Samstag, 26. November 2011

TuS Lörrach-Stetten 1 FC Wehr 1

Bezirksliga Hochrhein
TuS-Stadion an der Tullastrasse, Lörrach
Zuschauer: 120 (-)


Um sich nur geringfügig bewegen zu müssen, kam ein grenznaher Doppler zum Handkuss. Nur wenige Minuten Fussweg sind es von der Haltestelle Riehen, Grenze zum Ground des Lörracher Bezirksligisten, Der Stadtteilverein kickte vor längerer Zeit (1992/93) auch schon in der Oberliga, was der Spielstätte an der Tullastrasse (oder an der Baslerstrasse - je nach Quelle) insofern anzusehen ist, als dass sie bis zu zwölf überwachsene Stehstufen auf einer Längsseite bieten kann; auf dem mächtigen Graswall sind zudem auch noch Überreste von zurückgebauten Sitzbänken zu entdecken, wo sich in den 80er-Jahren noch Tausende Zuschauer zu den Lokalderbies gegen den FV Lörrach und den SV Weil am Rhein einfanden. In sportlichen Belangen sich hat TuS Lörrach-Stetten durch den Aufstieg aus der Kreisliga via Relegationsspiele ein wenig rehabilitieren können - mit dem ehemaligen Verbandsligisten aus Wehr gastierte heute eine weitere Mannschaft mit "besserer" Vergangenheit in der Grenzstadt.



In den Startminuten schien Wehr völlig überfordert zu sein - im Minutentakt rollten wütende Angriffe der Hausherren auf das gegnerische Gehäuse und prompt ging Lörrach-Stetten schon in der sechsten Minute durch einen Kopfball in Führung. Ein kapitaler Fehler der heimischen Defensive, verbunden mit einem Strafstoss, brachte Wehr aber überraschend zurück ins Spiel. Und sogar noch mehr: Die Gäste scheiterten in der Folge nicht weniger als dreimal (!) an der Torumrandung, während die Gastgeber aus dem spielerischen Übergewicht nur selten gefährliche Abschlussmöglichkeiten zu kreieren vermochten.

SV Herten 1 SpVgg Untermünstertal 5

Landesliga Südbaden II
Sportplatz Herten, Rheinfelden
Zuschauer: 211 (-)


Eine Dreiviertelstunde später stand mit dem abendlichen Heimspiel des Rheinfelder Landesligisten aus dem Stadtteil Herten auch schon der zweite Programmpunkt an. Als Letzter in der Rangliste war der gastgebende Aufsteiger, unterstützt von einem mit Trommel und Tröten bewaffneten "Fanclub" dreier Herren im fortgeschrittenen Alter, aber dringend auf Punkte angewiesen. Dies erwies sich heute als grosse Herausforderung, gelang es Herten doch nur eine Chance in 90 Minuten zu erspielen. Diese wurde durch den Keeper von Untermünstertal zu Nichte gemacht, doch Letzterer schien ein gewisses Mitgefühl für die stark limitierten Hausherren aufzubringen, so dass er selbigen mit einem missglückten Abschlag in des Gegners Füsse doch noch den Ehrentreffer (63.) aus dem Silbertablett präsentierte.



Zu diesem Zeitpunkt lag Untermünstertal aber schon um zwei Längen in Front, nachdem ein Abschluss alleine vor dem gegnerischen Keeper und eine Direktabnahme nach einem Eckball im Laufe der ersten Halbzeit vom Erfolg gekrönt waren. Die Lokalmatadoren leisteten sich kapitale Anfängerfehler im Spielaufbau, was auch einen Platzverweis (Notbremse) kurz vor dem eigenen Anschlusstreffer nach sich zog; schliesslich fiel Herten völlig auseinander und durfte sich beim eigenen Torhüter bedanken, dass es in den finalen Spielminuten "nur" noch drei weitere Gegentreffer hinzunehmen gab.

Freitag, 25. November 2011

FC Thun 4 FC Aarau 0

Freundschaftsspiel
Arena Thun, Thun
Zuschauer: 100 (-)


Eine unverhoffte Gelegenheit, um das neue Fussballstadion in Thun zu kreuzen, ergab sich durch das frühzeitige Ausscheiden der beiden Vereine aus dem nationalen Pokalbewerb, so dass es zu einem freundschaftlichen Direktvergleich im Berner Oberland kam. Der Ground besticht durch eine kompakte, steile Bauweise, die den Zuschauer - mit Ausnahme von wenigen Stehplätzen auf einer Hintertorseite auf grauen Sitzschalen platznehmend - nahe ans Spielfeld rücken lässt. Allerdings hätte eine lieblichere Fassade nicht schaden können, so dass der Neubau in der südwestlichen Thuner Peripherie (äusserlich) doch eher als funktionelle Betonwüste daherkommt.



