3. Bundesliga
Weserstadion Platz 11, Bremen
Attendance: 1000 (400)
Amateure raus aus Liga 3! Nicht selten scheint diese radikale Forderung aufgrund der drohenden Wettbewerbsverfälschung und des geringen Zuschauerzuspruchs verständlich. Eine löbliche Ausnahme stellt die Zweitvertretung aus Dortmund dar, deren Anhängerschaft selbst zum freitäglichen Abendspiel in Bremen mit mehreren Hundertschaften anreist. Die Mehrheit der Amateur-Borussen glänzte allerdings nicht nur durch Anwesenheit – so waren während der gesamten Spielzeit abwechslungsreiche Gesänge aus dem Gästeblock zu vernehmen, begleitet von einem halben Dutzend Schwenkfahnen in ständiger Bewegung. Ein respektabler Auftritt, den in der dritthöchsten Spielklasse nur wenige Fanszenen hätten übertrumpfen können.
Das heimische Publikum entsprach hingegen dem ungeliebten Stereotyp des regungslosen Amateur-Supports. Nicht einmal das goldene Tor des Abends (52.) vermochte die kühlen Norddeutschen nachhaltig aus der Reserve zu locken. Über den Verdientheitsgrad des Bremen Treffers liess sich streiten – zu ausgeglichen und gleichermassen harmlos hatten sich die beiden bislang sieglosen Equipen präsentiert. Die brenzligen Situationen der ersten Hälfte spielten sich im Strafraum der Gastgeber an, als Dortmund einen Abseitstreffer verbuchte und einen weiteren Abschlussversuch auf der Torlinie geklärt sah. Dazwischen erspielte sich Bremen zwar ein optisches Übergewicht, trat in der Angriffszone allerdings erschreckend ziellos auf.
Dies änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht, genügte aber dennoch zum Führungstreffer aus halbrechter Position, nachdem das Spielgerät vor die Füsse von Oehrl gefallen war. Die jungen Borussen reagierten (nach einer sehenswerten Kombination) mit einem Lattentreffer, doch die anhaltende Harmlosigkeit beider Equipen war höchstens der allgemeinen Spannung zuträglich. Am knappen Vorsprung auf dem Nebenplatz des grossen Weserstadions, im Volksmund auch "Platz 11" genannt, änderte sich bis zum Schlusspfiff jedoch nichts mehr. Der Ground vermag eine überdachte Tribüne mit grünen Sitzschalen und dem Schriftzug "Werder" zu bieten; auf der Gegengerade finden sich (ebenso im grosszügigen Gästesektor) fünf Betonstufen.
Freitag, 7. August 2009
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