Dienstag, 27. November 2007

FC Vaduz 4 FC Aarau 3

Freundschaftsspiel
Rheinparkstadion, Vaduz
Attendance: 60 (-)


Wie sich die Zeiten doch ändern: Vor einem Jahr musste sich die Aarauer Allesfahrerfraktion noch mit Dörfern namens Mellingen, Schöftland und Frick als Spielorte zufrieden geben; nun werden zu Testzwecken plötzlich Deutschland (Mainz, Wehen), Luxemburg (Mamer) oder eben Liechtenstein beehrt. In Vaduz konnte somit auch gleich der Erweiterungsbau des Rheinparkstadions begutachtet werden: Neben den beiden "alten" Tribünen auf den Längsseiten sind inzwischen auch hinter den Toren weitere Sitzgelegenheiten (in Blau und Rot) installiert worden, wobei die Tribünenplätze leicht erhöht beginnen. Auf einer Seite (in lokalen Fankreisen "Vaduz Nord" genannt) wurden über den Sitzen sogar Planen montiert, um das Clubemblem nachbilden zu können (siehe Bild unten links).



Die interessante Startphase war geprägt von zwei Pfostenschüssen der Aarauer, doch jubeln durften vorerst nur die Fürstenländer, als sie nach zwanzig Minuten gleich zweimal trafen. Der NLA-Vertreter wusste nicht zu reagieren: Erst ein dritter Gegentreffer liess die Gästeakteure aufwachen – innert zwei Minuten verkürzten Page (per Kopf) und Rogerio (mittels zweifelhaftem Strafstoss) auf 2:3. Nach der Pausentee war endlich ein Klassenunterschied auszumachen, woraufhin Ianu prompt per Direktabnahme ausgleichen konnte. Ein kapitaler Fehlpass von Rapisarda brachte Vaduz jedoch die einzige Torchance in Hälfte Zwei sowie die erneute Führung ein. Unzählige Torchancen liessen die Aarauer in der Folge allesamt ungenutzt verstreichen; zumal zwei weitere Aluminiumtreffer gezählt werden mussten...

Sonntag, 25. November 2007

FC Augsburg 1 TSV Alemannia Aachen 0

2. Bundesliga
Rosenaustadion, Augsburg
Attendance: 11153 (400)


Auch am Sonntag mussten die heimischen Gemächer frühzeitig verlassen werden, um rechtzeitig (mit Umsteigen in der Donaustadt Ulm) nach Augsburg zu gelangen; auch die Entscheidung auf den morgendlichen Kreisligakick des TSV Göggingen im nahe gelegenen (und ansehnlichen) Karl-Mögele-Stadion zu verzichten, war goldrichtig – das entsprechende Spiel wurde nämlich kurzfristig abgesagt. Und bis in die frühen Nachmittagsstunden hatte sich nichts an den miesen Witterungsverhältnissen geändert, was (in Kombination mit den zuletzt schwachen Leistungen der Augsburger Fussballer) auch merklich auf den Publikumsaufmarsch schlug, wurde doch nur mühsam eine fünfstellige Zahl erreicht.



Bei den Intros der Fangruppen machten vorwiegend die Gäste aus dem deutsch-holländischen Grenzgebiet auf sich aufmerksam: Im Schatten der "antiken" Anzeigetafel und – etwas weiter entfernt – der Herz-Jesu-Kirche präsentierten die Aachener zwei Spruchbänder: "Eurer Puppenkiste ziehen wir die Fäden" sowie "110 – die Lizenz zum Schiessen. Riposa in Pace, Gabriele", wobei letzteres eine klare Anspielung auf den kürzlich vorgefallenen Mord an einem italienischen Fussballfan (durch einen Polizisten!) darstellte. Im Augsburger Block waren derweil nur einige Fahnen zu sehen. In der Folge blieb der Support beiderseits eher schwach, mit Vorteilen für die heimischen Anhänger, was aufgrund der grösseren Masse an Supportwilligen auch nicht überrascht.



