün und Rot zu sehen. Auch nach der Pause wurde optisch mit Hilfe von Fackeln und anderen Pyrotechnik-Materialen einiges geboten. In diesem Zusammenhang sei auch noch die Zaunfahne der österreichischen Fan-Initiative "Pyrotechnik ist kein Verbrechen" im Gästesektor erwähnt - lobenswerte Aktion!
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 7800 (1000)
Das Sprichwort "Aller guten Dinge sind drei" ist mehr als angebracht. Im dritten Ernstkampf unter Interimstrainer Ranko Jakovljevic gewannen die Unabsteigbaren unglaublicherweise zum dritten Mal zu Null. Beim Heimsieg gegen St. Gallen avancierte der ehemalige Ostschweizer Liebling David Marazzi zum gefeierten Helden, als er einen optimistischen Ausflug Vailatis zur Aarauer Führung nutzte (20.) und nach der Pause auch noch den zweiten Treffer durch Burki (67.) mustergültig vorbereite. Die Gallusstädter begruben ihre Europacup-Träume eindrücklich mit einem lustlosen Auftritt, so dass der Erfolg des (bisherigen) Schlusslichts, das die rote Laterne für einen Tag an Bellinzona abzugeben vermochte, angesichts des Chancenverhältnisses eher zu knapp ausfiel.
Auf den Rängen wurde ebenfalls grosses Spektakel geboten: Die heimischen Supporter verwiesen in ihrer Choreographie auf die Tatsache, dass die Aarauer seit 1981 in der obersten Spielklasse vertreten sind; mit Hilfe von zwölf Doppelhaltern wurde der Begriff "Onabstiigbar" gebildet - auf einem Spruchband war "meh als en Mythos" zu lesen. Ausserdem wurden im Fanblock fleissig kleine Fähnchen in den Clubfarben geschwenkt. In Laufe der ersten Halbzeit gab es zudem ein originelles Spruchband ("Ladies Day? Als ob Keller-Sutter nicht schon reicht...!") in Anspielung auf die heutige Aarauer Werbeaktion bzw. die Sicherheitsfanatikerin aus der Ostschweiz zu lesen.
Im Gästeblock waren zu Spielbeginn - abgesehen von den üblichen Doppelhalter und Fahnen in den Vereinsfarben - verschiedene Rauchschwaden in den Farben Gelb, Grün und Rot zu sehen. Auch nach der Pause wurde optisch mit Hilfe von Fackeln und anderen Pyrotechnik-Materialen einiges geboten. In diesem Zusammenhang sei auch noch die Zaunfahne der österreichischen Fan-Initiative "Pyrotechnik ist kein Verbrechen" im Gästesektor erwähnt - lobenswerte Aktion!
Mittwoch, 21. April 2010
FC Bavois 1 SC Düdingen 2
1. Liga (Gruppe 1)
Terrain des Peupliers, Bavois
Zuschauer: 200 (-)
Eine seltene Spieltagsansetzung unter der Woche galt es zu nutzen, um den fünftletzten Ground in der 1. Liga zu kreuzen - auch wenn ich den Ground in gewisser Weise schon früher besucht hatte. Die kleine Tribüne (mit 74 Sitzschalen in blauer Farbe) war ursprünglich beim ehemaligen NLB-Club (und aktuellen Abstiegskonkurrenten in der 1. Liga) aus Baulmes zu finden, wurde nach deren Stadionneubau allerdings unverändert nach Bavois - ungefähr 15 Kilometer entfernt - übersiedelt, um dem tristen Sportplatz Peupliers ein wenig Charme zu verleihen. Beide Equipen spielten anfänglich euphorisch nach vorne, was die Torhüter zu einigen Paraden zwang; zudem beklagte Bavois in der siebten Spielminute auch noch einen Aluminiumtreffer.
Nachdem die Begegnung in der Folge abgeflacht war, zeigten die Teams nach dem Seitenwechsel erneut einen fulminanten Start - wiederum untermalt durch einen heimischen Distanzschuss an die Querlatte. In der 59. Minute war der Bann gebrochen, als Lukas Schneuwly, dessen Brüder mit YB um den Meistertitel kämpfen, mit einem herrlichen Freistoss von links aussen zur Führung für Düdingen traf. Die Gastgeber antworteten mit dem Ausgleich von Malgioglio (ex-Sion), den die Waadtländer mit drei Mitspielern (u.a. Thierry Ebe) erst in der Winterpause von Le Mont-sur-Lausanne verpflichteten. Die Freiburger kamen nur 45 (!) Sekunden später zur erneuten Führung, die den wütenden Angriffen der Gastgeber in der Schlussphase erfolgreich standhielt; auch weil ein aussichtsreicher Freistoss von Bavois erneut nur an die Torumrandung prallte.
Terrain des Peupliers, Bavois
Zuschauer: 200 (-)
Eine seltene Spieltagsansetzung unter der Woche galt es zu nutzen, um den fünftletzten Ground in der 1. Liga zu kreuzen - auch wenn ich den Ground in gewisser Weise schon früher besucht hatte. Die kleine Tribüne (mit 74 Sitzschalen in blauer Farbe) war ursprünglich beim ehemaligen NLB-Club (und aktuellen Abstiegskonkurrenten in der 1. Liga) aus Baulmes zu finden, wurde nach deren Stadionneubau allerdings unverändert nach Bavois - ungefähr 15 Kilometer entfernt - übersiedelt, um dem tristen Sportplatz Peupliers ein wenig Charme zu verleihen. Beide Equipen spielten anfänglich euphorisch nach vorne, was die Torhüter zu einigen Paraden zwang; zudem beklagte Bavois in der siebten Spielminute auch noch einen Aluminiumtreffer.
