Freitag, 31. Dezember 2010

Groundhopping-Statistik 2010

Insgesamt wurden 156 Spiele im Jahr 2010 besucht
(zum Vergleich 2009: ebenfalls (!) 156 Spiele)

Schweiz:

18x Axpo Super League (18x Aarau)
16x Challenge League (15x Aarau)
4x Schweizer Cup (2x Aarau)
24x Testspiel (11x Aarau, 12x U21)

4x 1. Liga Gruppe 1
1x 1. Liga Gruppe 2
2x 1. Liga Gruppe 3

20x 2. Liga Interregional (17x U21)

2x 2. Liga ACGF (Genf)
1x 2. Liga ACVF (Waadt)
2x 2. Liga ANF (Neuchâtel)
1x 2. Liga AVF (Wallis)
2x 2. Liga FVRZ (Zürich)
3x 2. Liga FVBJ (Bern/Jura)
2x 2. Liga IFV (Innerschweiz)
1x 2. Liga OFV (Ostschweiz)

2x Aufstieg 3./2. Liga AFV
1x Aufstieg 3./2. Liga IFV

2x 3. Liga AFV (Aargau)
1x 3. Liga FVBJ (Bern/Jura)
1x 3. Liga FVRZ (Zürich)
1x 3. Liga IFV (Innerschweiz)
4x 3. Liga OFV (Ostschweiz)

1x 4. Liga OFV (Ostschweiz)

1x 5. Liga FVRZ (Zürich)

Deutschland:

2x 2. Bundesliga
3x 3. Liga

3x Regionalliga Nord
1x Regionalliga Süd
3x Regionalliga West

2x Oberliga Baden-Württemberg
3x Oberliga Bayern
1x Oberliga Hamburg

2x Landesliga Bayern Nord
1x Verbandsliga Südbaden
1x Verbandsliga Südwest
1x Verbandsliga Westfalen 1

1x Landesliga Südbaden 1
1x Landesliga Württemberg 3

1x 2. Frauen-Bundesliga Süd

1x U19-EM-Qualifikation

England:

2x Premier League

Frankreich:

1x Ligue 2
1x Testspiel (1x Aarau)

Holland:

5x Eredivisie
1x Jupiler League

Österreich:

1x Testspiel (1x Aarau)

Tschechien:

1x Druhá Liga

Auswertung Aarau:

48x Aarau
29x U21

Auswertung Groundhopping:

84 neue Grounds (inkl. Aarau/Testspiele)
7 besuchte Länder, davon 0 neue Länder

Dienstag, 28. Dezember 2010

West Bromwich Albion FC 1 Blackburn Rovers FC 3

Barclays Premier League
The Hawthorns, West Bromwich
Zuschauer: 24440 (1500)


Nach einer rekordverdächtigen Anzahl Spielabsagen im Dezember (an acht Tagen!) entschloss man sich kurz vor dem Jahreswechsel zu einem Kurztrip auf die Insel. Die Hinreise avancierte - internationales Flughafenchaos sei dank - zu einer nervenaufreibenden Punktlandung im Westen der zweitgrössten Stadt von Grossbritannien. Etwa zwanzig Minuten vor Spielbeginn sass meine Wenigkeit schliesslich auf dem blauen Schalensitz, der das Markenzeichen des einstöckigen All-Seater-Grounds von West Bromwich mit seinen unterschiedlich grossen Tribünen darstellt.



Die Begegnung erlebte eine rasche Lancierung, als sich die heimische Defensive von einem weiten Zuspiel aushebeln liess und Kalinic schon in der dritten Spielminute abgeklärt zur Gästeführung traf. Beide Seiten kamen in der Folge zu guten Abschlussmöglichkeiten, was auch das Publikum in typisch englischer Manier aktiv mitgehen liess - erst recht, nachdem WBA nach etwas mehr als einer Viertelstunde zum Ausgleich kam. Insgesamt erwies sich die Equipe von ex-Aarauer Roberto di Matteo (1992/93) aber als defensiv zu instabil, um einen Punktgewinn realisieren zu können.



Und so waren im zweiten Durchgang nunmehr die Anhänger der Blackburn Rovers zu vernehmen, weil deren Mannschaft - unterstützt durch die schwache WBA-Abwehr - durch Diouf und erneut Kalinic auf die Siegesstrasse einbog. Letzterer verabschiedete sich, wie viele Zuschauer auf den (heimischen) Rängen, nach einem unnötigen Foulspiel mit der roten Karte vorzeitig; ihm folgte in der Schlussphase auch noch ein Spieler der Baggies. Am ersten Sieg der Rovers seit der wenig geschätzten Übernahme durch den indischen Geflügelhersteller Venky's änderten diese Umstände nichts mehr, weil Albion seine guten Gelegenheiten nach der Pause nicht zu nutzen vermochte.

Birmingham City FC 1 Manchester United FC 1

Barclays Premier League
St. Andrews Stadium, Birmingham
Zuschauer: 28242 (3500)


Nachdem man sich freundlichst um die Fotowünsche eines deutschen Hoppers gekümmert hatte (O-Ton: "Can you make a picture of the stadium and me?"), ging es zurück in die Innenstadt von Birmingham und schliesslich per pedes zur Heimstätte von "City", wo man vor lauter Nebel nicht einmal auf die gegenüberliegenden Tribünen sah. Dieser Zustand besserte sich zum Glück bis zum Spielbeginn merklich; und auch die Herren Bock und Vo(e)gt(u) - zufällig einige Sitzplatzreihen vor meiner Wenigkeit platziert - traf man vor dem Anpfiff noch zu einem kurzen Gedankenaustausch.



Erstaunlicherweise gab es selbst am Spieltag noch Restkarten für das Duell mit dem unbesiegten Tabellenführer aus der nordenglischen Industriestadt zu erwerben. Das Geschehen auf dem Rasen rechtfertigte ein Erscheinen an diesem Abend aber auch nur selten - vor der Halbzeitpause war ein unberechenbarer Flankenball von Giggs, der durch City-Keeper Forster an den Pfosten gelenkt wurde, ein einsamer Aufreger der Partie, in der die disziplinierte Abwehrleistung der Einheimischen nicht mehr Möglichkeiten zuliess. Die Stimmung auf den Zuschauerrängen war - auch im Vergleich zum besuchten Nachmittagsspiel - sehr bescheiden, besserte sich aber wenigstens auf Seiten der Mancunians ein wenig, nachdem Berbatov seine einzige Chance eiskalt zum 0:1 (58.) abschloss.



Ein undankbares Zwischenergebnis für die Gastgeber, welche sich in dieser Spielzeit erst einmal im St. Andrews - einem typisch englischen All-Seater-Ground mit alter Haupttribüne - geschlagen geben mussten. Die enttäuschenden Schützlinge von "Sir" Alex Ferguson hatten ihrerseits bislang nur einmal (gegen Stoke City) auswärts siegen können - und dabei sollte es heute auch bleiben, weil Birmingham City in der vorletzten Spielminute - unterstützt vom wiedererwachten Publikum - durch Bowyer aus kurzer Distanz zum zweifellos hochverdienten Ausgleichstreffer kam.

Sonntag, 5. Dezember 2010

FC Aarau 0 SC Kriens 1

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 1700 (50)


Keine Besserung zum Hinrundenabschluss: Auch der letzte Heimauftritt gegen den SC Kriens, der auch schon im Schweizer Cup eine (zu) grosse Hürde darstellte, endete ohne Erfolgserlebnis, weil die Luzerner Vorstädter durch einen sehenswerten Freistosstreffer von N'Tiamoah kurz nach dem Seitenwechsel in Führung gingen, nachdem Aarau zuvor wieder einmal viele Chancen grosszügig ausgelassen hatten. Beim trostlosen Jahresabschluss im Stadion Brügglifeld wusste sich immerhin noch die Aarauer Fanszene mit einer erwärmenden Pyro-Aktion (vor dem Abpfiff) auszuzeichnen.



Es war schon die zweite Niederlage gegen einen Kontahenten aus der Zentralschweiz an diesem Wochenende, nachdem die U21-Mannschaft tags zuvor ihr Startspiel beim Ice-Cup 2011 gegen die Luzerner Altersgenossen mit 1:2 verlor. Auf dem brandneuen Kunstrasenplatz in der Nähe der Allmend-Baustelle mussten die Schützlinge von Cheftrainer Thomas Binggeli nach zwanzig Minuten einen Doppelschlag (von Fries) einstecken, wussten aber noch vor der Halbzeitpause durch Trost zu verkürzen. In der zweiten Hälfte waren gefährliche Möglichkeiten hingegen auf beiden Seiten sehr selten, so dass die Lokalmatadoren ihre knappe Führung souverän über die Zeit brachten.

Montag, 29. November 2010

FC Lugano 1 FC Aarau 0

Challenge League
Stadio Cornaredo, Lugano
Zuschauer: 762 (40)


Es mag schöneres geben, als an einem Montagabend ins Tessin zu reisen, um mit einer knappen Niederlage - hervorgerufen durch einen glückhaften Weitschuss - wieder nach Hause zu fahren. Im menschenleeren Cornaredo - nur gelegentlich wurden die beiden Equipen von ihren jeweiligen Fangruppen akustisch unterstützt - zeigte sich Aarau als erschreckend harmlos in der Offensive, sodass den Einheimischen ein einziger Glanzpunkt von Fejzulahi genügte, um die drei Punkte zu sichern. Die Aargauer hielten zwar abermals eine Mannschaft von der Tabellenspitze über weite Strecken in Schach, doch die seltenen Chancen von Burki und Bengondo blieben ungenutzt.



