Samstag, 31. Oktober 2015

Freiburger FC 0 FC 08 Villingen 1

Oberliga Baden-Württemberg
Dietenbach-Sportpark, Freiburg
Zuschauer: 260 (5)


Zum Monatsende liess sich Stecki für einen internationalen Doppler gewinnen. Erstes Ziel war der Dietenbach-Sportpark (Prädikat: Gewöhnlicher Sportplatz mit Unterstand), wo der Freiburger FC - seines Zeichens immerhin einmal Deutscher Meister (1907) - nach dem Verkauf des Möslestadion sowie einem Gastspiel im Schönbergstadion schliesslich 2008 unterkam. Erst vor wenigen Jahren fristste der Traditionsclub noch ein tristes Dasein in der Anonymität der Siebtklassigkeit; seither durften immerhin zwei (Wieder-)Aufstiege bejubelt werden, sodass es in der Oberliga zu einem "Schwarzwald-Derby" gegen die Nullachter aus Villingen kam. Letztere wurden im Breisgau von einer kleinen Fangruppe begleitet, welche sich mit vereinzelten Sprechchören in Szene setzte.



Auf dem Rasen hielten sich beide Equipen - abgesehen von einem annullierten Abseitstreffer der leicht überlegenen Gäste - längere Zeit vornehmlich zurück. Auf dem Nichts kamen die Villinger rund zehn Zeigerumdrehungen vor dem Seitenwechsel durch einen sehenswerten Schlenzer von linksaussen zur Führung. Im zweiten Umgang wurde die Begegnung offener, was sich sogleich in einem Pfostentreffer der Gastgeber zeigte. Beide Teams gingen nun vermehrt in den Abschluss, wobei es erneut einen Freiburger Schuss an den Torpfosten zu notieren gab. Auch ein wütendes Anrennen in den finalen Minuten änderte nichts mehr am knappen Auswärtssieg, weil der FFC - von einem übermotivierten Platzspeaker unterstützt - mehrfach aus guter Position scheiterte.

ASC Biesheim 1 US Raon-l’Etape 4

CFA2 (Groupe F)
Stade Municipal, Biesheim
Zuschauer: 100


In Breisach wurde die rheinische Grenze zu Frankreich überquert, wenige Minuten später war der Ground im kleinen Örtchen Biesheim erreicht, wo die überdachte Tribüne (mit fünf Sitzreihen) zu überzeugen wusste. Die Begegnung wurde durch einen Kopfballtreffer der Hausherren frühzeitig lanciert, ehe sich beide Equipen aus aussichtsreichen Positionen im Auslassen von Grosschancen übten. In der Mitte der ersten Halbzeit begann das Momentum zu kippen, als die Gäste aus dem Département Vosges (dt. Vogesen) nach einer Hereingabe von rechts zum Ausgleich kamen und in der Folge einen erneuten Rückstand mit einer Rettungsaktion auf der Torlinie verhinderten.



Kaum hatten sich die spärlichen Schaulustigen wieder vom einzigen TV-Bildschirm im Clublokal, wo das ozeanische Finale der Rugby-WM übertragen wurde, gelöst und sich wieder in die eisige Oktoberkälte gewagt, schlug es erneut im heimischen Gehäuse ein. Danach wurde es erst in der Schlussphase wieder interessanter, als Raon-l’Etape einen weiteren Torerfolg nachlegte. Bei den Gastgebern stemmte sich fortan nur noch der Keeper (mit mehreren Glanzparaden) gegen eine deutlichere Niederlage, auch wenn er den finalen Elfmetertreffer ebenfalls nicht mehr zu parieren wusste, ehe es für unsere Autobesatzung durch dichte Nebenschwaden in Richtung Heimat ging.

Freitag, 30. Oktober 2015

FC Onex 2 Olympique de Genève FC 3

2. Liga regional (ACGF)
Stade Municipal, Onex
Zuschauer: 60


Am späteren Nachmittag wurde die ausgedehnte Anreise (für hiesige Verhältnisse) in die Genfer Agglomerationsgemeinde unter die Räder genommen, wo mich ein typischer Quartierground mit drei ungedeckten Stehstufen in spezieller Farbgebung empfing. Auch die Akteure auf dem Rasen würdigten meine Anwesenheit ohne Umschweife - noch in der Startminute scheiterten die Gäste, welche erst 2013 aus einer Fusion von Athlétique-Régina FC und FC Saint-Jean hervorgegangen waren, zweimal an der Torumrandung; stattdessen schoss Onex im Gegenzug von rechtsaussen zur Führung ein, um wenige Augenblicke später selbst ebenso einen Pfostenschuss zu beklagen.



Nach einer Viertelstunde kamen die spielstärkeren Gäste von Olympique de Genève alleine vor dem heimischen Gehäuse zum Ausgleich. Danach wurden mehrere Chancen kläglich vergeben, ehe es nach einer hauchdünnen Abseitsentscheidung - wiederum freistehend vor dem Keeper - doch noch zur verdienten Pausenführung für OG reichte. Dieses Spektakel fand auch nach dem Pausentee eine nette Fortsetzung, als ein Gästekicker nach einem unbedeutenden Scharmützel aufgrund eines klaren Schlages mit der roten Karte verabschiedet wurde. Aber Olympique kam wenige Momente später - begünstigt durch einen kläglichen Rückpass - zum dritten Treffer des Abends, woraufhin Onex mit einem verwandelten Strafstoss antwortete. In einer dramatischen Schlussphase vergaben die Gastgeber schliesslich einen Ausgleich mehrmals nur hauchdünn.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

FC Aarau 2 FC Le Mont-sur-Lausanne 0

Schweizer Cup (1/8-Finale)
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 1828


In der Meisterschaft hatten sich beide Mannschaften im allerersten Aufeinandertreffen vor sechs Wochen noch torlos getrennt, nun setzte sich Aarau in einem ereignisarmen Cup-Duell problemlos durch. Die Waadtländer schwächten sich bereits vor der Pause durch ein ruppiges Einsteigen von Ciss, der den Rasen vorzeitig mit der roten Karte verlassen musste. Dadurch wurde die Aarauer Überlegenheit nur noch deutlicher, was schliesslich im Führungstreffer durch Radice gipfelte.



