Montag, 30. August 2010

FC Winterthur 1 FC Aarau 2

Challenge League
Stadion Schützenwiese, Winterthur
Zuschauer: 2300 (150)


Am sechsten Spieltag wurde Aarau schon zum zweiten Mal für das montägliche Live-Spiel am semiprofessionellen Schweizer Sportfernsehen (SSF) ausgewählt. Die mediale Präsenz scheint eine beflügelnde Wirkung auf die Schützlinge von Trainer Ranko Jakovljevic zu haben, denn die Aarauer siegten (wie schon gegen Locarno) dank einer bärenstarken Halbzeit Eins auch in der Eulachstadt verdient. Im Mittelpunkt stand dabei der heimische Torhüter Leite, der sich zuerst von einer immer länger werdenden Hereingabe Marazzis düpieren liess und sich einige Minuten später auch von Aratore zwischen den Beinen hindurch erwischen lassen musste. Weil Aarau danach mehrmals eine Vorentscheidung in Form eines dritten Treffers verpasste, brachte der Anschlusstreffer des ex-Aarauers Antic nochmals Spannung - ohne Änderung am Ergebnis.



Die Aarauer Nachwuchsmannschaft durfte derweil zweimal nacheinander zu Hause antreten. Aus dem Spitzenkampf mit dem damaligen Tabellenführer Losone Sportiva resultierte ein dramatischer 2:1-Erfolg. Dabei war die U21-Auswahl durch Scherrer zu Beginn der zweiten Halbzeit in Führung gegangen, aber ein fragwürdiger Elfmeter führte zum Tessiner Ausgleich. Nachdem die Gastgeber selbst einen Strafstoss vergeben hatten, traf Rüedi in der finalen Minute doch noch zum Aarauer Heimsieg. Ebenfalls intensiv gestaltete sich das Kantonsderby mit Muri, in dem die Talentauswahl zwar einen Rückstand - als Yrusta aus dem Nichts mit dem Kopf zur Stelle war - durch Tore von Müller und Kahraman umzudrehen vermochte, aber nach einem unnötigen Foulpenalty und zuvor schon einer Ampelkarte der naiven Sorte nur ein enttäuschendes 2:2-Remis erreichten.

Sonntag, 22. August 2010

FC Blue Stars ZH 1 SC Siebnen 3

2. Liga regional (FVRZ)
Sportanlage Hardhof, Zürich
Zuschauer: 50 (-)


Ein mehrjähriges Ausholen ist notwendig, um den Besuch auf der Sportanlage im Zürcher Westen richtig einzuordnen. In der Saison 2005/06 war der Inter Club Zurigo (2. Liga Interregional) der höchstklassige Verein im Hardhof. Im Vorfeld eines Aarauer Gastspiels im Hardturm besuchte ich damals eine (knappe) Halbzeit auf dem vermeintlichen (Haupt-)Platz 1 mit vier Stehstufen auf einer Längsseite. Ein Jahr später wurde - erneut um Zeit totzuschlagen - ein Spiel von Turicum Zürich (3. Liga) besucht, doch glaubte ich zu diesem Zeitpunkt noch mit Platz 8 einen zufällig auserwählten Nebenplatz ohne Ausbau beehrt zu haben, so dass nun beim morgentlichen Spiel der Blue Stars - inzwischen "bester" Club der Anlage - noch der durch Betonstufen umrahmte Hauptplatz über die volle Spielzeit gekreuzt werden sollte. Es sollte alles anders kommen...



