Dienstag, 30. Dezember 2014

Wigan Athletic FC 0 Sheffield Wednesday FC 1

Sky Bet Championship
DW Stadium, Wigan
Zuschauer: 14571 (2778)


Pflichtspiel Nummer 139, Jahresendprogramm. Am Tag vor Silvester war die Industriestadt Wigan, rund 25 Kilometer nordwestlich von Manchester zu lokalisieren, zwecks Spielbesuch als Tagesziel auserkoren worden. Das "Abschlussspiel" fand also in einer Hochburg des Rugbysports statt - mit 20 Meistertiteln und 19 Cupsiegen zählen die Wigan Warriors zu den erfolgreichsten Clubs in der Rugby League. Hier vermag Wigan Athletic als fussballerisches Aushängeschild nicht mitzuhalten. Erst 1978 waren die "Latics" in die Football League aufgenommen worden und können nach dem imposanten Aufschwung zu Beginn des Jahrhunderts - nach einem realisierten Stadionneubau - sogar inzwischen auf einige Spielzeiten in der Premier League (2005-2013) zurückblicken.



Aber auch in der obersten Spielklasse war der örtliche All-Seater-Ground mit einer flächenweisen Anordnung von blauen und roten Sitzschalen sowie weissen Aufdrucken von Stadt (Gegentribüne) und Sponsor (Hintertorseiten) nur selten ausverkauft. Heute Abend sorgten halbe Eintrittspreise und ein reisefreudiger Anhang aus Sheffield für eine ansprechende Zuschauerzahl - im Bedenken, dass die Hausherren zurzeit gegen den Abstieg aus der Championship ankämpfen. Entsprechend präsentierte sich auch das Geschehen auf dem Spielfeld: Kaum spielerische Höhepunkte, noch weniger Abschlusschancen. Auf den Rängen wussten sich die Gästefans manchmal lautstark in Szene zu setzen, während eine kleinere Gruppe mit Latics-Anhängern am äusseren Ende der Gegentribüne erfolglos versuchte, auch andere Zuschauer zum Supporten zu animieren.



Nach einer Stunde Spielzeit folgte eine ernsthafte Druckphase der Einheimischen, was immerhin einen Abseitstreffer mit sich brachte. Insgesamte agierte Wigan jedoch äusserst unglücklich, wie auch ein überflüssiges Einsteigen im Mittelfeld bewies, das die Hausherren fortan im reduzierten Bestand weiterspielen liess. Nun schalteten die "Owls" sogleich mehrere Gänge nach oben, was Nuhiu - eine österreichische Antwort auf "Big Show" - im zweiten Anlauf mit einem Kopfball aus dem Stand (gegen zwei körperlich hoffnungslos unterlegene Gegenspieler) zum Führungstreffer von Wednesday nutzte. Dieser Torerfolg genügte schliesslich für einen knappen Auswärtserfolg, weil Wigan in der Folge mit einem seitlichen Freistoss noch am entfernten Pfosten scheiterte.

Montag, 29. Dezember 2014

Liverpool FC 4 Swansea City AFC 1

Barclays Premier League
Anfield Road, Liverpool
Zuschauer: 44714 (1500)


Eigentlich müsste an dieser Stelle vom League-One-Duell zwischen Barnsley und Oldham Athletic berichtet werden, doch die winterlichen Verhältnisse (mit vereister Spielfläche) in South Yorkshire verunmöglichten eine Spielaustragung. In Ermangelung von Alternativen sollte es - auf gut Glück - zum ausverkauften Heimspiel vom Liverpool Football Club gehen. Rund zwei Stunden vor Anpfiff wuselten an der "Anfield Road" neben interessierten Käufern auch viele Touristen mit ihren teuer erworbenen Tickets herum - nicht ohne sich mit der Bill-Shankly-Statue oder an der Hillsborough-Gedenkstätte fotografieren zu lassen. Meine Wenigkeit war hingegen weiterhin ohne Eintrittskarte. Die Zeit lief erbarmungslos gegen mich, ehe eine Viertelstunde vor dem Anpfiff auf meine sechste Nachfrage am offiziellen Schalter plötzlich eine freigewordende Zutrittsberechtigung auftauchte.