Auf dem grünen Rasen war vom aktuellen Leistungstief der Gastgeber (seit sechs Spielen ohne Sieg) nichts zu sehen: Erfrischend spielten die Bayern in der Startphase nach vorne und verpassten einen frühen Führungstreffer mehrmals nur denkbar knapp. Von Ungenauigkeiten war auch die restliche Partie geprägt – Aachen fand mit seiner abwartenden Spielweise erst nach dem Pausentee allmählich in die Begegnung, vergab die seltenen Torchancen allerdings ebenfalls kläglich. So konnte es nicht überraschen, dass am Ende eine Standardsituation über die Punktevergabe entscheiden musste: Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff köpfte Benschneider einen Freistoss zum Augsburger Siegtreffer ein. Der aufkommender Frust bei den Gästen äusserte sich wenig später in einer roten Karte, was alle Chancen auf einen späten Ausgleich dahinschwinden liess.



Ein beeindruckendes Bauwerk, dieses Rosenaustadion. Diese Spielstätte der älteren Generation (erbaut nach dem zweiten Weltkrieg) verfügt über eine überdachte Sitztribüne mit roten und braunen Sitzschalen. Auf den übrigen Seiten des Spielfelds erheben sich imposante Stehränge – auf der gegenüberliegenden Längsseite sind über sechzig (!) Stück zu zählen. Einige Sektoren (neben der Haupttribüne bzw. in der Mitte der nicht überdachten Gegentribüne) sind zudem mit grünen Sitzen bestückt. Das Ende des altehrwürdigen Grounds rückt allerdings immer näher – gegen Ende des Jahres 2009 wird der Bundesligist in eine moderne "Augsburg Arena" (inzwischen schon mit einem Sponsorennamen versehen!) in der südlichen Peripherie der Fuggerstadt ziehen...

Samstag, 24. November 2007

SSV Reutlingen 05 1 Sportfreunde Siegen 1

Regionalliga Süd
Stadion Kreuzeiche, Reutlingen
Attendance: 2900 (150)


Der letzte fehlende Top-Ground von Baden-Württemberg sollte an diesem tristen Novembertag fallen: Im Reutlinger Stadion sticht, neben den von weitem sichtbaren Flutlichtmasten, zweifellos die gigantische Haupttribüne mit den grünen (und weissen) Sitzschalen heraus – als offensichtliches Zeichen des präsidialen Grössenwahns, als noch in der 2. Liga gekickt wurde. Auf dem beeindruckenden Bauwerk hat sich heute auch der heimische Fanblock („Szene E“) positioniert, um während dem Spiel (vor allem in Sachen Liedervielfalt) zu zeigen, was auch mit wenig „Humankapital“ möglich ist. Die Gästefans aus dem Siegerland überzeugten mit einem beachtlichen Doppelhalter- und Fahnenintro, wussten in der Folge allerdings nur selten mit ihren Gesängen aufzufallen, was auch an ihrem "ungeschützten" Standort in einer der weitläufigen Stehkurven lag.



Die beiden Equipen der Regionalliga Süd boten den Zuschauern vorderhand nur unterhaltungsarme (Mager-)Kost. Erst im Verlauf der ersten Hälfte gewannen die Gastgeber allmählich die spielerische Oberhand. Und als ein Siegener Akteur noch vor der Halbzeitpause mit der Ampelkarte frühzeitig unter die Dusche geschickt wurde, hatten die Württemberger alle Trümpfe in ihren Händen: Aus dem Nichts durften jedoch die Sportfreunde nach einem sehenswerten Freistoss – ein identischer Zauberball landete kurz vor Ende des Spiels am Lattenkreuz – die glückhafte Führung bejubeln. Im Gästeblock wurde daraufhin ein wenig weisser Rauch gezündet, während die Reutlinger auf dem Rasen nun zum kollektiven Angriff (bzw. blinden Anrennen) bliesen. Belohnt wurden die heimischen Bemühungen fünf Minuten vor dem Spielende, als doch noch der überfällige Ausgleich zur Tatsache wurde.

