Samstag, 30. April 2011

FC Wohlen 2 FC Aarau 2

Challenge League
Stadion Niedermatten, Wohlen
Zuschauer: 4250 (2000)


Hurra, das ganze Dorf ist da. Das Aarauer Gastspiel in Wohlen sorgte für einen Ausnahmezustand im Freiämter Städtchen, dessen modernes Sportzentrum - überdachte Tribüne mit blauen Sitzen, ansonsten wenige Stehstufen auf den übrigen Seiten - in diesem Zusammenhang mit einem neuen Besucherrekord beglückt wurde. Dafür waren die viele Gästefans besorgt, deren aktive Szene als Intro eine grosse Blockfahne "Aarau regiert" mit dem Hinweis "Mer send d'Nommer Eis em Aargau" präsentierte. Auf dem Platz war davon wenig zu sehen - erst 36 Sekunden waren gespielt, als es erstmals im Aarauer Kasten einschlug, weil sich Goalie Studer in der nahen Ecke erwischen liess.



Ein unglücklich abgewehrter Eckball liess Wohlen nach einer Viertelstunde erneut jubeln, doch die Hauptstädter schlugen durch einen Flachschuss von Marazzi nur zwei Zeigerumdrehungen zurück. Die lautstarken Anfeuerungsrufe der Aarauer Anhängerschaft schienen nun Wirkung zu zeigen - im einsetzenden Regen vermochte Aratore per Kopf zum 2:2 auszugleich. Zu diesem Zeitpunkt waren erst 25 Minuten gespielt, doch der lokale Gewitterschauer machte einen regulären Spielaufbau in der Folge immer schwieriger. Beide Teams hatten im weiteren Verlauf der Partie noch vereinzelte Möglichkeiten, wobei sich vor allem Aarau-Keeper Studer mehrmals auszuzeichnen wusste.



Die Aarauer Mission "Wohlen vernichten", wie es auf einem Transparent im Gästebereich zu lesen war, wurde also nur ungenügend erfüllt - auch wenn immerhin ein Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt werden konnte. Die klare Oberhand besass Aarau auf den Zuschauerrängen, wobei es im Laufe des zweiten Durchgangs noch eine feine Pyro-Aktion mit einem Dutzend Fackeln - kombiniert mit einem Spruchband in Richtung der Einheimischen ("Fussvolk: Salutiert!") - zu begutachten gab.

Montag, 25. April 2011

FC Sachsen Leipzig 2 1. FC Lokomotive Leipzig 0

Oberliga Nordost-Süd
Zentralstadion (neu), Leipzig
Zuschauer: 8451 (4500)


Zum Abschluss der Oste(r)n-Tour wurde das Leipziger Stadtderby zwischen "Chemie" und "Lok" besucht, dessen Intensität in den letzten Jahren stetig zurückgegangen ist. Brisant vermag nur noch die sportliche Ausgangslage treffend zu umschreiben, kämpfen doch beide Traditionsclubs gegen den Abstieg aus der Oberliga. Immerhin ergab sich durch die Ansetzung im umgebauten Zentralstadion - in den "alten" Zuschauerwall hineingebaut - eine würdige Möglichkeit, um den Ground zu kreuzen, ohne sich für einen österreichischen Getränkehersteller bzw. für dessen schamlose Vorliebe für käufliche Fussballvereine (zwecks Werbemittel) benutzen zu lassen.



Die heutigen Gäste aus Probstheida - auf den Rängen mit einem gewissen Übergewicht - fanden schneller ins Spiel, so dass der Aussenpfosten schon in den Startminuten getestet wurde; nach einer Viertelstunde wurde auch Chemie gefährlich, doch deren Führungstreffer erzielte schliesslich ein Abwehrspieler des verhassten Lokalrivalen mit einem unglücklichen Ablenker. Die Einheimischen wirkten dennoch verunsichert, doch die mangelhafte Effizienz im Abschluss von Lok Leipzig stand einem möglichen Ausgleich im Wege. Und als Sachsen zu Beginn der zweiten Halbzeit nach einem gegnerischen Ballverlust in deren Platzhälfte zu einem Kontertor kam, vermochte Lok endgültig nicht mehr zu reagieren, so dass die Begegnung zu einem niveauarmen Auslaufen verkam.



In Ermangelung von Ultra-Gruppierungen, die den jeweiligen Vereinen ihre Unterstützung in den vergangenen Jahren entzogen, dominierte der unorganisierte Support (ohne optische Elemente) im Zentralstadion; vor allem zu Spielbeginn ergab sich somit eine interessante Geräuschkulisse, weil beide Fankurven eher einen "englischen" Stil mit spielbezogenen Anfeuerungsrufen pflegten. Als die Matchuhr voranschritt, nahm aber auch die Unterstützung von den Rängen (beiderseits) laufend ab. Nach dem Wechsel waren infolge des Zwischenstandes nur noch die "Chemiker" zu hören, ohne dass die Anhängerschaft des heutigen Gastgebers besonders überzeugt hätte.