Der Nachwuchs schloss sein Pflichtprogramm im Jahr 2010 zwar bereits vor einigen Wochen mit Bravour ab, doch die Winterpause ist noch ein paar Tage entfernt. Zwecks Vorbereitung auf den Ice-Cup 2011 - einem Wettbewerb für alle U21-Equipen in den Wintermonaten - wurde ein Spiel gegen die Altersgenossen aus Winterthur fixiert. Dabei kamen die Aargauer zu einem souveränen 3:0-Heimerfolg durch die Tore von Claudio Rüedi, Yves Scherrer und des russischen Testspielers George Chulordava - allesamt in der ersten Halbzeit erzielt, während sich die verjüngte Auswahl der Winterthurer Talente an diesem Abend nicht wirklich als konkurrenzfähig herausstellte.

Sonntag, 28. November 2010

FC Ingolstadt 04 1 1. FC Union Berlin 0

2. Bundesliga
Audi-Sportpark, Ingolstadt
Zuschauer: 5500 (500)


In der Saison 1979/80 kam es zum damaligen Höhepunkt in der unspektakulären Geschichte des Ingolstädter Fussballs, als der MTV 1881 Ingolstadt und der ESV Ingolstadt in der Süd-Gruppe der 2. Bundesliga zum Derby aufeinandertrafen. Danach erschien der Firmenstandort des deutschen Automobilherstellers Audi erst wieder nach der Fusion der beiden Stadt-Vereine im Jahr 2004 auf der nationalen Landkarte - anfänglich noch in der Bayernliga führte der Weg von Ingolstadt rasch in die (eingleisige) zweite Bundesliga, sodass ein Umzug ins kurzfristig modernisierte ESV-Stadion nötig wurde. Zur gleichen Zeit wurde in einem peripheren Industriegebiet im Südosten der Stadt an einer modernen Arena gebaut, so dass es nun zum dritten Mal nach Ingolstadt gehen sollte.



Im Abstiegskampf gegen Union Berlin waren die Hausherren von Beginn weg überlegen, mussten aber trotz besten Gelegenheiten (und einem Pfostentreffer) gegen Ende der ersten Halbzeit ohne Torerfolg in die Kabinen gehen. Im zweiten Durchgang kamen die ersatzgeschwächten "Eisernen" aus dem Nichts zu einem Lattentreffer von Benyamina, der die Torumrandung eine Viertelstunde vor dem Abpfiff noch ein zweites Mal testete. Insgesamt war Ingolstadt jedoch spielbestimmend, was in der 86. Minute belohnt wurde, als ein Freistoss von Captain Leitl an allen Akteuren vorbei im Netz der Hauptstädter landete. Der Audi-Sportpark (Baukosten: ca. 20 Millionen Euro) ist ein einstöckiger Neubau mit roten Sitzschalen - und dem schwarzen Schriftzug "FC04". Ausserdem wurden auf den Hintertorseiten auch grosszügige Stehränge für beide Fangruppen eingeplant.



Auf den Rängen war "Eisern Union" an diesem Nachmittag zweifellos tonangebend. Als Intro gab es neben dem Spruchband "FC Union rockt die Bude!" eine grosse Menge an Papierschnitzeln und Wurfrollen zu sehen, was sich im Laufe des Spiels (in geringerem Umfang) mehrmals wiederholen sollte. Die Gästeanhang war um einen durchgängigen Support - sowohl mit längeren Gesängen als auch mit Schwenkfahnen - bemüht, während sich die kleine Gruppe Heimfans nur unregelmässig zu Wort meldete. Im Gästeblock waren nach dem Pausentee einige rote und weisse Luftballons zu sehen, was sich in Verbindung mit einem dreiteiligen Spruchband als Geburtstagsaktion für einen Union-Fanclub herausstellte: "9 Years Red And White. Union Berlin Our Pride. 9 Jahre East Devils."

Samstag, 27. November 2010

SV Elversberg 07 1 BV Borussia 09 Dortmund II 1

Regionalliga West
Waldstadion an der Kaiserlinde, Elversberg
Zuschauer: 250 (25)


Ungläubig wurde zur Kenntnis genommen, dass nach der Platzinspektion in Spiesen-Elversberg grünes Licht für die Austragung der samstäglichen Regionalliga-Partie gegeben wurde. Als auch der Winterspaziergang vom (nahegelegensten) Bahnhof im trostlosen Städtchen Friedrichsthal absolviert war, bot sich ein skurriles Bild - im verschneiten Waldstadion an der Kaiserlinde sollte tatsächlich gespielt werden, auch wenn das Spielfeld (abgesehen von den Strafräumen) unter einer Schneedecke begraben war. Bei diesen schwierigen Bedingungen durften natürlich keine spielerischen Leckerbissen erwartet werden, wobei die Gäste aus Nordrhein-Westfalen einem Torerfolg nach zehn Spielminuten durch einen Lattentreffer schon ziemlich nahe kamen.



Das erste Tor des Tages verbuchten jedoch die heimischen Saarländer, nachdem sich die jungen Borussen eine schwerwiegende Verkettung von Fehlern erlaubt hatten und das Leder schliesslich auch noch perfekt für den Gegenspieler auflegten, der das offene Gehäuse fünf Minuten vor der Halbzeitpause problemlos traf. Im zweiten Umlauf verpasste Elversberg mehrfach eine frühzeitige Vorentscheidung, um in der 88. Minute für die eigenen Nachlässigkeiten bestraft zu werden; aus zweiundzwanzig Metern setzte BVB-Captain Eggert seinen Freistossversuch zum Ausgleich in die Maschen; wenig später liess sich Dortmund sogar noch einen (Aussen-)Pfostentreffer notieren.



Auf den Rängen war die Szenerie ebenfalls überschaubar: Die Einheimischen wurden von einem Dutzend Anhänger (Zaunfahne: "Horda Fanatica") unterstützt, die durch gelegentliche Gesänge auffielen; vom hochgelobten Amateure-Support aus Dortmund war an diesem kalten Nachmittag im Südwesten der Republik erwartungsgemäss nichts zu sehen, weil auch die erste Mannschaft der Borussia gleichentags im Einsatz stand. Das Waldstadion an der Kaiserlinde, verkehrsgünstig an der Autobahn A8 (Luxemburg-Karlsruhe) gelegen, wurde im Laufe der letzten Jahren ständig ausgebaut. Inzwischen kann der Ground neben zwei (teils) überdachten Sitzplatztribünen auch grosszügige Stehrampen auf den beiden Hintertorbereichen (ohne Überdachung) vorweisen.

Samstag, 20. November 2010

FC Zürich U21 5 GC Zürich U21 1

1. Liga (Gruppe 2)
Sportanlage Heerenschürli (neu), Zürich
Zuschauer: 200 (-)


Einen kurzen Fussmarsch vom Bahnhof Stettbach entfernt, erstrahlt die grosszügige Sportanlage Heerenschürli (erstmals 2007 besucht), in einem neuen, giftgrünen (!) Glanz, so dass auch der FCZ-Nachwuchs in diesem Sommer in den Osten der Stadt Zürich zog. Gegen Ende der Hinrunde kam es nun zum "kleinen" Derby gegen die Altersgenossen vom Grasshopper Club Zürich, wobei sich der Zuschaueraufmarsch angesichts des zeitgleichen Cupspiels der Stadtzürcher, auswärts gegen Tuggen, arg in Grenzen hielt. Dabei sollte einiges geboten werden: Die Hoppers gingen schon nach einer knappen Viertelstunde durch einen souveränen Foulpenalty in Führung.



Danach spielten allerdings nur noch die Hausherren, die die Partie noch vor dem Pausentee mit drei Treffern (ebenfalls einmal vom Elfmeterpunkt) zu ihren Gunsten zu drehen vermochten; auch im zweiten Durchgang war der Zürcher Heimsieg nicht (mehr) in Gefahr, weil sich GC schon kurz nach Wiederanpfiff einen krassen Abspielfehler erlaubte, der den vierten Gegentreffer einleitete. Die Hoppers versuchten mit (un-)möglichen Distanzschüssen verzweifelt zum Erfolg zu kommen, mussten in der vorletzten Minute aber noch einen Kontertreffer zum diskussionslosen Endstand hinnehmen. Der Hauptplatz der Sportanlage Heerenschürli ist nur auf einer Längsseite begehbar und verfügt über insgesamt 522 Sitzschalen, verteilt auf drei Reihen ohne Überdachung.

Sonntag, 14. November 2010

FC Aarau 2 SR Delémont 3

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 2400 (10)


Im Laufe der Woche hatte Aarau-Captain Sandro Burki als Reaktion auf die 1:7-Niederlage gegen Biel in einem öffentlichen Schreiben sofortige Besserung gelobt, was die Szene Aarau mit einem Spruchband ("Verspräche ihalte!!") beantwortete. Und die Antwort auf dem Spielfeld konnte sich (anfangs) durchaus sehen lassen, auch wenn es nur wenige Chancen gab. Einerseits ging Aarau vor der Halbzeitpause durch einen Kopfball von Ludäscher in Führung, andererseits wurde auch der Ausgleichstreffer von Delémont postwendend mit dem erneuten Führungstor durch Sabanovic beantwortet. Auch nach 88 Minuten deutete nichts (mehr) auf eine Antwort der Jurassier hin,...