Einen schlechten Eindruck hinterliessen in den frühen Nachmittagsstunden auch die Schützlinge von Aarau-Cheftrainer René Weiler, dessen Suche nach Akteuren mit verborgenen Talenten auf alternativen Positionen leider nicht von Erfolg gekrönt war - nach 26 Minuten lag Aarau mit vier Toren im Hintertreffen. Auch in der Folge wurde aus neutraler Sicht viel Unterhaltung geboten, nachdem sich Aarau endlich gefangen hatte - doch scheiterte Dabo gleich zweimal freistehend vor dem gegnerischen Keeper kläglich, währenddessen sich Schneuwly als Chancentod bei den Thunern empfahl, so dass es vor dem schönen Alpenpanorama von Eiger, Mönch und Jungfrau trotz besten Möglichkeiten keine weiteren Treffer mehr zu beklatschen gab.

Montag, 21. November 2011

FC Aarau 2 FC St. Gallen 2

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 3600 (700)


Der Startschuss für das erste Aarauer Heimspiel in der Challenge League nach dem Abstieg, das durch einen namhaften Besuch von gegnerischen Supportern entzücken konnte, fiel schon einige Stunden vor dem eigentlichen Anpfiff, als im Gästesektor eine grössere Menge pyrotechnisches Material gefunden worden war. Am Abend waren auf Seiten der Ostschweizer jedoch immer noch genügend Fackeln übriggeblieben, was wenig überraschte, als ein Transparent mit der Aufschrift "Out of the Dark" - in Anlehnung an die österreichische Pop-Ikone Falco - präsentiert wurde.





Als die Bengalfackeln schliesslich beim Einmarsch beider Teams entfacht wurden, war folgerichtig und inhaltlich korrekt "Into the Light" als zweite Liedzeile am Zaun zu lesen. Auch im heimischen Fansektor leuchteten einige Fackeln auf - wenn auch erst anfangs zweiter Halbzeit. Die Aarauer Szene überzeugte zu Beginn nämlich vielmehr mit einer gelungenen Choreographie, wo sich der gegnerische Torhüter auf dem grünen Rasen von einem Aarauer Stürmer bezwingen liess. Diese Szenerie wude flankiert von zwei Blockfahnen mit der Aufschrift "Szene Aarau" und ebensovielen Botschaften in grüner ("Met em Ball rechtig Goal!") bzw. roter Farbe ("En Sieg för euses Härz!"), wobei der FCA-Spieler in der dreidimensionalen Aktion natürlich als Torschütze erfolgreich war.



Die Aarauer jubelten auch im "echten" Duell mit dem unbestrittenen Tabellenführer aus St. Gallen, trainiert vom früheren Aarauer Spieler und Trainer Jeff Saibene. Energisch setzte sich Verteidiger Silvan Widmer am rechten Flügel durch, woraufhin Alain Schultz dessen Hereingabe souverän zur heimischen Führung verwandelte. Und nachdem FCA-Keeper Joël Mall auch noch einen Strafstoss von Oscar Scarione, von Juan Pablo Garat in unnötiger Manier verursacht, mirakulös pariert hatte, krönte Widmer seinen bärenstarken Auftritt mit einem Kopfballtreffer (nach Eckball von Schultz) zu Beginn der zweiten Halbzeit. Es war seine persönliche Torpremiere in der Challenge League.



Ärgerlich, dass die Aarauer (in Person von Nganga) auch nach dem Pausentee einen überflüssigen Strafstoss verursachten - im zweiten Anlauf war Scarione erfolgreich. Und die Ostschweizer, erst in der Vorwoche erstmals in dieser Saison besiegt (beim 0:1 gegen Chiasso), drückten immer mehr auf den Ausgleich. Beim Freistoss von Hämmerli rettete die Torumrandung noch für die Gastgeber, doch schliesslich war Regazzoni nach einem ruhenden Ball doch noch erfolgreich, so dass die Aarauer wieder einmal einen Vorsprung in der 93. Minute aus den eigenen Händen gaben.

