Sonntag, 28. Dezember 2014

Hull City AFC 0 Leicester City FC 1

Barclays Premier League
KC Stadium, Hull
Zuschauer: 23809 (1500)


Auch der letzte Ausflug des Jahres ging - wie so oft in den vergangenen Jahren - auf die Insel, wo sich dank fehlender Winterpause verschiedene Optionen auftaten. Nach einer morgendlichen Landung in Manchester folgte eine dreistündige Bahnfahrt ostwärts in die Küstenstadt Kingston upon Hull, immerhin sechzehntgrösste Stadt im Vereinigten Königreich - besser bekannt in seiner verkürzten Schreibweise Hull. Der örtliche Verein gehört seit 1905 ohne Unterbruch zur Football League, auch wenn ein Ausscheiden um die Jahrtausendwende nur um Haaresbreite verhindert werden konnte (bekannt als "Great Escape"). Die Zeitrechnung in der neuen All-Seater-Arena begann in der Viertklassigkeit - nach fünf Jahren und drei Aufstiegen war die Premier League erstmals erreicht, wohin Hull City vor rund eineinhalb Jahren erneut zurückgekehrt ist.



Dennoch ist das Verhältnis zwischen Supportern und Clubchef Assem Allam angespannt, weil sich Letzterer anmasste, den Vereinsnamen (erfolglos) in "Hull Tigers" zu ändern. Als die Kritik auf ihn niederprasselte, antwortete er mit einer seiner verbalen Entgleisungen, dass diese Fans "sterben könnten, sobald sie wollen" - eine Anspielung auf die Gegenbewegung "City till I die". Angespannt präsentierte sich auch die Atmosphäre im Abstiegskampf gegen Leicester City. Anfänglich waren die heimischen Supporter vereinzelt zu hören, danach nahm die akustische Ungeduld angesichts schwacher Leistungen auf dem Rasen zu. Aus dem Nichts gingen die Gäste durch einen präzisen Flachschuss von Mahrez nach Ablauf einer halben Stunde in Front, während Hull City vor dem Seitenwechsel aus kürzester Distanz kläglich am gegnerischen Gehäuse vorbeischoss.



Auch nach der Halbzeit dominierten Abstimmungsprobleme und Fehlzuspiele, sodass der partielle Ausfall des Flutlichtes - von den Heimfans mit "We are Hull City, we play in the dark" besungen - als rares Highlight notiert werden musste. Erst in der Endphase wurde es erstmals spannend, als die zuvor planlosen Lokalmatadoren vehement auf den Ausgleich drückten. Zweimal Torpfosten, zweimal auf der Torlinie gerettet. Auch in Unterzahl verteidigte Leicester City - seines Zeichens Aufsteiger und Tabellenletzter - den minimalen Vorsprung heroisch, um den ersten Vollerfolg nach 13 Spielen zu feiern. Die Gastgeber fielen nur noch durch einen dümmlichen Platzverweis mittels Handspiel als hinterster Mann auf. Das KC Stadium, dessen Haupttribüne als einzige Spielfeldseite zweistöckig ist, wurde grösstenteils mit schwarzen Sitzschalen versehen. Auf den Hintertorseiten ist "Hull" mit weissen Sitzen zu lesen, auf der Gegenseite wurde so eine Adelskrone gezeichnet.

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