Freitag, 23. November 2007

SV Wehen-Wiesbaden 0 TuS Koblenz 2

2. Bundesliga
Brita-Arena, Wiesbaden
Attendance: 8379 (1500)


Einige Hundertschaften begleiteten den Dorfklub aus Wehen-Taunusstein früher durch die Erfolgszeiten in der Regionalliga Süd (vgl. Wehen – 1860 München (A) im Mai 2005); als man durch den Aufstieg in die 2. Bundesliga vor scheinbar unlösbare Infrastrukturprobleme gestellt wurde, zog man rasch in die nahe gelegene Landeshauptstadt Wiesbaden um. Höchst bedenklich, dass nun plötzlich aus dem Nichts x-tausende Leute an die Spiele dieses künstlichen Konstrukts strömen, obwohl es auch in Wiesbaden genügend Alternativen gäbe, aber es scheint vielen Menschen nur darum zu gehen, sich mit der Bundesliga brüsten zu können. Es lässt sich durchaus behaupten, dass der ideologische Tiefpunkt des deutschen Fussballs in Südhessen liegt, was auch durch das Verhalten der heute anwesenden Subjekte (oder Objekte?) unterstrichen wird.



Als Paradebeispiel des "willenlosen Konsumenten" wurden alle Wünsche des völlig überdrehten Speakers, dessen inhaltsloses Gerede vorwiegend aus Sponsorenbezeichnungen bestand, brav befolgt. Entsprechend künstlich (und gesucht) wirkte auch der (durchaus lautstarke) Support mit geklauten Standardliedern während der Begegnung – selbstredend ständig abnehmend aufgrund des "negativen" Spielverlaufs. Die grosse Erwartungshaltung der Kunden (O-Ton: "Ich hab bezahlt, also will ich unterhalten werden!") überstieg das gezeigte Rasenschach deutlich(st). So waren es die Koblenzer Anhänger, die die allgemeine Aufmerksamkeit mit drei kleinen Pyroaktion (zweimal Fackeln, einmal Rauch) beanspruchten, was das heimische Retortenpublikum natürlich nicht goutierte und den hyperaktiven Stadionsprecher einige leere Drohungen aussprechen liess. Auf dem Rasen wurde weiterhin unterhaltungsarme Kost geboten, was allerdings in der Halbzeitpause durch unsinnige, sponsorengetränkte Gewinnspiele in Sachen Folter noch überboten wurde...



Koblenz vermochte die Begegnung nach dem Pausentee vermehrt zu kontrollieren, um nach einer sehenswerten Kombination schliesslich durch Sahin – erst kurz zuvor auf das Spielfeld gekommen – in Front zu gehen. Eine Wiesbadener Reaktion liess sich nicht erkennen, woraufhin TuS durch den (ebenfalls) eingewechselten Du-Ri Cha (Anmerkung: Auch Fatmir Vata spielt inzwischen für die Schängel) auf 2:0 erhöhen konnte. Nun war nur noch der Koblenzer Sektor im Stadion zu hören – durchgehend und von einer grossen Menschenmenge getragen, legte sich der TuS-Fanblock richtig ins Zeug. Ein Sieg des Fussballs. Danke. Die neue Arena in Wiesbaden – in der Rekordzeit von knapp fünf Monaten aus dem Boden gestampft - besteht übrigens aus vier allein stehenden Tribünen, wobei die Längsseiten mit blauen Sitzen bestückt sind. Eigene weisse Sitzschalen bilden dabei das unaussprechliche Vereinskürzel "SVWW" (Haupttribüne) bzw. den Sponsorennamen "Brita" (Gegenseite). Und hinter den Toren wird auf provisorischen Stehrampen gestanden.

Dienstag, 20. November 2007

FC Serrières NE 1 Stade Nyonnais 0

1. Liga (Gruppe 1)
Stade Pierre-à-Bot, Neuchâtel
Attendance: 60 (-)


Die Metropolen der französischsprachigen Schweiz zeichnen sich generell dadurch aus, dass sie (des Seezugangs wegen) an unmöglichen Hanglagen angesiedelt sind. Entsprechend kräfteraubend sind die jeweiligen Fussmärsche zu den Spielorten. Erst recht, wenn man nur marginale Zeitreserven einkalkuliert hat – und nachher feststellen darf, dass die angepeilte Begegnung mit einer Viertelstunde Verspätung angepfiffen wird. Als Belohnung besticht das neue Stadion (im hoch über der Stadt gelegenen Sportzentrum Pierre-à-Bot) von Serrières mit einer überdachten Sitztribüne (alles in Grau gehalten) über die gesamte Längsseite; auf den übrigen Seiten wird auf geteerter Unterlage ebenerdig gestanden.