...als Delémont zum letzten Strohhalm griff und begann Gegenspieler und Publikum gleichermassen mit gestenreichen Provokationen und (ungeahndeten) Tätlichkeiten aus dem Konzept zu bringen. In der Tat lies sich Aarau völlig aus der Bahn werfen, so dass Barbosa - nach einem Luftloch von Rapisarda - in der letzten Minute der regulären Spielzeit alleine vor Studer zum 2:2 traf. Die Partie stand nun kurz vor einer Eskalation - Gegenstände flogen auf den Rasen, Zuschauer überstiegen Absperrungen und im ausbrechenden Chaos stand plötzlich wiederum Einwechselspieler Barbosa vor dem gegnerischen Tor, um den unverdienten Siegestreffer für Delémont zu markieren.

Samstag, 13. November 2010

FC Meyrin 3 Etoile Carouge FC 0

1. Liga (Gruppe 1)
Stade des Arbères, Meyrin
Zuschauer: 630 (-)


Der vorletzte Ground in der Westschweizer Gruppe der dritthöchsten Spielklasse sollte mit einem sportlich attraktiven Lokalderby besucht werden, traf doch der (einheimische) Tabellenführer auf seinen direkten Verfolger aus dem Südosten der Calvinstadt. In der Tat zeigten beide Teams von Beginn weg beste Unterhaltung, indem sie sich regelmässig in den Abschluss wagten. In Führung ging schliesslich Meyrin zehn Minuten vor der Halbzeitpause, als Tsimba (ex-Sturm Graz) alleine vor dem ehemaligen Schweizer Nationalkeeper Sébastien Roth in die Maschen traf.



Die Gastgeber sorgten nach dem Seitenwechsel rasch für klare Verhältnisse, indem sie noch vor Ablauf einer Stunde Spielzeit zwei weitere Treffer nachlegten. Im weiteren Matchverlauf übten sich einige Carouge-Akteure in akuter Frustbewältigung, so dass der direkte Platzverweise nach 75 Minuten (und einem gemeingefährlichen Foulspiel im Mittelkreis) vorhersehbar war - ebenso, dass das Ergebnis in den Schlussminuten nicht mehr ändern würde. Das Stade des Arbères, im Jahr 2006 neben der ehemaligen, inzwischen zurückgebauten Heimstätte (Stade du Bois-Carré) errichtet, verfügt über eine grosszügige Tribüne mit dunkelgrauen Sitzschalen; auf den übrigen Seiten wird ebenerdig gestanden, wobei auch eine Sektorentrennung realisiert werden kann.

Sonntag, 7. November 2010

FC Biel/Bienne 7 FC Aarau 1

Challenge League
Stadion Gurzelen, Biel
Zuschauer: 763 (150)


Etwas mehr als ein Jahr war seit der Cup-Niederlage auf der Gurzelen - als der Chefcoach Martin Andermatt seinen erbärmlichen Einstand einer erbärmlichen Amtszeit in Aarau gab - vergangen, nun folgte eine weitaus grössere Blamage - auch wenn beide Equipen inzwischen auf der selben Ligaebene anzutreten haben. Vor bescheidener Kulisse dominierten die Seeländer von Anfang an, woraus eine frühe Führung für die überlegenen Hausherren resultierte. Immer wieder tauchten einheimische Akteure alleine vor dem Aarauer Gehäuse auf - nur dank einer Chancenauswertung ungenügenden Ausmasses und einem Strafstoss, den der Aarau-Torhüter Studer gleichermassen verschuldet wie abgewehrt hatte, stand es zur Pause nur 2:0 - zuvor war nämlich Sheholli (44.) ein zweites Mal erfolgreich gewesen, während Gonçalves mit der Ampelkarte vom Platz flog...



Auch in der zweiten Hälfte trat keine Besserung aus der Sicht der Aarauer ein. Im Gegenteil - mit simplen Zuspielen liess sich die inferiore Gäste-Abwehr regelmässig aushebeln, so dass die Treffer von Etoundi (47.), Liechti (59.) und erneut Sheholli (67.) eine Aarauer Schande einläuteten. Bei den Gästen schien sich nur der bemitleidenswerte Keeper Studer gegen die Kanter-Niederlage zu stemmen; dennoch durften sich auch noch Veloso und Di Nardo (vom Elfmeterpunkt) in die lange Torschützenliste eintragen. Der Aarauer Ehrentreffer durch einen sehenswerten Distanzschuss von Stojkov in der letzten Minute der regulären Spielzeit war nicht mehr als Resultatkosmetik...

Montag, 1. November 2010

FC Aarau 0 Servette FC 0

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 2500 (200)


Es war nicht zu übersehen - das überdimensionale Transparent der Aarauer Anhängerschaft mit der Frage "Wo bliebt d'Liideschaft?", welches beim Aufwärmen der Teams präsentiert wurde und zu Spielbeginn durch ein noch grösseres Spruchband mit der unmissverständlichen Aufforderung "Mer wänd oich weder KÄMPFE gseh, verdammt!" ersetzt wurde. Am Kampfgeist mangelte es den Aarauern in ihrem vierten TV-Spiel der Saison nicht, vielmehr war heute die Chancenauswertung ungenügend - in einer ausgeglichenen Halbzeit eins fanden Aratore und Polverino ihren Meister jeweils im aufmerksamen Servette-Torhüter Gonzalez, der die heimische Führung mittels starken Paraden zu verhinden wusste und seine (offensiv) enttäuschenden Vorderleute im Spiel hielt.



An guten Aarauer Gelegenheiten fehlte es auch nach dem Seitenwechsel nicht, doch Ludäscher köpfte eine Flanke direkt auf Gonzalez und auch Sabanovic scheiterte zweimal aus bester Position kläglich. Der Genfer Aufstiegsaspirant, unterstützt von einer beachtlichen Anzahl Fans, musste in der Endphase in numerischer Unterzahl auskommen, weil M'Futi für den Versuch einer Tätlichkeit an Gonçalves vorzeitig unter die warme Dusche geschickt wurde. Dennoch kamen die "Grenats" in der Nachspielzeit noch zu ihrer besten Chance des gesamten Spiels, als ein Schlenzer Carneiros nur haarscharf am gegnerischen Gehäuse vorbeizischte, so dass es beim torlosen Remis blieb.

Sonntag, 31. Oktober 2010

FC Belp 0 FC Schönbühl 3

2. Liga regional (FVBJ)
Sportplatz Giessenbad, Belp
Zuschauer: 150 (-)


Ausnahmsweise setzte Belp (s)ein Heimspiel am Sonntagmorgen an, was sich als zweischneidiges Schwert entpuppte. Einerseits kam meine Wenigkeit auf diese Weise zu einem interessanten Spiel vor der Mittagszeit, andererseits schienen die Gastgeber alles andere als bereit zu frühsportlichen Aktivitäten. Dies stellte der heimische Keeper schon in der siebten Spielminute eindrücklich unter Beweis, indem er einen harmlosen Ball im wahrsten Sinne des Wortes zwischen seinen Händen hindurch gleiten liess - und der reaktionsschnelle Gästespieler nur noch einzuschieben brauchte.



Nachdem Belp einen Abseitstreffer zu beklagen hatten, fand das Schönbühler Schützenfest noch in der ersten Viertelstunde eine Fortsetzung: Zuerst wurde die schläfrige Defensive der Gastgeber per Kopfball überwunden, wenig später zappelte ein herrlicher, direkt verwandelter Freistoss aus rund 20 Metern zum 0:3 in den Maschen. Die Entscheidung war also frühzeitig gefallen. Danach konzentrierten sich die Gäste auf das Verwalten ihres Vorsprung, was gegen desolate Hausherren auf deren ausbaulosem Sportplatz beim Flugplatz Bern-Belp genügte, um einen souveränen Erfolg auf fremdem Terrain einzufahren und seine eigene Position an der Tabellenspitze zu festigen.

SC Bümpliz 78 3 FC Laufen 0

1. Liga (Gruppe 2)
Sportplatz Bodenweid (neu), Bern
Zuschauer: 150 (-)


Der Sportplatz Bodenweid mit seiner sehenswerten Sitzplatztribüne wurde zwar vor zweieinhalb Jahren schon einmal beehrt, als Bümpliz noch zwei Spielklassen tiefer spielte, doch inzwischen musste das Hauptfeld zwei Kunstrasenplätzen - im Vergleich zum ehemaligen Naturrasen jedoch um 90 Grad gedreht - weichen, was einen zweiten Besuch nötig werden liess. Die Tribüne ist nun kurioserweise an der Grundlinie beider Plätze (bzw. deren Eckfahnen) zu finden, wobei auf einer Längsseite noch zwei Stehstufen (auf dem Nebenplatz findet sich eine Stufe) installiert wurden.



Das Kellerduell zwischen dem Vorletzten und dem Letzten entwickelte sich frühzeitig zugunsten der Gastgeber, als ein Eckball nach acht Minuten freistehend zum 1:0 eingeköpft wurde. Laufen bekundete bei einem Lattentreffer zwar Pech, fiel ansonsten aber mehr durch eine aggressiv-unfaire Spielweise als durch gelungene Kombinationen auf. Die Berner liessen sich davon nicht beirren und kamen nach dreissig Minuten durch einen direkt verwandelten Freistoss von rechts aussen an Freund und Feind vorbei zum zweiten Torerfolg. Auch nach einem harten Platzverweis gegen Bümpliz rannten die Gäste planlos an, um schliesslich fünf Zeigerumdrehungen vor dem Ende der regulären Spielzeit noch in einen Konter der überlegenen Einheimischen zu laufen.