Nach dem Seitenwechsel verpassten die Einheimischen mehrfach eine Vorentscheidung, während Le Mont über 90 Minuten nicht ein einziges Mal zu einem Abschluss aufs Tor kam. Erst in der 89. Minute sorgte schliesslich Spielmann für den zweiten Treffer der Gastgeber, was die Qualifikation für das Viertelfinale im Schweizer Cup fixierte. Auf den Rängen protestierte die Aarauer Fanszene gegen aktuelle Stadionverbote, während sich im Gästeblock erwartungsgemäss niemand einfand.

Montag, 26. Oktober 2015

FC Aarau 0 FC Lausanne-Sport 3

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 3201 (30)


Am Montagabend war der Tabellenführer aus Lausanne zu Gast im Brügglifeld, um vor laufenden Fernsehkameras für ein altbekanntes Bild zu sorgen. Einmal mehr waren die Hausherren anfangs spielbestimmend, scheiterten aber nicht nur an der eigenen Harmlosigkeit, sondern im Falle des Freistosses von Luca Radice auch am Lattenkreuz. Auf der anderen Seite genügte eine einzige Chance, um die Führung der effizienten Westschweizer (durch Topskorer Roux) zu realisieren.



Nach dem Seitenwechsel wurden die Aarauer umso kälter geduscht, als Margairaz nach wenigen Momenten für einen komfortablen Vorsprung für den Leader sorgte, woraufhin Aarau - vor den Augen seines neuen, noch gesperrten Cheftrainers Marco Schällibaum - nicht mehr zu reagieren vermochte; stattdessen sorgte Feuillassier nach einem Konter für die endgültige Entscheidung.

Sonntag, 25. Oktober 2015

SV Langenrohr 1 SV Leobendorf 3

Landesliga Niederösterreich
Sportanlage Langenrohr, Langenrohr
Zuschauer: 400


Vor dem grossen Derby ging es am Sonntagmorgen in Richtung Tullnerfeld, wo der gleichnamige Bahnhof an der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Wien und St. Pölten als Zielort ausgewählt wurde. Nur noch zwanzig Minuten Fussmarsch über Agrarfelder trennten meine Wenigkeit von der Sportanlage in Langenrohr, welche sich mit einer überdachten Tribüne mit vier blauen und gelben Holzbankreihen rühmen kann. Die Gastgeber waren vor neun Jahren bei einem Auswärtserfolg in Neunkirchen schon einmal beobachtet worden. Das heutige Spiel sollte aus Sicht von Langenrohr weitaus weniger erfolgreich werden, auch wenn die dominanten Gäste nach fünf Minuten alleine vor dem gegnerischen Schlussmann vorerst noch Gnade vor Recht ergehen liessen.



Wenige Zeigerumdrehungen später traf Leobendorf (nahe Stockerau) mittels Direktabnahme zur Führung, um nur zwei Minuten später nach einem missglückten Rückpass zu erhöhen, was sogar einige Sprechchöre von den Gästefans auf der kleinen Tribüne nach sich zog. Die Einheimischen waren in der ersten Halbzeit chancenlos, vergaben aber dennoch eine riesige Möglichkeit, als sie aus kürzester Distanz über den Kasten schossen - wie später auch ihr Gegner. Zum Auftakt der zweiten Hälfte kam die Spannung trotzdem zurück, weil Langenrohr nach einer Hereingabe von rechts zum Anschluss einnetzte. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff galt es für Leobendorf auch noch eine Ampelkarte wegzustecken, was den Gästen vorzüglich gelang - dank eines unnötigen Foulspiels im Strafraum reichte es zehn Minuten vor dem Ende sogar noch zum dritten Treffer.

SK Rapid Wien 1 FK Austria Wien 2

tipico Bundesliga
Ernst-Happel-Stadion, Wien
Zuschauer: 32200 (2000)


Fünftes Spiel innert 48 Stunden - und der eigentliche Grund der Reise. Im früheren Praterstadion, welches erst nach dem Tod der österreichischen Trainerlegende (im Jahre 1992) seinen heutigen Namen erhielt, trafen sich die bedeutendsten Vereine der Hauptstadt zum 315. Wiener Derby - nur das "Old Firm" in Glasgow wurde in der Fussballhistorie noch häufiger ausgetragen. Dass sich Rapid und Austria im Nationalstadion messen, ist mit dem Neubau der grünweissen Heimstätte zu erklären. In Hütteldorf wird bis im kommenden Sommer am modernen Allianz Stadion gearbeitet, welches auf dem Gelände des abgerissenen Gerhard-Hanappi-Stadions errichtet werden wird.



