Montag, 29. August 2011

SR Delémont 2 FC Aarau 2

Challenge League
Stade de la Blancherie, Delémont
Zuschauer: 1840 (200)


In der vergangenen Spielzeit verschenkte Aarau in den beiden Direktduellen mit den Jurassiern nicht weniger als fünf Punkte in den Schlussminuten. Diese schwarze Serie sollte sich auch beim jüngsten Gastspiel auf der Blancherie fortsetzen. Zwar hatte sich Schiedsrichter Alain Bieri durchwegs bemüht, einen glasklaren Strafstoss zu übersehen und den Aarauer Loris Benito grundlos unter die Dusche zu schicken, aber die entfesselten Aargauer führten zur Halbzeitpause dank Gashi (7.) und Dabo (45.) dennoch mit zwei Toren Vorsprung. Auch der heimische Anschlusstreffer schien Delémont nicht zu stärken, doch die Aarauer zogen sich - nachdem eigene Konterchancen ungenutzt blieben - immer mehr zurück, so dass die Lokalmatadoren in einer (unerklärlich) langen Nachspielzeit durch einen abgelenkten Flachschuss von Sirufo (95.) einmal mehr zu einem fragwürdigen Ausgleich kamen.



Der Aargauer Nachwuchs hatte zwei Tage zuvor einen Auftritt der überzeugenden Art hingelegt, als der Stadtzürcher Fusionsclub (im Jahr 2003 entstanden) auf dessen Sportanlage Neudorf geschlagen wurde. Der unspektakuläre Hauptplatz, unweit des Zürcher Hallenstadions gelegen, verfügt auf einer Längsseite über drei Stehstufen, welche auf Höhe der Mittellinie überdacht sind. Eine überschaubare Menge an Zuschauern wollte sich an diesem Nachmittag von den Qualitäten der Nachwuchsauswahl überzeugen - zur Halbzeitpause stand es nach Treffern von Giampà, Jakovljevic und Scianna schon 0:3. Die Hausherren machten auf einem schwer bespielbaren, durchwegs aus lockeren Rasenstücken bestehenden Spielfeld nur durch einen Platzverweis auf sich aufmerksam, während Scianna in der Schlussphase eine seiner zahlreichen Gelegenheiten zum verdienten Endstand (0:4) nutzte.

Sonntag, 28. August 2011

US Giubiasco 1 AC Taverne 0

2. Liga regional (FTC)
Stadio Comunale, Giubiasco
Zuschauer: 120 (-)


Am spielfreien Sonntag bot sich ein Ausflug ins Tessin an, waren doch zwei (von drei fehlenden) Tribünenbauten im sonnigsten Kanton der Schweiz - ausnahmsweise gab es tatsächlich nur blauen Himmel zu bestaunen - gleichentags zu kreuzen, nachdem Giubiasco seine Heimspiele neuerdings schon im Laufe des Vormittags austrägt. Der örtliche Fussballplatz, in der agraren Einöde zwischen Giubiasco und Sant'Antonino zu lokalisieren, kann immerhin sechs überdachte Sitzstufen auf dem Garderobengebäude vorweisen. Auch sportlich hatte Giubiasco am ersten Spieltag der neuen Saison einiges zu bieten; aus der ersten Abschlusschance resultierte zugleich der Führungstreffer für den ehemaligen NLB-Verein (Saison 1974/75) durch einen Freistoss von linksaussen in den Winkel.



Insgesamt waren sich beide Mannschaften ebenbürtig, aber die aussichtsreichen Schussmöglichkeiten waren ausschliesslich den Einheimischen zuzuschreiben; alleine in der ersten Halbzeit scheiterten sie dreimal kläglich aus kurzer Distanz vor dem offenen Gehäuse des Absteigers aus Taverne. Im zweiten Durchgang war auch die Torumrandung behilflich, um weitere Torerfolge der Gastgeber zu verhindern. Ein unaufhörliches Lamentieren von Spielern, Trainern und Zuschauern beider Parteien in Form von gestenreichen, äusserst amüsanten Wortgefechten war dem allgemeinen Spielfluss natürlich nicht förderlich, so dass es zwar keine Tore mehr zu bejubeln gab, aber der Unparteiische insgesamt noch sieben Verwarnungen (sechs wegen Reklamieren!) verteilen musste.