Als ich nach einem zielstrebigen Fussmarsch am "Hauptplatz" ankam, war nicht nur die mickrige Zuschauerzahl (1), sondern auch die vorgezogene Anspielzeit (um 15 Minuten) verdächtig. Und auch Linienrichter fehlten. Und überhaupt. Das war definitiv nicht das anvisierte Spiel, welches wenige Minuten später tatsächlich erreicht war und natürlich auch noch nicht begonnen hatte. Erschreckenderweise handelte es sich beim Spielfeld (Platz 8) um den altbekannten Ground, der dank Flutlichtern, Trainerbänke etc. zum neuen Hauptplatz erkoren wurde. Also nichts mit einem neuen Sportplatz, aber mangels Alternativen harrte ich auf dem Hardhof aus, wo eine attraktive Begegnung folgte: Siebnen traf vor dem Wechsel zweimal ins Schwarze und legte (nachdem vor allem die blauen Sterne eine Vielzahl hochkarätiger Chancen ungenutzt verstreichen liessen) in der Schlussphase einen dritten Treffer nach. Die Einheimischen verschossen sogar noch einen erfundenen Handspenalty, so dass der Ehrentreffer in der 93. Minute zweifellos zu spät kam.

Groundspotting: Hardturm, Zürich

Ohne zu wissen, dass das Stadion Hardturm wenig später indirekt (durch Johann Vogel) als Titelstory im kulturellen Fussballmagazin ZWÖLF erscheinen würde, sollte der altehrwürdigen Heimstätte des Grasshopper Club Zürich wieder einmal ein Besuch abgestattet werden.



Inzwischen lassen sich allerdings nur noch die Stehstufen der Estrade Ost und die mächtige Aussenfassade auf der gegenüberliegenden Seite (Gästesektor) erkennen; auch das ehemalige Spielfeld ist inzwischen (im Gegensatz zu den Aufnahmen im ZWÖLF) planniert worden.



Das letzte Spiel im Hardturm fand am 01. September 2007 statt, als der GCZ gegen Neuchâtel Xamax mit 1:2 verlor. Dabei war es dem damaligen Hoppers-Angreifer Raul Bobadilla in der 91. Minute vorbehalten, den allerletzten Treffer in der Geschichte des Stadions zu erzielen.

> Link: Bildstrecke der Abbrucharbeiten (gczforum.ch)

FC Brüttisellen 0 FC Räterschen 0

3. Liga regional (FVRZ)
Sportplatz Lindenbuck, Brüttisellen
Zuschauer: 80 (-)


Die Zeitreserve, um in die Agglomerationsgemeinde Wangen-Brüttisellen zu kommen, war immer noch immens, so dass man sich vor Ort - aus Schutz vor der brütenden Hitze - zur Mittagsruhe unter einem schattigen Baum verkroch, der sich am Spielfeldrand finden liess. Der lokale Ground ist immerhin auf einer Längsseite ausgebaut, wo drei ungedeckte Stehstufen mit vereinzelten Sitzschalen in grüner Farben verlaufen - unterbrochen vom klobigen Garderobengebäude. Beim Gastgeber handelt es sich um einen ehemaligen NLB-Verein (zuletzt 1993), welcher sich in den Tiefen der sechsthöchsten Spielklasse kürzlich mit dem Nachbarn Dietlikon zusammenschloss.



Die heutige Begegnung war geprägt von starken Defensivreihen, so dass ein Kopfball der Gäste ans Lattenkreuz (nach fünf Spielminuten) lange Zeit als einsames Highlight Bestand hatte. Auch Brüttisellen besass seine beste Gelegenheit im zweiten Durchgang mittels Kopfball, der durch den gegnerischen Torhüter pariert wurde. In den Schlussminuten kam Räterschen einem Treffer sehr nahe, doch als der heimische Goalie schon umspielt war, gelang es einem Gästespieler aus fünf Metern einen Verteidiger anzuschiessen, so dass es schliesslich beim torlosen Ergebnis blieb.

