Sonntag, 21. Januar 2007

TuS Koblenz 1 MSV Duisburg 1

2. Bundesliga
Stadion Oberwerth, Koblenz
Attendance: 11201 (1500)

Das EuroDomino-Ticket sollte mich heute ins rheinische Koblenz bringen: Beim Einstieg in Basel noch alleine unterwegs sollte es schliesslich in einer Fünfergruppe (bestehend aus drei Berner Hoppern – gestern noch beim Testspiel in Frankfurt – sowie der Person hinter der bekannten Zaunfahne „gossau-fen“) zum Stadion Oberwerth gehen, das neben einer kleinen Haupttribüne neuerdings auch auf der gegenüberliegenden Seite (provisorische?) Sitzgelegenheiten zu bieten hat. Die weitläufigen Kurven mit den klassischen Wellenbrechern erinnerten hingegen an das fortgeschrittene Alter des sehenswerten Grounds des Aufsteigers.



Von einem (überdreht) enthusiastischen Stadionsprecher unterstützt waren in der heimischen Fankurve (neben farblich unpassenden Zaunfahnen) zu Beginn einige Doppelhalter und das Spruchband „Jetzt erst recht!“ zu erspähen, während im proppenvollen Gästeblock eher kleinere Rauchaktionen von Interesse waren. In einer ausgeglichenen, aber ereignisarmen Begegnung kamen die Duisburger in der Mitte der ersten Hälfte (mit kräftiger Unterstützung des gegnerischen Keepers) zu einem glücklichen Führungstreffer. Auf den Rängen lagen die Vorteile hingegen eindeutig auf Seiten der Gastgeber: Nur selten waren die Zebras, klar getrennt in aktive und passive Supporter, über längere Zeit zu hören.



Die abstiegsbedrohten Koblenzer versuchten nach dem Pausentee mutig nach vorne zu spielen, was zwar nicht viele hochkarätige Torchancen nach sich zog, aber immerhin zum verdienten Ausgleichstreffer durch „Fussballgott“ Anel Dzaka führte. Auf die Sekunde genau wurde die Partie schliesslich vom Unparteiischen abgepfiffen, was aufgrund der vorhergehenden Ereignislosigkeit bestimmt keine falsche Entscheidung war – auch die Gesänge hatten sich schliesslich bereits lange zuvor aus dem Stadion verflüchtigt. Zahlreiche Diskussionen und einige bahntechnische Verspätungen später war die Heimat zu einer christlichen Zeit auch schon wieder erreicht.

Samstag, 20. Januar 2007

Testspiele: Aarau-Solothurn 4:0 / Wohlen-Aarau 1:4

Bei frühlingshaften Temperaturen dürfte der Wiedereinstieg ins Training auch den Profifussballern vom FC Aarau nicht sonderlich schwer gefallen sein; und dennoch sollten die beiden Trainingsspiele vor der Abreise ins Trainingslager nach Zypern auf dem artifiziellen Untergrund in Wohlen ausgetragen werden, wobei sich diese Begegnungen in ihrem Schwierigkeitsgrad und ihrem Spielverlauf ziemlich ähnlich sahen:



Am Mittwoch hatten die Aarauer gegen den Erstligisten Solothurn genauso wenig Mühe zu vier Treffern zu gelangen wie drei Tage später beim Härtetest gegen den Nachbarn aus Wohlen, wobei den Freiämtern immerhin auch ein Ehrentor zugestanden wurde. Positive Noten verdienten sich dabei vor allem der kopfballstarke Neuzugang Pouga, der schnelle Flügelläufer Menezes sowie der wieder genesene Carlos Alberto.

Samstag, 13. Januar 2007

Salzbrenner-Cup 2007 (Hallenturnier)

Zum Auftakt der Vorbereitung auf die kommende Frühjahrsmeisterschaft reiste die Mannschaft des FC Aarau erstmals zum Salzbrenner-Cup, einem zweitägigen Hallenfussballturnier in der Hansestadt Hamburg. In der Aarauer Vorrundengruppe befanden sich auch die beiden deutschen Regionalligisten Fortuna Düsseldorf und VfB Lübeck sowie der polnische Gast von LKS Lodz. In der anderen Gruppe standen sich der Dauergast FC St. Pauli, SV Wilhelmshaven sowie Fredrikstad FK (Titelverteidiger aus Norwegen) und der Hamburger Hallenmeister – in diesem Jahr vertreten durch die zweite Mannschaft von St. Pauli – gegenüber.

Link: Ausführlicher Bericht zum Salzbrenner-Cup 2007 in Hamburg

Sonntag, 7. Januar 2007

Rayo Vallecano SAD 1 – Universidad Las Palmas CF 1

Segunda B (Grupo I)
Campo Teresa Rivero, Madrid
Attendance: 5000 (0)


Auch für Sonntag Mittag konnte eine würdige Begegnung - rückblickend sogar das grosse Highlight der Tour - ermittelt werden: Im Osten Madrids empfing der frühere Erstdivisionär Rayo Vallecano die Studenten von der Ferieninsel Gran Canaria zum Spitzenkampf der Segunda B. Ein beträchtlicher Hauch von Primera División weht allerdings auch heute noch durch die nähere Umgebung: Abgesperrte Strassen, massive Polizeipräsenz und unzählige bekennende Anhänger prägten das Strassenbild schon lange vor dem eigentlichen Kickoff.



Der erste Eindruck sollte nicht täuschen: Ungefähr 250 aktive Supporter waren auf der Intro kleinen (unüberdachten) Hintertortribüne auszumachen; auch die beiden imposanten Tribünen auf den Längsseiten (ebenfalls mit weissen und roten Sitzen bestückt) waren ordentlich gefüllt. Hinter der grossen Zaunfahne der (herrschenden?) "Bukaneros 1992" wurden als unzählige Fahnen und Doppelhalter präsentiert und danach mit Ausnahme einer kurzen Transparent- bzw. Schweigeminutenaktion auch durchgehend lautstark gesungen. Das Spiel vermochte trotz hohem Tempo noch nicht zu überzeugen. Torchancen waren eher selten.



