Sonntag, 28. Oktober 2007

Servette FC Genève 6 AC Lugano 1

Challenge League
Stade de Genève (La Praille), Genève
Attendance: 2010 (30)


Endlich sollte es doch noch zur Beseitigung eines grossen Schandflecks kommen: Das Stade de Genève, eine der vier Schweizer Austragungsstätten der kommenden Europameisterschaft, wurde von meiner Wenigkeit beehrt. Der moderne Vorzeigebau kann sich durchaus sehen lassen: Der einstöckige All-Seater ist vorwiegend in der Clubfarbe „Grenat“ (= bordeauxrot) gehalten, vereinzelte Sitze sich zudem weiss bzw. schwarz (auf der Haupttribüne) eingefärbt und auf der Gegenseite prangert der Schriftzug „Servette FC“. Zu meiner Überraschung waren sogar zwei aktive Fangruppen zugegen – vor allem die heimischen Supporter machten mit Anfeuerungsrufen auf sich aufmerksam. Die Ragazzi aus Lugano, ungefähr zwei Dutzend, nahmen ihre Plätze auf der Haupttribüne erst mit zehnminütiger Verspätung ein.



Auf dem Spielfeld verzeichneten die Grenats den besseren Start, um schliesslich nach zwanzig Minuten (und einigen vergebenen Chancen) verdient in Front zu gehen; auf der Gegenseite sorgten allerhöchstens Genfer Abwehrfehler für einen erhöhten Pulsschlag. In der heimischen Fankurve wurde derweil das freundschaftliche Verhältnis zum heutigen Gegner (mittels Spruchband) zelebriert. In Hälfte Zwei schauten die Luganesi sogar im Heimsektor vorbei, um gemeinsam mit den Servette-Fans zu feiern – auch wenn der ordentliche Support darunter zu leiden hatte. Zu diesem Zeitpunkt war die immer attraktivere Partie allerdings schon entschieden: Die Gastgeber vermochten kurz vor dem Wechsel auf 2:0 zu erhöhen; wenig später verhinderte nur die Querlatte einen weiteren Genfer Torerfolg.



Eine wahrhaftige Gala der Servettiens hatte ihren Anfang nach einer knappen Stunde Spielzeit, als die Einheimischen innert zwei Minuten ebenso viele Treffer, davon einen auf Penalty, bejubeln durften. Selbst der Tessiner Ehrentreffer vermochte die ausgelassene Stimmung (auch die Lugano-Fans machten trotz Demütigung gute Miene zum bösen Spiel) nicht zu trüben, weil die Gastgeber weiter mit Zauberfussball begeisterten und in der Nachspielzeit noch zwei Treffer nachlegten. Ein gelungener Abschluss eines gelungenen Ausflugs. PS: Im Jahre 2002 war diese Paarung noch ein Kampf um den nationalen Meistertitel, heute ein beliebiges Mittelfeldduell in der zweithöchsten Spielklasse.

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