Nachdem die Begegnung in der Folge abgeflacht war, zeigten die Teams nach dem Seitenwechsel erneut einen fulminanten Start - wiederum untermalt durch einen heimischen Distanzschuss an die Querlatte. In der 59. Minute war der Bann gebrochen, als Lukas Schneuwly, dessen Brüder mit YB um den Meistertitel kämpfen, mit einem herrlichen Freistoss von links aussen zur Führung für Düdingen traf. Die Gastgeber antworteten mit dem Ausgleich von Malgioglio (ex-Sion), den die Waadtländer mit drei Mitspielern (u.a. Thierry Ebe) erst in der Winterpause von Le Mont-sur-Lausanne verpflichteten. Die Freiburger kamen nur 45 (!) Sekunden später zur erneuten Führung, die den wütenden Angriffen der Gastgeber in der Schlussphase erfolgreich standhielt; auch weil ein aussichtsreicher Freistoss von Bavois erneut nur an die Torumrandung prallte.
Samstag, 17. April 2010
Wenn Legenden geboren werden...
Unglaublich. Nur einen Tag, nachdem der bisherige U21-Coach Ranko Jakovljevic interimistisch mit der Betreuung der ersten Mannschaft betraut worden war, lagen sich die Zuschauer im Brügglifeld wieder einmal freudig in den Armen. Im Spiel der letzten Chance gegen Neuchâtel Xamax trug sich der frühere Neuenburger Steven Lang als einziger Akteur in die Torschützenliste ein (19.), um seinen Farben mit der nötigen Portion Glück drei wichtige Punkte zu bescheren. Und nur vier Tage später feierte Aarau einen weiteren Minimalerfolg, als auch Mustafi gegen seinen ex-Arbeitgeber erfolgreich war, nachdem die Zürcher in der ersten Halbzeit mehrmals knapp scheiterten. Eine knappe Woche genügte, um das persönliche Punktekonto von "Neuling" Jakovljevic in Sphären zu heben, zu deren Realisierung Vorgänger Andermatt insgesamt 17 (!) Begegnungen benötigte...
Archivbild: Am 02. Dezember 2007 gewann der FC Aarau letztmals im Letzigrund. Auch damals 0:1 gegen Zürich...
U21-Update (1:1-Unentschieden gegen Sursee): Der blitzartige Erfolg von Ranko Jakovljevic erscheint umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass der serbische Übungsleiter mit einer Doppelbelastung zurecht kommen muss - auch die Leitung der ältesten Nachwuchsequipe liegt weiterhin in seinen Händen. Dabei galt es am Sonntag einen seltenen Rückschlag hinzunehmen: Nach fünf Siegen en suite kam die U21-Equipe gegen Nachzügler Sursee nicht über eine magere Punkteteilung hinaus, weil Kahraman zwar Francos Führungstreffer rasch egalisieren konnte, aber die spielerische Überlegenheit im weiteren Spielverlauf nicht in weitere Tore umgemünzt wurde.
Archivbild: Am 02. Dezember 2007 gewann der FC Aarau letztmals im Letzigrund. Auch damals 0:1 gegen Zürich...
U21-Update (1:1-Unentschieden gegen Sursee): Der blitzartige Erfolg von Ranko Jakovljevic erscheint umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass der serbische Übungsleiter mit einer Doppelbelastung zurecht kommen muss - auch die Leitung der ältesten Nachwuchsequipe liegt weiterhin in seinen Händen. Dabei galt es am Sonntag einen seltenen Rückschlag hinzunehmen: Nach fünf Siegen en suite kam die U21-Equipe gegen Nachzügler Sursee nicht über eine magere Punkteteilung hinaus, weil Kahraman zwar Francos Führungstreffer rasch egalisieren konnte, aber die spielerische Überlegenheit im weiteren Spielverlauf nicht in weitere Tore umgemünzt wurde.
Donnerstag, 15. April 2010
FC Wittenbach 2 FC Besa 2
3. Liga regional (OFV)
Sportplatz Grüntal, Wittenbach
Zuschauer: 100 (-)
Beim jüngsten Ausflug in die östlichen Gefilde der Schweiz galt es mal wieder den ersten Teil des Wortes "Groundhopping", also den Sportplatz an sich, ins Zentrum des Interesses zu stellen. Zwar ist Wittenbach nur (noch) in der sechsthöchsten Spielklase des Landes anzutreffen, doch der Ground ist mit fünf unüberdachten, auf dem Garderobengebäude platzierten Steinstufen von überdurchschnittlicher Qualität. Auch die Begegnung wusste in der ersten Hälfte zu begeistern: Alles begann mit einem wuchtigen Freistoss der Gastgeber aus mehr als 35 (!) Metern, den der Besa-Keeper nur nach vorne abprallen lassen konnte, um Wittenbach in der achten Spielminute zum Führungstreffer zu verhelfen. Aber in der Defensive leisteten sich auch die Einheimischen regelmässige Aussetzer - mit dem traurigen Höhepunkt, dass der Keeper von Wittenbach in der Mitte der ersten Halbzeit nach einem Notbremsefoul völlig zurecht des Feldes verwiesen wurde.