Sonntag, 24. April 2011

Chemnitzer FC 3 1. FC Magdeburg 0

Regionalliga Nord
Stadion an der Gellertstrasse, Chemnitz
Zuschauer: 5315 (500)


Der Empfang am Chemnitzer Hauptbahnhof, einer düsteren Grossbaustelle mit DDR-Charme, war mit einem Grossaufgebot der Staatsmacht und einem über der Stadt kreisenden Hubschrauber der Polizei verheissungsvoll. Im Stadion erwies sich dieses Ost-Derby allerdings als äusserst einseitige Angelegenheit: Die heimischen Fans zeigten als Intro eine kleine Blockfahne in den Clubfarben mit einem muskulösen Arm, der das frühere Emblem des FC Karl Marx Stadt - auch heute noch sehr präsent im Vereinsumfeld - und den Schriftzug "seit 1966" zeigte. Davor war ein Transparent mit der Aufschrift "Liebe für immer" zu lesen. Und auch die akustische Unterstützung der Chemnitzer Fanszene im weiteren Spielverlauf war als abwechslungsreich und ausdauernd zu bezeichnen.



Im Gegensatz dazu vermochte sich der mässig gefüllte Gästesektor aussschliesslich in den ersten Minuten der Begegnung zweimal Gehör zu verschaffen, um in der Folge nicht einmal mehr auf die ständigen Provokationen der heimischen Anhängerschaft zu reagieren. Dies mag auch am klaren Spielverlauf gelegen haben - schon in der achten Spielminute wurde ein Magdeburger Akteur mit der roten Karte unter die Dusche geschickt; und der CFC traf vom Elfmeterpunkt problemlos zur Führung. Nur fünf Zeigerumdrehungen später war der Tabellenführer der Regionalliga Nord erneut erfolgreich, wobei weitere Gelegenheiten gegen inferiore Gäste grosszügig ausgelassen wurden.



Erst als Chemnitz, das durch schnelles Umschalten nach Balleroberungen und ein ausgeprägtes Flügelspiel zu überzeugen wusste, nach 70 Minuten mit einer unglaublichen Direktabnahme in die entfernte Torecke zum 3:0-Endstand einschoss, war der Magdeburger Block nochmals kurzzeitig zu sehen, als alle Zaunfahnen entfernt wurden und einige Nettigkeiten mit dem benachbarten Heimsektor ausgetauscht wurden. Das Stadion an der Gellertstrasse - auch als "Fischerwiese" bekannt - verfügt über eine überdachte Haupttribüne mit Sitzschalen in verschiedenen Farben; auf den übrigen Seiten verlaufen durchwegs zwischen zehn und fünfzehn ungedeckte Stufen.

Samstag, 23. April 2011

ZFC Meuselwitz 3 SV Wilhelmshaven 1

Regionalliga Nord
Ernst-Grube-Stadion, Meuselwitz
Zuschauer: 913 (-)


Nachdem man seine Unterkunft im (verlassenen) Westen der Stadt Leipzig bezogen hatte, wurde die einstündige Busfahrt in die thüringische Provinz in Angriff genommen. Als drittgrösste Stadt im Altenburger Land darf Meuselwitz erstaunlicherweise einen Regionalligisten im Fussball sein Eigen nennen, was dem kometenhaften Emporklettern des Zipsendorfer Fußballclub (ZFC) Meuselwitz zu verdanken ist. Anmerkung: Der Fussballverein war ursprünglich als "Sportlust" FSZ Zipsendorf in der gleichnamigen Gemeinde gegründet worden - erst durch eine Zwangseingemeindung zur Stadt Meuselwitz kam ein "Ortswechsel" (als BSG Aktivist Meuselwitz) zustande. Der ehemalige Kreisliga-Verein stieg in den 90er-Jahren viermal in Folge auf, später folgten weitere Promotionen in die Oberliga (2004) bzw. in die Regionalliga (2009), wo man in der unteren Tabellenhälfte herumirrt.



Ein Abstiegsgespenst war in den einheimischen Reihen allerdings nicht auszumachen - erfrischend wurde versucht nach vorne zu spielen, was gegen eine wacklige Defensive der Jadestädter schon in der sechsten Spielminute im zweiten Anlauf zur Führung für die Thüringer genutzt wurde. Aber nachdem weitere Möglichkeiten grosszügig vergeben worden waren, fand auch Wilhelmshaven - vor allem durch diagonale Angriffsauslösungen - besser ins Spiel und nach einer Stunde Spielzeit tatsächlich auch den Weg ins Tor, als ein Gästespieler völlig freistehend vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchte. Die Hausherren, durch seltene Anfeuerungsrufe einer kleinen Gruppe auf den Stehrängen unterstützt, antworteten mit einem Flachschuss aus 25 Metern, um erneut in Front zu gehen und sicherten sich ihren Heimsieg schliesslich mit einem mustergültigen Konterangriff.



