Samstag, 10. Mai 2008

FC St. Gallen 0 FC Aarau 0 (Goodbye Espenmoos!)

Axpo Super League
Stadion Espenmoos, St. Gallen
Attendance: 11300 (400)


Das (Nun-doch-nicht-)Abschiedsspiel im altehrwürdigen Stadion Espenmoos bot sportliche Magerkost: Die Ostschweizer vermochten ihre allgemeine Verunsicherung vor den Barrage-Spielen gegen einen NLB-Vertreter zu keinem Zeitpunkt zu verbergen, und auch Aarau schien wenig motiviert, zum Saisonende nochmals drei Punkte einzufahren. Es war dementsprechend wenig überraschend, dass die Begegnung der raren Chancen - und zahlreichen Fehlzuspiele - schliesslich torlos endete. Immerhin war schon während dem Spiel klar, dass Aarau den fünften Saisonrang würde halten können, da sowohl Luzern als auch Sion früh im Hintertreffen lagen. Die Hoffnung auf einem UI-Cup-Startplatz zerlug sich erst Stunden später, als sich Basel (gegen den direkten Verfolger aus Bern) selbst zum Schweizer Meister 2008 kürte...



Eine würdige Verabschiedung ihres geliebten Heimstadions liess sich die aktive Fanszene aus St. Gallen einfallen: Vor der heimischen Kurve hing ein grosses Transparent mit der Aufschrift "Sportsplatz Espenmoos / 1910 - 2008 / Footballclub St. Gallen" und beim Einmarsch der beiden Equipen wurden mehrere Blockfahnen zur Geschichte des Stadions sowie ein malerischer Grabstein "R.I.P. Espenmoos" hochgezogen. Auf den übrigen Tribünen wurden derweil grüne und weisse Zettel in die Höhe gehalten, alles begleitet von lautstarken "Espenmoos"-Gesängen. Auch im Aarauer Gästeblock wurden die eigenen Clubfarben stolz präsentiert, umrahmt von einem Spruchband "Eusi Farbe als Zeiche vo Aarau".



In der zweiten Halbzeit folgte schliesslich eine finale Pyroaktion (etwa zwei Dutzend Fackeln) der heimischen Kurve, was von den übrigen Stadionbesuchern mit Pfiffen quittiert wurde (und wieder einmal zu einem Grossaufmarsch der Ordnungskräfte führte) – auch weil im Laufe dieser Abschlussinszenierung eine "Einweg-Zaunfahne" (Espenmoos) willentlich in Brand gesteckt wurde. Insgesamt eine sehr emotionale Geschichte, auch als nach Spielschluss Torhüter Razzetti (kehrt zurück in seine italienische Heimat) von den Anhängern minutenlang verabschiedet wurde. Dass man (nicht nur) in solchen Momenten auch immer wieder (unpassende) musikalische Untermalung aus den Lautsprechern ertragen muss, scheint wohl einfach zu den Unannehmlichkeiten des modernen Fussballs zu gehören...



U21-Update: In Spiel Eins nach dem definitiven Aufstieg in die 2. Liga interregional brachte Scherer seine Farben gegen Leibstadt durch ein kurioses Freistosstor früh in Front; und da die Gastgeber bis zur Halbzeitpause auf 3:0 davonzogen, gab es wenig Grund an einem weiteren Kantersieg zu zweifeln – auch wenn schon in der ersten Hälfte ein wenig Glück beansprucht werden musste. Im zweiten Durchgang wirkte das Team Aargau U21 jedoch immer stärker verunsichert, woraus nach 65 Minuten ein ungemütliches Zwischenergebnis von nur noch 3:2 resultierte. Leibstadt wurde von vielen Supportern vorangetrieben, deren Stimmen allerdings verstummten, als den Aarauern mit dem vierten Treffer in der Schlussminute die endgültige Siegsicherung gelang.

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