Sonntag, 5. Februar 2006

FC Aarau 3 FC Zürich 4 (on penalties)

Swisscom-Cup (Viertelfinale)
Ground: Stadion Brügglifeld, Aarau
Attendance: 5600 (2000)


Eine grösstmögliche Zuversicht begleitet mich an diesem kalten Sonntagnachmittag ins geliebte Brügglifeld, wo der Tabellenletzte der Axpo Super League auf dem Weg in den Cupfinal auf den Titelverteidiger aus der Zürcher City trifft. Die Zahl der angereisten Gästefans kann sich sehen lassen – ebenso wie die Choreographien der beiden Fangruppen: Auf heimischer Seite wird eine grosse Blockfahne mit Lucky Luke als Aarauer und den festgenommenen Dalton-Brüdern, in den Vereinsfarben der bisherigen (und zukünftigen?) Opfer gekleidet, präsentiert. Die Zürcher zeigen ihrerseits unzählige Papptafeln mit der Aufschrift „FCZ“ resp. „1896“ sowie das passende Spruchband „s 110 – euses Jahr!“.



Auf der harten Untergrund entwickelt sich nur langsam ein würdiges Fussballspiel, welches mit fortlaufender Spieldauer leichte Vorteile für die Einheimischen offenbart – bis die Gäste aus dem Nichts durch einen zweifelhaften Strafstoss in Führung gehen, was einige Leuchtfackeln im Gästeblock aufleuchten lässt. Dies scheint die eigenen Verteidiger aus dem Konzept zu bringen: Die hoffnungsvolle Neuverpflichtung Albert „Bobo“ Baning aus Kamerun nutzt die Verwirrung und kann postwendend aus nächster Nähe ausgleichen. Die Atmosphäre bleibt dennoch unterkühlt: Immerhin können die Zürcher Anhänger gelegentlich mit ihrer Stimmgewalt aufhorchen – der heimische Fanblock bleibt hingegen weitestgehend ungehört.



In der Folge sinkt analog zur wärmenden Sonne auch das Niveau der Partie: Die beiden Sturmreihen lassen jegliche Durchschlagskraft vermissen, obwohl insbesondere die Zürcher Hintermannschaft nicht gerade den sichersten Eindruck macht. In der Schlussminuten der Verlängerung vergeben beide Equipen einen sicher geglaubten Matchball – das Elfmeterschiessen muss entscheiden: Der schwache Elfmeter von Giallanza bringt die Gastgeber schnell in Rücklage, doch als in der Folge auch bei zwei Zürchern die Nerven versagen, rückt der Halbfinaleinzug wieder näher – bis der Torwart des Stadtclubs zum grossen Helden avanciert und mit zwei weiteren Paraden einen glücklichen Zürcher Sieg festigt. Der letzte Aarauer Heimsieg im Pokal datiert folglich weiterhin aus dem Jahre 1996...

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