In Kombination mit der aktuellen Tabellenlage - beide Clubs hatten sich mit dem verhassten, von Sponsorengeldern alimentierten Rivalen aus der Mozartstadt an der Spitze eingereiht - wurde der dritthöchste Besucheraufmarsch in einem städtischen Derby in den letzten vierzig Jahren erreicht, was auch in Sachen Stimmung einiges erhoffen liess. Als Intro gab es in der heimischen Fankurve eine schwarze Zettelchoreo - von kleinen Fähnchen in Clubfarben flankiert - und das Spruchband "In Wien nur wir" zu sehen. Im dritten Oberrang der gegenüberliegenden Kurve war eine Austria-Choreographie im Stil der Ghostbusters (mit einem immer gleichen Emblem) erkennbar mit dem Spruch: "Werden wir heute im Derby siegen, wird die schleimige Plage dieser Stadt vertrieben!"



Der Vergleich auf dem Rasen verlief vor der Halbzeit enttäuschend - nicht ein einziger Abschluss auf eines der beiden Tore war zu notieren, auch wenn sich die Veilchen mit fortlaufender Spielzeit marginale Vorteile erspielen konnten. Umso stärker waren die Rapidler auf den Zuschauerrängen, wo sie einen pausenlosen Support zelebrierten - mit einer grösseren Menge an Schwenkfahnen in ständiger Bewegung. Immer wieder flammten vereinzelte Bengalfackeln in der hereinbrechenden Dunkelheit auf. Dadurch gelang es den Austrianern nur äusserst selten, sich Gehör zu verschaffen - nicht nur angesichts ihrer zahlenmässigen Unterlegenheit, sondern auch weil sich häufig nur ein harter Kern der Anhängerschaft aus Favoriten an den Gesängen im eigenen Sektor beteiligte.



Nach dem Seitenwechsel folgte eine koordinierte Pyro-Aktion der Gastgeber mit dem passenden Spruchband "Tod und Hass dem FAK", doch der kollektive Freudenausbruch liess sich nur wenige Minuten später in der anderen Kurve beobachten, als die Gäste durch ein unglückliches Eigentor von Hofmann im Anschluss an eine Standardsituation zur Führung kamen. Kurzzeitig wurde das umkämpfte Spiel nun offener, doch der heimische Ausgleichstreffer aus halblinker Position durch Prosenik war einzig einem genialen Zuspiel zu verdanken. Die Rapid-Anhänger machten in dieser Phase des Spiels - wie bereits mehrmals in diesem Jahr - mit einem speziellen Banner und einer grösseren Menge an pyrotechnischen Hilfsmitteln auf ihre Initiative "Weststadion" aufmerksam, um die Anliegen der Fans beim zukünftigen Stadion am westlichen Stadtrand einzubringen.



Im Gästesektor waren die finalen Spruchbänder des Tages als Beleidigung des Gegners zu sehen (u.a. "Ka Börserl, ka Marie, Ostkurve Rapid floch wie nie!"), während sich die Ereignisse auf dem Rasen immer mehr ihrem Höhepunkt näherten. Die Hütteldorfer versuchten einen zweiten Treffer nachzulegen, als ein weites Zuspiel plötzlich zu Friesenbichler fand. Der Austrianer zimmerte das Leder aus einem unvorteilhaften Winkel in die gegnerischen Maschen und sorgte dadurch für eine violette Derbyekstase - ein spektakuläres Ende einer Partie, welche sich immer mehr zu steigern vermochte. Und so ging es mit unzähligen Eindrücken eines perfekten Drei-Tage-Ausflugs in der österreichischen Hauptstadt auf den Weg in die Heimat. Bis es wieder heisst: Vienna calling!



Der Ground galt bei seiner Fertigstellung (1931) als modernste Sportstätte Europas. Im Laufe der Zeit wurden mehrere Renovationen durchgeführt - auch vor der binationalen Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz, wo das Stadion auf dem Prater-Areal als Austragungsort des Endspiels zwischen Deutschland und Spanien (0:1) diente. Zuvor waren zwischen 1964 und 1995 schon vier Finalspiele im "Europapokal der Landesmeister" an selbiger Stelle durchgeführt worden. Es handelt sich zurzeit um das grösste Stadion des Landes mit einem dreistöckigen, überdachten Aufbau und den einzelnen Blöcken mit ihren verschiedenen Farben der Sitzschalen, welche sich aufgrund der Leichtathletikbahn allesamt in grösserer Entfernung vom Spielfeld befinden.

Samstag, 24. Oktober 2015

Sportunion Mauer 1 Gersthofer SV 1

Wiener Stadtliga
Sportplatz Erhardgasse, Wien
Zuschauer: 100


Auf ein längeres Ausschlafen folgte eine kürzere Anreise in den südlichsten Wiener Bezirk Liesing, wo die Sportunion Mauer - in diesem Sommer erstmalig in die höchste Spielklasse der Hauptstadt aufgestiegen - zu früher Nachmittagsstunde gegen das Leder trat. An der Erhardgasse findet sich ein unspektakulärer Sportplatz mit einigen Holzbankreihen auf einer Längsseite, wo sich auch ein Grossteil der Zuschauer platziert. Letztere bekamen einen frühen Torerfolg der Gäste aus dem 18. Gemeindebezirk (Währing) zu sehen, als der Gersthofer Sportverein nach zehn Minuten und einer Freistossflanke mittels Flugkopfball in Front ging. Ansonsten waren in einem schwachen Spiel nur wenige Abschlüsse zu notieren - zweimal schossen die Gastgeber verhältnismässig knapp vorbei.



Im zweiten Durchgang scheiterte die Sportunion Mauer aus spitzem Winkel erneut. Vieles schien auf einen knappen Auswärtssieg hinzudeuten, als die Einheimischen in der 77. Minute nach einem abgewehrten Freistoss im zweiten Anlauf aus dem Hinterhalt zur überraschenden Egalisation des Spielstandes kamen. Dadurch war die Begegnung endlich lanciert - plötzlich spielten beide Teams ohne Rücksicht auf defensive Ordnung vorwärts; vor allem Mauer scheiterte aus bester Position mehrfach, sodass es trotz einer unterhaltsamen Schlussphase bei einer Punkteteilung blieb.