Die alte Spielstätte der Neuenburger musste derweil endgültig einem Erweiterungsbau eines bekannten Tabakkonzerns weichen. Nur mühsam entwickelte sich auf dem Kunstrasen ein ansehnliches Spiel: Zwar vermochte Nyon in einzelnen Situationen aufzuzeigen, dass sie zu Recht an der Tabellenspitze stehen, doch die besseren Torchancen erspielten sich die kämpferischen Gastgeber. Es brauchte allerdings die Mithilfe des Schiedsrichters, um zu Beginn der zweiten Halbzeit durch einen eher zweifelhaften Elfmeter in Front zu gehen. Zwar versuchten die Gäste vom Genfersee noch zu reagieren, doch ohne die beiden (gesperrten) Stammstürmer konnte sich Stade Nyonnais offensiv nicht mehr in Szene setzen.

Donnerstag, 15. November 2007

FC Metz 0 FC Aarau 0

Freundschaftsspiel
Stade François Trausch, Mamer
Attendance: 150 (2)


Einmal Luxemburg und zurück. Erstaunlicherweise war ich nicht alleine mit dieser verwegenen Planung, wodurch man am Donnerstagmittag tatsächlich zu zweit (unbeachtet aller umliegenden Bahnstreiks) in Richtung Grossherzogtum aufbrach. Der Zielort Mamer, unweit der Landeshauptstadt, wurde mühelos lokalisiert und schon stand man – ungläubig beäugt von einzelnen Aarauer Spielern – im Stadion des örtlichen Zweitligisten. Immerhin eine kleine Tribüne (inkl. auffälliger, gelber Überdachung) mit drei steinernen Stehstufen und wenigen braunen Sitzen wird dem geübten Auge dabei geboten – und ein sehenswerter Ausblick auf die (aneinander gereihten) Sehenswürdigkeiten der Gemeinde auf der gegenüberliegenden Seite des Sportplatzes.



Eher bescheiden war dann die Darbietung der beiden Teams zum 75-jährigen Jubiläum des FC Mamer 32. Überhaupt liess sich der Verdacht nicht wegdiskutieren, dass die Clubs aus Metz und Aarau – das letzte freundschaftliche Aufeinandertreffen endete übrigens mit einem 2:1-Erfolg der Schweizer – nur auflaufen durften, weil sie jeweils ein luxemburgisches "Element" in ihren Reihen vorweisen konnten. Auf alle Fälle waren viel versprechende Torchancen äusserst selten, was das torlose Endergebnis zu erklären mag (auch wenn die Aargauer Zeitung – obwohl nicht anwesend – tags darauf von einer "unterhaltsamen Partie" sprach!). Merklich unterkühlt wurde nach Spielende wieder die vierstündige Heimreise angetreten – mit Sven Christ im Gepäck, aber das wäre dann wieder eine andere Geschichte...

Sonntag, 11. November 2007

FC Aarau 3 Neuchâtel Xamax 2

Axpo Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Attendance: 5200 (150)


In grauer Eintönigkeit zeigte sich der Aarauer Himmel am Sonntagnachmittag – wahrlich keine zutreffende Prophezeiung für die darauf folgenden 90 Minuten in diesem Duell zweier Mittelfeldclubs. Die winterlichen Bedingungen lockten nur wenige Unentwegte (Anmerkung: Bei der offiziellen Zuschauerangabe wurde mal wieder schamlos übertrieben...) ins heimische Brügglifeld; immerhin vermochten sich die Gäste gut in Szene zu setzen: Ein grösserer Teil des kleinen Fanblocks beteiligte sich an den regelmässigen Gesängen - auch Fahnen wurden andauernd geschwenkt. Die akustischen Bemühungen der Aarauer bewegten sich in einem ähnlichen Rahmen, auch wenn der berühmte Funken heute nicht so recht auf das Publikum überzuspringen vermochte.




Auch heute erwischten die heimischen Akteure einen erfreulichen Start: Nach zehn Minuten fand ein Eckball zu Page, der das Leder unhaltbar in die entfernte Torecke. Als vermeidbar durfte der akrobatische Ausgleichstreffer (durch Chihab) abgehakt werden; doch auch Xamax verteilte munter Geschenke und erzielte die erneute Aarauer Führung (durch Quennoz) gleich selbst. Zur zweiten Hälfte starteten die Neuenburger mit einem offensiven Feuerwerk, was wiederum mit dem Ausgleich – nach einem Aarauer Stellungsfehler – belohnt wurde. Dank taktischen Änderungen und einem Platzverweis gegen die Gäste bekamen die Adler dieses abwechslungsreiche Spiel allerdings wieder in ihre Hände, um durch Tarone tatsächlich noch zum späten (und glücklichen) Siegestor zu kommen.

