2. Bundesliga
Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern
Attendance: 30372 (500)
Einer der wenigen reizvollen Zweitligisten sollte heute fallen: Zwar hatte ich den mühsamen Aufstieg auf den Betzenberg schon einmal bewältigt, aber damals stand nur ein Besuch bei den Amateuren auf dem Programm. Nun sollte das beschauliche Städtchen mit leicht rückständigem Touch erneut beehrt werden. Erste Pluspunkte sammelten die „roten Teufel“ durch eine ansehnliche Choreographie zu Ehren des Vereinsidols Horst Eckel, gerade eben 75 Jahre alt geworden, bestehend aus einem Spruchband („Herzlichen Glückwunsch, Windhund“), drei Blockfahnen (welche die Zahl „75“ sowie das Gesicht des Geburtstagskindes abbildeten) sowie unzähligen roten Blättern in der Westkurve, was sich von meiner Sitzposition leider nicht für die Nachwelt festhalten liess; im gut gefüllten Gästeblock waren derweil keine Bemühungen der kreativen Art auszumachen.
Auch in Sachen Stimmung waren die Einheimischen – wenig überraschend – deutlich überlegen, auch wenn die Akteure auf dem Rasen nur wenig stimmungsfördernde Aktionen zu produzieren vermochten. Die Wichtigkeit dieses Aufeinandertreffen zweier Aufstiegsaspiranten liess sich immerhin am überdurchschnittlichen Hasspegel ablesen – und als sich die Gastgeber in der Mitte der ersten Hälfte endlich gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse zeigten, schien die Begegnung lanciert. Aber die allgemeine Lethargie liess sich nur mühsam vertreiben – aus dem Nichts fasste sich der Rostocker Beinlich ein Herz und nagelte das Leder kurz vor dem Pausenpfiff an den rechten Torpfosten – zum Nachschuss sollte es aufgrund eines regelwidrigen Eingreifens nicht mehr kommen. Elfmeter Rostock. 1:0 Rostock. Pausenpfiff, worauf ein gellendes Pfeifkonzert ausbrach.
Die Reaktion der Lautrer folgte postwendend: Aus über dreissig Metern traf Vignal mittels präzisem Flachschuss – bezeichnend für eine spielerisch schwache Darbietung nach einer Standardsituation – zum verdienten Ausgleichstreffer. Trotzdem: Auf den Rängen gehörte ein durchgängiger, geschlossener Support längst der Vergangenheit an, was wohl auch daran lag, dass sich die aktivsten Supporter unorganisiert auf der riesigen Tribüne verteilten; immerhin waren dadurch (gegen Ende der Partie) plötzlich auch die Rostocker wieder öfters zu vernehmen. Die ostdeutschen Kicker schienen sich frühzeitig mit dem Unentschieden arrangieren zu können, während es den Pfälzern (trotz klarer Feldüberlegenheit) an der offensiven Durchschlagskraft fehlte, um noch einen möglichen Siegestreffer zu erzwingen...
Freitag, 9. Februar 2007
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