FC Uznach 3 FC Linth 04 II 1

3. Liga regional (OFV)
Sportplatz Benknerstrasse, Uznach
Zuschauer: 120 (-)


Zum Abschluss des Tages wurde der Ausflug in Richtung Ostschweiz fortgesetzt. In Uznach SG fiebert man schon der ersten Hauptrunde im nationalen Pokal gegen Neuchâtel Xamax entgegen, doch zuerst folgte eine Pflichtaufgabe in der Meisterschaft gegen die Zweitvertretung aus dem Kanton Glarus. Auf dem ausbaulosen Sportplatz sah es nach einer raschen Entscheidung aus, als die Gastgeber nach einer Viertelstunde durch einen platzierten Distanzschuss in Führung gingen - und nur vier Zeigerumdrehungen später noch einen zweiten Treffer nachlegten.



Im zweiten Durchgang vergab Uznach vor einer ansprechenden Kulisse einen höheren Vorsprung kläglich; zumal sich Linth 04 einmal auch auf die Torumrandung (Pfosten) verlassen konnte. Die Gäste kamen in der Mitte der zweiten Halbzeit durch eine gelungene Kombination prompt zum Anschlusstreffer, aber insgesamt fehlte es den Glarnern an offensiver Qualität. Am Ende wusste Uznach doch noch eine der vielen Konterchancen zu nutzen, als ein Kopfball im Netz landete.

Samstag, 21. August 2010

FC Aarau 1 FC Schaffhausen 1

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 3100 (100)


Ein bekannter Gast aus besseren Tagen machte seine Aufwartung im Brügglifeld - und brachte eine respektable Menge Fans mit, welche durch eine riesige Zaunfahne ("FC Schaffhausen 1896") und einige Doppelhalter bzw. Schwenkfahnen auffielen, deren Masse sich aber nicht nachhaltig mit dem heimischen Anhang messen konnte. Die Gastgeber gingen dank ungewohnt effizienter Spielweise in der Mitte der ersten Halbzeit durch Stojkov in Front, mussten nach einem kapitalen Aussetzer von Aarau-Torhüter Studer postwendend einen Gegentreffer einstecken. Im zweiten Durchgang war die Begegnung - wie so oft in der laufenden Spielzeit - ein ständiges Wechselbad der Gefühle mit Chancen auf beiden Seiten, doch am Ende trennte man sich freundschaftlich mit einem gerechten Unentschieden, das den gezeigten Leistungen entsprach.



Auf dem Kartoffelacker in Sarnen hatte sich die U21-Mannschaft schon drei Tage zuvor redlich abgemüht und sicherte sich im dritten Anlauf zumindest einmal einen Zähler am Sarnersee. Die Aargauer vergaben anfangs gute Möglichkeiten zur Führung, gingen dank einem erfolgreichen Abschluss von Rüedi aber dennoch mit einem Erfolgserlebnis in die Kabinen, was die Gastgeber allerdings kurz nach Wiederpfiff zu egalisieren vermochten. In den Schlussminuten kamen beide Equipen zu weiteren Chancen, aber weil die Aarauer Nachwuchstruppe seine Antipathie gegen den holprigen Untergrund - nebenan soll in naher Zukunft ein Kunstrasenplatz entstehen - nur bedingt zu kaschieren wusste, hatte man am Ende mit der Punkteteilung zufrieden zu sein.

Freitag, 20. August 2010

FC Le Mont LS 3 CS Chênois 0

1. Liga (Gruppe 1)
Terrain du Châtaignier, Le Mont-sur-Lausanne
Zuschauer: 150 (-)


Der bescheidende Ground "über Lausanne" war in der vorletzten Spielzeit bereits einmal beehrt worden, doch weil es damals Ende März (!) aus dem Nichts zu schneien begann (und nach dem Aufwärmen nicht mehr an Fussball zu denken war), wurde ein zweiter Besuch fällig. Dabei war der Ground in der letzten Saison temporär von der fussballerischen Landkarte verschwunden, weil Le Mont nach dem erstmaligen Aufstieg in die Nationalliga B ins benachbarte Lausanne (Pontaise) umziehen musste. Nun wurde sogleich die erste Möglichkeit nach der Rückkehr auf den eigenen Sportplatz genutzt, um selbigen als (momentan) sechstletzten 1.-Liga-Ground zu kreuzen.