FC Admira Wacker Mödling 0 SV Grödig 0

tipico Bundesliga
Bundesstadion Südstadt, Mödling
Zuschauer: 2110 (20)


Vom Bahnhof Atzgersdorf waren es nur wenige Minuten S-Banh-Fahrt nach Maria Enzersdorf, wo sich die Spielstätte des neunmaligen Landesmeisters und sechsfachen Pokalsiegers findet - auch wenn alle Trophäen vor dem Zusammenschluss von SK Admira und SC Wacker (1971) gewonnen wurden. In den 90er-Jahren firmierte der ruhmreiche Verein zwischenzeitlich unter dem Namen "SC Niederösterreich", ein Prestigeprojekt des niederösterreichischen Landeshauptmannes Erwin Pröll. Dennoch war der Niedergang der Admiraner auch durch eine Fusion mit dem VfB Mödling nicht mehr abwenden. Auf einen sportlichen Abstieg (2006) folgte schliesslich ein wirtschaftlicher Kollaps - erst das Engagement von Richard Trenkwalder, dem Präsidenten des Zweitligisten ASK Schwadorf, verhinderte einen erstmaligen Fall in die Regionalliga, indem das Startrecht aus der Ersten Liga - in typisch österreichischer Manier - von Schwadorf zu Admira/Wacker wechselte.



Erst im Jahre 2011 konnte die Rückkehr in die Bundesliga bejubelt werden, zwei Saisons später folgten die heutigen Gäste aus dem Salzburgerland, nachdem sie sich anfangs des Jahrtausends noch in der Anonymität der Sechstklassigkeit bewegt hatten. Auch das aktuelle Duell zwischen Rang vier (Admira) und sieben (Grödig) fand beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Etwas mehr als zweitausend Zuschauer verirrten sich in die Südstadt, wo das kleine Grüppchen heimischer Anhänger (neben der Haupttribüne) in akustischer Hinsicht auch noch gegen eine nervige Blasmusik ankämpfen musste. Aus Grödig waren rund zwanzig Supporter inklusive Schwenkfahne auszumachen, die das Spielgeschehen jedoch als stille Begleiter verfolgten.



Auf dem Rasen taten sich beide Teams äusserst schwer, sodass es die ersten Abschlusschancen erst nach dem Seitenwechsel zu notieren gab. Die Gastgeber kamen druckvoller aus der Kabine, ehe auch Grödig in der Mitte der zweiten Halbzeit für eine geringe Beschäftigung des heimischen Keepers sorgte. Am Ende hätten die Admiraner - erst kürzlich in Salzburg mit 0:8 abgewatscht - sogar gewinnen müssen, doch die Gastgeber scheiterten mehrfach aus bester Abschlussposition. Der Ground besticht durch seine überdachte, zweistöckige Haupttribüne mit weissen Sitzschalen und dem Schriftzug "Admira Wacker" in schwarz. Auf der Gegengeraden finden sich ungedeckte Sitzgelegenheiten in verschiedenen Farben, während sich auf beiden verwaisten Hintertorseiten, welche sich vor allem als Durchgang eignen, nur riesige Werbetransparente erkennen lassen.

Freitag, 23. Oktober 2015

SV Schwechat 4 SC Neusiedl am See 0

Regionalliga Ost
Rudolf-Tonn-Stadion, Schwechat
Zuschauer: 100


Ein ertragsreiches Wochenende im Wiener Grossraum erlebte einen wunschgemässen Auftakt, als die Swiss-Maschine eine Stunde vor dem Anpfiff auf dem österreichischen Staatsgebiet aufsetzte - nur wenige Kilometer vom Spielort entfernt. So wurde das Schwechater Stadion - benannt nach einem ehemaligen Bürgermeister - pünktlich erreicht. Der Ground überzeugt durch eine mächtige Haupttribüne mit einem Dutzend Sitzbankreihen, während sich die Gegengerade als Graswall mit einigen Wellenbrechern präsentiert. Im Jahr 2003 versammelten sich 8'500 Zuschauer im weiten Rund, als es eine 2:3-Pleite in der Relegation gegen die Spielgemeinschaft Wattens/Wacker Tirol absetzte, wodurch eine Rückkehr in die Zweitklassigkeit (zuletzt 1985/86) verpasst wurde.



Inzwischen kämpft Schwechat als Schlusslicht gegen den Abstieg in die Wienerliga, wo der Club bereits in der Spielzeit 2008/09 ein unfreiwilliges Gastspiel gab. Heute liessen die Hausherren vor trister Kulisse jedoch keine Zweifel am Spielausgang aufkommen, nachdem Schewchat - einst im Rappan-Cup als Bezwinger von Ajax Amsterdam (5:2) aufgefallen - in der Mitte der ersten Hälfte verdientermassen zur Führung kam. Nach dem Seitenwechsel legten die Lokalmatadoren in einer chancenarmen Begegnung nach einem Angriff über links einen zweiten Torerfolg nach; miserabel war einzig die heimische Kontergestaltung, sodass die beiden finalen Treffer erst in der Endphase bejubelt werden durften, als sich Neusiedl nach einem inferioren Auftritt schon aufgegeben hatte.