Das frühere Ernst-Grube-Stadion, benannt nach einem deutschen Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime, wurde zwischen 2002 und 2004 mit der finanziellen Unterstützung der Bluechip AG, einem örtsansässigen Computerhersteller, für mehr als vier Millionen Euro saniert und zu einem späteren Zeitpunkt sogar noch erweitert. Inzwischen sind beide Längsseiten dieses Grounds mit roten Sitzschalen ausgestattet, wobei nur auf der Haupttribünenseite teilweise eine Überdachung vorzufinden ist, die die Stehstufen oberhalb (!) des Sitzbereiches ebenfalls vor meteorologischen Einflüssen schützt; einige (ungedeckte) Stufen finden sich auch hinter den beiden Toren.

Freitag, 22. April 2011

Berliner FC Dynamo 2 Berliner SC 0

BFV-Pokal (1/4-Finale)
Sportforum Hohenschönhausen, Berlin
Zuschauer: 820 (-)


Von Bayreuth waren es "nur" noch fünf Stunden Fahrzeit, um zu einer der seltenen Ansetzungen am Karfreitag zu gelangen. Im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen stand eine Viertelfinalpaarung im regionalen Pokal des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) auf dem Programm, wobei der streitbare BFC Dynamo als Gastgeber figurierte. Zu DDR-Zeiten war der Verein, unter der Leitung von Erich Mielke (Minister für Staatssicherheit), zwischen 1979 und 1988 zehnmal in Folge zum Meistertitel "geführt" worden. Nach der Wende verschwand der DDR-Rekordmeister in der Bedeutungslosigkeit der regionalen Spielklassen, vermochte aber sein politisches Image als rechtsextremer Treffpunkt nicht nachhaltig abzulegen. Die Signale sind auch beim Besuch am Karfreitag eindeutig - in Form von "passender" Kleidung und Tätowierungen; abgesehen von dieser ungehemmten Präsentation eigener Ansichten sollte es im heutigen Pokalspiel allerdings zu keinen Entgleisungen kommen.



Auch die akustische Unterstützung auf dem "Nordwall" bewegte sich in engen Bahnen, was auch der miserablen Akustik des Grounds geschuldet sein dürfte. Im Sportforum ist nur eine Längsseite mit blauen, grünen und schwarzen Sitzschalen bestückt, wobei nur Letztere (teilweise) überdacht sind. Die übrigen Spielfeldseiten bestehen aus ungedeckten Stehtraversen (ungefähr 15 Stufen), die durch eine Vielzahl an weissen Wellenbrechern unterbrochen werden. Das Geschehen auf dem Rasen war von miserabler Qualität, so dass dem einheimischen Oberligisten in einer chancenarmen Begegnung zwei Standardsituationen - ein glückhaft versenkter Foulpenalty und ein sehenswerter Freistoss aus 25 Metern - zum Weiterkommen gegen einen harmlosen Unterklassigen genügten.

Donnerstag, 21. April 2011

SpVgg Bayreuth 0 FSV Erlangen-Bruck 1

Oberliga Bayern
Hans-Walter-Wild-Stadion, Bayreuth
Zuschauer: 268 (-)


Ein Besuch in der pittoresken Universitätsstadt Bayreuth liess sich mit einem Besuch im ebenfalls sehenswerten Ground des bayrischen Festspielortes verknüpfen. Das Hans-Walter-Wild-Stadion, benannt nach einem ehemaligen Oberbürgermeister und Sportförderer aus Bayreuth, besticht mit einer riesigen Tribüne mit insgesamt 24 Sitzreihen, unterteilt in Holzbänke (oben) und Sitzschalen (unten). Auf den Stehplätzen, die die übrigen Seiten der weitläufigen Anlage bestücken, hat sich ein gutes Dutzend an heimischen Supportern niedergelassen, die den Gastgeber mit vereinzelten Gesängen zu unterstützen versuchten. Dabei gab es aus Bayreuther Sicht nichts zu jubeln...



...denn die Gäste aus dem Nürnberger Vorort - auswärts "traditionell" ohne ihren ehemaligen Profi Tomas Galasek angetreten - kamen zum allerersten Vollerfolg in diesem Jahr nach neun sieglosen Spielen. Nach einer ereignisarmen Startphase traf Bayreuth-Topskorer Klaszka in der 39. Minute wuchtig ans Lattenkreuz; auf der Gegenseite wusste Lunz ohne Gegenwehr durch die heimische Defensive zu marschieren, um den einzigen Treffer des Abends zu markieren. Die Lokalmatadoren waren im zweiten Umgang zwar sehr bemüht, doch deren Angriffsversuche verkamen nach einem Platzverweis gegen Erlangen-Bruck endgültig zu einem konzeptlosen Anrennen - ohne Torerfolg.



In Bayreuth findet sich, nur wenige Schritte in südöstlicher Richtung vom "HaWaWi" entfernt, ein weiterer Ground von überdurchschnittlicher Natur. Die Spielstätte des ehemaligen Gauligisten 1. FC Bayreuth 1910, der durch einen Zusammenschluss mit dem BSV Bayreuth 1898 seit dem 14. Mai 2003 als FSV Bayreuth 2003 auftritt, verfügt über eine schmucke Tribüne; zudem verlaufen auf den beiden Längsseiten einige (wellige) Stehstufen älteren Datums, die durch eine natürliche Überwucherung gekennzeichnet sind. Nur noch selten wird das FC-Stadion für Herren-Fussball genutzt, da die erste Mannschaft vom FSV Bayreuth 2003 primär auf der BSV-Anlage antritt.