Samstag, 10. November 2007

RW Oberhausen 3 SV Babelsberg 03 2

Regionalliga Nord
Niederrheinstadion, Oberhausen
Attendance: 2242 (100)


Ein zweitägiger Interrail-Restposten musste innert nützlicher Frist (bis nächsten Montag) vernichtet werden, was den deutsch-holländischen Doppler zur perfekten Wochenendlösung werden liess. Voller Tatendrang, und dank eines fast schon üblichen Personenschadens, wurde Oberhausen leicht verspätet um die Mittagszeit erreicht. Die dezentrale Lage des früheren Bundesligastadions bescherte mir einen längeren Fussmarsch, was jedoch mit einem netten Ground (zwei überdachte, nahezu identische Sitztribünen auf den Längsseiten sowie (geschätzten) 25 Stehstufen in den weitläufigen Kurven) belohnt wurde. Zu meinem Erstaunen hatte sich auch der heimische Fanblock auf der (Gegen-)Tribüne niedergelassen, während die beiden Kurven nahezu leer (bzw. sogar geschlossen) blieben. Auch die Supporter aus Potsdam wurden am äusseren Ende der Haupttribüne (also gegenüber den Heimfans) platziert.



Die Positionierung der beiden Fanblöcke wirkte sich positiv auf den Lärmpegel aus; vor allem die Anhänger von Babelsberg 03 bestachen trotz kleiner Gruppe durch einen lautstarken Support, während die Vorteile der Oberhausener eher im Ausdauerbereich lagen. Im optischen Vergleich hatten beide Seiten einige Fahnen (und Doppelhalter) zu bieten, deren Einsatz bei den Gästen allerdings regelmässiger war. Auf dem grünen Rasen war wiederum RWO deutlich überlegen, was einen frühen Führungstreffer per Kopf (nach etwas mehr als zehn Minuten) zur Folge hatte. Im Duell zweier Aufsteiger profitierten die Einheimischen oftmals von groben Aussetzern des Gegners, doch zahlreiche Möglichkeiten wurde sehr fahrlässig vergeben.



Die zweite Hälfte begann im Gästeblock mit einer kleinen Einlage aus dem Themenkreis "Pyromanie" (einige Blinkfackeln), was die eigenen Kicker zu beflügeln schien: Aus dem Nichts traf Biran nach einem Flankenball aus kurzer Distanz – doch nur zwei Zeigerumdrehungen später hatten sich die Kleeblätter ihre Führung wieder zurückerobert, um sechs Minuten später nach einem perfekten Konter auf 3:1 davonzuziehen. Im Gegenzug wusste Biran (erneut nach chaotischen Zuständen in der heimischen Abwehr) zwar nochmals zu verkürzen, doch damit war das Kapital "zusammenhängende Spielzüge" für heute abgeschlossen. Auch die Oberhausener Stimmung vermochte trotz Siegeseurophie nicht mehr zu überzeugen – stattdessen denunzierten sich die rivalisierenden Fangruppen fortan gegenseitig.

VVV Venlo 2 Sparta Rotterdam 0

Eredivisie
Seacon Stadion De Koel, Venlo
Attendance: 5842 (100)


In tiefster Nacht – auch wenn kurz nach 17 Uhr war – und mit regelmässiger Zugsverspätung wurde die Reise in Richtung deutsch-holländisches Grenzgebiet fortgesetzt. In der niederländischen Randregion Limburg liegt auch das Städtchen Venlo, das seit dieser Saison (wieder) einen Vertreter in der Ehrendivision stellt. Der Neo-Erfolg des Clubs zeigt sich am eigenwilligen Stadion, welches allerdings nur bedingt mit dem Aufstieg des Vereins mithalten konnte. Es vermag aufgrund seiner zufällig wirkenden Bauweise einen eigenen Charme auszustrahlen: Auf zwei Seiten verlaufen, typisch holländisch, einstöckige Sitztribünen – versehen mit gelben und schwarzen Sitzschalen sowie dem Schriftzug "VVV". Die Haupttribüne ist, ebenso wie eine Hintertorseite, in den Hang hineingebaut und besteht aufgrund des schwerlich bebaubaren Untergrunds aus mehreren Teilen. Dazwischen stechen immer wieder grüne Rasenflächen hervor...