Sonntag, 18. Oktober 2015

FC Winterthur 1 FC Aarau 1

Challenge League
Stadion Schützenwiese, Winterthur
Zuschauer: 2800 (200)


Es mag als gutes Omen von den Verantwortlichen gedacht gewesen sein. Erst vor einigen Jahren war die Verpflichtung des Aarauer Erfolgstrainers René Weiler in der Halbzeitpause des Gastspiels in Locarno kommuniziert worden. Nun wiederholte sich die Geschichte, indem Marco Schällibaum mit dem Anpfiff in Winterthur als neuer Übungsleiter bestätigt wurde. Kaum war die Nachricht in die weite Welt versandt, schlug es bereits im Kasten seines neuen Arbeitgebers ein...



Erst 35 Sekunden waren gespielt, als sich Goalie Ulisse Pelloni erfolglos nach einem ungefährlich scheinenden Flachschuss von D'Angelo streckte. In der Folge verhinderte der Gästekeeper aber mehrfach einen zweiten Gegentreffer aufmerksam, während zu Beginn der zweiten Halbzeit auch noch die Torumrandung beim Abschluss von Araz mithalf; stattdessen kam der FCA durch einen Flachschuss von Carlinhos zum Ausgleich, ehe weitere Torchancen grosszügig verpasst wurden. Zudem scheiterte Sliskovic in der Schlussphase noch frei vor dem Torhüter am linken Pfosten.

Samstag, 17. Oktober 2015

FC Aarwangen 6 Koppiger SV 0

4. Liga regional (FVBJ)
Sportplatz Hubel, Aarwangen
Zuschauer: 60


Eine frühe Anspielzeit am Samstag zog einen Besuch meiner Wenigkeit in der oberaaraguischen Gemeinde - mit seinem bekannten Schloss aus dem 13. Jahrhundert - nach sich, auch wenn sich der Ground (abgesehen von einer Anzeigetafel sowie mehreren Sitzbänken auf einer Längsseite) nicht von einem gewöhnlichen Sportplatz unterscheiden lässt. Auf einem miserablen, weil völlig unebenen Terrain entwickelte sich eine einseitige Begegnung, als Aarwangen nach rund zwanzig Minuten - und zwei ähnlichen Angriffen über die linke Seite - schon mit zwei Längen vorne lag, während Koppigen im gesamten Spiel nicht ein einziges Mal zum Abschluss kommen sollte.



Nach dreissig Minuten spielten die Gastgeber nach einem Foulspiel unbeirrt weiter, was prompt mit einem dritten Torerfolg alleine vor dem bemitleidenswerten Koppiger Schlussmann belohnt wurde. Zu Beginn des zweiten Durchgangs machte sich selbst bei Aarwangen ein wenig Mitleid breit, was sich in mehreren (vergebenen) Grosschancen wiederspiegelte. In der Folge besinnte sich der aktuelle Tabellenführer wieder auf seine Stärken und legte bis zum Abpfiff noch drei weitere Treffer nach, um den höchsten Vollerfolg in der laufenden Saison feiern zu können.

SC Huttwil 2 FC Roggwil 2

3. Liga regional (FVBJ)
Sportplatz Dornacker, Huttwil
Zuschauer: 80


Weiter ging es einmal quer durch den Verwaltungskreis Oberaargau, um überpünktlich in Huttwil - einst durch den Eishockey-Verein "Huttwil Falcons" und dessen eigenwilligen Präsidenten Markus Bösiger in die Schlagzeilen geraten - einzutreffen. Im Südosten der ländlichen Gemeinde ist ein kleiner Ground mit sieben ungedeckten Stehstufen vor dem hölzernen Clubhaus zu lokalisieren. Dort fanden sich auch die meisten Zuschauer ein, um den kommenden Geschehnissen auf dem Spielfeld ungläubig zu folgen. Im Aufeinandertreffen zwischen dem Letzten (Huttwil) und dem Ersten (Roggwil) gingen die Hausherren schon nach 90 Sekunden durch ein Eigentor in Front.



Die Einheimischen dominierten den Tabellenführer mit einem kämpferischen, extrem physischen Auftreten nach Belieben und erhöhten noch vor Ablauf einer Viertelstunde mit einer sehenswerten Kombination auf 2:0. Alle Gästeangriffe wurden mit viel Einsatz und ohne Kompromisse zu Nichte gemacht, was die Roggwiler - und deren motzende Anhängerschaft - rasch zu entnerven schien. Erst kurz vor dem Seitenwechsel waren die ersten Abschlüsse der Gäste zu notieren, zu Beginn der zweiten Halbzeit kam Roggwil zum Anschlusstreffer aus kurzer Distanz. In heroischer Manier versuchte Huttwil - in der Endphase sogar in Unterzahl - seine Führung über die Zeit zu retten, musste aber in der 87. Minute nach einer Ecke doch noch einen späten Ausgleich hinnehmen.

Sonntag, 11. Oktober 2015

FC Leutkirch 0 SV Beuren 3

Bezirksliga Bodensee
Stadion am Öschweg, Leutkirch
Zuschauer: 500


Am Samstag in Stuttgart, am Sonntag im Allgäu. Dort durfte eine vor kurzem ausfindig gemachte Tribüne der Gemeinde Leutkirch in Augenschein genommen werden. Am Öschweg herrschte schon ein emsiges Treiben, da die Reservemannschaft gegen das runde Leder trat - und auch die Kulisse beim Hauptspiel gegen den Aufsteiger aus dem Isnyer Stadtteil Beuren konnte sich sehen lassen, sodass die sechs überdachten Sitzbankreihen grösstenteils besetzt waren. Auf dem grünen Rasen überboten sich beide Teams im Auslassen von grossen Chancen, ehe die Gäste zehn Minuten vor dem Seitenwechsel durch einen präzisen Freistoss via Innenpfosten zur Pausenführung kamen.