Der fällige Strafstoss war allerdings erst im Nachschuss zum verdienten Ausgleich verwertet, nachdem Besa zuvor schon einige Chancen ungenutzt verstreichen liess. In der 32. Minute ging der Immigranten-Verein durch einen präzisen Schuss in die rechte Torecke sogar erstmalig in Führung, doch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit überschlugen sich die Ereignisse nochmals: Nach einem weiten Zuspiel in die Spitze versuchte der Besa-Torhüter ohne Rücksicht auf Verluste zu klären. Folge: Elfmeter, (nur) eine gelbe Karte und ein verletzter Gegenspieler (Fussbruch?). Die numerische Gleichheit war allerdings wenige Augenblicke später sichergestellt, als ein Akteur der albanischstämmigen Gäste nach dem Pausenpfiff - völlig entnervt über den Ausgleich - den Ball ins Nirgendwo drosch - und mit der gelb-roten Karte versehen wurde. Unglücklicherweise wusste der zweite Durchgang in Sachen Unterhaltungswert nicht mit den ersten 45 Minuten mitzuhalten. Erst in der hektischen Schlussphase entwickelte sich (wieder) ein Schlagabtausch, den die beiden Manschaften allerdings nicht mehr zu einem weiteren Torerfolg nutzen konnten.
Sportplatz Grüntal, Wittenbach
Zuschauer: 100 (-)
Beim jüngsten Ausflug in die östlichen Gefilde der Schweiz galt es mal wieder den ersten Teil des Wortes "Groundhopping", also den Sportplatz an sich, ins Zentrum des Interesses zu stellen. Zwar ist Wittenbach nur (noch) in der sechsthöchsten Spielklase des Landes anzutreffen, doch der Ground ist mit fünf unüberdachten, auf dem Garderobengebäude platzierten Steinstufen von überdurchschnittlicher Qualität. Auch die Begegnung wusste in der ersten Hälfte zu begeistern: Alles begann mit einem wuchtigen Freistoss der Gastgeber aus mehr als 35 (!) Metern, den der Besa-Keeper nur nach vorne abprallen lassen konnte, um Wittenbach in der achten Spielminute zum Führungstreffer zu verhelfen. Aber in der Defensive leisteten sich auch die Einheimischen regelmässige Aussetzer - mit dem traurigen Höhepunkt, dass der Keeper von Wittenbach in der Mitte der ersten Halbzeit nach einem Notbremsefoul völlig zurecht des Feldes verwiesen wurde.
Der fällige Strafstoss war allerdings erst im Nachschuss zum verdienten Ausgleich verwertet, nachdem Besa zuvor schon einige Chancen ungenutzt verstreichen liess. In der 32. Minute ging der Immigranten-Verein durch einen präzisen Schuss in die rechte Torecke sogar erstmalig in Führung, doch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit überschlugen sich die Ereignisse nochmals: Nach einem weiten Zuspiel in die Spitze versuchte der Besa-Torhüter ohne Rücksicht auf Verluste zu klären. Folge: Elfmeter, (nur) eine gelbe Karte und ein verletzter Gegenspieler (Fussbruch?). Die numerische Gleichheit war allerdings wenige Augenblicke später sichergestellt, als ein Akteur der albanischstämmigen Gäste nach dem Pausenpfiff - völlig entnervt über den Ausgleich - den Ball ins Nirgendwo drosch - und mit der gelb-roten Karte versehen wurde. Unglücklicherweise wusste der zweite Durchgang in Sachen Unterhaltungswert nicht mit den ersten 45 Minuten mitzuhalten. Erst in der hektischen Schlussphase entwickelte sich (wieder) ein Schlagabtausch, den die beiden Manschaften allerdings nicht mehr zu einem weiteren Torerfolg nutzen konnten.
Sonntag, 11. April 2010
FC Prilly Sports 4 FC La Sallaz 0
2. Liga regional (ACVF)
C.S. de la Fleur-de-Lys, Prilly
Zuschauer: 120 (-)
Ein rechtzeitiges Erscheinen im Vorort von Lausanne sollte sich trotz sonntäglicher Ansetzung in den Morgenstunden lohnen: Erst 13 Sekunden waren nach Aussage der Zeitmessung an meinem linken Handgelenk vergangen, als das Leder erstmals im Netz der Gäste von La Sallaz zappelte, deren Anreiseweg sich mit fünf Kilometer stark in Grenzen liess. Zu kurz, um aufzuwachen: Ein zügiger Konter später lag das Spielgerät erneut im Tor - 2:0 für Prilly nach sechs Spielminuten. In der Folge zeigten sich die Gastgeber äusserst grosszügig in der Chancenauswertung, so dass schon eine halbe Stunde vergangen war, als der dritte (Heim-)Treffer des Morgens folgte.
Die Gastgeber unterstrichen somit ihren Ruf als Torgaranten (mehr als drei Tore pro Spiel), was sie aber auch nachlässig in der Defensivarbeit werden liess - doch vermochte La Sallaz davon nicht zu profitieren. In zweiten Durchgang war wiederum der Gästekeeper gefordert, indem er mehrere Gelegenheiten von Prilly mit starken Paraden zu Nichte machte. Beim vierten Treffer, zwei Minuten vor dem Ende der einseitigen Begegnung, gab es allerdings nichts zu halten. Der Heimvorteil ist im Fall von Prilly Sports wörtlich zu nehmen, werden die Partien doch durchwegs auf einem neuen Kunstrasenplatz - nur auf einer Seite leicht erhöht begehbar - ausgetragen.