Und nur wenige Augenblicke später sass ich bereits - noch immer völlig perplex - auf einem dieser hölzernen Klappstühle auf der Haupttribüne der historischen Fussballstätte. Bei der Vereinshymne "You'll never walk alone" wurde es erstmals laut, danach trat phasenweise eine gespenstige Ruhe ein. Als Intro gab es im legendären "Kop" einige Schwenker sowie eine seit vielen Jahren genutzte Blockfahne. Auf dem Rasen erarbeitete sich Liverpool bereits in den Startminuten erste Chancen, die der Gästekeeper jeweils sicher parieren konnte. Als schliesslich auch Swansea City - im Jahr 2005 noch in der Viertklassigkeit engagiert - besser ins Spiel zu finden schien, gingen die "Reds" nach einer halben Stunde im Anschluss an eine Hereingabe von rechts durch Moreno in Führung.



Nun wurde es laut auf den vollen Rängen, doch der Spuk war nach wenigen Sekunden auch schon wieder vorbei. Dieses Schauspiel wiederholte sich bei allen weiteren Torerfolgen der Hausherren, während sich die Anhänger der "Swans" auch in den längeren Pausen nur selten in geschlossener Stärke akustisch in Szene setzen konnten. Der Spielverlauf sprach auch nicht für die walisischen Emporkömmlinge: Etwa fünf Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als Lallana von einem Befreiungsschlag des gegnerischen Torhüters getroffen wurde - und sich das Leder in die Maschen senkte. Die Antwort der Gäste liess nicht lange auf sich warten, denn die schwache Abwehrarbeit von Liverpool bestrafte Sigurdsson mit dem postwendenden Anschluss vor den eigenen Fans.



Am Ende sorgten ein zweiter Treffer von Lallana sowie ein Eigentor des ehemaligen LFC-Spielers Shelvey aber für einen komfortablen Heimsieg, während sich Swansea City - vor dem Abendspiel noch vor dem heutigen Gegner platziert - einzig noch einen allzu präzisen Abschluss von Gomis, der das Lattenkreuz traf, notieren lassen konnte. Aus persönlicher Sicht blieb ein ereignisreicher, zuweilen auch nervenaufreibender Ausflug an die Anfield Road, deren Stimmung - noch extremer als in anderen Stadien auf der Insel - deutlichen Schwankungen unterworfen ist. Der Ground ist nur einige hundert Meter von der Heimstätte des Stadtrivalen Everton entfernt und darf sich mit seinen vier überdachten Tribünen sowie roter Bestuhlung zweifellos sehen lassen kann, weil ein Charme des "Zusammengewürfelten" in der LFC-Heimstätte (seit 1892) erhalten geblieben ist.

Sonntag, 28. Dezember 2014

Hull City AFC 0 Leicester City FC 1

Barclays Premier League
KC Stadium, Hull
Zuschauer: 23809 (1500)


Auch der letzte Ausflug des Jahres ging - wie so oft in den vergangenen Jahren - auf die Insel, wo sich dank fehlender Winterpause verschiedene Optionen auftaten. Nach einer morgendlichen Landung in Manchester folgte eine dreistündige Bahnfahrt ostwärts in die Küstenstadt Kingston upon Hull, immerhin sechzehntgrösste Stadt im Vereinigten Königreich - besser bekannt in seiner verkürzten Schreibweise Hull. Der örtliche Verein gehört seit 1905 ohne Unterbruch zur Football League, auch wenn ein Ausscheiden um die Jahrtausendwende nur um Haaresbreite verhindert werden konnte (bekannt als "Great Escape"). Die Zeitrechnung in der neuen All-Seater-Arena begann in der Viertklassigkeit - nach fünf Jahren und drei Aufstiegen war die Premier League erstmals erreicht, wohin Hull City vor rund eineinhalb Jahren erneut zurückgekehrt ist.