Sonntag, 20. November 2011

RSV Göttingen 05 1 VfL Osnabrück II 3

Oberliga Niedersachsen
Jahnstadion, Göttingen
Zuschauer: 748 (-)


In der Universitätsstadt Göttingen war man in jüngerer Vergangenheit nicht mit Höhepunkten in fussballerischer Hinsicht verwöhnt. Der 1. SC Göttingen, zwischen 1974 und 1977 sowie in der Saison 1980/81 noch in der zweiten Bundesliga (Staffel Nord) aktiv, war im Jahre 1995 zum ersten Mal in die Viertklassigkeit abgestiegen und musste schliesslich - auch wegen finanziellen Turbulenzen seines Sponsors Kinowelt - selbst Insolvenz anmelden. Am Ende wurde der 1. FC Göttingen 05 als Nachfolgeverein gegründet, dessen Fusion mit dem RSV Geismar schliesslich zum heutigen RSV Göttingen 05 führte - und die Fussballtradition in der niedersächsischen Grossstadt fortsetzen sollte. Immerhin gab es in den Folgejahren drei Aufstiege zu feiern, so dass der Rasensportverein inzwischen wieder in der fünftklassigen Oberliga angekommen ist.



Ein positiver Nebeneffekt der jüngsten Promotion war die Rückkehr ins weitläufige Jahnstadion, nachdem man zuvor auf der Bezirkssportanlage an der Benzstrasse residiert hatte. Der Ground im Göttinger Süden verfügt über eine mächtige Sitzplatztribüne mit ungefähr 5000 Sitzschalen in einem oliven Farbton. Auf der anderen Längsseite sind seit drei Jahren vierzehn Betonstufen zu lokalisieren, welche sich zweifellos unterscheiden von den alten, übriggebliebenen Stufen in den beiden Kurven, die die Modernisierung unberührt überstanden zu haben scheinen.



Auf dem grünen Rasen erspielten sich die Gastgeber anfangs klare Vorteile, wussten aber selbst hochkarätige Abschlusschancen nicht zu nutzen. Es kam, was kommen musste - und so traf die Zweitvertretung aus Osnabrück in der Mitte der ersten Halbzeit mit einem schönen Torschuss aus der Drehung entgegen dem Spielverlauf zur Gästeführung. Eine Verkettung von heimischen Defensivfehlern und eine unnötige Textilbremse führten noch vor Ablauf einer Stunde Spielzeit zu einem komfortablen Drei-Tore-Vorsprung der Lila-Weissen. Der Ehrentreffer liess auch die lokalen Zuschauer (mit einigen Schwenkfahnen bestückt), die dem Spielgeschehen vor allem zu Beginn eine akustische Untermalung der besseren Art boten, wieder erwachen, doch die eigene Mannschaft wusste trotz sichtlicher Nervosität aufseiten der Osnabrücker nicht zu reüssieren.

Groundspotting: Stadion am Sandweg, Göttingen

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Jahnstadion findet sich das Stadion am Sandweg, welches vom Landesligisten SVG Göttingen genutzt wird. Der Ground verfügt über eine überdachte Tribüne mit fünf Sitzreihen in blauer und roter Bemalung, wodurch sich der Schriftzug "SVG" ergibt. Daneben verlaufen einige ungedeckte Stehstufen. Zudem ist das Spielfeld von einer alternden, nicht mehr wettkampfmässig genutzten Radrennbahn umgeben.

Samstag, 19. November 2011

VfB Borussia Neunkirchen 4 Sportfreunde Köllerbach 0

Oberliga Südwest
Ellenfeldstadion, Neunkirchen
Zuschauer: 350 (-)


Auf zur letzten Interrail-Tour des Jahres - mindestens acht neue Grounds sollen es in den kommenden Wochen im nördlichen Nachbarland werden. Zum Auftakt wurde, wie sich am Zielort herausstellte, ein prächtiges Schmuckstück ausgewählt. Das Ellenfeldstadion überzeugt mit einer riesigen Haupttribüne über die gesamte Spielfeldlänge, bestückt mit roten Sitzschalen. Ebenso eindrücklich ist die markante Stehtraverse auf einer Hintertorseite, wo es nicht weniger als 44 Stehstufen - mit einer Vielzahl an Wellenbrechern versehen - zu bestaunen gibt; selbiges findet sich auch noch auf der anderen Seite der Haupttribüne, wo sich der heimische Fanblock auch noch malerisch betätigt hat. Auf den beiden übrigen Seiten des Spielfelds finden sich ebenfalls noch zehn und fünfzehn ungedeckte Stehstufen.