Mittwoch, 20. April 2011

FC Weissenstein Bern 1 FC Interlaken 3

2. Liga regional (FVBJ)
Sportplatz Weissenstein, Bern
Zuschauer: 100 (-)


Endlich sollte Weissenstein einmal unter der Woche spielen, so dass dem Berner Quartierverein nicht ein ganzer Samstag (Anpfiff jeweils um 17.00 Uhr) geopfert werden musste, um die erste Regionalgruppe des Fussballverbandes Bern/Jura zu komplettieren. Der Sportplatz kann nur eine Betonstufe bieten, die durch eine "innovative" Rückenlehne allerdings durchaus als komfortable Sitzgelegenheit dient. Die Partie vermochte nur selten zu überzeugen: Zwar versuchten beide Equipen zügig nach vorne zu spielen, aber die Akteure vermochte ihre Unsicherheiten nicht zu verbergen. Kein Wunder, denn die Oberländer stecken mitten im Abstiegskampf - und auch die Hausherren unterlagen vor wenigen Tagen beim zuvor sieglosen Schlusslicht aus Lyss (3:5).



Heute dauerte es eine halbe Stunde, um den ersten Treffer zu beobachten - vom Elfmeterpunkt ging Interlaken nicht unverdient in Führung. Die Einheimischen waren nur in der Schlussphase der ersten Halbzeit gefährlich, vergaben ihre Chancen aber grosszügig. Auch die Gäste wussten nicht mit ihrer Effizienz zu glänzen und und weil auch die Torumrandung auf der Seite der Stadtberner stand, kam es (noch) nicht zu einer Vorentscheidung. Aus dem Nichts traf Weissenstein rund eine Viertelstunde vor dem Ende des Spiels mit einem wuchtigen Kopfball zum glückhaften Ausgleich. Im Schlussspurt sicherten sich die Berner Oberländer schliesslich doch noch drei Punkte, indem sie zuerst (ebenfalls) per Kopf und wenig später auch mittels Distanzschuss erfolgreich waren.

Montag, 18. April 2011

FC Aarau 2 FC Lausanne-Sport 1

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 2900 (20)


Neue Besen kehren gut. Im ersten Spiel unter Neo-Chefcoach René Weiler, der den Trainerposten beim Kontrahenten aus Schaffhausen aufgab, um nach Aarau wechseln zu können, fand der FCA auf die Siegerstrasse zurück. Das Aarauer Chancenplus wirkte sich in der Mitte der zweiten Hälfte auf das Ergebnis aus, als Stojkov mittels Strafstoss erfolgreich war. Zehn Minuten später erhöhte Aratore mit einem herrlichen Freistoss auf 2:0, nachdem Bah zuvor mit der Ampelkarte unter die Dusche geschickt wurde. Trotz numerischer Unterzahl kam Lausanne durch Sonnerat nochmals zum Anschlusstreffer, aber schliesslich war der Premierensieg unter Weiler im Trockenen.



Die Szene Aarau zeigte sich - analog zum Auswärtsspiel gegen Wil - sehr aktiv, wobei nach der anfänglichen Aufforderung ("3 Pönkt send Pflicht") vor allem die Vereinsführung für ihr Verhalten kritisiert wurde - so gab es unter anderem einen Bus mit der Führungscrew zu sehen, der durch die aktiven Fangruppierungen Amigos, Ferox und Futuro gezogen wurde. Zu Beginn der zweiten Halbzeit folgte schliesslich ein Transparent gegen die Live-Spiele des Schweizer Sportfernsehen am Montagabend, das durch den kritisierten TV-Sender minutenlang gezeigt werden musste...

Sonntag, 17. April 2011

TSV Dagersheim 0 TV Darmsheim 4

Bezirksliga Böblingen/Calw
Waldstadion Dagersheim, Böblingen
Zuschauer: 400 (-)


Die Aussicht auf zwei hübsche Grounds in der Bezirksliga Böblingen/Calw genügte, um die Zugreise in die entsprechende Region des Bundeslandes Baden-Württemberg am Sonntagmorgen mit einer ansprechenden Grundmotivation in Angriff zu nehmen. In geografischer Hinsicht sind die Ortsteile (Böblingen-)Dagersheim und (Sindelfingen-)Darmsheim zwar miteinander verwachsen, sind jedoch zwei verschiedenen Nachbarstädten zuzuordnen. Auf alle Fälle wusste das Lokalderby zur frühen Morgenstunde einiges an Publikum anzulocken, die die Hausherren auf dem Spielfeld als schläfrig erlebten (mit Ausnahme von mehreren Foulspielen der rüden Art), so dass Darmsheim nach einer Viertelstunde schon einen Lattenschuss und einen (annullierten) Abseitstreffer verbucht hatte.



