Samstag, 2. Januar 2016

Racing Besançon 1 Angers SCO 3

Coupe de France
Stade Léo Lagrange, Besançon
Zuschauer: 6000


In Frankreich wird das neue Fussballjahr traditionellerweise mit einer Runde im Coupe de France eröffnet, sodass die Gelegenheit zu einem Ausflug nach Besançon genutzt wurde - in Begleitung aus der Ostschweiz. Im Hauptort der Region Franche-Comté findet sich ein schmuckes, erst vor zehn Jahren renoviertes Stadion mit drei alleinstehenden Tribünen (mit Überdachung) und zwei provisorischen, ungedeckten Konstruktionen auf einer Hintertorseite, wo sich heute Abend keine Zuschauer einfanden. Vor dem Umbau waren beide Vereine letztmals in der Ligue 2 aufeinander getroffen (2004), seither hat sich vieles verändert: Die Bisontines erlitten den zweiten Konkurs (nach 1986) und kämpften sich dank zwei Aufstiegen nun wieder zurück in die Fünftklassigkeit, während Angers nach seiner Promotion in die Ligue 1 mit dem dritten Tabellenrang überrascht.



Vor dem Spielbeginn versuchte ein nimmermüder Stadionsprecher für einen Hexelkessel auf den Rängen zu sorgen, doch der erste Stimmungsdämpfer folgte nur sechs Zeigerumdrehungen nach dem Einmarsch aller Akteure - begleitet von lückenhaften (roten) Zettelchoreographien auf allen Tribünen. Die Gäste kamen im Anschluss an ihren ersten Eckball aus kurzer Distanz zur Führung, um zehn Minuten später - nach einem kapitalen Aussetzer des Feierabendkeepers im heimischen Gehäuse - mühelos auf 2:0 zu erhöhen. Bejubelt wurden diese Treffer auf den Rängen, wo sich vereinzelte Gästeanhänger ausmachen liessen, höchstens innerlich. Aber auch die Unterstützung der Gastgeber durch eine kleine Fangruppe in der Mitte der Gegengerade war nur selten hörbar.



Im Laufe der ersten Hälfte fand auch Besançon besser ins Spiel, wodurch sich - trotz vier Klassen Unterschied - temporär ein Duell auf Augenhöhe ergab. Allerdings vergaben die Hausherren auch eine grosse Ausgleichsmöglichkeit vom Elfmeterpunkt. Nach der Pause konzentrierte sich Angers auf das Verwalten des Ergebnisses, was schliesslich noch zum dritten Treffer genügte. Erst in der Schlussphase - nach einem umjubelten Auftritt eines bekleideten Flitzers - gab es von Besançon nochmals ein Lebenszeichen: Zuerst scheiterten die Lokalmatadoren noch an der Torumrandung, ehe ein satter Flachschuss zum späten Ehrentreffer der "Rouges" in den Maschen einschlug.