Im Vergleich zum verheerenden Schneegestöber im März 2009 hat sich der lokale Sportplatz nur insofern verändert, als dass die provisorische Sitztribüne (sechs Reihen, jeweils 29 gelbe Sitze) ihre Überdachung eingebüsst hat. Anschaulicher war der heutige Auftritt des Absteigers aus der zweithöchsten Spielklasse: Eine sehenswerte Kombination mit finaler Direktabnahme führte schon in der dritten Spielminute zum 1:0; im Laufe der ersten Halbzeit legte Le Mont LS zwei weitere Treffer nach, wobei die Torumrandung aus Sicht von Chênois (noch) schlimmeres verhinderte. Nach dem Pausentee wirkte die Begegnung aufgrund vieler Nickligkeiten und (vermeintlichen) Verletzungspausen äusserst zerfahren, so dass keine Treffer mehr fielen - auch wenn nun die Gäste aus Genf einem ersten Torerfolg mit Ausnahme der Schlussphase eher näher standen.

Donnerstag, 19. August 2010

FC Teufen 2 FC Gossau II 1

3. Liga regional (OFV)
Sportplatz Landhaus, Teufen
Zuschauer: 70 (-)


Vom Bahnhof St. Gallen schlängelt sich eine Komposition der Appenzeller Bahnen (AB) vorbei an weidenden Kühen hoch nach Teufen, wo die zweite Mannschaft aus Gossau gastierte. Die lokale Sportanlage gilt als Vorzeigebau: Auf dem Hauptrasen mit integrierten Leichtathletikinstallationen finden sich drei überdachte Stehstufen, die deutlich über das Spielfeldende hinausragen. Beim Besuch in Teufen liegt der Verdacht nahe, dass man sich bei der Planung des Unterstands, an dessen Rückseite sich - einige Meter erhöht - ein Kunstrasenplatz findet, im rund 15 Kilometer entfernten Herisau umgeschaut hat, auf deren Ground sich eine ähnliche Konstruktion findet.



Im ersten Heimspiel nach dem Aufstieg in die 3. Liga kam Teufen zu einem schmeichelhaften Sieg. Die Gäste aus dem Fürstenland erspielten sich von Beginn weg viele Torchancen, woraus jedoch "nur" ein Treffer nach Abschluss der ersten Viertelstunde (und ein Pfostenschuss) resultierte. Die fehleranfälligen Gastgeber kamen in der Mitte der zweiten Hälfte mit der einzigen Kombination, die diesen Namen auch verdiente, zum überraschenden Ausgleich. Und zehn Minuten vor dem Abpfiff folgte mittels starker Einzelaktion sogar noch ein zweiter Appenzeller (Sieges-)Treffer, während Gossau zum lautstarken Ärger seines Trainers regelmässig hochkarätige Möglichkeiten ausliess.

Samstag, 14. August 2010

SC Balerna 1 FC Sursee 4

2. Liga Interregional
Campo Comunale, Balerna
Zuschauer: 100 (-)


Wo sich eine Tür schliesst, öffnet sich eine andere. Nachdem klar war, dass sich der neue Ground von Aufsteiger Balerna (wegen terminlicher Überschneidungen mit der ersten Mannschaft) nicht anfangs September mit dem Aarauer Nachwuchs kreuzen liess, sollte die ungeahnte Gelegenheit genutzt werden, um die moderne Anlage (bis zu fünf ungedeckte Stufen auf einer Längsseite) im Vorfeld des Aarauer Gastspiels im benachbarten Chiasso zu beehren - schliesslich liegt zwischen beiden Spielorten nur ein zügiger Fussmarsch von zehn Minuten. Der alte Sportplatz von Balerna (ohne Ausbau) liegt übrigens auf der anderen Strassenseite, wird aber nur noch zum Aufwärmen bzw. zu Trainingszwecken genutzt, während alle Ernstkämpfe im neuen Ground stattfinden.



