Samstag, 23. April 2011

ZFC Meuselwitz 3 SV Wilhelmshaven 1

Regionalliga Nord
Ernst-Grube-Stadion, Meuselwitz
Zuschauer: 913 (-)


Nachdem man seine Unterkunft im (verlassenen) Westen der Stadt Leipzig bezogen hatte, wurde die einstündige Busfahrt in die thüringische Provinz in Angriff genommen. Als drittgrösste Stadt im Altenburger Land darf Meuselwitz erstaunlicherweise einen Regionalligisten im Fussball sein Eigen nennen, was dem kometenhaften Emporklettern des Zipsendorfer Fußballclub (ZFC) Meuselwitz zu verdanken ist. Anmerkung: Der Fussballverein war ursprünglich als "Sportlust" FSZ Zipsendorf in der gleichnamigen Gemeinde gegründet worden - erst durch eine Zwangseingemeindung zur Stadt Meuselwitz kam ein "Ortswechsel" (als BSG Aktivist Meuselwitz) zustande. Der ehemalige Kreisliga-Verein stieg in den 90er-Jahren viermal in Folge auf, später folgten weitere Promotionen in die Oberliga (2004) bzw. in die Regionalliga (2009), wo man in der unteren Tabellenhälfte herumirrt.



Ein Abstiegsgespenst war in den einheimischen Reihen allerdings nicht auszumachen - erfrischend wurde versucht nach vorne zu spielen, was gegen eine wacklige Defensive der Jadestädter schon in der sechsten Spielminute im zweiten Anlauf zur Führung für die Thüringer genutzt wurde. Aber nachdem weitere Möglichkeiten grosszügig vergeben worden waren, fand auch Wilhelmshaven - vor allem durch diagonale Angriffsauslösungen - besser ins Spiel und nach einer Stunde Spielzeit tatsächlich auch den Weg ins Tor, als ein Gästespieler völlig freistehend vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchte. Die Hausherren, durch seltene Anfeuerungsrufe einer kleinen Gruppe auf den Stehrängen unterstützt, antworteten mit einem Flachschuss aus 25 Metern, um erneut in Front zu gehen und sicherten sich ihren Heimsieg schliesslich mit einem mustergültigen Konterangriff.



Das frühere Ernst-Grube-Stadion, benannt nach einem deutschen Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime, wurde zwischen 2002 und 2004 mit der finanziellen Unterstützung der Bluechip AG, einem örtsansässigen Computerhersteller, für mehr als vier Millionen Euro saniert und zu einem späteren Zeitpunkt sogar noch erweitert. Inzwischen sind beide Längsseiten dieses Grounds mit roten Sitzschalen ausgestattet, wobei nur auf der Haupttribünenseite teilweise eine Überdachung vorzufinden ist, die die Stehstufen oberhalb (!) des Sitzbereiches ebenfalls vor meteorologischen Einflüssen schützt; einige (ungedeckte) Stufen finden sich auch hinter den beiden Toren.

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