AP Campionese 1 AC Taverne II 1

3. Liga regional (FTC)
Centro Sportivo Scirèe, Campione
Zuschauer: 80 (-)


Kurzfristig war die Idee von zwei Nachmittagsspielen in Canobbio (13.45 Uhr) und Porza (16.00 Uhr) - in bequemer Laufdistanz gelegen - verworfen, um den sehenswerten Ground von Campione d'Italia zu besuchen. Das Städtchen am Lago di Lugano ist eine italienische Enklave, welche aufgrund Schweizer Nummernschilder, Telefonnummern und Währung aber vorzüglich an die direkte Umgebung angepasst ist. Deshalb ist auch die Associazione Polisportiva Campionese in den lokalen Meisterschaftsbetrieb des Tessiner Fussballverbands (FTC) eingebunden. Internationale Bekanntheit geniesst Campione aber in erster Linie durch sein modernes Casino - eines von nur vier Stück in Italien und zugleich grösste Spielbank im europäischen Raum (etwa 55'000 Quadratmeter, verteilt auf neun Etagen).



Der Fussmarsch ist ein hartes Stück Arbeit, denn die Route führt (stellenweise) über eine verfallene Nebenstrasse mehr oder minder senkrecht nach oben, wo das örtliche Sportzentrum mit der stolzen Sitzplatztribüne über den Dächern der Seegemeinde thront. Als zehn Minuten vor dem vermeintlichen Anpfiff ein Kleinbus mit Fussballern auf dem verlassenen Gelände vorfuhr, war meine Wenigkeit "leicht" überrascht. Erstaunlicherweise entpuppte sich diese Mannschaft als AC Garda - und bewegte sich in Richtung Tribüne, während nun auch die eigentlichen Akteure aus den Katakomben schlichen. Beide Teams waren sich auf dem Spielfeld ebenbürtig, doch gefährliche Abschlusschancen waren selten. Zehn Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, als Campionese etwas überraschend in Führung ging - und sich in der Euphorie wenig später selbst dezimierte. Dies nutzte die Zweitvertretung aus Taverne in der Schlussviertelstude aus spitzem Winkel zum leistungsgerechten Ausgleichstreffer.

Samstag, 20. August 2011

FC Aarau 1 FC Chiasso 2

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 2900 (40)


Sechs Spiele, sechs Siege. Die Heimbilanz von Aarau-Chefcoach René Weiler durfte sich bisher sehen lassen, doch die Südtessiner - trainiert vom Aargauer Raimondo Ponte - sorgten für ein Ende dieser Serie. Die Einheimischen waren daran aber nicht unschuldig: Beim Führungstreffer von Magnetti (32.) waren Aarauer Verteidiger und Torhüter gleichermassen zögerlich eingestiegen. Der zweite Torerfolg durch Gaspar (70.) endstand, nachdem Torhüter Mall einen harmlosen Befreiungsschlag unterlaufen hatte, wodurch auch der späte Ehrentreffer durch Nganga (91.) bedeutungslos war. Auf den Rängen war die Szene Aarau mit einem Doppelhalter-Intro präsant, um später noch eine Fähnchen-Choreo - von zwei Blockfahnen ("Aarau") und vier Doppelhaltern ("1902") flankiert - folgen zu lassen.