Samstag, 30. Oktober 2010

FC Sion U21 0 FC Martigny-Sports 1

1. Liga (Gruppe 1)
Centre Sportif de l'Ancien Stand, Sion
Zuschauer: 150 (-)


Inzwischen sind vier neue Grounds an einem Wochenende in den fünf obersten Spielklassen des Landes zu einer Seltenheit geworden, sodass die Wahl schnell getroffen war. Im Wallis musste der Nachwuchs vom FC Sion - wie immer mal wieder - auf das zentral gelegene Sportzentrum Ancien Stand zurückgreifen, weil das Stade de Tourbillon am Abend von der ersten Mannschaft genutzt werden sollte. Auf der polysportiven Anlage finden sich auf der Höhe eines Strafraums insgesamt sieben ungedeckte Stehstufen, an die Rückwand eines Hallenbades gebaut.



Bei windigen Verhältnissen taten sich beide Teams schwer, um ein ordentliches Spiel aufzuziehen, sodass nur wenige Torchancen auszumachen waren. Aus dem Nichts kam Martigny zehn Minuten vor dem Pausenpfiff durch einen Kopfballtreffer seines gross gewachsenen Angreifers zum Tor des Tages - zur Freude einer Handvoll Supporter, die die Gäste (wenn auch nur in der ersten Hälfte) mit gelegentlichen Sprechchören antrieben. Das heimische Schlusslicht zeigte eine Leistung, die dem Tabellenplatz angebracht war; nur dank der fahrlässigen Offensivabteilung von Martigny-Sports war die niveauarme Begegnung bis zum bitteren Ende spannend.

FC Visp 1 FC Raron 1

2. Liga regional (AVF)
Sportplatz Muehleye, Visp
Zuschauer: 120 (-)


Eine Stunde später folgte ein unspektakuläres Oberwalliser Lokalderby in Visp - unverständlich, dass sich die Partie mit dem Heimspiel von Sitten überschnitt, wodurch der Zuschaueraufmarsch höchst bescheiden war. Auf dem Rasen wurde hingegen einiges geboten: Beide Teams vergaben in der Startphase - durch eine Verletzung eines Spielers, der das Leder aus kurzer Distanz an den Kopf bekam und nach langer Pflege auf dem Rasen schliesslich mit der Ambulanz abtransportiert werden musste, abrupt abgeschlossen - mehrere hochkarätige Torchancen grosszügig. Insgesamt dauerte der erste Durchgang nach weiteren Verletzungspausen mehr als 52 Minuten, wobei sich Raron als dominante Mannschaft auch weiterhin im Auslassen von Möglichkeiten übte.



Dies wurde aber noch vor dem Seitenwechsel bestraft, als Visp nach einem harmlosen Zuspiel in die Spitze mittels Heber zur überraschenden Führung einzuschiessen vermochte. Aus Sicht der Gäste ebenso tragisch, dass sich der Schiedsrichter nicht für allfällige Handspiele zu interessieren schien - nicht weniger als drei Visper Vergehen dieser Art (deren zwei im eigenen Strafraum!) übersah der Unparteiische. Die Gäste aus der Nachbargemeinde steckten jedoch auch nach dem Pausentee nicht auf, um schliesslich nach einer Stunde Spielzeit durch einen gelungenen Angriff zum verdienten Ausgleich zu kommen. Weitere Gelegenheiten blieben hingegen ungenutzt...

Freitag, 29. Oktober 2010

SV Sinzheim 3 VfB Gaggenau 1

Landesliga Südbaden 1
Fremersbergstadion, Sinzheim
Zuschauer: 300 (-)


Und wieder ein unterklassiges Lokalduell - nicht zuletzt, weil sich zur sinnvollen Verwendung des allerletzten Gültigkeitstages meines Interrail-Tickets aus terminlichen Gründen keine Alternativen anboten. Der Ground in Sinzheim, südlich von Baden-Baden, verfügt immerhin über vier flache, ungedeckte Stehstufen auf einer Längsseite. Zum Derby gegen Gaggenau - der langjährige Oberligist musste nach dem Konkurs 2001 in den untersten Ligen neu beginnen - hatte sich eine stattliche Anzahl Zuschauer im Fremersbergstadion eingefunden, doch wurden die Anwesenden lange Zeit nicht verwöhnt. Beide Equipen zogen einen schwachen Tag ein, wodurch sich kaum nennenswerte Torchancen ergaben und die Begegnung ausschliesslich von der Spannung lebte.



Dass das Spiel zwanzig Minuten vor dem Ende doch noch lanciert wurde, war der Verdienst von Fabian Ernst - nicht zu verwechseln mit seinem Namensvetter, dem ehemaligen Nationalspieler von Besiktas Istanbul, Schalke 04 und Werder Bremen - und seinem Distanzschuss in die linke Ecke - 1:0 für Sinzheim. Nun kamen beide Mannschaften plötzlich zu hochkarätigen Torchancen, doch stand schliesslich wiederum Ernst im Mittelpunkt, indem er einen Freistoss aus 25 Metern unhaltbar in den linken Winkel nagelte. Der Schiedsrichter brachte aber nochmals Spannung zurück ins inzwischen muntere Spiel, indem er den enttäuschenden Gästen - in der Rangliste immerhin auf dem zweiten Rang platziert - einen Strafstoss schenkte, doch in der Nachspielzeit schloss Sinzheim einen seltenen Konterangriff souverän zum endgültigen Endstand von 3:1 ab.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

FC Marin-Sports 5 FC Lusitanos 2

2. Liga regional (ANF)
Centre Sportif La Têne, Marin
Zuschauer: 70 (-)


Ungeahnte Motivation überkam mich an diesem kühlen Herbstabend - und so fand sich meine Wenigkeit zur besten Sendezeit auf dem ausbaulosen Sportplatz (mit gutem Willen lässt sich der Höhenunterschied zwischen Spielfeldrand und der angrenzenden Parkplatzeinfahrt zur lokalen Tennishalle als eine Stufe definieren) von Aufsteiger Marin-Sports, wenige Kilometer östlich von Neuchâtel gelegen, wieder. Zwar waren die Gastgeber ohne Zweifel spielerisch überlegen, doch machten sie sich ihr Leben mit ünnötigen Abspielfehlern selbst schwer, wovon die portugiesisch-stämmigen Gäste in der Mitte der ersten Halbzeit zu profitieren vermochten, nachdem die Hausherren zuvor mit einem wuchtigen Distanzschuss nur die Querlatte getroffen hatten.



Immerhin kam Marin-Sports trotz bescheidener Chancenauswertung noch vor dem Seitenwechsel (im Anschluss an einen Eckball von der rechten Seite) zum Ausgleich. Und ein krasser Aussetzer des Gästekeepers führte nach einer Stunde Spielzeit zur erstmaligen Führung der Einheimischen ins leere Gehäuse, wovon Lusitanos sich nicht mehr wirklich zu erholen vermochte. Zwar wussten die Gäste einen dritten Gegentreffer in der Mitte der zweiten Hälfte postwendend auszugleichen, doch die Schlussphase brachte zwei weitere, wunderschöne (Konter-)Tore für Marin-Sports mit sich. In der Folge verabschiedete sich ein Gästespieler mit der Ampelkarte frühzeitig unter die Dusche, wenig später folgte auch der sich lautstark enervierende Trainer von Lusitanos.

Samstag, 23. Oktober 2010

SpVgg Bayern Hof 3 TSV Grossbardorf 0

Oberliga Bayern
Stadion Grüne Au, Hof
Zuschauer: 400 (-)


Zum Abschluss der dreitägigen Deutschland-Tour wurde einer der charakteristischsten Grounds im nördlichen Nachbarland besucht. Das Sportgelände Grüne Au - seit 1913 im Besitz des FC Bayern Hof, welcher sich im Jahre 2005 mit der SpVgg Hof zusammenschloss - kann heutzutage mit einer ungewöhnlichen Haupttribüne aufwarten, die durch eine hochgeschossene Bauweise mit vierzehn Sitzplatzreihen auffällt. Davor verlaufen, wie auch auf beiden Hintertorseiten, ein gutes Dutzend Stehstufen älteren Datums - auf der Gegengeraden durch eine kultige, nur halbwegs überdachte Holzbanktribüne aus der Nachkriegszeit unterbrochen. Auch die grössten Erfolge der Hofer liegen schon einige Jahre zurück, spielte man doch lange Zeit in der damals erstklassigen Oberliga und scheiterte später drei Mal in den Aufstiegsspielen zur neugegründeten (ersten) Bundesliga...



Inzwischen kämpft Bayern Hof um den Ligaerhalt in der fünftklassigen Bayernliga. Im Gegensatz zu den Gästen aus dem Dörfchen Grossbardorf (946 Einwohner), die den erneuten Aufstieg in die Regionalliga als Tabellenführer im Auge haben. Auf der Grünen Au waren die Rollen allerdings von Beginn weg vertauscht - nach nicht mal vier Spielminuten hatte Bayern Hof schon drei totsichere Möglichkeiten vergeben, spielte aber weiterhin entfesselt nach vorne. Diese Bemühungen wurden nach einer Viertelstunde endlich belohnt, als ein Distanzschuss unhaltbar in der linken Torecke einschlug; mittels Kopfball erhöhten die bärenstarken Gastgeber, unterstützt von einem sehr "kommunikativen" Publikum, nach einem Eckball noch vor der Halbzeitpause auf 2:0.