Dennoch ist das Verhältnis zwischen Supportern und Clubchef Assem Allam angespannt, weil sich Letzterer anmasste, den Vereinsnamen (erfolglos) in "Hull Tigers" zu ändern. Als die Kritik auf ihn niederprasselte, antwortete er mit einer seiner verbalen Entgleisungen, dass diese Fans "sterben könnten, sobald sie wollen" - eine Anspielung auf die Gegenbewegung "City till I die". Angespannt präsentierte sich auch die Atmosphäre im Abstiegskampf gegen Leicester City. Anfänglich waren die heimischen Supporter vereinzelt zu hören, danach nahm die akustische Ungeduld angesichts schwacher Leistungen auf dem Rasen zu. Aus dem Nichts gingen die Gäste durch einen präzisen Flachschuss von Mahrez nach Ablauf einer halben Stunde in Front, während Hull City vor dem Seitenwechsel aus kürzester Distanz kläglich am gegnerischen Gehäuse vorbeischoss.



Auch nach der Halbzeit dominierten Abstimmungsprobleme und Fehlzuspiele, sodass der partielle Ausfall des Flutlichtes - von den Heimfans mit "We are Hull City, we play in the dark" besungen - als rares Highlight notiert werden musste. Erst in der Endphase wurde es erstmals spannend, als die zuvor planlosen Lokalmatadoren vehement auf den Ausgleich drückten. Zweimal Torpfosten, zweimal auf der Torlinie gerettet. Auch in Unterzahl verteidigte Leicester City - seines Zeichens Aufsteiger und Tabellenletzter - den minimalen Vorsprung heroisch, um den ersten Vollerfolg nach 13 Spielen zu feiern. Die Gastgeber fielen nur noch durch einen dümmlichen Platzverweis mittels Handspiel als hinterster Mann auf. Das KC Stadium, dessen Haupttribüne als einzige Spielfeldseite zweistöckig ist, wurde grösstenteils mit schwarzen Sitzschalen versehen. Auf den Hintertorseiten ist "Hull" mit weissen Sitzen zu lesen, auf der Gegenseite wurde so eine Adelskrone gezeichnet.

Sonntag, 21. Dezember 2014

Prestatyn Town FC 1 Bangor City FC 2

Welsh Premier League
Bastion Road, Prestatyn
Zuschauer: 320 (50)


Zum Abschluss des Wochenendes folgte eine kurze Reise an die walisische Nordküste, wo sich - auch mangels flugzeitkompatiblen Alternativen - das Live-TV-Spiel der Welsh Premier League in Prestatyn anbot. Dieser Ground hatte sich in den sechs letzten Jahren seit einem Besuch ohne Spiel überhaupt nicht verändert, wodurch sich an der Bastion Road noch immer eine Tribüne mit drei überdachten Sitzreihen in verschiedenen Blautönen auf der Längsseite findet. Im vorletzten Frühjahr triumphierten die "Seasiders" erstmals im nationalen Pokal und wurden mit Europapokal-Abenden gegen Liepajas Metalurgs (Lettland) und Rijeka (Kroatien) belohnt, wovon auch stolze Galerien im Clubhaus zeugen. Damals war Bangor City im Finale unterlegen, nun trafen sich die beiden Teams in akuter Abstiegsgefahr wieder - live übertragen im S4C-Sendeformat "Sgorio".



Auf einem holprigen Terrain, begleitet von stürmischen Winden, entwickelte sich ein packendes Kampfspiel fernab spielerischer Glanzlichter. Umso mehr wurde gezogen, gegrätscht und gefoult, was schliesslich in einer heftigen Rudelbildung gipfelte, die den Gästen einen frühen Platzverweis einbrockte. Zu diesem Zeitpunkt lag Bangor City durch einen Treffer alleine vor dem Heimkeeper aber bereits in Front. Aus der numerischen Überzahl wusste Prestatyn Town - gegen den Wind spielend - nur selten Profit zu ziehen; stattdessen legten die "Citizens" aus der Universitätsstadt mittels verunglückter Flanke einen zweiten Treffer nach. Immerhin waren dadurch auch mehrere Anfeuerungsrufe ("City!") der Gästefans zu hören. Dennoch blieb es bis zum Schluss spannend: Nach einem zweiten Platzverweis gegen den Tabellenletzten kamen die Gastgeber prompt zum Ehrentreffer, doch der Ausgleich wollte trotz wütenden Angriffen nicht mehr gelingen.

