Sonntag, 3. Mai 2009

Bonner SC 4 Fortuna Düsseldorf II 1

NRW-Liga
Sportpark Nord, Bonn
Attendance: 2100 (200)


Nachdem man am "Tag der Arbeit" fast zehn Stunden Bahn gefahren war, ohne dass der entsprechende Tag auf dem Interrail-Ticket entwertet wurde, durfte für heute Sonntag ein zusätzlicher Reiseplan ins Auge gefasst werden. In Letzteres stach mir schliesslich ein absolutes Spitzenspiel der NRW-Liga. Zweiter gegen Erster. Die heutigen Gastgeber nach Verlustpunkten vorne. Die Zweitvertretung aus Düsseldorf nunmehr seit 24 Spielen ungeschlagen. Auch mit Gästefans war zu rechnen. Und der Ground, in der kommenden Spielzeit höchstwahrscheinlich in der Regionalliga West zu kreuzen, ist ebenfalls von aussergewöhnlicher Qualität: Das Spielfeld ist gegenüber der Umgebung um mehrere Meter abgesenkt. Entsprechend erfolgt der Zugang auf die überdachte Haupttribüne (mit Sitz- und Stehplätzen), indem man hinabsteigt. Dies gilt auch für die Gegengerade, wo ungefähr dreissig Stehstufen ohne Überdachung vorzufinden sind. Die Hänge der weitläufigen Kurven sind begrünt und folglich nicht zu begehen.



Das Gipfeltreffen in der höchsten Spielklasse von Nordrhein-Westfalen vermochte die Bewohner der ehemaligen, von Spitzenfussball wenig verwöhnten Regierungsstadt der Bundesrepublik Deutschland durchaus ins Stadion zu locken. Insgesamt 2100 Zuschauer, darunter auch zweihundert Supporter aus der Altbiermetropole, bekamen zu Beginn ein ausgeglichenes Spiel zu sehen, dass durch eine Unachtsamkeit der Gäste (und dem damit verbundenen Führungstreffer für Bonn) nach einer knappen Viertelstunde lanciert wurde. Als auch Fortuna nach einem kapitalen Abwehrfehler zu einem Torerfolg kam, drehte das Momentum zugunsten der Düsseldorfer, die dem erstmaligen Führungstreffer in der Folge mehrmals sehr nahe standen. Umso überraschender, dass der Bonner SC (in der Saison 1976/77 auch eine Spielzeit in der damaligen Nord-Staffel der 2. Bundesliga vertreten) kurz vor dem Seitenwechsel mit einer Kopie des ersten Tores der Begegnung erneut in Front ging.



Es war einfach der Tag der Gastgeber. Dies kam auch in der 53. Minute wieder zum Ausdruck, als BSC-Captain Karnay aus über dreissig Metern abzog, um das Spielgerät zum dritten Mal im Netz der Fortuna zappeln zu sehen. Als zehn Minuten später schliesslich der Endstand von 4:1 fixiert wurde, setzten die Gäste aus Düsseldorf zur allgemeinen Frustbewältigung an, was ihnen noch einen (direkten) Platzverweis eintrug. Auf den Rängen war auffallend, dass es zwei kleine Bonner Fangruppen (auf der Haupttribüne bzw. auf der Gegengerade) gab. Zum Intro wurden jeweils einige Fahnen bzw. Doppelhalter präsentiert. Danach war, abgesehen von einigen Klatsch- und Jubeleinlagen, nicht mehr viel zu hören. Im Gegensatz dazu überzeugte der Gästeanhang, akustisch bevorteilt am linken Ende der Tribüne platziert, mit regelmässigen Gesängen, wobei in Sachen Ausdauer und Kreativität (mit fortlaufender Spieldauer) durchaus Pluspunkte gesammelt werden konnten.

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