Im zweiten Durchgang trat auch der Favorit aus Grossbardorf offensiv in Erscheinung - und weil Bayern Hof seinerseits weitere Chancen grosszügig ausliess, wurde eine vorzeitige Entscheidung vertagt. Die Einheimischen zwangen mit einer engagierten Spielweise auch Glücksgöttin Fortuna auf ihre Seite, als der Dorfkicker innert weniger Sekunden gleich mehrfach an der Querlatte und gegnerischen Körperteilen scheiterten. Im Gegenzug traf Bayern Hof durch einen erfolgreichen Konterangriff zum dritten Mal ins Schwarze - mit der endgültigen Siegsicherung einhergehend. Euphorisch wurden die Hofer von ihrem Anhang gefeiert, der die Equipe schon im der Laufe der Partie mit regelmässigen Gesängen englischer Prägung (ohne optische Einlagen) unterstützte.



Die Reserve- und Nachwuchsteams der SpVgg Bayern Hof tragen ihre Heimspiele im Stadion an der Ossecker Straße (siehe oben) aus. Der weitläufige Leichtathletikground im Westen der Stadt verfügt auf einer Längsseite über sieben, mehrheitlich überdachte Stehstufen.

Freitag, 22. Oktober 2010

VFC Plauen 0 RasenBallsport Leipzig 2

Regionalliga Nord
Vogtlandstadion, Plauen
Zuschauer: 1444 (100)


Der Vogtländische Fussball Club aus dem sächsischen Städtchen Plauen, durch seinen Vorgänger BSG Motor Wema und den ungeliebten Militärverein ASG Vorwärts vor der Wende lange Zeit in der zweithöchsten DDR-Spielklasse vertreten, stand anderntags auf dem Programm. Auch der aktuelle Kontrahent geniesst, analog zur ehemaligen Armeesportgemeinschaft, im deutschen Fussball nur bescheidende Sympathien, handelt es sich dabei doch um das künstliche Werbekonstrukt eines österreichischen Getränkeherstellers - ehemals als SSV Markranstädt geführt. Im Stadion wurde die Ablehnung durch die heimische Fanszene mit einer Vielzahl an kleinen Transparenten mit der Aufschrift "Anti RB" - an den Stadionzäunen platziert - auch bildlich zum Ausdruck gebracht.



Im einem abgetrennten Block präsentierte der heimische Anhang zum Anpfiff eine sehenswerte Choreographie mit acht Doppelhaltern, auf denen die wichtigen Clubembleme der langen Plauener Fussballgeschichte zu sehen waren, und dem schwarz-goldenen Spruchband "...seit 1903" zur Untermalung einer grossen Tradition. Der gastierende Retortenverein aus Leipzig kann eine solche Historie selbstverständlich nicht vorweisen - mit dem entsprechenden Budget gelang im ersten Anlauf allerdings der Aufstieg in die Regionalliga; als Fernziel ist nichts weniger als der Titelgewinn in der Bundesliga gut genug. Von grosser Euphorie kann beim RasenBallsport (RB) hingegen nicht gesprochen werden - nur eine knappe Hundertschaft folgte der Mannschaft ins Vogtland, um (optisch nicht auffallend) gelegentliche Sprechchöre zum Besten zu geben.



Dass es den wenigen Gästen überhaupt gelang, akustisch auf sich aufmerksam zu machen, lag an den heimischen Gesängen. Letztere wurden zwar von den eingefleischten Supportern geschlossen inszeniert, doch die Pausen zwischen den einzelnen Liedern wurden mit fortlaufender Spieldauer immer markanter. Dies mag auch mit dem Verlauf der Partie zusammengehangen haben, musste sich der Keeper der Hausherren in den ersten zwanzig Spielminuten doch bereits zweimal, jeweils nach einer Standardsituation, bezwingen lassen. Zwar traten die Vogtländer äusserst kämpferisch auf, erwiesen sich aber auch als erschreckend harmlos im Abschluss - wie der vergebene Elfmeter in der Mitte der zweiten Hälfte verdeutlichte, sodass der Aufstiegsfavorit wenig Mühe bekundete, um die drei Punkte (trotz ebenfalls bescheidener Chancenauswertung) ins Trockene zu bringen.



Aus der VFC-Szene gab es nach dem Seitenwechsel noch ein Spruchband zur jüngsten Fan-Demo in Berlin zu lesen: "In Berlin den Stein ins Rollen gebracht, den Kampf zum Erhalt der Fankultur ist entfacht", war unweit der neuen Gegentribüne zu lesen. Letztere kann mit gelben und schwarzen Sitzschalen aufwarten, die den riesigen Schriftzug "VFC" ergeben. Ein sehr interessanter Kontrast zur charismatischen Haupttribüne auf der Gegenseite, die sich aus zwei nebeneinanderliegenden, durch den Spielereingang unterbrochenen Tribünen mit einem Dutzend roter Holzbänke ergibt. In den beiden weitläufigen Kurven verläuft eine zweistellige Anzahl an ungedeckten Stehstufen, wobei auch der Gästeblock von der jüngsten Modernisierung nicht verschont blieb.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

SC Victoria Hamburg 1 SC Condor Hamburg 2

Oberliga Hamburg
Stadion Hoheluft, Hamburg
Zuschauer: 98 (-)


Um sich optimal auf das Pokalspiel gegen Wolfsburg vorbereiten zu können, trat "Vicky" in der Liga ausnahmsweise schon am Donnerstag Abend an, was zu einem Ausflug in die Hansestadt genutzt wurde. Die traditionsreiche Spielstätte im Hamburger Stadtteil Eppendorf büsste in der jüngsten Zeit leider einiges von ihrem Charme ein - wo sich nach dem zweiten Weltkrieg noch über 38'000 Zuschauer einfanden, lassen sich inzwischen nur noch 5'001 Zuschauer empfangen, weil der alte Ground komplett renoviert wurde, um den Regionalliga-Anforderungen gerecht zu werden. Bislang durfte allerdings nur der Lokalrivale Altonaer FC 93 in der entsprechenden Spielklasse auflaufen. Dazu wurde die Haupttribüne mit blauen Sitzschalen versehen, auf zwei weiteren Spielfeldseiten finden sich zehn bis fünfzehn Stehstufen neuster Bauweise - und die ungeliebte Blocktrennung.



Eine erschreckende Minuskulisse im hohen zweistelligen Bereich vermochte dem unangenehmen Hamburger Herbstwetter zu trotzen, um sich eine bescheidende Begegnung der lokalen Oberliga anzusehen. Im starken (Gegen-)Wind taten sich beide Equipen lange Zeit schwer - vor allem die Gastgeber unterstrichen ihre Abschlussschwäche eindrücklich. Eine Viertelstunde vor dem Ende wurde es lebhafter am Lokstedter Steindamm, weil Condor nach einem vermeintlich abgewehrten Konter mittels Strafstoss doch in Führung ging. Die Einheimischen, vom früheren Ostschweizer NLB-Kicker Roger Stilz (Baden, Carouge, Kriens, Vaduz) trainiert, kamen zwar im Gegenzug zum verdienten Ausgleich, doch die Gäste durften wenig später den endgültigen Siegestreffer feiern. Eine Erwähnung verdient auch die kleine Gruppe Heimfans (mit dem Namen "Nordkaos"), deren akustischer Support mit Ausnahme der Schlussphase fast durchgängig zu hören war.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Niederlagenserie im Brügglifeld

Aus der Traum! Nach der vermeidbaren 2:3-Niederlage gegen Vaduz musste sich der FCA auch in der zweiten Cup-Runde gegen den SC Kriens mit dem selben Ergebnis aus dem Stadion Brügglifeld verabschieden, weil sich die Zentralschweizer - unterstützt vom zaghaften Eingreifen der Aarauer Defensive - äusserst effizient im Abschluss zeigten und die Gastgeber insgesamt nur zwei Minuten brillierten, als Sabanovic mit einem persönlichen Doppelschlag zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf. Auf den Rängen wusste die Choreographie der Krienser zu gefallen, als ein Aarauer Adler von einem Pfeil getroffen wurde und blutend verendete - auch wenn die entsprechende Blockfahne und die dazugehörigen Textzeilen selbst von der Haupttribüne nur schwerlich einzusehen waren.


Bildlegende: Aarauer Intro beim Heimspiel gegen Wil (24. Oktober 2010).

Eine Besserung trat auch eine Woche später nicht ein, als sich Aarau gegen Wil ebenfalls nicht durchzusetzen vermochte. Die Ostschweizer Führung markierte der frühere Aarau-Legionär Sergio Bastida mit einem sehenswerten Freistoss, der dem glatzköpfigen Argentinier zu seinen Zeiten im Brügglifeld abhanden gekommen schien. Nicht minder spektakulär war der Ausgleich von Captain Sandro Burki, indem er das Spielgerät aus vollem Lauf in den rechten Winkel nagelte. Aber Aarau brachte sich kurz vor der Halbzeitpause mit einer Unachtsamkeit in der Defensive - als Lezcano unbedrängt einzuschieben vermochte - erneut selbst um einen Punktgewinn und war nach dem Seitenwechsel nicht mehr in der Lage, auf den erneuten Rückstand erkennbar zu reagieren.