Die Einheimischen präsentierten sich weiterhin von einer ineffizienten Seite, um sich nach dem Seitenwechsel auch noch an der eigenen Grundlinie übertölpeln zu lassen - und einen weiteren Gegentreffer einzustecken. Auch Glücksgöttin Fortuna war Leutkirch nicht wohlgesinnt, als eine Direktabnahme von der Querlatte zurückklatschte - schon vor dem Pausentee hatten die Gäste einmal rettendes Aluminium - nach einem Kopfstoss an den Pfosten - in Anspruch genommen; schliesslich kam Beuren nach einem Konter sogar noch zum dritten Treffer im Verfolgerduell.

Samstag, 10. Oktober 2015

TSG Backnang 1 SV Stuttgarter Kickers 3

WFV-Pokal (1/8-Finale)
Etzwiesenstadion, Backnang
Zuschauer: 1500 (400)


Am Länderspielwochenende war eine reduzierte Matchauswahl im Angebot, sodass die Reise nach rund drei Monaten wiederum ins kleine Städtchen nordöstlich von Stuttgart führte. Erneut war ein regionales Pokalspiel für diese Wahl ausschlaggebend, gepaart mit einem attraktiven Gegner und einem lohnenswerten Ground. Das Etzwiesenstadion befindet sich unter dem erst 2011 in seiner heutigen Form eröffneten Murrtalviadukt und erlebte selbst einige Neuerungen: Dabei wurde das Spielfeld um rund zehn Meter versetzt, sodass die Stehstufen in einem Hintertorbereich nun weit vom Spielgeschehen entfernt sind, während die Stufen auf der Gegengeraden abgetragen bzw. erneuert wurden. Geblieben ist die überdachte Sitztribüne mit einigen Holzbankreihen auf der anderen Längsseite der weitläufigen Anlage, welche auch einen Nebenplatz mit künstlicher Unterlage sowie Flutlicht (bei allfälligen Abendspielen genutzt!) ihr Eigen nennen darf.



Die Stuttgarter Kickers nahmen das Heft vom Spielbeginn weg in die eigenen Hände, auch wenn sie (vorerst) noch am gegnerischen Schlussmann resp. an der Torumrandung scheiterten. In der Mitte der ersten Halbzeit war der Bann aus Sicht der "Blauen" - von einigen Dutzend Anhängern mit Akustiksupport (und einer Schwenkfahne) unterstützt - schliesslich gebrochen, als ein satter Schuss von halblinks in der entfernten Ecke einschlug. Auf Seiten der Gastgeber vermochte sich nur der Goalie mehrfach auszuzeichnen, doch den zweiten Gegentreffer durch einen glückhaften Abstauber nach einer Stunde liess sich auch nicht abwenden. Zwar kam Backnang postwendend zum Ehrentreffer, was der abstiegsbedrohte Vertreter aus der 3. Liga jedoch seinerseits wieder mit einem Torerfolg von der Strafraumgrenze zum leistungsgerechten Endstand beantwortete.

Freitag, 9. Oktober 2015

FC Roggwil 3 FC Kirchberg II 1

3. Liga regional (FVBJ)
Sportplatz Bossloch, Roggwil
Zuschauer: 130


Das Wochenende wurde mit einem Lokalkick im Oberaargau eingeläutet, wo sich Roggwil einmal mehr Hoffnung auf eine ersehnte Rückkehr in die oberste Regionalliga machen darf, wo der Club zuletzt im Jahr 2007 auflaufen durfte. In den fünf letzten Spielzeiten reichte es immer zu einer Platzierung in den Top 3, doch der Aufstiegsrang war jeweils einem anderen Verein vorbehalten. Momentan befindet sich Roggwil aber auf dem Platz an der Sonne, den die Hausherren mit fünf Vollerfolgen nacheinander (23:1-Tore!) erobert hatten und selbstverständlich auch im Heimspiel gegen die Zweitvertretung aus Kirchberg vor einer erfreulichen Kulisse verteidigen wollten.



Dazu bedurfte es nach wenigen Minuten schon einer ersten Rettungstat, als ein Kopfstoss der Gäste glückhaft auf der Torlinie geblockt wurde. Als treffsicherer zeigte sich die Offensive von Roggwil, als das Spielgerät in der Mitte der ersten Hälfte von linksaussen in die entfernte Ecke versenkt wurde. Kurz vor dem Pausenpfiff folgte ein zweiter Treffer mittels Abstauber, als der Gäste-Torhüter eine hohe Flanke nicht zu kontrollieren vermochte. Nach dem Seitenwechsel wurde es umso spektakulärer: Zuerst vergaben die Einheimischen mehrere Grosschancen, ehe Kirchberg zum überraschenden Anschlusstreffer kam, um nur wenige Augenblicke später durch einen satten Lattenschuss aufzuwarten. In der Folge gewann Roggwil aber wieder die Kontrolle über das attraktive Abendspiel, um fünf Minuten vor dem Schlusspfiff mit einem zweifelhaften Elfmeter - im Sinne eines plumpen Kompensationsentscheides - zum Endergebnis zu kommen.

