2. Bundesliga
ESV-Stadion, Ingolstadt
Attendance: 4714 (50)
Das glorreiche Aufeinandertreffen der grössten Traditionsvereine der 2. Bundesliga – mal abgesehen vom FSV Frankfurt – mit ihren ruhmreichen Geschichtsbüchern und treuen Anhängerschaften stellte einen sportlichen Leckerbissen der Extraklasse vor ungeahnter Rekordkulisse dar. Im schmucken, nach einem grosszügigen Sponsoren benannten Stadion, das das heruntergekommene ESV-Stadion ohne Zweifel um Längen übertrifft, brillierten zwei Spitzenteams mit atemberaubendem und zielstrebigem Tempofussball nach englischem Vorbild – zur Freude der enthusiastischen (und gleichermassen kreativen) Fangruppen, die dem Schlagerspiel der Runde einen würdigen Rahmen verliehen. Ein unvergessliches Freudenfest...
...,das einer ironischen Überdosis meiner Wenigkeit entsprang. In Wirklichkeit präsentierten sich beide Teams ihrer Platzierung entsprechend ziemlich ideenlos – ohne Spielkultur, dafür mit dem Zufall als ständigen Begleiter. Die leichte Überlegenheit der Ingolstädter gipfelte in der Nachspielzeit in einen Kopfball aus fünf Metern in die Arme des gegnerischen Keepers, in einen nicht gegebenen Strafstoss und in eine nachfolgende Rudelbildung mit zwei Platzverweisen. In der Betonwüste, die den Gastgebern als temporäre Spielstätte dient (nachdem sowohl überwachsene Stehstufen als auch mächtige Baumbestände dem sportlichen Fortschritt weichen mussten), kochten die Emotionen hoch, nachdem zuvor beide Fangruppen nur vereinzelt mit Gesängen (und einigen Fahnen) auf sich aufmerksam machten. Bei den „Schanzern“ waren als Intro immerhin noch ein Spruchband und einige Wurfrollen auszumachen.
Angesichts der Zuschauerzahl bleibt noch zu beantworten, wo sich ein Grossteil des Publikums im Jahre 2005 befand, als sowohl Ingolstadt (auf der BZA Mitte) als auch Wehen (damals noch in Taunusstein) vor einer dreistelligen Kulisse anzutreten hatten. "Ich kannte diesen Verein damals noch nicht!", dürfte wohl als allgemeingültige Antwort akzeptiert werden...
Donnerstag, 9. April 2009
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