Der Unterhaltungswert war aufgrund der eindeutigen Rollenverteilung ohne Zweifel als hoch zu bezeichnen. Die Luzerner Gäste war in allen Belangen überlegen, gingen durch einen Doppelpack von Dedic, jeweils mit dem Kopf erzielt, in der Mitte der ersten Hälfte in Front - und bestachen durch eine schnelle Angriffsauslösung, die die Einheimischen durchwegs zu überfordern schien - und noch zu zwei Pfostentreffern von Sursee führte. Nach dem Seitenwechsel schwächte sich Balerna durch einen Platzverweis selbst, kam aber dank klarer Leistungssteigerung dennoch zum Anschlusstreffer, was die Innerschweizer im direkten Gegenzug mit dem 1:3 beantworteten. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff kam Sursse mit einer hochklassigen Kombination, die durch eine unhaltbare Volleyabnahme herrlich abgeschlossen wurde, sogar noch zu einem vierten Treffer.

FC Chiasso 1 FC Aarau 1

Challenge League
Stadio Comunale, Chiasso
Zuschauer: 1100 (50)


19.19 Uhr: Abpfiff in Balerna. 19.26 Uhr: Ankunft in Chiasso. Ein perfekter Zeitplan, auch wenn nun gar nicht mehr zu eruieren war, ob Regen oder Schweiss von der Nasenspitze tropfte. Im Comunale hatten sich immerhin auch einige Dutzend Aarauer eingefunden, die die Doppelhalter und Schwenkfahnen im strömenden Regen unbeirrt präsentierten und sich regelmässig auch akustisch bemerkbar machten - was man von den vereinzelten Heimfans auf den ungedeckten Stehplätzen eher weniger behaupten konnte. Auf sumpfigem Geläuf war Aarau zwar spielerisch überlegen, doch gingen die Gastgeber durch einen Kopfball Russos (17.) mit ihrer allerersten Torchance in Führung. Immerhin kam Aarau im Laufe der zweiten Halbzeit noch zum verdienten Ausgleich durch Stojkov (61.), während Sinanovic in der Schlussphase per Direktabnahme aus sieben Metern einen sicher scheinenden Siegestreffer vergab, indem er nur die Querlatte traf.



Auch das Mittelland war von den starken Regenschauern nicht verschont geblieben, so dass das erste Meisterschaftsspiel der U21-Mannschaft am darauffolgenden Tag auf dem Kunstrasenplatz im Schachen absolviert werden musste. Im Duell mit dem FC Kickers Luzern gingen die Gastgeber durch Scherrer (17.) standesgemäss in Führung. Als die Innerschweizer durch einen herrlichen Sonntagsschuss von Maric (aus mehr als 30 Metern) zwischenzeitlich auszugleichen vermochten, reagierte der Aarauer Nachwuchs postwendend mit einem Treffer von Geissmann (24.), um die verdiente Pausenführung sicherzustellen. In der Folge kombinierten sich die Gastgeber unter ihrem neuen Cheftrainer Thomas Binggeli mühelos zum ersten Saisonsieg, wobei Kahraman (65.) nach einem herrlichen Zuspiel von Scherrer sogar noch einen dritten Aarauer Torerfolg realisierte.

Freitag, 13. August 2010

SV Kirchzarten 0 Offenburger FV 2

Verbandsliga Südbaden
Stadion an der Oberrieder Strasse, Kirchzarten
Zuschauer: 285 (-)


Das offizielle Eröffnungsspiel der höchsten Spielklasse im Südbadischen Fussballverband (SBFV) wird alljährlich per Losverfahren vergeben, wobei man sich in der aktuellen Saison im Schwarzwald über Losglück freuen durfte. Der Premierenanlass vermochte jedoch nur bescheidenes Interesse bei der lokalen Bevölkerung zu wecken, so dass der nachfolgende Offenburger Sturmlauf nur von wenigen hartgesottenen Regionalfussballsympathisanten verfolgt wurde. Die Favoriten aus der Ortenau waren durchwegs spielbestimmend, doch gelang es dem OFV nur selten für erhöhte Torgefahr zu sorgen. Erst ein dämlicher Strafstoss, den der heimische Abwehrspieler durch einen unnötigen Ballverlust vor dem eigenen Gehäuse initiierte, führte zum ersten Treffer des Tages.