C.S. de la Fleur-de-Lys, Prilly
Zuschauer: 120 (-)
Ein rechtzeitiges Erscheinen im Vorort von Lausanne sollte sich trotz sonntäglicher Ansetzung in den Morgenstunden lohnen: Erst 13 Sekunden waren nach Aussage der Zeitmessung an meinem linken Handgelenk vergangen, als das Leder erstmals im Netz der Gäste von La Sallaz zappelte, deren Anreiseweg sich mit fünf Kilometer stark in Grenzen liess. Zu kurz, um aufzuwachen: Ein zügiger Konter später lag das Spielgerät erneut im Tor - 2:0 für Prilly nach sechs Spielminuten. In der Folge zeigten sich die Gastgeber äusserst grosszügig in der Chancenauswertung, so dass schon eine halbe Stunde vergangen war, als der dritte (Heim-)Treffer des Morgens folgte.
Die Gastgeber unterstrichen somit ihren Ruf als Torgaranten (mehr als drei Tore pro Spiel), was sie aber auch nachlässig in der Defensivarbeit werden liess - doch vermochte La Sallaz davon nicht zu profitieren. In zweiten Durchgang war wiederum der Gästekeeper gefordert, indem er mehrere Gelegenheiten von Prilly mit starken Paraden zu Nichte machte. Beim vierten Treffer, zwei Minuten vor dem Ende der einseitigen Begegnung, gab es allerdings nichts zu halten. Der Heimvorteil ist im Fall von Prilly Sports wörtlich zu nehmen, werden die Partien doch durchwegs auf einem neuen Kunstrasenplatz - nur auf einer Seite leicht erhöht begehbar - ausgetragen.
FC Lengnau 3 FC Bözingen 34 0
3. Liga regional (FVBJ)
Sportplatz Moos, Lengnau
Zuschauer: 150 (-)
Wir schreiben das Jahr 1985. Der BSC Young Boys schickt sich an seinen (bislang) letzten Meistertitel zu gewinnen. In der Sportwelt beginnen die jungen Sterne von Boris Becker, Garri Kasparow und Bernhard Langer zu strahlen. Und am 10. November 1985 kommt es zu einer der grössten Sensationen in der Geschichte des Schweizer Cups, als sich der Titelverteidiger aus Aarau (mit Trainer Ottmar Hitzfeld) im bernischen Lengnau mit 0:2 aus dem nationalen Pokal verabschieden muss. Knapp 25 Jahre später kämpfen beide Clubs gegen den Abstieg - mit dem wesentlichen Unterschied, dass die Vereine inzwischen durch fünf Spielklassen getrennt sind. Nach dem zweiten Weltkrieg kämpfte man in der NLB bzw. in der 1. Liga noch auf Augenhöhe - auch damals meistens mit dem besseren Ende für die Akteure aus dem Grenchner Vorort.
Am heutigen Tag schien Lengnau trotz eines bislang enttäuschenden Saisonverlaufes kurzzeitig wieder an die goldenen Tage der Vergangenheit anknpüfen zu können. In der fünften Spielminute lag das Spielgerät nach einem herrlichen Kopfball unter die Querlatte erstmals im gegnerischen Netz, und nur acht Zeigerumdrehungen später schlug es nach einem blitzsauberen Konter erneut im Gehäuse von Bözingen ein. Ein kapitales Missverständnis in der Gästeabwehr sorgte für die endgültige Entscheidung - 3:0 nach 24 Minuten, was Bözingen dazu veranlasste, fortan seine Stärken in den Bereichen Provokationen und Unsportlichkeiten auszuspielen. Weil auch Lengnau seinen Arbeitstag frühzeitig beendet hatte, wurde den Zuschauern in der Folge eine äusserst magere Form von Rasenschach geboten. Aber eigentlich war Lengnau sowieso nur angesteuert worden, um der überdachten Tribüne (mit fünf Holzbankreihen) die Ehre zu erweisen...
Sportplatz Moos, Lengnau
Zuschauer: 150 (-)
Wir schreiben das Jahr 1985. Der BSC Young Boys schickt sich an seinen (bislang) letzten Meistertitel zu gewinnen. In der Sportwelt beginnen die jungen Sterne von Boris Becker, Garri Kasparow und Bernhard Langer zu strahlen. Und am 10. November 1985 kommt es zu einer der grössten Sensationen in der Geschichte des Schweizer Cups, als sich der Titelverteidiger aus Aarau (mit Trainer Ottmar Hitzfeld) im bernischen Lengnau mit 0:2 aus dem nationalen Pokal verabschieden muss. Knapp 25 Jahre später kämpfen beide Clubs gegen den Abstieg - mit dem wesentlichen Unterschied, dass die Vereine inzwischen durch fünf Spielklassen getrennt sind. Nach dem zweiten Weltkrieg kämpfte man in der NLB bzw. in der 1. Liga noch auf Augenhöhe - auch damals meistens mit dem besseren Ende für die Akteure aus dem Grenchner Vorort.
