Freitag, 18. April 2014

Chesterfield FC 1 Exeter City FC 1

npower League Two
Proact Stadium, Chesterfield
Zuschauer: 7331 (227)


Im letzten Herbst war der günstige Hinflug an Karfreitag gebucht worden, nach Bekanntwerden aller Ansetzungen wurde auch noch der (erstaunlicherweise noch preiswertere) Rückflug fixiert und fertig war der österliche Kurztrip auf die Insel mit drei Spielen innert 24 Stunden. Von Genf ging es mit Easyjet nach Birmingham und mit dem Zug weiter in die Kleinstadt Chesterfield, wo sich eine verdrehte Kirchturmspitze ("Crooked Spire") als bedeutenste Attraktion findet. Davon leitet sich übrigens auch der Übername des örtlichen Fussballclubs ("Spireites") ab, während es hingegen keinen Zusammenhang mit der bekannten Zigarettenmarke namens Chesterfield gibt.



Ins Zentrum Englands sind es aus Exeter, Hauptstadt der südwestlichen Grafschaft Devon, rund 400 Kilometer Anreise. Von einem Nachbarduell konnte also beim besten Willen nicht gesprochen werden, doch die Begegnung besass aufgrund der tabellarischen Auslangslage ohne Zweifel eine gewisse Brisanz: Die Lokalmatadoren - in den letzten Jahren zwischen den verschiedenen Ligen pendelnd - streben einen Direkaufstieg in die Drittklassigkeit an, während Exeter City momentan nur zwei Punkte über den Abgrund schwebt. Auf dem Rasen entwickelte sich eine temporeiche Begegnung - typisch England eben. Dennoch war die Gästeführung eher überraschend, als ein unhaltbar abgelenkter Freistoss nach einer Viertelstunde in die Maschen kullerte.



Auch wenn Chesterfield von einer Gruppe Heimfans, deren durchgängiger Support eine knappe Halbzeit anhielt, angetrieben wurde, dauerte es lange Zeit, um den Schock des Gegentores zu überwinden. Aber weiter waren es die Gäste aus dem Süden, welche sich beste Gelegenheiten notieren lassen durften: Einmal vergaben sie nach einer missglückten Kopfballrückgabe vor dem CFC-Torhüter, später flog ein Kopfstoss an den Pfosten. Und als sich die Hausherren durch ein überhartes Einsteigen an der Mittellinie selbst dezimierten, war das Spiel entschieden. Oder?



Aus dem Nichts kam Chesterfield nur wenige Augenblicke später durch eine schauspielerische Laiendarstellung zum Ausgleich vom Elfmeterpunkt, auch wenn zur definitiven Punktesicherung noch mehrere Paraden des heimischen Keepers nötig waren. Erst 2010 war das örtliche Stadion auf dem stillgelegten Gelände einer ehemaligen Glasmanufaktur errichtet worden. Es bietet vier alleinstehende, überdachte Tribünen mit blauen Sitzschalen, wobei sich die beiden Längsseiten mit einer leicht gebogenen Dachkonstruktion sowie (im Falle der Haupttribüne) durch verglaste Logenbereiche von den übrigen Seiten des funktionellen Standardbaus abheben.

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