Sonntag, 12. Februar 2006

Olympique Marseille 0 – FC Toulouse 0

Ligue 1 Orange
Stade Vélodrome, Marseille
Attendance: 47092 (100)


Am Sonntag können meinerseits überhaupt keine alternativen Spiele mehr ausfindig gemacht werden, wobei es fraglich ist, ob es an der südfranzösischen Küste überhaupt Begegnungen gibt, welche mit einem Heimspiel von Olympique Marseille konkurrenzieren können. Ein allgemeines Urteil über die grosse Hafenstadt am Mittelmeer fällt schwer – es schwankt, abhängig vom aktuellen Standort, irgendwo zwischen „Drecksloch“ und „Weltkulturerbe“. Das „Stade Vélodrome“, im Süden der Metropole gelegen, gehört auf alle Fälle zu den schöneren Bauwerken der Stadt.



Die heimischen Hintertortribünen füllen sich recht zügig – und gespannt werden allfällige Choreographien des Rekordmeisters erwartet: Im Oberrang der Südtribüne eröffnen die „South Winners“ das mehrteilige Spektakel mit einer hellblauen MAΣΣAΛIA-Blockfahne, die auf den griechischen Ursprung der Stadt hinweisen soll. Auf der gegenüberliegenden Seite wird (im Oberrang) ebenfalls eine grosse Blockfahne hochgezogen; untermalt von unzähligen Fähnchen (im Unterrang) in verschiedenen Blautönen (präsentiert durch die „Yankee Nord“).



Auf der „Virage Sud“ entrollt das „Commando Ultra 84“ ihre eigene Blockfahne (begleitet von mehreren grossen Schwenkfahnen), während im oberen Teil der Tribüne inzwischen ein riesiges Clublogo und viele blau-weisse Doppelhalter gezeigt werden. Die heimischen Akteure scheinen von der Kreativität der eigenen Anhänger wahrlich beeindruckt und ermöglichen den Gästen aus Toulouse bereits nach zehn Sekunden eine erste Torchance; in der Folge erarbeiten sich die Gastgeber, in einer ausgeglichenen Partie, die besseren Abschlussmöglichkeiten und scheitern mehrmals nur um Haaresbreite.



Auf den Rängen flacht die Stimmung nach einem engagierten Beginn schnell ab: Die Lautstärke der Gesänge ist, trotz der (theoretisch) vorhandenen Stimmgewalt, eher durchschnittlich – nur vereinzelte Wechselgesänge vermögen zu überzeugen. Die Anzahl der Gästefans ist aufgrund der (verhältnismässig) kurzen Anreise sehr enttäuschend – und trotz durchgehendem Einsatz von Fahnen und Doppelhaltern bleiben die Supporter von Toulouse während der gesamten Spielzeit ungehört!



Die heimischen Offensivkräfte beissen sich auch in der zweiten Halbzeit ihre Zähne am unüberwindbaren Abwehrriegel des Gegners aus – und insbesondere der souveräne Keeper aus Toulouse avanciert mit seinen Paraden zum Mann des Spiels; auch die seltenen Entlastungsangriffe der Gäste versanden mehrheitlich im Niemandsland. Die Atmosphäre bleibt weiterhin äusserst bescheiden, da sich in allen heimischen Fansektoren nur der „harte Kern“ zum aktiven Support durchringen kann. Der akustische Höhepunkt des Abends folgt erst nach Spielende, als ein gellendes Pfeifkonzert durch die weite Arena hallt...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

allez l'om

on est les plus forts

vive l'olympique de marseille