Am heutigen Tag schien Lengnau trotz eines bislang enttäuschenden Saisonverlaufes kurzzeitig wieder an die goldenen Tage der Vergangenheit anknpüfen zu können. In der fünften Spielminute lag das Spielgerät nach einem herrlichen Kopfball unter die Querlatte erstmals im gegnerischen Netz, und nur acht Zeigerumdrehungen später schlug es nach einem blitzsauberen Konter erneut im Gehäuse von Bözingen ein. Ein kapitales Missverständnis in der Gästeabwehr sorgte für die endgültige Entscheidung - 3:0 nach 24 Minuten, was Bözingen dazu veranlasste, fortan seine Stärken in den Bereichen Provokationen und Unsportlichkeiten auszuspielen. Weil auch Lengnau seinen Arbeitstag frühzeitig beendet hatte, wurde den Zuschauern in der Folge eine äusserst magere Form von Rasenschach geboten. Aber eigentlich war Lengnau sowieso nur angesteuert worden, um der überdachten Tribüne (mit fünf Holzbankreihen) die Ehre zu erweisen...
Samstag, 10. April 2010
Ein Missverständnis mit Ansage
Fertig, Ende, Aus. Die glücklose "Ära Andermatt" beim FC Aarau endete nach 18 Spielen (und nur einem Sieg!) - besiegelt durch einen desolaten Auftritt im Tourbillon. Im Nachhinein ist man, wie man weiss, immer schlauer. Nichtsdestotrotz muss die Wahl des Übungsleiters hinterfragt werden. Es war schnell zu erkennen, dass mit der semi-professionellen, zum Teil provinziell anmutenden Umgebung des erfolgreichsten Aarauer Fussballclubs - wie sie von vielen von uns von Herzen geschätzt wird - und der akribischen, stets hinterfragenden Arbeitsweise des wortgewandeten Theoretikers an der Seitenlinie mehr als nur zwei Welten aufeinanderprallten. Der FC Aarau war in der Vergangenheit schliesslich nur selten erfolglich gewesen, weil er komplexe Spielsysteme und Taktikanweisungen in Perfektion vorzuführen wusste, sondern weil im Brügglifeld (fast) immer aufopferungsvoll und leidenschaftlich gegen übermächtige Kontrahenten gekämpft wurde.
Diese Emotionen, die das ständige Aarauer Überleben im Abstiegskampf erst möglich mach(t)en, vermochte Andermatt in seiner kühlen, fast schon distanzierten Art als belehrender Oberlehrer bei seinen Spielern nur äusserst selten zu wecken. Auch der lebendige Auftakt in die Rückrunde - mit dem turbulenten 6:3-Sieg gegen Bellinzona - ebbte schnellstmöglich wieder ab, um einer erneuten Niederlagenserie zu weichen. Das Spiel im Wallis als einsamen Höhepunkt der negativen Art zu bezeichnen, fällt angesichts der noch immer schmerzlichen Erinnerung an die Auswärtspartien in Biel (2:3 n.V.), Luzern (0:6) oder St. Gallen (2:2, nach 0:2-Führung) schwer. "Die Vergangenheit interessiert mich nicht", pflegte Andermatt zu sagen - eine verständliche Aussage beim Anblick der nackten Ergebnisse. Dass Vanczak (7.), Mpenza (13.), Dominguez (37.) und Bühler (67.) bei ihren Treffern kaum Gegenwehr vorfanden, ist nun auch egal. Hauptsache, es wurde reagiert...
Diese Emotionen, die das ständige Aarauer Überleben im Abstiegskampf erst möglich mach(t)en, vermochte Andermatt in seiner kühlen, fast schon distanzierten Art als belehrender Oberlehrer bei seinen Spielern nur äusserst selten zu wecken. Auch der lebendige Auftakt in die Rückrunde - mit dem turbulenten 6:3-Sieg gegen Bellinzona - ebbte schnellstmöglich wieder ab, um einer erneuten Niederlagenserie zu weichen. Das Spiel im Wallis als einsamen Höhepunkt der negativen Art zu bezeichnen, fällt angesichts der noch immer schmerzlichen Erinnerung an die Auswärtspartien in Biel (2:3 n.V.), Luzern (0:6) oder St. Gallen (2:2, nach 0:2-Führung) schwer. "Die Vergangenheit interessiert mich nicht", pflegte Andermatt zu sagen - eine verständliche Aussage beim Anblick der nackten Ergebnisse. Dass Vanczak (7.), Mpenza (13.), Dominguez (37.) und Bühler (67.) bei ihren Treffern kaum Gegenwehr vorfanden, ist nun auch egal. Hauptsache, es wurde reagiert...
Freitag, 9. April 2010
FC Koblenz 2 FC Mellingen 1
3. Liga regional (AFV)
Sportplatz Eichhalde, Koblenz
Zuschauer: 70 (-)
Der Freitagabend mausert sich allmählich zum fixen Termin für Regionalhopping - heute führte der kurze Weg in die grenznahe Gemeinde Koblenz. Der örtliche Sportplatz ist leicht versteckt auf einer Anhöhe südlich des Dorfkerns zu finden, kann allerdings - abgesehen von einigen Sitzbänken - nicht mit einem Ausbau aufwarten. Die heutige Begegnung erlebte eine rasche Lancierung: In der sechsten Minute wurde ein heimischer Angreifer vom Gästekeeper regelwidrig gestoppt, doch ein mitgelaufender Koblenzer vermochte dennoch zum frühen Führungstreffer einzuschieben. Zwei Zeigerumdrehungen später stand der zweifelhafte Unparteiische erstmals im Mittelpunkt - mit einem fragwürdigen Elfmeter für Mellingen, der dem Ausgleichstreffer gleich kam.