Samstag, 9. Oktober 2010

DVV Coburg 1 FVgg Bayern Kitzingen 1

Landesliga Bayern Nord
Dr.-Eugen-Stocke-Stadion, Coburg
Zuschauer: 200 (-)


Nur wenige Stunden nach der nächtlichen Rückkehr aus Deutschland sollte es frühmorgens schon wieder in die selbe Richtung zurück gehen, um im Städtchen Coburg von perfektem Herbstwetter empfangen zu werden. Die örtliche Sportanlage findet sich unterhalb der Veste Coburg, einer der grössten erhaltenen Burganlagen Deutschlands, und wurde während dreier Jahren von Grund auf saniert (Gesamtkosten: 1,3 Millionen Euro) um in neuem Glanz zu erstrahlen. Der Anblick ist aber gewöhnungsbedürftig, wenn man den ehemaligen Ausbau im Kopf hat. Auf einer Längsseite der weitläufigen Leichtathletikanlage finden sich ein Dutzend Stehstufen mit mächtiger Überdachung, wobei die blanken Betonstufen auf Höhe der Mittellinie mit weinroten Sitzschalen bestückt sind.



Der moderne Ground ist zweifellos von überdurchschnittlicher Qualität für einen Verein, der den Niederungen der sechsthöchsten Spielklasse nicht zu entfliehen vermag - und entgegen seinen Saisonzielen sogar noch in den Abstiegskampf verwickelt ist. Beim heutigen Ligaspiel zeigte sich Coburg - unterstützt durch eine kleine Fangruppierung mit vereinzelten Anfeuerungsrufen - zwar dominant, aber völlig umständlich im Abschluss, so dass schliesslich sogar die Gäste aus Kitzingen nach einem klaren Torhüterfehler zum ersten Treffer des Tages kamen. In einer enttäuschenden Begegnung trafen die Gastgeber zwar noch vor der Halbzeitpause zum hochverdienten Ausgleich, doch nach dem Pausentee stellten beide Teams ihre spielerischen Bemühungen mehrheitlich ein.

1. FC Eintracht Bamberg 2 SpVgg Bayreuth 1

Oberliga Bayern
Volksparkstadion, Bamberg
Zuschauer: 2250 (300)


Das oberfränkische Oberliga-Derby, als Gegenstück zu Würzburg-Schweinfurt in Unterfranken zu betrachten, begeisterte mit einer aussergewöhnlichen Ansetzung (Samstag, 19.30 Uhr). Und das hatte seinen guten Grund, stand doch die Flutlichtpremiere im Bamberger Volksparkstadion an. Auf der ehemaligen Hauptkampfbahn wird seit 1926 gespielt, vor zwei Jahren wurde der Ground zum Einsatz in der Regionalliga modernisiert, aus der sich der örtliche Fussballclub - verbunden mit massiven Problemen im finanziellen Bereich, was eine Insolvenz zur Folge hatte - inzwischen schon wieder verabschieden musste. Der Nachfolgeverein besinnt sich auf seine Wurzeln, was sich auch darin äussert, dass die allermeisten Spieler im Bamberger Nachwuchs gross wurden.



Das städtische Stadion veränderte sich durch den kurzen Abstecher in die Regionalliga ebenfalls unwiderruflich. Dies zeigte sich nicht nur in Form der modernen Haupttribüne mit sieben Reihen grüner Sitzschalen, von denen am heutigen Abend nicht weniger als sechs Reihen für Ehrengäste reserviert waren. Weil als allgemeingültiger Eintrittspreis, also sowohl für Sitzplätze als auch für Stehplätze, nur sechs Euro (ermässigt: vier Euro) ausgegeben wurden, kam es unvermeidlich zu einer überfüllten Tribüne. Andere Zuschauer begnügen sich hingegen mit einem Platz auf der unüberdachten Gegengeraden und ihren acht lieblosen Betonstufen, während sich in den weitläufigen Kurven noch Überreste alter (gesperrten) Stehtraversen finden lassen.



Der heimische Anhang brillierte zu Beginn mit einer silbernen Blätterchoreo, untermalt durch eine Blockfahne mit dem Clubemblem und dem passenden Spruchband ("Der Reiter erstrahlt in neuem Glanz!"), woraufhin ein weiteres Transparent mit dem ironischen Hinweis "made by problemfans" folgte. Auch im Gästeblock waren mehrere Hundertschaften an Supportern für Derby-Atmospähre besorgt, auch wenn es aus optischer Sicht nur einige Schwenkfahnen zu sehen gab. Akustisch waren sich beide Fangruppen über weite Strecken ebenbürtig - und auch auf dem grünen Rasen war das attraktive Nachbarschaftsduell ausgeglichen. Als Bayreuth nach zwanzig Minuten durch einen Schuss aus dem Hinterhalt in Front ging, antworteten die kombinationssicheren Gastgeber nur fünf Zeigerumdrehungen später mit dem Ausgleich in einer temporeichen Begegnung.



In der Halbzeitpause begaben sich einige Dutzend Anhänger von Bamberg zwecks Provokation in Richtung Gästesektor, doch die aufgebotene Polizei verhinderte jeglichen Feindkontakt, so dass die Einheimischen zur zweiten Halbzeit wieder unverrichteter Dinge abzogen. Auf dem Spielfeld liess Bamberg hingegen nicht nach: Die Gastgeber scheiterten nach Wiederanpfiff zweimal am Aluminium, ehe es vor Ablauf einer Stunde Spielzeit doch noch zum erstmaligen Führungstreffer reichte. Auf der Gegenseite scheiterte Bayreuth insgesamt dreimal alleine vor dem Tor, so dass es schliesslich beim knappem Sieg der Bamberger, denen in der hektischen Schlussphase auch noch ein klarer Elfmeter unterschlagen wurde, in diesem emotionalen Oberfranken-Derby blieb.

Freitag, 8. Oktober 2010

Schweiz U19 0 Nordirland U19 0

U19-EM-Qualifikation
Sportzentrum Süd, Heidelberg-Kirchheim
Zuschauer: 300 (-)


Eine aussergewöhnliche Anspielzeit (Freitag, 15.00 Uhr), verbunden mit der Aussicht auf einen bequemen Doppler im Nachbarland, lockte mich wieder einmal an einen Ernstkampf der Schweizer Nationalmannschaft - auch wenn es "nur" die U19-Auswahl in ihrem Kampf um einen Startplatz für die Europameisterschaft im nächsten Sommer in Rumänien zu bestaunen gab. Als Austragungsort der Vierergruppe wurde Deutschland auserkoren, wo die Qualispiele in den nordbadischen Raum vergeben wurden. Eine Begegnung sollte dabei auch im Sportzentrum im südlichen Heidelberger Stadtteil Kirchheim - ansonsten Heimat eines Landesligisten - ausgetragen werden, wo man eine überdachte Tribüne mit fünf Bankreihen vorfinden konnte; auf der Gegenseite der weitläufigen Anlage lassen sich ausserdem sechs ungedeckte Betonstufen entdecken.



Die Partie war im ersten Durchgang von miserabler Qualität, wodurch es keine Möglichkeiten der beiden Teams zu notieren gab. Nach der Halbzeitpause übernahm die Schweiz, in deren Kader eine Vielzahl an U17-Weltmeistern des vergangenen Jahres in Nigeria figurierten, immer mehr das Spieldiktat, doch reichte es gegen eine limitierte, sehr defensive Auswahl aus Nordirland am Ende nur zu einem torlosen Unentschieden. Die grösste Möglichkeit vergab Oliver Buff (Zürich) zehn Spielminuten vor dem Abpfiff, als er eine Hereingabe mit der Hacke an den rechten Torpfosten lenkte; mit Loris Benito und André Gonçalves kamen auch zwei Aarauer Kaderspieler über die gesamte Spielzeit zum Einsatz, ohne entscheidende Akzente setzen zu können.

SV Südwest Ludwigshafen 0 FV Dudenhofen 3

Verbandsliga Südwest
Stadion Mundenheimer Strasse, Ludwigshafen
Zuschauer: 150 (-)


In der direkten Nachbarschaft des mächtigen Südweststadions ist die Spielstätte von Südwest Ludwigshafen zu lokalisieren; auch dieser Ground kann mit zehn brüchigen Stehstufen im weiten Rund aufwarten, wobei in der Mitte einer Längsseite einige Holzbankreihen mit Dachkonstruktion installiert wurden. Die sportlichen Aussichten sind aber bescheiden, steht Südwest als Nummer Drei der Stadt Ludwigshafen - im Schatten der ebenfalls in der Verbandsliga engagierten Clubs von Arminia Ludwigshafen (Spitzenreiter) und dem Ludwigshafener SC - doch zurzeit sieglos am Ende der Rangliste. Daran sollte sich auch heute nichts ändern, nachdem Südwest durch einen Lapsus in der Vorwärtsbewegung schon in der siebten Minute erstmals ausgekontert wurde.



In einer schnörkellosen Art kam Dudenhofen ohne grossen Aufwand mit einem Kopfball vor der Pause zu einem zweiten Torerfolg, was einen entrüsteten Rentner in Hörweite zu nachfolgender Analyse bewegte: "Die wo gscheit kicke könne, die kicke woanners!" In Tat und Wahrheit hielt Ludwigshafen durchaus mit dem Kontrahenten mit, doch die Kugel wollte einfach nicht ins Netz fliegen, obwohl nach dem Seitenwechsel beide Equipen mehrmals aus aussichtsreicher Position zum Abschluss kamen. Einen (weiteren) Torjubel durfte allerdings nur Dudenhofen zelebrieren, nachdem eine Kopie des zweiten Treffers zum (zu) deutlichen 0:3-Endstand geführt hatte.



