Eredivisie
DSB Stadion, Alkmaar
Attendance: 15042 (100)
Im Verlauf des Morgens erfolgte der Aufbruch gegen Norden. Das hübsche Städtchen Alkmaar sollte – auch wenn zu früher Stunde noch ziemlich verschlafen – mit seinen kleinen Grachten und zahlreichen Museen genauer unter die Lupe genommen werden. Auch nach dem alten Ground von AZ Alkmaar, bekannt als Alkmaarder Hout, sollte gefahndet werden: Ohne Erfolg – das Stadion (vor wenigen Monaten noch in Betrieb) wurde bereits dem Erdboden gleichgemacht. In südöstlicher Richtung (inzwischen war ich mehrere Kilometer vom Stadtzentrum entfernt) konnte schliesslich auch das moderne DSB Stadion, direkt an einer Autobahnausfahrt liegend, ausgemacht werden.
Im Innern war der Anblick dieses neuartigen Vorzeigebaus mit seiner geschwungenen Dachkonstruktion noch atemberaubender; als weit weniger entspannend erwies sich schliesslich die stadioninterne Musikauswahl sowie der dazugehörige Speaker der hyperaktiven Sorte. Als grosszügiges Geschenk zum Jahresabschluss war heute an jedem Sitzplatz ein übergrosses Stadionposter zu finden. Geil. Auch wenn die meisten Zuschauer dieses fotographische Werk in der Folge (zu recht?) lieber als eine Art Fächer missbrauchten, um lautstarke Geräusche zu erzeugen; da allerdings in den heimischen Reihen kaum gesunden wurde, waren zu Beginn vor allem die Gäste mit ihren Trommeln zu vernehmen.
Aus dem Nichts tauchte der estnische Rekordnationalspieler Oper in seinem gelb-schwarzen Gästetrikot in der Mitte der ersten Hälfte vor dem gegnerischen Keeper auf, um diesen gekonnt zum 0:1 zu überlupfen; zuvor (und auch nachfolgend) waren die Einheimischen zweifellos die dominierende Equipe, doch wurden zahlreiche Chancen fahrlässig vergeben. Zu erwähnen ist auch die Tatsache, dass es in Alkmaar keinen eigentlichen Fanblock zu geben scheint – die Gesänge (oder mehrheitlich nur das rhythmische Klatschen) werden jeweils durch unterschiedliche Ecken des Stadions lanciert; beim verdienten Ausgleichstreffer nach 65 Minuten zogen aber schliesslich alle AZ-Fans am selben Strang.
Anstoss Kerkrade. Zwei, drei gute Pässe in der gegnerischen Hälfte. Und wiederum Oper in Schussposition. Schuss. Tor. Im Stadion, wenige Sekunden zuvor noch in Feierlaune, machte sich betretenes Schweigen breit – dank einer unglaublichen Effizienz lag Kerkrade erneut in Front. Als der gefeierte Doppeltorschütze wenig später mit der Ampelkarte vom Platz flog, nahm die Druckphase der Einheimischen ungeahnte Ausmasse an. Der Gästekeeper lief zur Hochform auf, konnte aber am Ende das 2:2 auch nicht mehr verhindern – im Gegenzug beklagte Roda JC seinerseits grosses Pech mit einem Pfostenschuss. Ein (spielerisch) würdiger Abschluss einer gelungenen Tour. Über Amsterdam und Basel wurde die Heimat schliesslich noch weit vor Silvester erreicht.
Sonntag, 31. Dezember 2006
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