Ein wesentlicher Grund für den Koblenzer Kulttrainer Alphons "Radi" Schibli, vor 45 (!) Jahren schon als Präsident in seinem Heimatverein aktiv, sich erstmals am heutigen Abend gestenreich und lautstark über den Schiedsrichter zu beschweren. In der 58. Minute war - nachdem die erste Hälfte ausgeglichen verlaufen war - wiederum eine Wutrede fällig, als ein Kopfballtor von Koblenz ohne ersichtlichen Grund annulliert wurde. Aber die spielstarken Einheimischen drückten weiter, blieben allerdings glücklos, wie der Lattentreffer in der 91. Minute unterstrich. Am Ende siegte aber dennoch die Gerechtigkeit, indem ein Seitfallzieher nach einem Eckball von der rechten Seite doch noch den verdienten Weg ins gegnerische Netz fand. Der verlorene Sohn durfte jubeln...
Sportplatz Eichhalde, Koblenz
Zuschauer: 70 (-)
Der Freitagabend mausert sich allmählich zum fixen Termin für Regionalhopping - heute führte der kurze Weg in die grenznahe Gemeinde Koblenz. Der örtliche Sportplatz ist leicht versteckt auf einer Anhöhe südlich des Dorfkerns zu finden, kann allerdings - abgesehen von einigen Sitzbänken - nicht mit einem Ausbau aufwarten. Die heutige Begegnung erlebte eine rasche Lancierung: In der sechsten Minute wurde ein heimischer Angreifer vom Gästekeeper regelwidrig gestoppt, doch ein mitgelaufender Koblenzer vermochte dennoch zum frühen Führungstreffer einzuschieben. Zwei Zeigerumdrehungen später stand der zweifelhafte Unparteiische erstmals im Mittelpunkt - mit einem fragwürdigen Elfmeter für Mellingen, der dem Ausgleichstreffer gleich kam.
Ein wesentlicher Grund für den Koblenzer Kulttrainer Alphons "Radi" Schibli, vor 45 (!) Jahren schon als Präsident in seinem Heimatverein aktiv, sich erstmals am heutigen Abend gestenreich und lautstark über den Schiedsrichter zu beschweren. In der 58. Minute war - nachdem die erste Hälfte ausgeglichen verlaufen war - wiederum eine Wutrede fällig, als ein Kopfballtor von Koblenz ohne ersichtlichen Grund annulliert wurde. Aber die spielstarken Einheimischen drückten weiter, blieben allerdings glücklos, wie der Lattentreffer in der 91. Minute unterstrich. Am Ende siegte aber dennoch die Gerechtigkeit, indem ein Seitfallzieher nach einem Eckball von der rechten Seite doch noch den verdienten Weg ins gegnerische Netz fand. Der verlorene Sohn durfte jubeln...
Montag, 5. April 2010
FC Memmingen 3 1. FC Bad Kötzting 0
Oberliga Bayern
Städtisches Stadion, Memmingen
Zuschauer: 1086 (-)
Nachdem der Ostersonntag ungenutzt verstrichen war, sollte der nachfolgende Montag genutzt werden, um die Komplettierung der vier höchsten Spielklassen Deutschlands voranzutreiben. Dass ein Besuch in der Bayernliga angestrebt wurde, liess sich nur schon mit der aktuellen Dominanz der Memminger Fussballer erklären. Als einziger Aufstiegskandidat aus dem Freistaat Bayern - und mit mehr als einem Dutzend Zähler Vorsprung auf die direkte Konkurrenz - wird Memmingen in der nächsten Spielzeit zweifellos in der Regionalliga Süd antreten. Eine passende Spielstätte ist auch bereits vorhanden: Das Städtische Stadion, in der Saison 2006/07 grundlegend erneuert, verfügt über eine überdachte Tribüne mit sieben Sitzreihen (insgesamt 990 Sitzschalen) in roter Farbe. Auf den übrigen Seiten verlaufen jeweils vier Stehstufen ohne Überdachung.
Ein diskussionsloser Heimsieg wurde folglich gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten aus Bad Kötzting - zwischen Plzen und Regensburg zu lokalisieren - erwartet. Auf dem nassen Terrain tat sich der FC Memmingen allerdings längere Zeit schwer, was sich in einer erhöhten Fehlerquote widerspiegelte. Aus dem Nichts kamen die Allgäuer in der Mitte der ersten Hälfte dennoch zum Führungstreffer durch einen satten Abschluss aus halblinker Position; zwei Minuten vor dem Seitenwechsel köpfte ein Gästespieler erfolgreich ins eigene Netz - 2:0. Im zweiten Durchgang schien Bad Kötzting optisch wiederum überlegen, doch auch der letzte Treffer des Tages war den Gastgebern (durch einen Kopfball) vorbehalten. Die Memminger wurden dabei von einer kleinen Gruppe Halbwüchsiger unterstützt, die durch erstaunlich regelmässiges Fahnenschwenken und (vereinzelt) sanfte Anfeuerungsrufe - meistens nur durch eine Person vorgetragen - auffielen.
Städtisches Stadion, Memmingen
Zuschauer: 1086 (-)
Nachdem der Ostersonntag ungenutzt verstrichen war, sollte der nachfolgende Montag genutzt werden, um die Komplettierung der vier höchsten Spielklassen Deutschlands voranzutreiben. Dass ein Besuch in der Bayernliga angestrebt wurde, liess sich nur schon mit der aktuellen Dominanz der Memminger Fussballer erklären. Als einziger Aufstiegskandidat aus dem Freistaat Bayern - und mit mehr als einem Dutzend Zähler Vorsprung auf die direkte Konkurrenz - wird Memmingen in der nächsten Spielzeit zweifellos in der Regionalliga Süd antreten. Eine passende Spielstätte ist auch bereits vorhanden: Das Städtische Stadion, in der Saison 2006/07 grundlegend erneuert, verfügt über eine überdachte Tribüne mit sieben Sitzreihen (insgesamt 990 Sitzschalen) in roter Farbe. Auf den übrigen Seiten verlaufen jeweils vier Stehstufen ohne Überdachung.