Bis zum Anpfiff hatte sich der Ground fast bis auf den letzten Platz gefüllt – nur im Gästeblock herrschte allgemeine Leere. Überhaupt waren die wenigen Supporter aus Rotterdam nur dank ihren Zaunfahnen zu lokalisieren; akustisch blieben die Sparta-Fans über 90 Minuten nahezu inexistent. Ein besseres Bild gab der heimische Anhang ab: Auf der "neuen" Tribüne hinter dem Tor wurde eine Blockfahne in den Clubfarben hochgezogen, die die Silhouette der Stadt zeigte, überschrieben mit "Veur altied eine Venlonaer". In den angrenzenden Sektoren wurden aus dekorativen Zwecken gelbe Fähnchen geschwungen; hinzu kam eine kleine Menge an schwarzem Rauch. Im weiteren Verlauf des Abends waren immer wieder einzelne Anfeuerungsrufe zu vernehmen, wobei diese jeweils von wechselnden Blöcken angestimmt wurden. Ansonsten herrschte eine gewohnte Geräuschkulisse, bestehend aus Klatschen, Raunen und Pfeifen.



Auf dem grünen Rasen wusste vorerst niemand zu brillieren: Erst nach einer halben Stunde konnte Venlo erste Akzente in diesem Kellerduell setzen, als ein Distanzschuss an die Lattenunterkante prallte. Einen ersten Schritt aus dem Abstiegssumpf taten die Einheimischen schliesslich nach einer knappen Stunde, als der Ball endlich im gegnerischen Netz zappelte. Die Gastgeber machten sich das (Über-)Leben mit einem Platzverweise allerdings selbst schwer – immerhin verharrte die Spannung (im Gegensatz zur allgemeinen Spielqualität) somit auf einem hohen Niveau. Die Spartaner liessen mehrere Torchancen jedoch ungenutzt, woraufhin Venlo in der Schlussminute mit einem schnörkellosen Konter zum Todesstoss ansetzte. Entnervt vom zweiten Gegentreffer setzte nun auch ein Spieler von Rotterdam zu einem üblen Frustfoul an, um mit dieser Ampelkarte für den letzten "Höhepunkt" des Tages zu sorgen.

Freitag, 9. November 2007

FC Aarau U21 0 FC Windisch 0

2. Liga regional (AFV)
Stadion Brügglifeld (NP), Aarau
Attendance: 100 (-)


Im letzten Meisterschaftsspiel vor der Winterpause zogen die Aarauer Jungspunde, wie in den vergangenen Heimspielen öfters zu beobachten, einen schwächeren Tag ein: Zwar vermochte der Tabellenführer das Spiel mehrheitlich zu kontrollieren, doch die seltenen Torchancen wurden allesamt ausgelassen. Noch schlimmer: Eine Viertelstunde vor dem Ende erhielt Windisch – zuvor nur einmal gefährlich im gegnerischen Strafraum anzutreffen – völlig zurecht einen Strafstoss zugesprochen, doch Joel Mall (als Ersatz für den nach Wohlen ausgeliehenen Stammgoalie Sascha Studer) avancierte mit seiner mirakulösen Parade zum grossen Helden und bewahrte seine Teamkollegen somit vor der ersten Saisonniederlage; und weil die Aarauer in der Schlussphase weitere Abschlussmöglichkeiten grosszügig verstreichen liessen, blieb die Begegnung bei widrigen Bedingungen schliesslich torlos.