Eine spezielle Erwähnung verdiente sich an diesem Abend auch die peinliche Führungscrew der Hausherren, in Person der ersten Vereinsvorsitzenden und des Abteilungsleiters (Fussball). Auf ausdrückliche "Empfehlung" eines Zuschauers verschob sich meine Wenigkeit imt Hinblick auf den zweiten Durchgang in Richtung der Ludwigshafener Chefetage - und traute meinen Ohren nicht. Die beiden "Experten" taten ihren Unmut, wie scheinbar an jedem Spiel, lautstark kund, indem sie Gegenspieler unter der Gürtellinie beleidigten und unstrittige Entscheide des Schiedsrichters auf eine absurde Weise in Frage stellten. Eine "grossartige" Werbung für diesen Club...



Der Nebenplatz (Asche, siehe oben) - zwischen Südweststadion und dem Stadion Mundenheimer Strasse gelegen - verfügt auf einer Längsseite ebenfalls über sieben ungedeckte Stehstufen, deren wellige Bewegungen von einem fortgeschrittenen Alter zeugen.

Dienstag, 5. Oktober 2010

SC Emmen 4 FC Ruswil 2

2. Liga regional (IFV)
Sportplatz Feldbreite, Emmen
Zuschauer: 250 (-)


In einem Nachtragsspiel der höchsten Innerschweizer Regionalgruppe trafen die Lokalnachbarn aus Emmen und Ruswil (in der vorletzten Saison noch Gegner in der Aufstiegsrunde) aufeinander. Letztere wurden dabei von einer beachtlichen Anzahl Schlachtenbummler begleitet, welche sich auf den zwei bis vier ungedeckten Stehstufen auf einer Längsseite niederliessen. Die Begegnung verlief anfangs durchaus nach den Vorstellungen der Gäste, deren Dominanz nach einer knappen Viertelstunde mit dem verdienten Führungstreffer per Kopf belohnt wurde. Und auch der zweite Torerfolg von "Rusmu" war absehbar, doch auch von überdurchschnittlicher Qualität mit finaler Volleyabnahme. Dieser Kunstschuss liess allerdings auch die Hausherren endlich erwachen,...



...kam Emmen doch im direkten Gegenzug zum Anschlusstreffer von rechts aussen. Und wieder nur drei Zeigerumdrehungen später wagten sich die erstarkten Einheimischen nochmals über die rechte Aussenbahn nach vorne - im Nachsetzen war der überraschende Ausgleich von Emmen bewerkstelligt. Im zweiten Umgang schien sich Ruswil wieder gefangen zu haben, doch auch der nächste Treffer (aus dem Nichts) ging auf das Konto der Gastgeber. Zwar warf "Rusmu" in der Folge nochmals alles nach vorne, doch der rechten Pfosten verhinderte einen Freistosstreffer, sodass ein zügiger Emmen-Konter in der 94. Minute zum Endstand von 4:2 führte.

Sonntag, 3. Oktober 2010

FC Lausanne-Sport 2 FC Aarau 2

Challenge League
Stade Olympique de la Pontaise, Lausanne
Zuschauer: 4050 (100)


Die konstante Unkonstanz zieht sich durch den bisherigen Aarauer Saisonverlauf, wechseln sich Licht und Schatten doch in einer Begegnung mehrmals ab. Auch das Gastspiel auf der Pontaise wurde mit einer gefühlten Chancenlosigkeit in Angriff genommen, aber nach einer halben Stunde lag Aarau dank Treffern von Marazzi und Sabanovic, dessen Heber aus rund 35 Metern sich gute Chancen auf einen Sieg bei der Wahl zum Tor des Monats ausrechnen dürfte, um zwei Längen vorne. Die heimischen Europacup-Überflieger wirkten völlig ratlos, doch zwei Aarauer Aussetzer bei Standardsituationen ermöglichten Lausanne eine bequeme Aufholjagd, wodurch sich der FCA wiederum mit einem Zähler zufrieden geben musste. Dieses Ergebnis hätte man auf Seiten der Aarauer vor Spielbeginn zwar höchstwahrscheinlich mit offenen Armen in Empfang genommen, aber der Spielverlauf sorgte dennoch für eine Portion Ärger nach dem Schlusspfiff.



U21-Update (4:6-Niederlage in Goldau): Diesen Ernstkampf werden die Direktbeteiligten so schnell nicht vergessen - völlig entfesselt traten die abstiegsbedrohten Hausherren aus dem Kanton Schwyz auf, schossen nicht weniger als drei unhaltbare (!) Tore aus jeweils mehr als 25 Metern. Die Aargauer fanden nie über einen längeren Zeitraum in die spektaukuläre Begegnung, mussten fast ausschliesslich einem Rückstand nachrennen - und die beiden Gästetreffer in den Schlussminuten, unterstützt durch die aufkommende Nervosität bei Goldau, kamen schliesslich ebenfalls zu spät, wodurch die Nachwuchstalente im Aufstiegskampf zurückgebunden wurden.

Samstag, 2. Oktober 2010

SC Verl 0 FC 08 Homburg 0

Regionalliga West
Stadion an der Poststrasse, Verl
Zuschauer: 700 (80)


Im Grossraum Gütersloh vermochte der kleine Nachbar aus Verl (ca. 11'000 Einwohner), seit 1986 ununterbrochen in der Regional- oder Oberliga zugegen, seine Position als Nummer Eins durch den finanziellen und sportlichen Niedergang des Traditionsvereins vom Heidewald zu festigen. Und mit einem Sieg gegen Aufsteiger Homburg (aus dem Saarland) hätte sich der örtliche Sportclub, der zu Beginn der 90er-Jahre auch schon an den Aufstiegsspielen zur 2. Bundesliga teilnahm, nun sogar an der Tabellenspitze der Regionalliga etablieren können. Die geographischen Dimensionen sind überschaubar in Verl - vom lokalen Busbahnhof, unweit des ehemaligen Bahnhofs (im Jahr 1978 stillgelegt) zu finden, sind es nur wenige Minuten zum Stadion an der Poststrasse.



Der Ground ist von einer ähnlichen Bescheidenheit, verfügt aber über eine überdachte Sitztribüne (mit sechs Holzbankreihen, in der Mitte durch olivgrüne Schalen abgelöst), welche sich über die gesamte Längsseite erstreckt. Auf den übrigen Seiten des Grounds finden sich einige Betonstufen (mit roten Wellenbrechern) ohne Überdachung. Der abgetrennte Gästesektor wurde von einer knappen Hundertschaft aus Homburg in Beschlag genommen, wobei sich einige Dutzend auch als aktive Supporter verstanden und sich an den regelmässigen Gesängen, vorwiegend in der ersten Halbzeit, beteiligten; auch die grün-weissen Schwenkfahnen waren immer mal wieder zu sehen.



Auf eine (geringfügige) Unterstützung der akustischen Art durften heute auch die favorisierten Hausherren zählen. Dabei wurde die Geräuschkulisse durch eine Trommel vorgegeben, gefolgt von einzelnen Schlachtrufen mit oftmals (selbst-)ironischem Touch. Die Begegnung liess auch nicht anderes zu - mit der Leaderposition im Auge begann Verl zwar dominant, aber im Abschluss sehr fahrlässig. Eine Vorentscheidung hätte schon längstens gefallen sein müssen, als zu Beginn der zweiten Hälfte plötzlich Sahr Senesie, gescheiterter Profispieler in Homburger Diensten, alleine vor dem gegnerischen Keeper kläglich vergab. Diese Bezeichnung verdienten sich in der Folge aber auch diverse Spieler der Gastgeber, was den torlosen Endstand unausweichlich werden liess.

Freitag, 1. Oktober 2010

FC Gütersloh 2000 2 Hövelhofer SV 0

Verbandsliga Westfalen 1
Heidewaldstadion, Gütersloh
Zuschauer: 892 (-)


Der (Interrail-)Monat Oktober begann mit einem kurzen Ausflug nach Ostwestfalen - in die Stadt Gütersloh, deren Fussball auch schon bessere Zeiten gesehen haben mag. In der Saison 1998/99 spielte der FC Gütersloh noch in der 2. Bundesliga, danach folgte der Abstieg in die Regionalliga - und nur wenige Monate später die Insolvenz, was dem neugegründeten Club zum Namenszusatz 2000 "verhalf". Nachdem auch die Oberliga nicht gehalten werden konnte, muss sich Gütersloh inzwischen mit den namenlosen Vereinen aus Spexard, Emsdetten oder Hövelhof herumschlagen, wobei Letzterer an diesem Spieltag im schmucken Heidewaldstadion begrüsst werden durfte.



Der Ground lässt keine Zweifel offen, dass er auch schon (Zeit-)Zeuge von höherklassigem Sport geworden war: Auf der überdachten Haupttribüne finden sich zehn harte Holzbankreihen; auf den übrigen Seiten verlaufen durchgehend bis zu zwanzig Stehstufen. Dort finden sich treue Anhänger mit verwaschenen Wollschals alter Tage um den Hals geschwungen, am Zaun hängen zerfetzte Transparente mit dem Namen der Stadt, welche auch schon in Meppen, Oldenburg und Zwickau - allesamt Kontrahenten aus der Bundesliga-Saison 1996/97 - gehangen haben dürften und auf den Stehrängen werden nicht nur die mächtigen Eichenbäume viele Anekdoten zu erzählen haben.



