Sonntag, 25. April 2010

VfL Sindelfingen 3 1. FC Köln 0

2. Bundesliga Süd (Frauen)
Floschenstadion, Sindelfingen
Zuschauer: 225 (-)


Im Nachhinein lässt sich nur mehr schwerlich erklären, wieso man sich frühmorgens aus dem Bett zu bewegen vermochte, um einem zweitklassigen Frauenfussballspiel in Sindelfingen beizuwohnen - zumal es einen längeren Fussmarsch (vom Bahnhof Böblingen) zu bewältigen gab. Es muss am Ground gelegen haben, denn das örtliche Floschenstadion kann mit einer überdachten Tribüne (mit sechs roten Sitzreihen) aufwarten; auch der Gegenseite wurden drei ungedeckte Stehstufen vor dem Vereinsgebäude ebenfalls mit roten Sitzschalen versehen. Vor zwanzig Jahren zählte der VfL Sindelfingen zu den Bundesliga-Gründungsmitgliedern - nach dem zwischenzeitlichen Abstieg in die Oberliga kämpfte sich Sindelfingen mit drei Aufstiegen zwischen 2003 und 2005 zurück in die Bundesliga, aus der man sich nach nur einer Saison bereits wieder verabschieden musste.



In der zweithöchsten Spielklasse ist der VfL Sindelfingen zwar seit dem 10. Dezember 2006 - als man dem späteren Aufsteiger Saabrücken mit 0:1 unterlag - im eigenen Stadion ungeschlagen, doch der Wiederaufstieg liess sich bislang nicht mehr realisieren; auch in dieser Saison dürfte der Meistertitel nach Leverkusen gehen. Aus dem Rheinland machte sich auch der heutige Gegner, begleitet von einer stillen Anhängerschaft im Vereinstrikot, auf den Weg nach Süddeutschland. Die Kölner hatten allerdings sowieso nichts zu feiern, denn die Einheimischen kamen in der Mitte der ersten Halbzeit nach einem Eckball durch einen Abpraller zum verdienten Führungstreffer - und nur zwei Zeigerumdrehungen später stand es schon 2:0 für Sindelfingen, nachdem eine eigene Spielerin versehentlich von einem Kölner Befreiungsschlag getroffen wurde.



Dieser Doppelschlag konnte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der morgendliche Ernstkampf insgesamt von (zu) vielen haarsträubenden Fehlpässen und dem unkoordinierten Zweikampfverhalten vieler Akteurinnen geprägt war. Bei den Gästen war zudem eine eklatante Abschlussschwäche zu erkennen, so dass selbst beste Gelegenheiten auf den Anschlusstreffer kläglich vergeben wurden. In der 72. Minute war die Begegnung schliesslich entschieden, als Sindelfingen nach einem schnellen Konterangriff im Nachsetzen zum 3:0 traf. In der Folge nahm die Konzentration beim siegreichen Tabellenzweiten stark ab, doch die unglaubliche Unfähigkeit der Gäste, die das leere Tor mehrmals verpassten, verhinderte eine spannende Schlussphase.

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