Freitag, 1. Mai 2009

FC Hansa Rostock 5 1. FC Kaiserslautern 1

2. Bundesliga
Ostseestadion, Rostock
Attendance: 27000 (1000)


Eine Prise Ironie scheint durchaus mitzuschwingen, wenn der "Tag der Arbeit" genutzt wird, um (erstmals) das Bundesland mit der höchsten Erwerbslosenquote in Deutschland (14,6 Prozent) zu besuchen. Die Hansestadt Rostock, grösste Ortschaft in Mecklenburg-Vorpommern, zeigte sich abseits von ökonomischen Brennpunkten jedenfalls von seiner besten Seite: Das Stadion, ein einstöckiger Neubau mit blauer Bestuhlung und geschlossenen Ecken (wobei drei von vier mit Stehplätzen versehen sind), ist zwar kein aussergewöhnlicher Blickfang, aber die Tatsache, dass die Arena, abgesehen von einigen Plätzen im Gästeblock, als "ausverkauft" gemeldet werden konnte, ist doch mehr als beachtlich aus Sicht der abstiegsbedrohten Hanseaten.



Der Weg der heutigen Gastgeber zeigte nach sechs Spielen ohne Niederlage aber zweifellos nach oben. Auch gegen Kaiserslautern, das das Hinspiel noch mit 6:0 gewonnen hatte, bog die Hansa-Kogge rasch auf die Siegesstrasse ein. Nach einem langen Einwurf von rechts köpfte Fillinger zur frühen Führung (7.) ein, um in der Mitte der ersten Halbzeit mit einer perfekten Kopie des ersten Treffers auf 2:0 zu erhöhen. Die Stimmung war dementsprechend: Nachdem der ultraorientierte Hansa-Fanblock (in der einzigen Ecke mit Sitzplätzen platziert!) schon mit einem äusserst dichten Doppelhalter- und Fahnenintro geglänzt hatte, folgten nun ohrenbetäubende Gesänge und Hüpfeinlagen, deren perfekte Geschlossenheit für vibrierende Tribünen sorgte.



Die Supporter aus der Pfalz mühten sich mit zwei Dutzend Fahnen und andauernden Sprechchören redlich, waren gegen die Ost-Übermacht – der es oftmals gelang, weitere Tribünen zum Support zu animieren – meistens chancenlos. Dies galt auch für die Spieler aus Kaiserslautern: Zwar kam nach dem raschen Anschlusstreffer (zu Beginn der zweiten Hälfte) kurzzeitig Hoffnung auf, doch die Rostocker antworteten mit drei weiteren Treffern im Zehn-Minuten-Takt, um sich drei wichtige Punkte im Abstiegskampf zu sichern. Auf den Rängen wurde derweil die alte Rivalität zwischen West und Ost aufgewärmt – einige verbale Nettigkeiten und Gegenstände wurden zwischen Gästesektor und den angrenzenden Bereichen ausgetauscht.

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