Samstag, 7. Januar 2006

FC St-Louis Neuweg 1 Sports Réunis Colmar 2

Stade de la Frontière, St-Louis
Coupe de la France (1/32 finals)
Attendance: 2500


Bahnhof Basel SBB. Tramlinie 11 bis zur Endstation "St. Louis Grenze". Und in wenigen Schritten, an arbeitsscheuen Grenzbeamten vorbei, auf französisches Terriorium gelangt. Einfacher lässt sich ein 1/32-Finale im Coupe de la France kaum erreichen - und auch die Einheimischen sind aufgrund des seltenen Ereignisses bereits zeitig auf den Beinen, um einem elsässischen Duell zwischen dem FC Saint-Louis Neuweg 1929 (Division d'Honneur, 6. Liga) und Sports Réunis Colmar (CFA2, 5. Liga) beizuwohnen. Unter den zahlreichen Anwesenden dürfen mit Stecki und Oldtown-Mark auch zwei alte Bekannte begrüsst werden, die mitansehen können, wie der unterklassige Gastgeber schon nach wenigen Minuten im Anschluss an einen Eckball in Führung geht. Die Spieler von SR Colmar, im Jahre 1949 sogar eine Saison in der höchsten Spielklasse vertreten, reagieren gelassen, kommen zu einem schnellen Ausgleich und nach vielen verpassten Chancen zum verdienten 2:1-Siegestreffer nach eine Stunde Spielzeit, worauf die Lokalmatadoren nichts mehr entgegenzusetzen haben.



Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt entwickelt sich eine spezielle Atmosphäre - kindliche Gesänge der mitgereisten Colmar-Junioren, grelle Töne der örtlichen "Guggenmusik" und gehässige Pöbeleien der Haupttribüne hallen abwechslungsweise durch das Stade de la Frontière, welches immerhin eine überdachte Tribüne mit mehreren Holzbankreihen vorzeigen kann und (laut unbestätigten Gerüchten) in naher Zukunft modernisiert werden soll. Allfällige Heimspiele des Fusionsvereins (im Jahre 1990 aus dem FC Saint-Louis und dem FC Neuweg 1929 entstanden) sollen in den Nachbarort Huningue verlegt werden. Um 18.51 Uhr findet also nicht nur das Pokalabenteuer der örtlichen Grenzkicker, sondern auch das altehrwürdige Stadion in Saint-Louis in seiner bisherigen Form ein denkwürdiges Ende.

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