Samstag, 20. Dezember 2014

Crewe Alexandra FC 1 Bristol City FC 0

Sky Bet League One
Alexandra Stadium, Crewe
Zuschauer: 4927 (964)


Aus dem gleichnamigen Eisenbahnknotenpunkt entstand erst 1842 eine Industriestadt namens Crewe, wo fünfunddreissig Jahre später ein Fussballverein - benannt nach Prinzessin Alexandra von Dänemark - gegründet wurde. Längere Zeit galten die "Railwaymen" als allerschlechtestes Ligateam Englands - acht Mal klassierten sie sich auf dem letzten Rang. Erst unter Chefcoach Dario Gradi fand ein grosser Aufschwung statt; insgesamt 24 Jahre stand der Italiener an der Seitenlinie von "Alex" und führte seinen Verein bis ins Mittelfeld der Championship. Es folgten - inzwischen war Gradi zum Nachwuchsleiter ernannt worden - zwei Abstiege und wiederum eine Promotion in die Drittklassigkeit, sodass es nun als Tabellenletzter gegen den Leader aus dem Süden - begleitet von vielen, weitgehend stummen Supportern - um den Klassenerhalt ging.



Auf dem Spielfeld wies nichts auf eine maximale Differenz in der Rangliste hin, weil Crewe mutig dagegenhielt. Dennoch war es Bristol City, das die besseren Möglichkeiten verzeichnen konnte - zweimal wurde das Leder erst auf der Torlinie abgewehrt, einmal stand der heimische Keeper im Weg. Einen grundlegenden Richtungswechsel erlebte dieses ansprechende Duell zum Auftakt der zweiten Halbzeit, als die "Robins" - wie Bristol auch genannt wird - eine Ampelkarte einsteckten. Fortan war die Begegnung noch offener - mit viel Bewegung und wenig Unterbrüchen. Am Ende belohnte sich Crewe für einen beherzten Auftritt mit dem ersten Sieg seit zwei Monaten, als ein wuchtiger Distanzschuss eine Viertelstunde vor dem Abpfiff im gegnerischen Netz einschlug.



Dadurch waren immerhin kurzzeitig auch akustische Regungen des Publikums an der Gresty Road zu vernehmen, nachdem sich zuvor ein Ligaspiel ohne Atmosphäre auf den Rängen abgezeichnet hatte. Das Alexandra Stadium wurde in den 90er-Jahren vollständig umgebaut: Nach Erneuerung dreier Spielfeldseiten, wo jeweils eine überdachte Tribüne mit sechs bis zehn Sitzreihen in roter Farbe als Ersatz für die Stehplatzbereiche errichtet wurde, folgte der abschliessende Umbau des "Main Stand", der den Ground in Bahnhofsnähe heutzutage dominiert. Mehr als zwei Drittel aller Zuschauer finden Platz auf der neuen, ebenfalls mit roten Sitzen ausgestatteten Haupttribüne.

Freitag, 19. Dezember 2014

Tranmere Rovers FC 1 Cambridge United FC 1

Sky Bet League Two
Prenton Park, Birkenhead
Zuschauer: 4578 (224)


Auf der Halbinsel Wirral, am westlichen Ufer des River Mersey gegenüber von Liverpool gelegen, findet sich die Hafenstadt Birkenhead, dessen fussballerisches Aushängeschild Tranmere Rovers inzwischen auf knapp hundert Jahre Zugehörigkeit zur Football League zurückblicken darf. Nach einem finanziellen Kriechgang und einem nur dank öffentlichen Geldern und der Austragung von Freundschaftsspielen gegen die Prominenz von der anderen Merseyside abgewendeten Bankrott erlebten die "Rovers" schliesslich zu Beginn der 90er-Jahre ihre Blütezeit mit zwei Aufstiegen aus der Viertklassigkeit und drei Teilnahmen an den Playoff-Spielen zur Premier League unter Trainer John King (1987–1996), den die Statue vor dem Stadiontoren ehrt. Heute droht eine erstmalige Relegation in die Conference, auch wenn zuletzt zwei Siege ein wenig Hoffnung machten.



