Montag, 28. September 2015

IFK Göteborg 3 GIF Sundsvall 2

Allsvenskan
Gamla Ullevi, Göteborg
Zuschauer: 12716 (50)


Am Morgen nach dem Doppler in der Kopenhagener Agglomeration ging es mit dem Öresundzug via Malmö an der westlichen Küste Schwedens entlang nach Göteborg, der zweitgrössten Stadt des Landes. Im zentral gelegenen Gamla Ullevi - erst im Jahr 2009 als überdachte, zweistöckige Arena mit grosszügigen Stehplatzbereichen in den Unterrängen auf beiden Hintertorseiten neu errichtet - traf die heimische, sich im Meisterrennen befindliche IdrottsFöreningen Kamraterna Göteborg auf die Gäste aus der nordostschwedischen Hafenstadt am Bottnischen Meerbusen.



Im Stadion kam rund fünf Minuten vor dem Anpfiff erstmals Stimmung auf, als die Vereinshymne "Snart Skiner Poseidon" von den Zuschauern lautstark zum Besten gegeben wurde, begleitet von einer Schalparade. Als die Begegnung angepfiffen war, zeigte sich derweil, dass es nicht nur eine ultraorientierte Hintertorseite (mit einigen Schwenkfahnen im Dauereinsatz) zwecks akustischer Unterstützung gab, sondern auch einen (britischen) Stimmungsblock in der gegenüberliegenden Ecke, wobei sich beide Fangruppen nur bei vereinzelten Wechselgesängen für gemeinschaftlichen Support entschieden. Mehr als acht Stunden pro Weg galt es für die Anhänger von GIF Sundsvall zurückzulegen, dessen Fanabordnung (mit einer grossen Schwenkfahne) sich mehrmalig in den heimischen Supportpausen versuchte, akustisch auf sich aufmerksam zu machen.



Auf dem Rasen waren die Hausherren, die durch einen Heimsieg (vier Spieltage vor Saisonende) wieder an die Tabellespitze springen konnten, drückend überlegen und gingen nach knapp zehn Minuten durch einen vom Assistenten angezeigten Foulpenalty frühzeitig in Führung. Aus dem Nichts kam Sundsvall in der Mitte der ersten Halbzeit zum Ausgleich, als ein heimischer Spieler nach einer Freistossflanke mit dem Kopf unglücklich ins eigene Netz verlängerte. Als Göteborg nach dem Seitenwechsel - ebenfalls mittels Kopfstoss - zum zweiten Torerfolg gekommen war, dauerte es wiederum nur zehn Zeigerumdrehungen, bis die Gäste aus dem hohen Norden mit einem haltbaren Schuss aus spitzem Winkel in die Goalieecke zum erneuten Ausgleich trafen.



Nichtsdestotrotz wurde mit fortlaufender Spielzeit immer offensichtlicher, dass der Aufsteiger aus Sundsvall nur mehr hinterherrannte und so war der dritte IFK-Treffer etwa zehn Minuten vor dem Abpfiff schliesslich auch die endgültige Entscheidung. Dabei war dieser Treffer nicht nur aufgrund einer direkten Kombination, sondern auch angesichts eines herrlichen Abschlusses in die entfernte Torecke äusserst sehenswert. Nun war die Stimmung im Gamla Ullevi, dessen Neubau insgesamt 350 Millionen Schwedische Kronen (rund 40 Millionen Euro) verschlungen hatte, selbstredend auf dem Höhepunkt angelangt, sodass das Publikum auch zu verkraften vermochte, dass die eigene Mannschaft in den Schlussminuten zweimal nur haarscharf einen deutlicheren Erfolg verpasste.

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