Der Führungstreffer wirkte aber alles andere als beflügelnd auf den aktuellen Vizemeister. Nach dem Seitenwechsel begegneten sich beide Equipen nämlich auf Augenhöhe, wobei die spielerische Qualität sehr bescheiden war. Deshalb dauerte es fast achtzig Minuten bis zur ersten Torchance der harmlosen Gastgeber, als sie innert wenigen Sekunden gleich dreimal (!) aus idealer Position scheiterten. Im Gegenzug liess sich Kirchzarten von einem langen Zuspiel überraschen, wodurch die Gäste problemlos zum Endstand von 2:0 einzunetzen konnten. Der hübsche Sportplatz an der Oberrieder Strasse verfügt über eine überdachte Tribüne mit vier Sitzreihen, an deren linkem Ende drei Betonstufen anknüpfen, welche auch auf der gesamten Gegengeraden vorzufinden sind.



Auch der angrenzende Leichtathletikplatz kann mit sechs ungedeckten Stehstufen auf einer Längsseite aufwahrten, wobei die weitläufige Anlage zurzeit für Fussballspiele gesperrt ist.

Samstag, 7. August 2010

Derbysieger? Sieger!

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 5200 (200)


Die Gebete der südöstlichen Randregion im Kanton Aargau waren erhört worden, so dass es schon am dritten NLB-Spieltag zum Lokalderby kam - auch wenn die Bezeichnung "Derby" für eine rein geographisch bedingte Rivalität reichlich übertrieben anmutet. Dass die aufstrebenden Gäste aus der Freiämter Provinz in ihrem Grössenwahn von einem "Kampf um die Nummer Eins im Aargau" sprachen, war ebenso vermessen, weil es in der historischen Betrachtung glücklicherweise mehr als einige Jahre in der Zweitklassigkeit braucht, um sich auf eine Stufe mit Aarau, Baden oder Wettingen stellen zu können. Dennoch war das öffentliche Interesse an dieser Partie natürlich überdurchschnittlich, was den favorisierten Kantonshauptstädtern nicht entgegen kam...



In einer Begegnung auf überschaubarem Niveau erspielten sich beide Mannschaften nur wenige Torchancen, wobei Stojkov (26./28.) für Aarau bzw. Tarone (74.) für Wohlen jeweils nur knapp scheiterten. Die Erlösung aus Sicht der Gastgeber folgte in der 85. Minute durch einen Schuss von Marazzi in die nahe Torecke; in der Schlussminute sorgte Bengondo mit letztem Einsatz im Luftduell mit Gäste-Torhüter Leutwiler für den Endstand. Auf den Rängen zeigte die Szene Aarau ein dichtes Doppelhalter- und Fahnenintro, welches durch ein riesiges Spruchband ("Derbytime!") untermalt wurde. Auf Letzterem war neben dem Clubemblem auch ein Capo abgebildet, dessen Äusserungen ("Kämpfen", "Siegen!") wiederum mit Hilfe von Doppelhaltern dargestellt wurden.