Sonntag, 4. November 2007

FC Luzern 0 FC Aarau 0

Axpo Super League
Stadion Allmend, Luzern
Attendance: 9276 (400)


Nur nicht verlieren. Die Folgespiele nach (überraschend) deutlichen Erfolgen sind immer am schwierigsten, was das passende Beispiel aus der Hinrunde (5:2 in Thun, 0:0 gegen Luzern) eindrücklich illustriert. Der Zufall wollte es, dass heute das selbe Szenario anstand: Die Unentschiedenkönige aus der Innerschweiz fanden rascher in die Begegnung, blieben im Abschuss allerdings harmlos. Die Aarauer, wieder mit zwei Stürmen aufgelaufen, deuteten ihre Gefährlichkeit ebenso selten (bei vereinzelten Konterangriffen) an. In der zweiten Hälfte bewegte sich das Spielniveau allmählich auf den unerträglichen Nullpunkt zu: Die Gastgeber schlugen die Bälle nur noch planlos aus der Gefahrenzone, hatten jedoch nicht viel zu befürchten, da die Aarauer in der Offensive inexistent blieben. Immerhin wurde dadurch nicht noch die eigene (wacklige) Hintermannschaft auf die Probe gestellt.



Umso unverständlicher, dass der heimische Coach Sforza – eigentlich chronisch erfolglos – anschliessend von einer "guten Leistung" sprach und allen Ernstes behauptete, dass man auf dem richtigen Weg sei. Da war die Kurzanalyse von Berufskollege Komornicki ("Es war wichtig, dass wir nicht verloren haben. Am Ende zählt nur das Resultat.") schon bedeutend treffender. In den Fankurven – endlich hatte sich wieder einmal eine stattliche Anzahl Aarauer auf den Weg an ein Auswärtsspiel gemacht – waren zu Beginn optische Elemente dominierend: Am Zaun des Gästeblocks hing ein schwarz-weisses Transparent ("Wir sind"), das dadurch an Sinn gewann, indem die Supporter zahlreiche (kleine) Doppelhalter in den Clubfarben mit der Aufschrift "Aarau" in die Höhe streckten; wenig später folgte ein wenig schmeichelhafter Spruchbandeinsatz, als die Aussage "Luzern: Hurensöhne" dargestellt wurde.



Da waren die vielen Reimvorschläge ("Graus", "Saus und Braus", "Nikolaus",...), in Anlehnung an eine frühere Choreographie der Luzerner (als ein Spruchband zweimal auf das Wort "aus" endete), schon bedeutend kreativer. Die heimischen Anhänger beschränkten sich zu Beginn des Derbies auf das Herzeigen ihrer Fahnen und Doppelhalter, vermochten in der Folge – vor allem in der ersten Halbzeit – durch eine ansprechende Gesangslautstärke zu überzeugen. Im Gästeblock war die Masse der supportwilligen Zuschauer zwar auch schon geringer, doch zu hören waren die Aarauer aus neutraler Position am heutigen Herbstnachmittag dennoch eher selten.

Samstag, 3. November 2007

SV Schaffhausen 1 FC Baden 1

1. Liga (Gruppe 3)
Sportplatz Bühl, Schaffhausen
Attendance: 416 (10)


Die Ausflüge nach Schaffhausen stiessen bisher selten auf grosse Begeisterung meinerseits, doch heute sollte es ausnahmsweise „nur“ darum gehen, neue Grounds zu kreuzen – zumal die Kurzreise der Einfachheit halber entlang des Rheins, auf deutschem Staatsgebiet, in Angriff genommen wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft zum sonstigen Standardtreffpunkt Breite liegt der weitaus bescheidenere Spielort der Spielvi (Spielvereinigung) Schaffhausen. Heute gab sich dort der Tabellenführer aus Baden die Ehre auf dem ausbaulosen Sportplatz; sogar eine Fluchtlichtanlage ist nur auf dem Nebenplatz, der zudem über vier Stufen auf einer Längsseite verfügt, zu entdecken. Und als ob dies nicht genug wäre, waren auch beide Equipen bestrebt, ihre Spielweise den mangelhaften Infrastrukturbauten anzupassen.



Zusammenhängende Aktionen blieben eher selten – und wenn, dann zeichneten sich ausschliesslich die Gastgeber dafür verantwortlich. Aus dem Nichts kamen die Badener allerdings kurz vor der Pause zum Führungstreffer durch Topscorer Maric, der später verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Die Überlegenheit der Schaffhausener hatte auch in der zweiten Hälfte Bestand, doch nur selten wurde es vor dem Gehäuse der Aargauer gefährlich. Erst acht Minuten vor dem Ende wurden die heimischen Bemühungen belohnt, als das Spielgerät nach einer sehenswerten Kombination endlich zum überfälligen Ausgleich über die Torlinie bugsiert wurde. Anwesend waren natürlich auch die alteingesessene Allesfahrercrew aus Baden, deren harter Kern auch immer wieder mit Anfeuerungsrufen (vorzugsweise „Hopp Bade!“) auf sich aufmerksam machte.

