Regionalliga Nord
Millerntor-Stadion, Hamburg
Attendance: 14815 (400)
Eine kurze U-Bahn-Fahrt später hatte ich den Stadtteil Stellingen auch schon hinter mir gelassen; das verruchte St. Pauli mit seinem vermeintlichen Kultklub war erreicht. Überpünktlich konnte ich meinen Platz einnehmen, um den enttäuschend kleinen Fanblock der Gastgeber am äusseren Ende der Gegentribüne in Aktion zu erleben: Beim Einmarsch der Mannschaften wurden zahlreiche Schwenkfahnen, einige Papierrollen sowie ein Spruchband („Ein Ende nun der Keilerei...mit aller Kraft in Liga 2!“) gezeigt; am gegenüberliegenden Ende des Stadions machten die Gäste aus Emden erstmals lautstark auf sich aufmerksam.
Auf dem Spielfeld wechselten sich derweil Hochs (gefährliche Torchancen) und Tiefs (bedenkliche Fehlpassorgien) fast minütlich ab; auch die Unterstützung von den Rängen war stark schwankend: So waren es zumindest zu Beginn vor allem die Gäste aus dem Ostfriesland, welche zu hören waren. Die „faszinierende Stimmung am Millerntor“ blieb dem neutralen Beobachter lange verborgen – erst als die Kiezkicker durch einen glückhaften, abgefälschten Distanzschuss in Front gingen, war eine ansprechende Lautstärke im Stadion – momentan nur auf drei Seiten bebaut – auszumachen, weil nun auch die anderen Tribünenteile in die Gesänge einstimmten.
Emden hatte einen miserablen Tag eingezogen, bereitete den zweiten Hamburger Treffer kurz nach Wideranpfiff fast im Alleingang vor – endlich war der Funken (wenn auch nur kurzfristig) auf das kritische Publikum übergesprungen; im Emdener Sektor war inzwischen, nach verheissungsvollem Auftakt, auch der harte Kern der Supporter verstummt. Die Paulianer konnten sich sogar noch den Luxus leisten, einen zu Recht gegebenen Strafstoss zu vergeben; meinerseits war eine gewisse Desillusionierung bzgl. des nicht-vorhandenen (?!) „Mythos: FC St. Pauli“ festzustellen, bevor es über Nacht wieder zurück in die Heimat ging.
Dienstag, 27. März 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen