Samstag, 20. Dezember 2014

Crewe Alexandra FC 1 Bristol City FC 0

Sky Bet League One
Alexandra Stadium, Crewe
Zuschauer: 4927 (964)


Aus dem gleichnamigen Eisenbahnknotenpunkt entstand erst 1842 eine Industriestadt namens Crewe, wo fünfunddreissig Jahre später ein Fussballverein - benannt nach Prinzessin Alexandra von Dänemark - gegründet wurde. Längere Zeit galten die "Railwaymen" als allerschlechtestes Ligateam Englands - acht Mal klassierten sie sich auf dem letzten Rang. Erst unter Chefcoach Dario Gradi fand ein grosser Aufschwung statt; insgesamt 24 Jahre stand der Italiener an der Seitenlinie von "Alex" und führte seinen Verein bis ins Mittelfeld der Championship. Es folgten - inzwischen war Gradi zum Nachwuchsleiter ernannt worden - zwei Abstiege und wiederum eine Promotion in die Drittklassigkeit, sodass es nun als Tabellenletzter gegen den Leader aus dem Süden - begleitet von vielen, weitgehend stummen Supportern - um den Klassenerhalt ging.



Auf dem Spielfeld wies nichts auf eine maximale Differenz in der Rangliste hin, weil Crewe mutig dagegenhielt. Dennoch war es Bristol City, das die besseren Möglichkeiten verzeichnen konnte - zweimal wurde das Leder erst auf der Torlinie abgewehrt, einmal stand der heimische Keeper im Weg. Einen grundlegenden Richtungswechsel erlebte dieses ansprechende Duell zum Auftakt der zweiten Halbzeit, als die "Robins" - wie Bristol auch genannt wird - eine Ampelkarte einsteckten. Fortan war die Begegnung noch offener - mit viel Bewegung und wenig Unterbrüchen. Am Ende belohnte sich Crewe für einen beherzten Auftritt mit dem ersten Sieg seit zwei Monaten, als ein wuchtiger Distanzschuss eine Viertelstunde vor dem Abpfiff im gegnerischen Netz einschlug.



Dadurch waren immerhin kurzzeitig auch akustische Regungen des Publikums an der Gresty Road zu vernehmen, nachdem sich zuvor ein Ligaspiel ohne Atmosphäre auf den Rängen abgezeichnet hatte. Das Alexandra Stadium wurde in den 90er-Jahren vollständig umgebaut: Nach Erneuerung dreier Spielfeldseiten, wo jeweils eine überdachte Tribüne mit sechs bis zehn Sitzreihen in roter Farbe als Ersatz für die Stehplatzbereiche errichtet wurde, folgte der abschliessende Umbau des "Main Stand", der den Ground in Bahnhofsnähe heutzutage dominiert. Mehr als zwei Drittel aller Zuschauer finden Platz auf der neuen, ebenfalls mit roten Sitzen ausgestatteten Haupttribüne.

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