Der verdiente Führungstreffer der Gäste folgte schliesslich zehn Minuten vor dem Seitenwechsel durch einen Kopfball, um mit dem Pausenpfiff via Innenpfosten auf 2:0 zu erhöhen, nachdem nur Dagersheim - in der Liga-Tabelle knapp hinter dem Lokalrivalen klassiert - energisch nachgesetzt hatte. In einer ereignisarmen Halbzeit zwei kamen die Sindelfinger, jeweils nach einer Hereingabe von rechts, zu zwei weiteren Torerfolgen, was die Blamage der Einheimischen perfekt machte.

Das Waldstadion des TSV Dagersheim kann sich zweifelsohne sehen lassen, verfügt es doch über eine überdachte Haupttribüne (mit charakteristischer Segeldachkonstruktion), welche mit sechs weissen Sitzreihen bestückt ist; einige Sitzschalen in Schwarz ergeben den Schriftzug "TSV".

VfL Herrenberg 5 SV Böblingen II 1

Bezirksliga Böblingen/Calw
Stadion an der Schiessmauer, Herrenberg
Zuschauer: 100 (-)


In Herrenberg mehr als eine Stunde vor dem Anpfiff eingetroffen, durfte man noch eine Halbzeit der zweiten Mannschaft gegen Kreisliga-Tabellenführer Nufringen (1:1) erleben. Erschreckend war, dass die Zuschauerzahl beim nachfolgende Auftritt der ersten Mannschaft trotz perfekten Bedingungen sogar noch tiefer lag. Dabei zeigte der heimische Tabellenführer nach anfänglichen Schwierigkeiten durchaus attraktiven Fussball, was nach einer halben Stunde in einen wahren Torreigen mündete. Aus abseitsverdächtiger Position kamen die Gastgeber zum Führungstreffer, um nur zwei Zeigerumdrehungen später vom Elfmeterpunkt auf 2:0 zu erhöhen. Und erneut nur drei Minuten später ertönte nach sehenswerter Kombination nochmals Herrenberger Torjubel.



Dabei hatte die Zweitvertretung aus Böblingen (wenn auch auf einem Abstiegsrang platziert) im bisherigen Saisonverlauf "nur" 28 Gegentore kassieren müssen, doch das Gastspiel in Herrenberg entwickelte sich auch nach dem Seitenwechsel zum Desaster, als der Leader mittels Strafstoss traf. Als die Hausherren in Sachen Konzentration ein wenig nachliessen, kam auch Böblingen II noch zum Ehrentreffer, doch den Schlusspunkt setzten in der dritten Minute der Nachspielzeit wiederum die Lokalmatadoren zum deutlichen Endstand. Der örtliche Ground überzeugt mit einer überdachten Tribüne mit elf Holzbankreihen; auf der Gegengeraden verlaufen zwei Stehstufen.

Samstag, 16. April 2011

FC Eschenbach 2 FC Aarau U21 0

2. Liga Interregional
Sportplatz Weiherhus, Eschenbach
Zuschauer: 200 (-)


In der luzernischen Gemeinde Eschenbach, unweit von Hochdorf, galt es den vorletzten Ground in der 2. Liga Interregional (Gruppe 4) mit dem Aarauer Nachwuchs zu kreuzen. Der lokale Sportplatz ist unspektakulär, was nicht zu überraschen vermag, denn die Einheimischen spielten vor weniger als vier Jahren noch in der 3. Liga. Nach zwei Aufstiegen vermochte sich Eschenbach inzwischen sogar in der Spitzengruppe der vierthöchsten Spielklase zu etablieren. Der Hohenflug der Luzerner sollte auch gegen die Aargauer Talentauswahl weitergehen, nachdem sich Eschenbach schon in der Vorrunde für die erste Aarauer Heimniederlage seit 18 Monaten verantwortlich gezeigt hatte.



Die Aargauer Gäste erspielten sich anfangs zwar ein gewisses Chancenplus, doch die allerletzte Konsequenz im Abschluss war nicht auszumachen; mit fortlaufender Spieldauer machten sich aber Ungenauigkeiten im Aargauer Spiel breit, so dass die Lokalmatadoren besser in die Partie fanden. Die mangelhafte Aarauer Abschlusseffizienz wurde schliesslich von Eschenbach bitter bestraft, als Captain Odermatt (67.) nach einem Eckball zur heimischen Führung einnetzte; rund zehn Minuten später erhöhte Muggli mit einem Abschluss in den Winkel auf 2:0, was dem Endstand gleichkam.

Mittwoch, 13. April 2011

FC Locarno 1 FC Aarau 1

Challenge League
Stadio del Lido, Locarno
Zuschauer: 840 (40)


Die endgültige Terminierung dieses Abstiegsgipfels liess lange Zeit auf sich warten. Die Aarauer wollten am ursprünglichen Spieltag (Gründonnerstag) nicht antreten, nachdem das vorgängige Heimspiel gegen Lausanne (einmal mehr) als Montagsspiel des Schweizer Sportfernsehens (SSF) auserkoren worden war. Locarno weigerte sich seinerseits einen konditionellen Vorteil witternd beharrlich, einem anderen Datum zuzustimmen, so dass die Ansetzung schliesslich von der Swiss Football League vorgenommen wurde - mit dem Ergebnis, dass die Partie eine Woche vor Ostern stattfinden sollte. Dadurch hielt sich natürlich auch der Aufmarsch an Gästefans in einem engen Rahmen - und auch die Anhänger von Locarno (Cirrosi Epatica?) waren schon aktiver gewesen.