Donnerstag, 8. Oktober 2015

FC Courroux 1 FC Court 1

3. Liga regional (FVBJ)
Stade de Bellevie, Courroux
Zuschauer: 80


Zwar sind in den regionalen Spielklassen erst einige Runden vergangen, doch der Ausflug in den Jura an diesem Donnerstagabend wurde bereits im Hinblick auf die kommende Saison angetreten, weil sich Courroux mit sechs Siegen aus sieben Spielen anschickt, seine Rückkehr in der höchste Regionalliga zu realisieren, wo der Verein zuletzt in der Saison 2012/13 vertreten war. Am Zielort wurden immerhin vier flache Stehstufen auf einer Längsseite ausgemacht, welche sich vor dem Clubhaus (erst 2009 errichtet) sogar einer grosszügigen Überdachung erfreuen durften.



Auf dem grünen Rasen, wo vor fünf Jahren sogar einmal ein Schweizer U17-Frauen-Länderspiel gegen Belgien (0:2) stattfand, war ein ausgeglichenes Spiel mit wenigen Abschlüssen zu sehen. Zuerst scheiterten die Gäste aus Court (nahe Moutier) alleine vor dem offenen Gehäuse, bevor Courroux gleich zweimal an einem starken Goalie verzweifelte. Erst nach einer Stunde Spielzeit trafen die Hausherren nach einem abgewehrten Freistoss aus dem Hinterhalt spektakulär zur Führung, die durch Court mit einem ebenfalls sehenswerten Distanzschuss in die linke Torecke egalisiert wurde. Dies entsprach trotz weiteren Torchancen auch einem gerechten Endstand.

Dienstag, 6. Oktober 2015

AF LUC-Dorigny 2 FC Montreux-Sports 2

2. Liga regional (ACVF)
Terrain de Dorigny, Lausanne
Zuschauer: 70


Eine unbekannte Motivation zog mich an dieses Nachtragsspiel zwischen dem verlustpunktlosen Tabellenführer und seinem ersten Verfolger in den Kanton Waadt - trotz starken Regenschauern. Immerhin sollte der ausbaufreie Kunstrasenplatz der Universität Lausanne - umgeben von einer türkisfarbenen Laufbahn - für eine sichere Durchführung des Spitzenkampfs sorgen, wofür sich allerdings nur wenige Schaulustige begeistern konnten. Auf dem künstlichen Untergrund war der Lausanne Université Club (LUC) optisch überlegen, sodass der Führungstreffer zehn Minuten vor dem Pausenpfiff durch einen zügigen Überzahlangriff (mit einem Abschluss von rechtsaussen) folgerichtig war, nachdem zuvor mehrere Versuche aus der Distanz ihr Ziel verfehlt hatten.



Beim früheren NLA-Verein aus Montreux war nach dem Seitenwechsel eine Leistungssteigerung auszumachen, was (in einer exakten Kopie des Führungstreffers) zur baldigen Egalisierung des Spielstandes führte. In der Mitte des zweiten Umgangs wurde es umso turbulenter: Zuerst kam der Leader aus kurzer Distanz zur erneuten Führung, ehe Montreux aus wenigen Metern kläglich scheiterte. Dann wurde ein heimischer Akteur aufgrund eines zu früh ausgeführten Freistosses (!) mit der Ampelkarte bestraft, was für erhitzte Gemüter sorgte - und von den Gästen schliesslich sechs Minuten vor dem Ende des Spiels in Überzahl zum erneuten Ausgleich genutzt wurde.

Sonntag, 4. Oktober 2015

FC Aarau 1 FC Wil 1

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 3513 (60)


In der wärmenden Herbstsonne hielten sich beide Mannschaften mit spielerischen Höhepunkten zurück - einzig Torhüter Steven Deana wusste sich in der ersten Halbzeit bei zwei gefährlichen Abschlüssen der Ostschweizer in Szene zu setzen. In der 62. Minute war schliesslich auch der Aarauer Rückhalt nach kollektiver Arbeitsverweigerung seiner Vorderleute ohne Abwehrchance, während Yilmaz unbedrängt aus rund zwanzig Metern zur Wiler Führung einschiessen konnte.



Erst nach der Einwechslung von Ridge Mobulu erwachten auch die Gastgeber aus der Lethargie eines lähmenden Defensivkorsetts: Der Kongolese sorgte rund fünf Minuten später durch einen spektakulären Weitschuss in den rechten Winkel - später als "Tor des Monats" ausgezeichnet - für den Ausgleich. Und nur zwei Zeigerumdrehungen später wäre ihm fast noch ein zweiter Torerfolg gelungen, als er mit einem weiteren Abschluss am rechten Pfosten scheiterte.

Samstag, 3. Oktober 2015

VfL Wolfsburg II 0 VfB Oldenburg 2

Regionalliga Nord
AOK-Stadion, Wolfsburg
Zuschauer: 566 (150)


An Ausschlafen war nach einer ruhigen Nacht im ebenfalls ruhigen Cloppenburg nicht zu denken, weil es am Morgen zeitig via Osnabrück weiter nach Wolfsburg ging. In der Autostadt war meine Wenigkeit vor über acht Jahren bereits einmal zu Gast, als VW-Arena und Stadion am Elsterweg gleichentags beehrt werden konnten. Aber vor kurzem war die Reservemannschaft der Wölfe ins neue Nachwuchsstadion - nach einer Gesundheitskasse benannt - umgezogen, was ein erneutes Gastspiel nötig machte. Der Ground besitzt vier überdachte Seiten, wovon nur die Haupttribüne (mit grünen und weissen Sitzschalen) und eine Hintertorseite (für die Gäste) geöffnet wurden.