Mittwoch, 4. August 2010

FC Wangen bei Olten 3 FC Gossau SG 0

Schweizer Cup (Quali)
Sportplatz Chrüzmatt, Wangen b.O.
Zuschauer: 190 (7)


In der Solothurner Provinz, aber entgegen anders lautenden Stimmen nicht in Wangen an der Aare, startete Gossau nach dem Abstieg aus der NLB in eine neue Saison - unterstützt durch eine treue Anhängerschaft. Die siebenköpfige Delegation wurde auf dem Marsch zum kleinen Sportplatz (eine überdachten Stahlrohrtribüne mit drei giftgrünen Sitzreihen) vom örtlichen Vereinspräsidenten höchstpersönlich eskortiert. Als dessen Bitte, den Ground ohne gläserne Trinkbehälter zu betreten, nur halbherzig Folge geleistet wurde, wäre man vom ehemaligen Schwingerkönig beinahe zu einem "Hoselupf" herausgefordert worden, was dank einem zügigen Entfernen aller Flaschen zwecks Deeskalation aber doch noch verhindert werden konnte...


Archivbild (2006): Als FCA-Trainer "Longo" Schönenberger bei einem Testspiel auf ebendiese Tribüne verwiesen wurde...

Ansonsten hatte sich im Vergleich zu den vergangenen NLB-Zeiten kaum etwas verändert: Der Gerstensaft zweifelhafter Herkunft floss in gewohnten Mengen, die originellen Gesänge hallten lautstark über den spärlich besuchten Sportplatz und der Fussball ... Nun ja, die Gäste aus der Ostschweiz begannen mit ihren unbekannten Akteuren - aus der letzten Spielzeit waren nur noch vier Titulare geblieben - gefällig, doch das ungebliebte Muster sollte sich heute Abend mehrmals wiederholen: Gossau vergab aussichtsreiche Möglichkeiten grosszügig, Wangen traf eiskalt in die Maschen. Am Ende resultierte eine zu klare 0:3-Niederlage, womit das nationale Cup-Abenteuer schon nach den ersten 90 Minuten in der ligainternen Qualifikation wieder abgeschlossen war.

Sonntag, 1. August 2010

FC Diepoldsau-Schmitter 1 FC Langenthal 2

Schweizer Cup (Quali)
Sportplatz Rheinauen, Diepoldsau
Zuschauer: 150 (-)


Am Nationalfeiertag pflegt man in der Schweiz auf fussballerische Aktivitäten - abgesehen von der obersten Spielklasse - grösstenteils zu verzichten. In der Gemeinde Diepoldsau(-Schmitter), im Grenzgebiet zu Österreich gelegen, wurde allerdings an diesem Termin zur Austragung der ersten Qualifikationsrunde im nationalen Pokal festgehalten - sehr zum Missfallen des heutigen Kontrahenten aus Langenthal. Übrigens: In der letzten Saison trafen beide Teams in der ersten Pokalrunde schon einmal aufeinander, als sich die Oberaargauer zu Hause mit 3:1 durchzusetzen vermochten. Zurück zur Gegenwart: Der Sportplatz, nur einen Steinwurf von der Landesgrenze entfernt, verfügt über keinen nennenswerten Ausbau - abgesehen vom kleinen Graswall auf der Gegengeraden und einigen Holzbänken im (angestrebten) Schatten des örtlichen Clubhauses.



Eine Stunde Spielzeit war schon längstens überschritten, als sich beide Teams bei sommerlichen Bedingungen endlich entschlossen, auch fussballerisch in Aktion zu treten. Der Auslöser für eine dramatische Schlussphase war allerdings kurios: In der 68. Minute sprang eine weite Flanke, von der Mittellinie abgegeben, vor dem heimischen Keeper auf und über selbigen hinweg ins Tor. Nun waren die defensiven Gastgeber gefordert und nutzten eine Langenthaler Unachtsamkeit in der Abwehr prompt zum Ausgleich. Fünf Minuten vor dem Ende verpasste ein Gästespieler das leere Gehäuse aus vier (!) Metern, wenig später wurde ein wuchtiger Kopfball von Langenthal auf der Torlinie abgewehrt. Als wäre es nicht schon spannend genug, trafen die Rheinthaler im Gegenzug - inzwischen war die Nachspielzeit angebrochen - aus 25 Metern nur die Querlatte. Und als alle bereits mit einer Verlängerung rechneten, netzte Langenthal in der 93. Minute zum 2:1 ein.