Umso enttäuschender, was den Anwesenden an diesem vorweihnachtlichen Spieltag von beiden Mannschaften geboten wurde. Es galt eine niveaulose Halbzeit ohne einen einzigen Torabschluss zu ertragen. Einsamer "Höhepunkt" war eine sechsminütige Nachspielzeit (im ersten Durchgang!) aufgrund von mehreren verletzungsbedingten Unterbrechungen. Auch nach dem Seitenwechsel waren kämpferische Tugenden auf dem schwierigen, von Regenschauern getränkten Untergrund gefragt, wobei in Ansätzen auch endlich Torgefahr zu erkennen war. Zwar waren die Gäste aus der Universitätsstadt spielerisch überlegen, doch diese Vorteile liessen sich auf dem Rasen nicht in einen Treffer ummünzen; stattdessen scheiterte Tranmere alleine am gegnerischen Keeper.



Eine Viertelstunde vor dem Ende durfte auf dem "Kop", wo kleinere Grüppchen immer wieder um Stimmung bemüht waren, schliesslich gejubelt werden - aus dem Nichts wurde eine Hereingabe von links in die Maschen gelenkt. Als Cambridge sich wenig später durch eine Ampelkarte selbst dezimierte, lagen alle Trümpfe bei den Gastgebern, die die Entscheidung - wiederum freistehend vor dem Torhüter - grosszügig verpassten. Am Ende durften so plötzlich die Gästefans - zuvor grösstenteils als stumme Augenzeugen aufgefallen - ausgelassen jubeln, als ein Kopfball nach einem Corner vor deren Augen in der 89. Minute zum späten Ausgleich für United führte.



Als Folge des Taylor-Reports (nach der Hillsborough-Katastrophe) kam der Prenton Park - von der Haltestelle Rock Ferry auf der Bahnlinie von Liverpool nach Chester innerhalb fünfzehn Minuten zu Fuss zu erreichen - zu seinem heutigen Aussehen mit vier alleinstehenden, überdachten Tribünen, welche grösstenteils mit blauen Sitzschalen ausgestattet sind. Auf den grössten Tribünen sind die Schriftzüge "TRFC" (Main Stand) und "Tranmere Rovers" (Kop Stand) mit weissen Sitzen zu lesen. Das All-Seater-Stadion erlebte sogar ein einmaliges Europapokal-Gastspiel, als das Duell zwischen dem irischen Verein Shelbourne Dublin und den Glasgow Rangers wegen Befürchtungen religiöser Ausschreitungen auf einem neutralen Boden ausgetragen werden musste. Am 22. Juli 1998 setzte sich der haushohe Favorit aus Schottland nach 0:3-Rückstand schliesslich noch mit 5:3 durch.

Sonntag, 7. Dezember 2014

FC Vaduz 1 FC Aarau 0

Raiffeisen Super League
Rheinparkstadion, Vaduz
Zuschauer: 3427 (200)


Die Aarauer konnten ihre Offensivschwäche auch zum Abschluss der Hinserie nicht ablegen und sind nun seit 428 Minuten ohne Torerfolg. Eine Viertelstunde war gespielt, als die Hausherren ihr Ziel beim Direktschuss von Lang nur knapp verfehlten. Immer besser fand Vaduz in der Folge ins Spiel, was Neumayr schliesslich vor dem Seitenwechsel mittels Volleyabnahme in die entfernte Torecke zur sehenswerten und ebenso verdienten Führung für den Aufsteiger nutzen konnte.