Eine weitere Überraschung folgte zu Spielbeginn, als im "Block 5" einige Bengalfackeln - auf den Boden gelegt - und ein weisser Rauchtopf entzündet wurden. Die heimischen Supporter waren auch im Laufe des Spiels mit regelmässigen Gesängen präsent, obwohl sich nur ein gutes Dutzend Aktive als harter Kern bezeichnen liess. Es gab auch einiges zu feiern für die Gastgeber im tabellarischen Nachbarduell gegen Köllerbach, das den Hausherren wenig entgegenzusetzen hatte. Orchestriert vom ehemaligen Profifussballer Nico Patschinski (u.a. St. Pauli, Trier und Union Berlin), vor einigen Wochen eigentlich aus dem Kader gestrichen, sorgte Neunkirchen bereits in der ersten Halbzeit für klare Verhältnisse.



Nach zehn Minuten durfte Neunkirchen - in den Spielzeiten 1964/65, 1965/66 und 1967/68 jeweils in der Bundesliga aktiv - erstmals jubeln, als ein Freistoss von der linken Seite freistehend eingeköpft wurde. Eine schöne Kombination führte zum zweiten Treffer der Saarländer und schliesslich erhöhte Patschinski selbst nach einer halben Stunde auf 3:0, nachdem der Gästekeeper einen einfachen Ball aus den Händen gleiten liess. Erst nach einem Platzverweis der Gastgeber witterte auch Köllerbach seine Chance, ohne dass eine der wenigen Abschlusschancen zum Erfolg geführt hätte - auch der letzte Treffer der Begegnung ging schliesslich in der Nachspielzeit auf das einheimische Konto.

Sonntag, 6. November 2011

FC Aarau 1 FC Biel/Bienne 3

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 2800 (50)


In der letzten Spielzeit fielen nicht weniger als 16 Tore, als sich die beiden Mannschaften duellierten. Die Seeländer waren zu Hause mit 7:1 siegreich, woraufhin sich Aarau im Rückspiel mit einem ebenso spektakulären 5:3-Heimsieg revanchierte. Beim aktuellen Aufeinandertreffen präsentierte sich Aarau als spendabler Gastgeber, als Nganga durch ein (grausam) überflüssiges Einsteigen einen Strafstoss für Biel/Bienne verursachte - Egli traf nach einer Viertelstunde zur Gästeführung. Nachdem sich aus dem Spiel heraus nur wenige Torchancen ergeben hatten, schaffte Biel mit zwei Freistössen - unter gütiger Unterstützung der heimischen Abwehr - schliesslich eine Vorentscheidung herbeizuführen.



Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit profitierte Mathys vom Kollektivschlaf der Aarauer Defensive und zehn Zeigerumdrehungen vor dem Abpfiff war der Bieler Goalgetter in einer ähnlichen Situation - nach einem Freistoss von der anderen Seite - erneut erfolgreich (zum Endstand von 1:3), nachdem Gonçalves zwischenzeitlich verkürzt hatte. Die Szene Aarau tat sich mit einer kleinen Choreographie hervor: Eine Blockfahne mit dem Vereinslogo wurde von einem Dutzend Bändern in den Clubfarben flankiert. Davor war ein Spruchband mit der Aufschrift "Es Läbe lang schwarz wiis rot" zu lesen.

Dienstag, 1. November 2011

SC 03 Rheinfelden 0 FC Wehr 2

Bezirkspokal Hochrhein
Europastadion, Rheinfelden
Zuschauer: 120 (-)


An Allerheiligen gelang es endlich das Rheinfelder Europastadion - mit sechs (teilweise) überdachten Stehstufen auf einer Längsseite - mit einer Achtelfinalpartie im Bezirkspokal Hochrhein zu besuchen, nachdem man in der Vergangenheit schon zweimal auf den trostlosen (Asche-)Nebenplatz verwiesen worden war. Die Gastgeber, in der Kreisliga A aktiv, waren ihrem Widersacher aus der oberklassigen Bezirksliga anfangs deutlich unterlegen. Die Wehrataler kamen schon in der achten Spielminute durch einen Abschluss alleine vor dem gegnerischen Goalie zum Führungstreffer; etwa zehn Minuten später hatte Wehr - vor vier Jahren noch in der Verbandsliga - auch noch einen Lattenschuss zu beklagen.



In der Folge zeigte sich auch Rheinfelden in der gegnerischen Platzhälfte, fand aber nur selten einen Weg durch die vielbeinige Wehrer Defensive. Kaltschnäuziger waren die favorisierten Gäste, indem sie praktisch mit dem Pausenpfiff nach einem Eckball (von rechts) auf 0:2 zu erhöhen vermochten. Nach dem Seitenwechsel waren spielerische Leckerbissen selten: Beide Equipen scheiterten mehrmals an der eigenen Unfähigkeit im Abschluss, so dass das Pausenergebnis bis zum Schlusspfiff anhielt.