An gleicher (Spiel-)stätte gab sich der Aargauer Nachwuchs im ersten Heimspiel der neuen Saison hingegen keine Blösse. Drei Treffer innert sechs Minuten - zweimal Bächler, einmal Rüedi (Penalty) - sorgten bei tropischen Bedingungen für einen komfortablen Vorsprung, was der Aufsteiger aus der Zürcher Agglomeration noch in der Mitte der ersten Hälfte mit dem Anschlusstreffer beantwortete. Nach dem Seitenwechsel waren nennenswerte Gelegenheiten aber Mangelware, so dass der erste Saisonsieg der U21-Auswahl - ein annulliertes Abseitstor ausgenommen - nie mehr in Gefahr war.

Sonntag, 14. August 2011

FC Wangen 5 VfB Friedrichshafen 1

Verbandsliga Württemberg
Allgäustadion, Wangen
Zuschauer: 500 (20)


Das "Allgäu-Bodensee-Derby" (Quelle: Vereinswebsite) war ein attraktiver Früh(sc)hoppen in einem überdurchschnittlichen Ground, denn das Allgäustadion vermag neben einer überdachten Haupttribüne (grüne/gelbe Sitzschalen) auch noch einige Stehstufen auf der Gegengeraden bieten. Die Gastgeber versuchten auf dem grünen Rasen schon frühzeitige Akzente zu setzen: Zwar wurden erste Chancen nicht genutzt, doch der Gästetrainer sah sich angesichts der mangelden Einsatzbereitschaft (s)eines Angreifers schon nach zwanzig Metern zu einem Spielertausch gezwungen, was zu einem kräftigen Tumult auf der Ersatzbank von Friedrichshafen führte. Dass sich der ausgewechselte Akteur kaum mehr beruhigen liess, stachelte kurzzeitig auch seine Kameraden auf dem Rasen an. Insgesamt war Wangen aber weiterhin spielbestimmend, was die Einheimischen im Rahmen einer Druckphase zehn Minuten vor dem Seitenwechsel mittels Kopfball zum verdienten Führungstreffer nutzten.



Dies schien Wangen in einen regelrechten Spielrausch zu versetzen - vor der Seitenwechsel führte eine sehenwerte Kombination zum 2:0, nur 14 Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit lag das Spielgerät nach einem herrlichen Heber erneut im gegnerischen Netz. Auch wenn nun beide Equipen zu Chancen kamen, war das Ehrentor von Friedrichshafen nach Ablauf einer Stunde Spielzeit nicht mehr als ein kurzes Strohfeuerchen. Die Lokalmatadoren hatten das Spielgeschehen jederzeit unter Kontrolle, was sie in der Folge noch zu zwei weiteren Torerfolgen nutzten konnten, wobei sich die Gäste - nach einem sanktionierten Frustfoul in der Schlussphase in Unterzahl agierend - vor allem beim allerletzten Treffer eines unterhaltsamen Morgens richtiggehend vorführen lassen mussten.

SC Röthis 3 FC Nenzing 3

Vorarlberg-Liga
Sportplatz an der Ratz, Röthis
Zuschauer: 300 (-)


Der Sonntagsausflug fand in Vorarlberg eine würdige Fortsetzung. Ein zeitiges Erscheinen in Röthis, dessen Sportplatz über ein rustikales Garderoben- und Tribünenkonstrukt verfügt, war nicht nur zur Tatsache geworden, sondern auch von allen anderen Zuschauern gefordert. Erst 22 Sekunden waren gespielt, als der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt zeigte - und die Gastgeber mit einem wuchtigen Strafstoss in Front gingen. Die Nenzinger waren auch noch völlig von der Rolle, als ein eher planloser Befreiungsschlag der Hausherren in der sechsten Minute zur optimalen Vorlage wurde - sprungkräftig setzte ein Akteur von Röfix Röthis zum Kopfball über (!) einen tatenlosen Gäste-Verteidiger und den ebenso perplexen, herumirrenden Torhüter aus Nenzing an, so dass sich das Leder schliesslich zum Erstaunen aller Anwesenden ins Netz senkte. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte waren die Gäste zwar mehrheitlich im Ballbesitz, wussten daraus aber keine nennenswerten Torchancen zu kreieren.