Nun folgte endlich auch eine Reaktion der Gäste, doch der Fernschuss von Dusan Djuric klatschte von der Querlatte ins Spielfeld zurück. Es sollte eine seltene Torchance bleiben. Auch im zweiten Umgang stand Vaduz einem zweiten Treffer über weite Strecken näher, aber auch Lang scheiterte am Aluminium. Einzig Daniel Gygax besass eine potentielle Aarauer Ausgleichschance, schoss aber direkt auf den heimischen Torhüter, sodass das siebte sieglose Spiel in Folge zur Tatsache wurde.

Samstag, 6. Dezember 2014

TSG Balingen 2 Bahlinger SC 2

Oberliga Baden-Württemberg
Au-Stadion, Balingen
Zuschauer: 700


Ein interessanter Doppler im süddeutschen Raum lockte meine Wenigkeit nach Balingen, wo auch bereits Chauffeur Stecki - tags zuvor beim Ostalb-Derby in Heidenheim unterwegs - am Bahnhof wartete. Rund zehn Minuten Fussweg entfernt findet sich das Au-Stadion mit dem Blickfang einer neuen Haupttribüne (Kostenpunkt: 5,84 Millionen Euro!) mit fünf grauen Sitzschalenreihen, deren Einweihung erst vor wenigen Wochen stattgefunden hatte und nun ein "attraktives Bauwerk aus Holz und Sichtbeton" (Stadt Balingen) darstellt. In der Tat wurde ein charakteristischer Neubau errichtet, welcher sich vom sonstigen Eintrittsbrei neuer Grounds durchaus abzuheben vermag.



Auch die heutige Spielpaarung war ein (orthografischer) "Hingucker". Es spielte Ba(h)lingen, was dem Duell Erster gegen Dritter entsprach. Das Aufeinandertreffen dieser (Beinahe-)Namensvetter begann mit der spielerischen Überlegenheit der Gäste vom Kaiserstuhl, deren Führung folgerichtig nach einer Viertelstunde zur Tatsache wurde. Einen zweiten Torerfolg wusste der Schiedsrichter mit einer seltsamen Auslegung der Vorteilregel zu verhindern. Im zweiten Durchgang sorgten die Eyachstädter mit zwei frühen Treffern für eine erstaunliche Wende, was Bahlingen wiederum mit einem verwandelten Strafstoss zum Schlussergebnis zu beantworten vermochte. Am Ende eines ausgeglichenen Spitzenkampfes wurde noch ein Gästespieler mit einer Ampelkarte bedacht, ehe es zurück ins warme Auto ging, um das zweite Ziel des Tages am Bodensee anzufahren.

FC Rot-Weiss Salem 3 SV Allensbach 0

Bezirksliga Bodensee
Schlossseestadion, Salem
Zuschauer: 100


Nach einer Fahrt durchs Linzgau wurde Salem - bekannt für seinen Affenberg und sein Schloss - zwanzig Minuten vor dem Anpfiff erreicht. Der örtliche Bezirksliga-Ground kann mit seinen sechs überdachten Stufen (mit Sitzbänken) als überdurchschnittlich bezeichnet werden. In der letzten Spielzeit erst in der 89. Minute der Relegation zur Landesliga gescheitert, musste sich Salem vor dem letzten Heimspiel dieses Jahres mit Rang fünf zufriedengeben. Umso stärker war der heutige Auftritt, der den Einheimischen schon in den Startminuten mehrere Grosschancen einbrachte.



Allein es fehlte an der nötigen Effizienz vor dem gegnerischen Gehäuse. Erst nach einer halben Stunde schien der Bann schliesslich gebrochen, als ein Kopfball ungehindert seinen Weg ins Netz fand. Dann kamen aber auch die abstiegsbedrohten Gäste aus Allensbach - zwischen Konstanz und Radolfzell gelegen - immer besser ins Spiel. Am Ende brachten sie sich mit einer dümmlichen Tätlichkeit an der Seitenlinie selbst um einen möglichen Punktgewinn, was die Hausherren in der Schlussphase durch zwei Abschlüsse von rechtsaussen noch zum deutlichen Heimsieg nutzten.