Aus dem Nichts erzielte Las Palmas kurz nach Wiederanpfiff einen in der Entstehung recht glückhaften Führungstreffer, was jedoch ausschliesslich bewirkte, dass auf Seiten von Rayo nur noch lauter gesungen wurde resp. noch grössere Chancen herausgespielt wurden. Eine Viertelstunde vor dem Ende fiel endlich der längst überfällige Ausgleich. Nun wurde es richtig hektisch: Ein Rotsünder in den heimischen Farben erntete bei seinem Abgang grossen Applaus; wenig später eskalierte das Geschehen nahe den Trainerbänken vollends - die Polizei stürmte auf den Rasen. Gegenstände flogen gegen alles und jeden; und doch hatten sich am Ende alle wieder lieb!

Real Madrid Castilla CF 0 – Real Murcia CF 2

Segunda División
Estadio Alfredo di Stéfano, Madrid
Attendance: 4000 (200)


Trotz grosser Zeitreserve erwies sich der Weg zum zweiten Spiel des Tages als ziemlich beschwerlich, was weniger am hervorragend ausgebauten (und anschlagsfreien) U-Bahn-Netz als am abschliessenden Fussmarsch (über Autobahnausfahrten!) zum abgelegenen "Ciudad Deportiva de Valdebebas" lag. Vor den Toren des grössten Grounds des modernen Trainingszentrums (in der Nähe des Flughafens liegend) sammelten sich zu meiner Überraschung bereits die ersten erkennbaren Supporter aus Murcia.



Auch im dritten iberischen Kick meines Lebens war keine übermässige Torgefahr festzustellen, was wieder mal ein halbzeitliches 0:0 zur Folge hatte. Auf den Rängen des Estadio Alfredo di Stéfano (bestehend aus zwei Sitzplatztribünen auf den Längsseiten mit blauen und weissen Sitzschalen) dominierten die gelegentlichen Sprechchöre des Gästefans, wobei insbesondere die "Gruppo Torcida" (vgl. Split) herauszustechen vermochte; in den heimischen Reihen waren nur einige Tröten sowie ein nomadisch herumirrender Trommler im Einsatz.



Ein herrlicher Freistoss, der sich via Pfosten ins gegnerische Gehäuse gesellte, belohnte Murcia schliesslich nach einer Stunde Spielzeit mit dem verdienten Führungstreffer für ihre Bemühungen; auch in den restlichen Minuten hatten die Gäste aus der Region Levante mehr von der Begegnung, was in der Schlussminute auch zum entscheidenden 2:0 für Murcia führte. Gut so. Am Montag Morgen, nach einer weiteren Übernachtung in Madrid, hatte mich der Schweizer Alltag schliesslich auch wieder zurückgewonnen...

Samstag, 6. Januar 2007

Club Atlético de Madrid 0 Club Gimnàstic de Tarragona 0

Primera División
Estadio Vicente Calderón, Madrid
Attendance: 40000 (100)


Trotz frühlingshaften Temperaturen sollte das erste Weekend des neues Jahres im unwesentlich wärmeren Süden verbracht werden. Zwecks Einhaltung der spärlichen Neujahrsvorsätze sollte ein "unbekanntes" Land angesteuert werden. Die Wahl fiel, auch mangels Alternativen, auf die iberische Halbinsel, genauer gesagt auf Spanien. Und weil der öffentliche Verkehr des Landes eher einem Entwicklungsland zu entsprechen schien, war auch klar, dass nur ein Ziel angesteuert werden würde, ohne dabei allerdings ein reduziertes (Fussball-)Programm in Kauf zu nehmen. Am Ende der Wahlprozedur stand Madrid - und damit drei Spiele innert 24 Stunden, die wohl kaum unterschiedlicher hätten sein können.



Der Länderpunkt sollte standesgemäss mit einem Spiel der landeshöchsten Liga gemacht werden, was mich am Samstag Abend nach einigen Stunden Sightseeing ins imposante "Vicente Calderón" trieb. Das Wohnzimmer von Atlético Madrid ist ein durchgehend zweistöckiger All-Seater, wobei die Sitzschalen in Blau (Unterrang) resp. Weiss und Rot gehalten sind. In Gedanken versunken verpasste ich sogar beinahe den Spielbeginn, weil abgesehen von zahlreichen nervtötenden Tröten und zu Unzeiten gezündeten Kleinstmengen Rauch nichts auf einen Einmarsch der Spieler hindeutete. Immerhin waren in der Folge - trotz grossen Lücken im Fanblock - immer wieder mal lautstarke Gesänge für "Atléti" zu hören.



Auf dem Rasen zeigte sich ein düsteres Bild: Die favorisierten Hauptstädter besassen zwar eine deutliche Feldüberlegenheit, wurden jedoch nur selten gefährlich. Die besten Möglichkeiten erspielten sich eher überraschend die immer stärker aufspielenden Gäste aus dem Nordosten, was auch einige (schwach) hörbare Anfeuerungsrufe verursachte, während sich die übrigen Zuschauer eher aufs Auspfeifen der eigenen Spieler spezialisierten. Bedenklich, was der Tabellenvierte der "La Liga" heute (nicht) zustande brachte: Ein Platzverweis gegen Madrid liess die (Tor-)Hoffnung auch nicht ansteigen, wodurch die letzten (ereignislosen) Minuten in der unangenehmen Kälte nur noch länger wurden...