Sporting Club Schaffhausen 4 VFC Neuhausen II 2

4. Liga regional (FVRZ)
Sportplatz Schweizersbild, Schaffhausen
Attendance: 40 (-)


Eine kleine Stadtrundfahrt auf der Buslinie 3 später war auch schon frühzeitig das zweite Ziel des Tages erreicht: Auf dem Sportplatz Schweizersbild (mit einer Stufe auf einer Längsseite ausgestattet) ist einer der jüngsten Vereine des Landes beheimatet, wurde der örtliche "Sporting Club" doch erst vor zehn Jahren gegründet. Auf dem grünen Rasen war von einem "historischen Rückstand" allerdings nichts zu merken – noch vor Ablauf einer Viertelstunde gingen die Gastgeber durch einen Distanzschuss via Innenpfosten in Front; mit fortlaufender Spieldauer fanden jedoch auch die Neuhausener Akteure ins Spiel, ohne vorerst reüssieren zu können.



Zu einem Torerfolg der gastierenden Zweitvertretung war schliesslich die generöse Mithilfe des Gegners notwendig, der einen unsinnigen Handelfmeter verursachte – 1:1. Dies sollte jedoch ein einmaliger Ausrutscher bleiben: In der Folge waren die Schaffhausener zweifellos spielbestimmend, um noch vor dem Pausentee erneut in Führung zu gehen. Der zweite Durchgang war eine ebenso einseitige Angelegenheit – zwar verhinderte die Torumrandung einen (noch) deutlicheren Erfolg vom SCS, aber zweimal – jeweils nach schönen Kombinationen – durften die Gastgeber im Verlaufe des Spiels noch jubeln. Der zweite Treffer der Gäste, erneut ein (fragwürdiger) Elfmeter, fiel erst in der Nachspielzeit.

Freitag, 2. November 2007

FC Aarau U21 6 FC Frick 1

2. Liga regional (AFV)
Stadion Brügglifeld, Aarau
Attendance: 100 (-)


Die Aarauer Nachwuchsakteure dürften beim gestrigen Kantersieg des Fanionteams im heimischen Brügglifeld sehr genau hingesehen haben - ebenso souverän und zielstrebig trat das Team Aargau U-21 nur 24 Stunden später an selber Spielstätte auf, um den inferioren Gegner aus Frick gleich mit 6:1 nach Hause zu schicken. Der Torreigen wurde von Topscorer Gil früh mittels Strafstoss eröffnet. In der Mitte der ersten Hälfte sorgte der selbe Spieler für das 2:0, als er eine mustergültige Passfolge mühelos abschloss. Die überforderten Gäste aus dem Fricktal sahen sich durchwegs in die eigene Platzhälfte zurückgedrängt und mussten noch vor der Pause zwei weitere Tore einstecken. Im zweiten Durchgang liessen es die Aarauer ein wenig ruhiger angehen, verpassten einige Topchancen, um die Kontrahenten schliesslich doch noch zweimal nach allen Regeln der Kunst auszuspielen. In der allgemeinen Spendierlaune erhielten die bedauernswerten Westaargauer sogar noch den Ehrentreffer geschenkt, was jedoch nichts mehr daran änderte, dass die Aarauer Jungprofis auch gegen den letzten Ligagegner ungeschlagen blieben...

Donnerstag, 1. November 2007

FC Aarau 5 FC Thun 0

Axpo Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Attendance: 4700 (150)


Zu viele Worte würden nur den einzigartigen Augenblick zerstören. Aber wer nicht dabei war, hat definitiv eine seltene Aarauer Sternstunde verpasst. Und für die Freunde der Statistik sei gesagt, dass dies der höchste (Meisterschafts-)Sieg war seit dem 1:6-Auswärtserfolg gegen eine verstärke Juniorentruppe aus Bellinzona in der Auf-/Abstiegsrunde 2001. Im heimischen Brügglifeld ist die Durststrecke sogar noch länger: Letztmals mit fünf (oder mehr) Toren Unterschied gewann der FC Aarau am 21. Juli 1998 gegen Basel (5:0). Dann warten wir halt nun wieder zehn Jahre...