Die Begegnung erwies sich von Anfang an als spannendes, temporeiches Aufeinandertreffen von zwei offensiv ausgerichteten Mannschaften; vor allem der Aarauer Interimscoach Thomas Binggeli schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Dennoch waren aussichtsreiche Torchancen eher selten, so dass eine (zu) kurze Kopfballrückgabe Polverinos nach einer knappen Stunde Spielzeit schliesslich zum Tessiner Führungstreffer führte, den die Aarauer mittels Distanzschuss von Gashi allerdings zwei Minuten später zu egalisieren wussten. In einer nervenaufreibenden Schlussphase kamen beide Teams nochmals zu hochkarätigen Möglichkeiten, doch die gerechte Punkteteilung hatte bis zum Abpfiff Bestand, so dass der Abstiegskampf weiterhin spannend bleiben wird.

Samstag, 9. April 2011

FC Wil 1 FC Aarau 0

Challenge League
Stadion Bergholz, Wil
Zuschauer: 1200 (100)


Beim Gastspiel in der Ostschweiz richteten sich die Blicke mehrmals auf den Gästesektor, wo die Aarauer Supporter mit Spruchbändern auf die aktuelle Misere aufmerksam machten. In Anspielung auf eine vor wenigen Tagen durchgeführte Aufräum- und Putzaktion im Stadion Brügglifeld wurde ein "Früehligspotz au im Verein!" gefordert. Die textuellen Ansagen der Szene Aarau an die Spieler ("Awäsend ohni Fahne, aber met Härz - ehr au?"), an den Cheftrainer ("Ranko raus!") und an den Vorstand ("VR & Präsi: Ufhöre zueluege, heresto, Eier zeige, handle!! Kapiert?") waren ebenfalls unmissverständlich. Und tatsächlich sollte der Tag schliesslich mit einem Trainerwechsel enden...



...was angesichts der emotionslosen Spielweise der Aarauer nicht mehr überraschen konnte. In der Startphase scheiterte Cavusevic - nach einem groben Aussetzer von Rapisards - zwar noch an der Torumrandung, doch der "goldene" Treffer des Tages folgte noch in der ersten Halbzeit in Person von Wil-Captain Muslin. Die Aargauer zeigten sich nur in den Schlussminuten siegeswillig, als ein Bengondo-Kopfball von Goalie Taini mirakulös abgewehrt wurde. Nach dem Schlusspfiff gab es im Umfeld des Gästesektors noch kleinere Scharmützel, was die ahnungslosen Lokalpresse zur Schlagzeile nutzte, dass der eigene Mannschaftsbus "von den FCA-Fans versteckt" worden sei.

U21-Update: Der Aargauer Nachwuchs war tagsdarauf doch noch für ein Erfolgserlebnis besorgt, indem das Schlusslicht aus Balerna im heimischen Brügglifeld diskussionslos mit 5:1 besiegt wurde.

Montag, 4. April 2011

FC Aarau 0 FC Stade Nyonnais 4

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 1950 (-)


Die lange Liste der offenen Rechnungen, welche sich in der Hinrunde angesammelt hatte, sollte an diesem Montagabend - inzwischen pflegt man in Aarau bekanntlich sogar freiwillig, also ohne Live-Spiel, auf den ersten Wochentag auszuweichen - gegen Stade Nyonnais verkürzt werden. Die geplante Revanche für die 0:3-Niederlage, die durch die (Nicht-)Leistung des vermeintlichen Unparteiischen mitverschuldet wurde, am Genfersee verkam allerdings zum Debakel aus Aarauer Sicht. Dabei spielte der Spielleiter jedoch nur eine Nebenrolle, weil sich die Gastgeber nach dem ersten Gegentreffer total gehen liessen und in den letzten zwanzig Minuten vier Tore kassierten.



Zwar resultierte der Führungstreffer des aggressiven Aufsteigers aus einer Abseitsposition, doch die Niederlage war das alleinige Verschulden der Lokalmatadoren. Zuerst "erarbeitete" sich Ionita eine unnötige Ampelkarte, danach setzte die Gegenwehr in der heimischen Abwehrreihe für einige Minuten vollumfänglich aus, so dass Stade Nyonnais gleich zweimal einzunetzen vermochte. Nach einer schauspielerischen Glanzleistung trafen die Westschweizer in der Nachspielzeit auch noch vom Elfmeterpunkt. Die Aarauer durften sich ingesamt zwar drei Aluminiumtreffer notieren lassen, doch einen Punktgewinn hatten sie sich mit ihrem Auftreten wahrlich nicht verdient gehabt.