Ein diskussionsloser Heimsieg wurde folglich gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten aus Bad Kötzting - zwischen Plzen und Regensburg zu lokalisieren - erwartet. Auf dem nassen Terrain tat sich der FC Memmingen allerdings längere Zeit schwer, was sich in einer erhöhten Fehlerquote widerspiegelte. Aus dem Nichts kamen die Allgäuer in der Mitte der ersten Hälfte dennoch zum Führungstreffer durch einen satten Abschluss aus halblinker Position; zwei Minuten vor dem Seitenwechsel köpfte ein Gästespieler erfolgreich ins eigene Netz - 2:0. Im zweiten Durchgang schien Bad Kötzting optisch wiederum überlegen, doch auch der letzte Treffer des Tages war den Gastgebern (durch einen Kopfball) vorbehalten. Die Memminger wurden dabei von einer kleinen Gruppe Halbwüchsiger unterstützt, die durch erstaunlich regelmässiges Fahnenschwenken und (vereinzelt) sanfte Anfeuerungsrufe - meistens nur durch eine Person vorgetragen - auffielen.
Groundspotting: Memmingen
Die wichtigsten Sportstätten von Memmingen sind allesamt im westlichen Teil der Stadt an der Bodenseestrasse (in Richtung Volkratshofen) zu entdecken. Das BBZ-Stadion, einen Steinwurf vom Städtischen Stadion entfernt, diente dem FC Memmingen in der Spielzeit 2006/2007 als Ausweichground, als das eigene Stadion modernisiert wurde. In der Zwischenzeit wird diese Leichtathletikanlage nur noch von Türkiyem Spor Memmingen (A-Klasse) genutzt. Der Ground verfügt immerhin über eine überdachte Sitztribüne; daneben verlaufen jeweils vier Stehstufen.
Der Nebenplatz des Städtisches Stadions (auch Südplatz genannt), zwischen Stadion und Vereinsgaststätte gelegen, wird von der zweiten Mannschaft des FC Memmingen genutzt. Der Ground ist ohne Ausbau - nicht einmal Flutlicht ist zu finden. Der aktuelle Tabellenführer in der Bezirksoberliga Schwaben trägt seine Heimspiele gelegentlich auch direkt vor den Partien der ersten Mannschaft aus (z.B. 12.45 Uhr), wodurch sich ein interessanter Doppler ergibt.
Der Nebenplatz des Städtisches Stadions (auch Südplatz genannt), zwischen Stadion und Vereinsgaststätte gelegen, wird von der zweiten Mannschaft des FC Memmingen genutzt. Der Ground ist ohne Ausbau - nicht einmal Flutlicht ist zu finden. Der aktuelle Tabellenführer in der Bezirksoberliga Schwaben trägt seine Heimspiele gelegentlich auch direkt vor den Partien der ersten Mannschaft aus (z.B. 12.45 Uhr), wodurch sich ein interessanter Doppler ergibt.
Samstag, 3. April 2010
Auch an Ostern glücklos...
Noch selten warf eine 1:5-Niederlage im eigenen Stadion so viele Fragen auf: Warum wusste Aarau-Keeper Benito seinen Gegenspieler Bienvenu nur mit einer Notbremse zu stoppen? Warum übersah Schiedsrichter Kever sowohl eine Tätlichkeit von YB-Topscorer Doumbia als auch ein Handspiel (Torraub) von De Pierro? Wie kann man fünf Gegentore kassieren, obwohl sich die Abwehr im Gegensatz zu den meisten vorangegangenen Partien nicht einen nennenswerten Aussetzer leistete? Wieso beträgt der Abstand auf Bellinzona weiterhin (nur) sieben Punkte? Tatsache ist, dass der FC Aarau nach einer turbulenten Begegnung gegen den Tabellenführer - und trotz des zwischenzeitlichen Anschlusstreffers durch Lang - am Ende wieder einmal als Verlierer grüsste; auch weil die Berner insgesamt eine "grausame" Effizienz bewiesen.
U21-Update (0:1-Niederlage gegen St. Gallen U21): Nur fünf Stunden zuvor war auch die Erfolgsstory der U21-Equipe beim Ice-Cup 2010 abrupt zu Ende gegangen. Im Halbfinale dieses Nachwuchsbewerbs setzte es trotz Chancenplus eine 0:1-Niederlage gegen die Altersgenossen aus St. Gallen. Im Spiel über 60 Minuten (weil gleichentags noch das Endspiel stattfand!) war Lehmann kurz vor dem Seitenwechsel der einzige Torschütze des Tages; vor allem im zweiten Durchgang vergaben die Aargauer Talente einige gute Gelegenheiten, so dass der Traum vom Titelgewinn nach mehreren Siegen über oberklassige Kontrahenten begraben werden musste.
