Donnerstag, 13. Mai 2010

Der Mythos ist tot...!

Axpo Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 7900 (1500)


Fertig. Ende. Aus. Um 22.06 Uhr war der letzte Vorhang gefallen. Das Schreckensszenario, in den letzten Wochen trotzig aus den Köpfen verdrängt, war nun doch eingetreten. Nach 29 Jahren muss sich der FC Aarau aus der höchsten Spielklasse des Landes verabschieden; abgesehen vom heutigen Kontrahenten aus Zürich spielte zuletzt kein Verein länger ohne Unterbruch in der NLA. Der schicksalshafte Abend stand von Anfang an unter einem sehr schlechten Stern: Nachdem Bellinzona in St. Gallen schon nach 17 (!) Sekunden in Führung gegangen war, richteten sich fortan alle Blicke auf den Totomat - im Wissen, dass die Aarauer ebenfalls gewinnen müssen, falls sich der direkten Rivale drei Punkte sichern sollte. Aber auch den heimischen Spielern schien es nicht zu gelingen, ihre Konzentration nachhaltig auf das eigene Spiel zu richten,...



,...um die zurückhaltenden Gäste aus Zürich, deren Europapokal-Qualifikation schon länger feststand, in Bedrängnis zu bringen. Das Schicksal nahm seinen Lauf, als die Hoppers mit einer halben Chance durch Zuber in Führung gingen. In der Mitte der zweiten Hälfte mussten selbst geborene Optimisten resignieren, nachdem Aarau-Keeper Benito mit einem übermotivierten Ausflug einen Strafstoss in selten dämlicher Manier verursacht hatte - 0:2. Und Bellinzona lag weiterhin in Front. Nun fielen Tore fast im Minutentakt: Ben Khalifa, Mustafi und ein 15-jährige Jüngling namens Adili trafen ins Schwarze. An der allgemeinen Situation änderte sich nichts mehr. Der Abstieg war besiegelt. Einige Fans versuchten ihren Frust auf dem Rasen zu verarbeiten, insgesamt überwog aber die riesige Fassungslosigkeit über den ersten Abstieg seit 1954.



Einen würdigen Abschluss erfuhr das legendäre Stadion Brügglifeld durch die Supporter vom Grasshopper Club Zürich: Als Intro wurde der Gästeblock vollständig in ein blau funkelndes Blättermeer verwandelt, aus dem mit Doppelhaltern silbern "GC Züri" herausragte. Am Zaun war gleichzeitig "Mini grossi Liebi gib ich niemals uf" zu lesen. Im Laufe des Spiels überzeugte die GC-Anhängerschaft mit mehreren Einlagen der pyrotechnischen Sorte. Die Stimmung in den heimischen Sektoren war verständlicherweise von den negativen Ereignissen auf dem Spielfeld getrübt, so dass sich eine lethargische, fast schon komatöse Atmosphäre ausbreitete.

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