Sonntag, 3. April 2011

TuS Helene Essen 1 SC Blau-Weiss Oberhausen 1

Bezirksliga Niederrhein 6
Stadion Bäuminghausstrasse (NP), Essen
Zuschauer: 80 (-)


In der Hoffnung, dass der Sonntagmorgen mit einem sehenswerten Non-League-Ground versüsst werden würde, machte sich meine Wenigkeit frühmorgens in Richtung Kulturhauptstadt Europas (2010) auf. Die Ernüchterung folgte vor Ort, als man feststellen musste, dass die geplante Partie auf Bezirksliga-Ebene auf dem Nebenplatz stattfinden würde. Ein sympathischer Leidensgenosse als Gesprächspartner war rasch gefunden - und als Erklärung für die überraschende Verlegung wurde (gemäss eben diesem Gesprächspartner) vom Mann am Eingang auf Nachfrage ins Felde geführt, dass die Stadt Essen nicht genügend Geld hätte, um ihre Rasenplätze zu walzen...



Immerhin wusste auch der Ausbau des Ascheplatzes mit einer kleinen, in die Jahre gekommenen Tribüne (drei überdachte Stehstufen), vor der drei weitere Stufen verlaufen, zu gefallen. Dies war aber selbstverständlich nicht zu vergleichen mit dem Hauptplatz (siehe unten), dessen schlichte Haupttribüne mit neun Betonstufen versehen ist. Auf den übrigen Seiten des Spielfeldes verlaufen durchwegs mehr als ein Dutzend ungedeckte Stehstufen (mit Moos überwachsen), wodurch die Gesamtkapazität der Anlage im Stadtteil Altenessen in fünfstellige Sphären anwachsen dürfte.



Das Spielniveau bewegte sich (unabhängig der gewählten Unterlage) auf einem überschaubaren Niveau. Nachdem TuS Helene Essen - vor dem zweiten Weltkrieg sogar einige Spielzeiten in der erstklassigen Gauliga Niederrhein aktiv - gute Gelegenheiten ungenutzt hatte verstreichen lassen, schlug BWO (farblich eher dem rot-weissen Stadtrivalen nacheifernd) nach einem gegnerischen Abwehrfehler eiskalt zu. Bis zum hochverdienten Ausgleich der dominanten Gastgeber dauerte es rund 75 Minuten, als ein sehenswerter Heber im Netz landete. Als man nach dem Abpfiff langsam vom Sportplatz schlenderte, wurde man noch Zeuge einer realsatirischen Auseinandersetzung der verbalen Sorte zwischen einigen Exponenten von Blau-Weiss Oberhausen und den Spielern eines nicht-aktiven Ligarivalen, welche sich (provozierend?) unter die Zuschauer gemischt hatten...

FC Schalke 04 II 2 SV Eintracht Trier 05 2

Regionalliga West
Sportpark Wanne-Süd, Wanne-Eickel
Zuschauer: 380 (100)


Nachdem sich das Wetter - entgegen den Vorhersagen - am Morgen noch von seiner trockenen Seite gezeigt hatte, setzte mit dem Eintreffen in Wanne-Eickel (zur Stadt Herne gehörend) doch noch der prophezeite Dauerregen ein. Daran schienen sich die Gäste-Ultras ("Insane", "Bonkers") allerdings nicht weiter zu stören und überzeugten stattdessen mit einem ausdauernden Support, immer durch einige Schwenkfahnen unterstützt. Entsprechend gelang es der (halbwüchsigen) Kleingruppe aktiver Schalke-Fans auch nur selten, sich selbst in Szene setzen zu können.



Die Gäste aus der "ältesten Stadt Deutschlands" nutzten ihre erste Möglichkeit, um nach etwas mehr als einer Viertelstunde in Front zu gehen, aber nur wenige Minuten später vermochte der ehemalige Nationalspieler Frank Fahrenhorst - inzwischen 33 Jahre alt - für den Nachwuchs aus Gelsenkirchen nach einer Ecke auszugleichen. Ein erfundener Strafstoss vor der Halbzeitpause, nachdem ein Gästespieler völlig regelkonform geklärt hatte, brachte Schalke II schliesslich eine schmeichelhafte Führung ein. Nach dem Seitenwechsel wusste der Aufstiegsaspirant aus Trier zwar per Kopf auszugleichen, doch der angestrebte Sieg wurde verfehlt, nachdem die Eintracht weitere Chancen ausliess und auch noch einen annullierten Abseitstreffer zu beklagen hatte.



Der Sportpark Wanne-Süd, seit 2009 mit dem Namenspatronat eines örtlichen Volkstheaters (!) namens Mondpalast gesegnet, ist die Heimstätte des Verbandsligisten BSC Wanne-Eickel. Hierher zog es vor knapp drei Jahren auch die Zweitvertretung des FC Schalke 04, nachdem man zuvor auch schon im Fürstenbergstadion (ehemals STV Horst-Emscher), in Gelsenkirchen-Horst, und im Lohrheidestadion der SG Wattenscheid 09 beheimatet gewesen war. Der Ground verfügt über eine gedeckte Tribüne mit sechs Sitzreihen in grüner Farbe. Auf den übrigen Seiten verlaufen ungefähr zehn unüberdachte Stehstufen, die durch eine Tartanbahn vom Spielfeld getrennt werden.