Beim Spitzenkampf der Regionalliga Nord war der Tabellenführer - begleitet von sangesfreudigen, wenn zum Teil auch erst verspätet eintreffenden Anhängern - zu Gast beim Zweiten. Alles andere als ein sportlicher Höhepunkt war die ausgeglichene Begegnung auf dem Rasen, wo vorerst nur ein von der Linie geköpfter Abschluss der Gäste sowie ein entschärfter Freistoss der Wolfsburger Talentschmiede - mit einem unterirdischen Ex-FCZ-Spieler Francisco Rodriguez in der Startelf - Einlass ins Notizbuch fanden. Der Unterhaltungswert nahm erst nach einer Stunde merklich zu, doch die beiden Equipen stemmten sich mit Vehemenz gegen einen möglichen Gegentreffer.



In der 72. Minute kam der frühere Zweitligist aus Oldenburg (zuletzt 1996/97) nach einer Ecke schliesslich zum Führungstreffer vor der eigenen Anhängerschaft, die die Mannschaft weiter mit regelmässigen Gesängen sowie wiederholter Fahnenbewegung unterstützte. Vom überheblichen Wolfsburger Nachwuchs waren nur noch klägliche Abschlüsse zu notieren, bevor Oldenburg nach einem Konter zu einem Foulpenalty (inklusive Platzverweis gegen den heimischen Keeper) kam, den die VfBler problemlos zur Sicherung des sechsten Vollerfolgs nacheinander nutzen konnten.

FT Braunschweig 1 FC Eintracht Northeim 2

Oberliga Niedersachsen
Stadion im Prinzenpark, Braunschweig
Zuschauer: 200


Rund zwanzig Minuten Bahnfahren, gefolgt von einem ebenso langen Fussmarsch und schon war die Spielstätte der Freien Turnerschaft (FT) im Braunschweiger Prinzenpark erreicht. Vor Ort gibt es fünf ungedeckte Stehstufen auf zwei Spielfeldseiten sowie einen kleinen Gästekäfig als Relikt der jüngsten Regionalliga-Zeiten zu bestaunen. Zurück in der Oberliga reihte sich Braunschweig - als städtische Nummer 2 im langen Schatten der Eintracht zu sehen - gemeinsam mit den Gästen aus Südniedersachsen (nahe Göttingen) im breiten Mittelfeld der Tabelle ein. Auf dem Platz fand Northeim besser aus den Startlöchern, hatte aber einen annullierten Abseitstreffer zu beklagen.



In der Mitte der ersten Hälfte kamen die Gäste schliesslich durch einen Foulpenalty zur Führung. Als sie zehn Minuten später nach einem Zuspiel in die Tiefe auf 2:0 erhöhten, sah sich auch die Turnerschaft zu einer Reaktion genötigt - nach einer wuchtig abgeschlossenen Einzelaktion war der Anschlusstreffer zur Tatsache geworden. Damit war die Begegnung lanciert, woraufhin sich grosse Chancen auf beiden Seiten im Minutentakt abwechselten. Nach dem Pausentee wurde ein Offside-Treffer der Hausherren ebenfalls nicht gegeben, während Northeim mittels Freistoss aus 25 Metern an der Querlatte scheiterte, sodass es trotz vielen Chancen beim Minimalsieg blieb.

Freitag, 2. Oktober 2015

BV Cloppenburg 1 VfB Lübeck 2

Regionalliga Nord
Stadion an der Friesoyther Strasse, Cloppenburg
Zuschauer: 414 (50)


Rund neun Stunden Anfahrtsweg (mit der Bahn) waren zu bewältigen, um die grösste Stadt im Oldenburger Münsterland zu erreichen. In den vergangenen zwanzig Jahren erlebte der örtliche Ballspielverein (BV) immer nur temporäre Gastspiele in überregionalen Spielklassen. Und auch aktuell - in der vierten Saison nacheinander auf der vierthöchsten Stufe - sieht es nach einem harten Abstiegskampf aus, während sich Lübeck als früherer Vertreter der zweiten Bundesliga (zuletzt 2003/04) im Niemandsland der Rangliste vorfindet. Ein erster Aufreger ereignete sich schon vor Spielbeginn, als die geschlossen auftretende Gästeschar unüberhörbar singend vom Bahnhof zum Stadion zog und am erstbesten Eingang gleich alle Ordner überrumpelte, ehe sie durch die Staatsmacht grösstenteils friedlich in den eigentlichen Gästesektor eskortiert wurde.



Dort sorgte die Anhängerschaft aus der Hansestadt im Schatten der beiden Zaunfahnen "Boys" und "UKL" (Ultra Kollektiv Lübeck) für einen durchgängigen Support ohne optische Hilfsmittel. Auch auf dem Spielfeld hatte Cloppenburg nichts entgegenzusetzen: Die Gäste aus Schleswig-Holstein kamen nach zehn Minuten und einer Hereingabe von rechts aus wenigen Metern zur Führung, um noch vor Ablauf einer halben Stunde mit einem satten Abschluss nachzudoppeln, während sich Cloppenburg im Relegationskampf als erschreckend harmlos präsentierte.



Umso überraschender war der BVC-Anschlusstreffer mit dem Pausentee, als eine Hereingabe von rechts aus kürzester Distanz in die Maschen gelenkt wurde. Nach dem Seitenwechsel trat Lübeck mit der knappen Führung in Rücken defensiv(er) auf, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Weil es zugleich zu einer Zunahme an Nickligkeiten und Unterbrüchen kam, wurden die wenigen Zuschauer mit einer zerfahrenen, mit nur seltenen Abschlüssen gesegneten Hälfte ohne weitere Treffer "belohnt". Das Stadion an der Friesoyther Strasse besteht aus einer überdachten Tribüne mit blauen und gelben Sitzschalen sowie fünf ungedeckten Stehstufen auf der Gegengeraden.