U21-Update (0:1-Niederlage gegen St. Gallen U21): Nur fünf Stunden zuvor war auch die Erfolgsstory der U21-Equipe beim Ice-Cup 2010 abrupt zu Ende gegangen. Im Halbfinale dieses Nachwuchsbewerbs setzte es trotz Chancenplus eine 0:1-Niederlage gegen die Altersgenossen aus St. Gallen. Im Spiel über 60 Minuten (weil gleichentags noch das Endspiel stattfand!) war Lehmann kurz vor dem Seitenwechsel der einzige Torschütze des Tages; vor allem im zweiten Durchgang vergaben die Aargauer Talente einige gute Gelegenheiten, so dass der Traum vom Titelgewinn nach mehreren Siegen über oberklassige Kontrahenten begraben werden musste.
Donnerstag, 1. April 2010
SV Stuttgarter Kickers II 2 TSG Hoffenheim II 2
Oberliga Baden-Württemberg
BZA Waldau, Stuttgart
Zuschauer: 250 (-)
Auf dem Rückweg sollte noch die U23-Heimstätte der "blauen" Stuttgarter mitgenommen werden – nach dem Motto "Aller guten Dinge sind drei". Es war nämlich ein dritter Versuch nötig, um die trostlose Bezirkssportanlage Waldau (ohne Ausbau) zu kreuzen. Im November 2004 wurde das Spiel kurzfristig auf den Kunstrasenplatz im ADM-Sportpark verlegt, fünf Monate zuvor durfte der Nachwuchs im direkten Anschluss an das Meisterschaftsspiel der 1. Mannschaft im grossen Waldaustadion auflaufen. Zurück in die Gegenwart: Die jungen Kickers waren mit einem Sieg aus 16 Spielen praktisch abgestiegen, doch dank fünf Vollerfolgen in Serie feierte der Stuttgarter Nachwuchs eine wundersame Auferstehung. Eine Fortsetzung dieses Siegeszuges gegen einen formstarken Tabellenführer aus Hoffenheim (neun Zu-Null-Siege in Folge!) war in Frage gestellt, als die Gäste nach einer Viertelstunde durch einen zweifelhaften Strafstoss in Führung gingen.
Als Hoffenheim in der Mitte der ersten Hälfte zwei annullierte Abseitstore erzielte, sah sich der heimische Keeper zu einer äusserst treffenden Selbsteischätzung ("Wir sehen aus wie Hütchen!") genötigt. In Wahrheit folgte der zweite Treffer der Kraichgauer erst in der 56. Minute, als ein Freistoss aus halblinker Position unhaltbar im gegnerischen Netz einschlug. Es war der ultimative Weckruf für die Gastgeber, die den Anschluss (nach mehreren vergebenen Möglichkeiten) wenig später ebenfalls durch einen umstrittenen Elfmeter schafften. Und fünf Minuten später war der Ausgleich in kurioser Weise vollbracht: Ein Abschlussversuch der Gastgeber wurde auf der Torlinie abgewehrt - in die Füsse eines weiteren Gästespielers, der das Leder wuchtig ins eigene (!) Tor nagelte. Und während Stuttgart-Degerloch von einem leichten Hagelschauer heimgesucht wurde, änderte auch eine Ampelkarte gegen die heimische Zweitvertretung nichts mehr am Ergebnis.
BZA Waldau, Stuttgart
Zuschauer: 250 (-)
Auf dem Rückweg sollte noch die U23-Heimstätte der "blauen" Stuttgarter mitgenommen werden – nach dem Motto "Aller guten Dinge sind drei". Es war nämlich ein dritter Versuch nötig, um die trostlose Bezirkssportanlage Waldau (ohne Ausbau) zu kreuzen. Im November 2004 wurde das Spiel kurzfristig auf den Kunstrasenplatz im ADM-Sportpark verlegt, fünf Monate zuvor durfte der Nachwuchs im direkten Anschluss an das Meisterschaftsspiel der 1. Mannschaft im grossen Waldaustadion auflaufen. Zurück in die Gegenwart: Die jungen Kickers waren mit einem Sieg aus 16 Spielen praktisch abgestiegen, doch dank fünf Vollerfolgen in Serie feierte der Stuttgarter Nachwuchs eine wundersame Auferstehung. Eine Fortsetzung dieses Siegeszuges gegen einen formstarken Tabellenführer aus Hoffenheim (neun Zu-Null-Siege in Folge!) war in Frage gestellt, als die Gäste nach einer Viertelstunde durch einen zweifelhaften Strafstoss in Führung gingen.
Als Hoffenheim in der Mitte der ersten Hälfte zwei annullierte Abseitstore erzielte, sah sich der heimische Keeper zu einer äusserst treffenden Selbsteischätzung ("Wir sehen aus wie Hütchen!") genötigt. In Wahrheit folgte der zweite Treffer der Kraichgauer erst in der 56. Minute, als ein Freistoss aus halblinker Position unhaltbar im gegnerischen Netz einschlug. Es war der ultimative Weckruf für die Gastgeber, die den Anschluss (nach mehreren vergebenen Möglichkeiten) wenig später ebenfalls durch einen umstrittenen Elfmeter schafften. Und fünf Minuten später war der Ausgleich in kurioser Weise vollbracht: Ein Abschlussversuch der Gastgeber wurde auf der Torlinie abgewehrt - in die Füsse eines weiteren Gästespielers, der das Leder wuchtig ins eigene (!) Tor nagelte. Und während Stuttgart-Degerloch von einem leichten Hagelschauer heimgesucht wurde, änderte auch eine Ampelkarte gegen die heimische Zweitvertretung nichts mehr am Ergebnis.
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