Samstag, 2. April 2011

SC Wiedenbrück 2000 2 Wuppertaler SV Borussia 3

Regionalliga West
Jahnstadion, Rheda-Wiedenbrück
Zuschauer: 636 (80)


Der vorletzte Zielort der Regionalliga West war über vier Kilometer vom nächstgelegenen Bahnhof (Rheda-Wiedenbrück) entfernt, was meine Wenigkeit natürlich zu Fuss bewältigte - einmal in der Stunde hätte auch der örtliche City-Bus (Linie 78) zur Verfügung gestanden. Im Gegensatz zum bescheidenen Jahnstadion, welches sich als gewöhnlicher, zur Regionalliga-Norm hochgerüsteter Sportplatz präsentierte, wusste Wiedenbrück mit seiner malerischen Altstadt - und einer Vielzahl an historischen Gebäuden - zu punkten. Der örtliche Ground besitzt seinerseits eine kleine Tribüne mit drei Stufen; auf zwei weiteren Seiten, u.a. im Gästeblock, finden sich ebensoviele Stehstufen ohne Überdachung. Apropos Gästeblock: Dort versammelte sich heute nur eine geringe Anzahl an WSV-Fans, weil ein paar Dutzend Anhänger nach einem übermotivierten Polizeieinsatz auf einen Einlass verzichteten und stattdessen von draussen einige Sprechchöre zum Besten gaben.



Die Abwesenheit der aktiven Gästefans machte es möglich, dass sich sogar das kleine Grüppchen der Wiedenbrücker Supporter ("Ultras Wiedenbrück"...) gelegentliches Gehör verschaffen konnte. Bei perfekten äusseren Bedingungen war die Partie von einem interessanten Spielverlauf geprägt: Nach einem Pfostentreffer der Hausherren kam Wuppertal mit einer herrlichen Volleyabnahme in den Winkel aus dem Nichts zur Führug, was Wiedenbrück fünf Minuten später mit dem Ausgleich (mittels Distanzschuss) beantwortete. Zu Beginn der zweiten Halbzeit ging der starke Aufsteiger sogar erstmals in Front, doch der Druck der "bergischen Löwen" - ihrerseits erst im Vorjahr aus der 3. Liga abgestiegen - nahm nun von Minute zu Minute zu, woraus in der Mitte des zweiten Durchgangs zwei verdiente Torerfolge resultierten. Es blieb schliesslich beim knappen Erfolg von Wuppertal, da die Gastgeber in der Schlussphase sehr fahrlässig mit ihren Chancen umgingen.

Freitag, 1. April 2011

VfL Sportfreunde Lotte 0 DSC Arminia Bielefeld II 2

Regionalliga West
Stadion am Lotter Kreuz, Lotte
Zuschauer: 1343 (-)


"Die Partie muss wegen einer Unwetterwarnung abgesagt werden", tönte es nur wenige Minuten vor dem Anpfiff aus den Lautsprechern, wollte sich der Speaker der Sportfreunde doch noch mit einem besonders "originellen" Aprilscherz in Szene setzen. Ein einmaliger Besuch in der Umgebung der Friedensstadt Osnabrück, die durch die Buslinie R31 mit Lotte verbunden ist, war im Rahmen der Komplettierungstour in der Regionalliga West folglich völlig ausreichend, ist die Ortschaft im Tecklenburger Land doch der Inbegriff eines "verschlafenen Nestes". Auch der Zuschauerandrang im ehemals als Stadion am Lotter Kreuz bekannten Grounds - heute mit einem Sponsorennamen versehen - hält sich im Rahmen, sodass primär (eingeladene?) Kinder für die Kulisse besorgt sind.



Dabei wäre der ehemalige Sportplatz, der durch den sportlichen Höhenflug der Lotter seit 2003 etappenweise erweitert wurde, durchaus zu Höherem berufen. Die überdachte Haupttribüne ist inzwischen komplett mit Sitzschalen (in verschiedenen Blautönen) und verglasten Logenplätzen ausgestattet. Auf der Gegenseite wurden die wenigen Stehstufen über die gesamte Länge des Spielfeldes erweitert, was ein zusammengewürfeltes Gesamtbild ergibt, dass durch eine erhöhte, fünfreihige Sitztribüne - vor der ebenso Stehstufen verlaufen - im Hintertorbereich ergänzt wird. Die andere Hintertorseite ist hingegen nach belgischem Vorbild mit Werbetafeln vollgekleistert.



Auf dem Rasen zogen die Gastgeber einen rabenschwarzen Tag ein, so dass das (abgeschlagene) Schlusslicht aus Bielefeld nach einer halben Stunde durch einen abgefälschten Schuss in Führung ging, nachdem Lotte zuvor trotz spielerischer Unfähigkeit zu einigen (ungenutzten) Torchancen gekommen war. Beim heimischen Aufstiegsaspiranten war nur zu Beginn der zweiten Halbzeit ein gewisser Siegeswille auszumachen, doch setzte sich rasch wieder ein erbärmliches Schauspiel an Fehlpässen und anderen Unzulänglichkeiten durch - schliesslich fixierte die Arminia mittels Konter ein unerwartetes Endergebnis, das nach einem übertriebenen, aber erschreckend emotionslos hingenommenen Platzverweis gegen Lotte sogar noch deutlicher hätte ausfallen können.