Dies sollte sich nach dem Pausentee aber grundlegend ändern: Ein glasklarer Foulpenalty, mitten auf das gegnerische Tor geschossen, und ein abgelenkter Distanzschuss genügten, um die Egalisierung des Spielstandes noch vor Ablauf einer Stunde Spielzeit herbeizuführen. Ein dritter Strafstoss am heutigen Nachmittag brachte Nenzing in der Mitte der zweiten Halbzeit schliesslich sogar in Führung, die der krassen Fehlentscheidung des Unparteiischen aber nur vier Minuten standhalten konnte. Eine reguläre Intervention durch den Gästekeeper wurde durch den Schiedsrichter als Foulspiel taxiert, so dass auch Röthis zu seinem zweiten Torerfolg aus elf Metern kam. Die Hausherren vergaben in einer dramatischen Schlussphase zudem noch mehrere Grosschancen, um die Partie erneut zu drehen.

Samstag, 13. August 2011

FC Aarau 2 FC Vaduz 1

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 3050 (30)


"Nichts ist unmöglich", hatte uns ein japanischer Autohersteller gelehrt. Und so stand gegen Vaduz, trotz grosser Ambitionen schwach in die Saison gestartet, plötzlich ein gewisser Joël Mall im Aarauer Tor, obwohl er nach einer mehr als einjährigen Verletzungsodysse erst vor wenigen Wochen wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen war. Der 20-jährige Keeper machte sogleich einen bestechend sicheren und ebenso ruhigen Eindruck - ein Freistoss von Rafinha ausgenommen, doch der versenkte Abpraller von Cventinovic wurde aufgrund einer Offsideposition annulliert. Zu diesem Zeitpunkt war Aarau aber schon in Front gelegen, nachdem Schultz (17.) vom Elfmeterpunkt getroffen hatte.



Und nur drei Minuten später traf Dabo, der den Führungstreffer mit einem Foulspiel an seiner Person erst herausgeholt hatte, per Direktabnahme zum 2:0 für die Aargauer, die den Vorsprung über die Zeit retteten - auch wenn Vaduz durch Baron (66.) noch zum Anschlusstreffer kam. Auf den Rängen war die Szene Aarau mit einem dichten, von diversen (optischen) Materialien geprägten Intro präsent, das durch ein passendes Spruchband ("Aschloss ned verlüre - witer rechtig Spetze stüre") ergänzt wurde.

Montag, 8. August 2011

FC Lugano 3 FC Aarau 1

Challenge League
Stadio Cornaredo, Lugano
Zuschauer: 2315 (70)


Die lange Anreise nach Lugano musste analog zur Vorsaison an einem Montag in Angriff genommen werden. Und wieder einmal gelang es nicht, etwas Zählbares aus dem Tessin nach Hause zu nehmen. Zwar wussten die FCA-Spieler noch auf den erstmaligen Rückstand - durch einen Kopfballtreffer von Senger (14.) - mittels herrlichen Abschluss von Dabo (22.) zu reagieren, aber die individuelle Klasse der Tessiner Angriffsreihe setzte sich schliesslich durch. Eine Flanke von links hämmerte Possanzini (38.) unerbittlich ins Netz und weil sich Aarau in der Folge ohne Durchschlagskraft präsentierte, sorgte Da Silva (88.) schliesslich für die endgültige Entscheidung zugunsten der Luganesi.



Im clubeigenen Nachwuchs fand die aktuelle Berg- und Talfahrt eine "würdige" Fortsetzung. Bei den (Beinahe-)Altersgenossen aus Wohlen reichte es nach einem frühen Rückstand zu einem mühsamen und insgesamt enttäuschenden 3:2-Sieg gegen die örtliche U23-Auswahl. Einige Tage später folgte ein diskussionsloser 7:0-Erfolg im Testspiel gegen den Ligakontrahenten vom FC Entfelden, dessen jugendhafte Rumpfauswahl nicht einmal ansatzweise höheren Anforderungen genügen konnte.