Im tristen Alltag der Westfalenliga (Staffel 1) wusste sich Gütersloh mit einem unspektakulären Heimsieg gegen Hövelhof unter Flutlicht auf den zweiten Tabellenplatz zu hieven. Dabei war der heimische Führungstreffer - ein satter Abschluss aus halblinker Position, der den Weg ins Netz mit Hilfe des entfernten Pfostens fand - lange Zeit ein einsames Highlight. Bis zur ersten Gelegenheit der Hövelhofer, zuvor primär durch hartes Einsteigen aufgefallen, dauerte es 77 Minuten, als ein Freistoss vom Torhüter mirakulös pariert wurde. Gütersloh drängte nun, endlich auch unterstützt von den hörbaren Anfeuerungsrufen seiner Fans auf die Entscheidung, welche schliesslich in der vierten Minute der Nachspielzeit durch einen erfolgreich abgeschlossenen Konterangriff folgte.

Montag, 27. September 2010

FC Aarau 2 FC Vaduz 3

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 2700 (20)


Hätte sich jemand als neutraler Beobachter im Stadion Brügglifeld verirrt, wäre er mit einem dramatischen, geradezu spektakulären Fussballspiel belohnt worden. Aus Aarauer Sicht war der Abend dennoch alles andere als zufriedenstellend, gab man einen sicheren Sieg durch eigenes Verschulden aus der Hand. Zuerst durfte sich Aarau jedoch glücklich schätzen, dass die Gäste aus dem Fürstentum Liechtenstein nach einer Viertelstunde - und einer Vielzahl an hochkarätigen Möglichkeiten - nicht schon um zwei oder drei Längen voraus lagen, unter anderem scheiterte Altmeister Merenda, der die Arme schon zum Jubeln hochgerissen hatte, am rechten Pfosten.



In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam Vaduz durch einen gefühlvollen Heber von Ciccone doch noch zum verdienten Führungstreffer, den die Einheimischen aber schon kurz nach dem Wiederanpfiff durch einen Kopfball von Sabanovic zu egalisieren vermochten. Als Stojkov seine Farben wenig später sogar in Front schoss, schien der Elan von Vaduz gebrochen - wenn sich Aarau wenig später nicht selbst geschlagen hätte: Zuerst traf Sabia zum erneuten Ausgleich, nachdem es die Einheimischen mehrfach verpassten zu klären; und nur eine Zeigerumdrehung später unterschätzte der Aarauer Torhüter Studer einen hohen Ball, der den Weg via Querlatte und den Kopf von Gästestürmer Merenda zum ärgerlichen 2:3-Endstand in die Maschen fand.



Auch auf den Rängen wurde an diesem Montagabend einiges geboten: Die Szene Aarau zeigte als Intro eine grosse Blockfahne in den Clubfarben, was in Kombination mit einem Spruchband in der selben Aufmachung zur Aussage "Ob Nati A, ob Nati B - mer send emmer för di do!" führte. Als die Blockfahne entfernt war, wurden einige Pyro-Fackeln abgebrannt - ebenso zu Beginn der zweiten Halbzeit, als zudem der "geliebten" Karin Keller-Sutter, ihres Zeichens Regierungsrätin in St. Gallen und bekannt für repressive Massnahmen gegen Fussballfans, mit dem Spruchband "All Carins Are Biatches" (mit der geläufigen Abkürzung ACAB) gehuldigt wurde. Die kleine Gruppe an Vaduz-Supportern machte ausschliesslich mit vereinzelten Gesängen auf sich aufmerksam.

Sonntag, 26. September 2010

FC Interlaken 1 FC Kirchberg 1

2. Liga regional (FVBJ)
Sportplatz Lanzenen, Interlaken
Zuschauer: 100 (-)


Ausnahmsweise war ein Heimspiel von Interlaken auf Sonntag Morgen (üblich: Samstag, 17 Uhr) angesetzt, was genutzt wurde, um den Berner Oberländern einen Besuch abzustatten. Dieser Anziehungspunkt für (asiatische) Touristen - dieses Vorurteil liess sich schon zu früher Stunde bestätigen - empfing meine Wenigkeit mit kräftigen Regenschauern, doch der örtliche Sportplatz (Ausbau: nur eine Stufe auf der Gegengeraden) lag nur einen kurzen Fussmarsch vom Bahnhof Interlaken Ost entfernt. Die Einheimischen liessen sich weder von der ungewohnten Anspielzeit noch von der miserablen Witterung irritieren. Auf dem rutschigen Untergrund erspielte sich Interlaken einige aussichtsreiche Möglichkeiten, doch deren Verwertung war mangelhaft.



Verkehrte Welt nach dem Seitenwechsel: Einen Eckball in der 47. Minute nutzte Kirchberg zur überraschenden Führung, was die Einheimischen völlig aus der Bahn zu werfen schien - doch die ungenügende Chancenauswertung verhinderte weitere Gegentreffer aus Sicht der Gastgeber. Aus dem Nichts kam Interlaken in der Mitte der zweiten Halbzeit - ebenfalls per Kopf - zum Ausgleich. Nun waren die Berner Oberländer wieder oben auf, scheiterten aber alleine vor dem gegnerischen Gehäuse zweimal kläglich. Und schlussendlich mussten die Gastgeber sogar noch eine grosse Portion Glück in Anspruch nehmen, als Kirchberg in der dritten Minute der Nachspielzeit aus 25 Metern nur an die Querlatte traf - und es folglich beim gerechten Unentschieden blieb.

FC Luzern U21 1 FC Tuggen 3

1. Liga (Gruppe 3)
Sportplatz Allmend Süd (KR), Luzern
Zuschauer: 150 (-)


Der Luzerner Nachwuchs spielte längere Zeit auf Plätzen mit anderen Hauptnutzern, so wurde unter anderem bei Emmenbrücke (Gersag) oder den Kickers Luzern (Tribschen) gespielt. Aber inzwischen verfügt die U21-Equipe aus der Innerschweiz mit einem ausbaulosen Kunstrasenplatz unweit der Grossbaustelle Allmend über eine eigene Heimstätte, so dass die erneute Reise nach Luzern unausweichlich war. Ein ähnliches Szenario steht auch beim SC Bümpliz (Gruppe 2) vor der Tür, wo der ursprüngliche Ground durch zwei künstliche, um 90 Grad gedrehte Spielfelder ersetzt wurde. Zurück zur Gegenwart, wo sich die Luzerner Juniorenauswahl unter den wachsamen Augen von Rolf Fringer, Cheftrainer der ersten Mannschaft, von Beginn weg unter Druck gesetzt sah.



Bis zum verdienten Führungstreffer von Tuggen dauerte es allerdings fast vierzig Minuten, als der frühere Profispieler Daniel Senn (Schaffhausen, Winterthur) aus halbrechter Position einnetzte. Aber nur vier Zeigerumdrehungen später traf Dejan Sorgic auf der Gegenseite im Nachsetzen zum Ausgleich. An der Überlegenheit der Märchler änderte sich auch nach der Halbzeitpause nichts - wiederum profitierte Senn von einem Ballverlust des Gegners, um seine Farben erneut in Front zu schiessen. Die Aufstiegsaspiranten aus dem Kanton Schwyz, deren Kader mit einer Vielzahl an ehemaligen Nationalliga-Kickern gespickt ist, kamen eine Viertelstunde vor Schluss trotz gewissen Schwächen im Abschluss noch zum dritten Torerfolg gegen eine biedere Luzerner Talentauswahl.

Sonntag, 19. September 2010

FC Plan-les-Ouates 3 FC Saint-Paul 0

2. Liga regional (ACGF)
Stade des Cherpines, Plan-les-Ouates
Zuschauer: 80 (-)


Am eidgenössischen Buss- und Bettag sollte weiter an der Komplettierung der (Westschweizer) Gruppe 1 in der 2. Liga Interregional gearbeitet werden, aber zuerst wurde Plan-les-Ouates, ein Vorort von Genf, zu morgentlicher Stunde angefahren, wo ein ehemaliges Mitglied der besagten Interregio-Meisterschaft auf dem ausbaulosen Hauptplatz des Sportkomplexes Cherpines seine Heimspiele in der höchsten Regionalliga von Genf auszutragen pflegt. Die Begegnung gegen den Aufsteiger Saint-Paul, in der Gemeinde Vésenaz nordöstlich von Genf beheimatet, bewegte sich lange Zeit auf einem erschreckenden Niveau ohne nennenswerte Strafraumszenen.



Dies änderte sich nach dem Seitenwechsel, als die Gastgeber nach einer Flanke mittels Kopfball in Führung gingen. Beim zweiten Treffer von Plan-les-Ouates, etwas mehr als zehn Minuten später, leistete der gegnerische Keeper ungewollte Schützenhilfe, indem er das Spielgerät beim Versuch einer Befreiung ins eigene Netz faustete. Die Hausherren hatten nun leichtes Spiel gegen einen (inzwischen) inferioren Gegner, doch die mangelhafte Chancenauswertung führte dazu, dass in der Schlussphase nur noch ein weiterer Torerfolg von Plan-les-Ouates notiert werden konnte.