Dienstag, 30. März 2010

VfB Lübeck 0 FC St. Pauli II 0

Regionalliga Nord
Stadion an der Lohmühle, Lübeck
Zuschauer: 2439 (69)


Am zweiten Tag wurde eine Begegnung angesteuert, deren zeitliche Ansetzung vielfach diskutiert wurde. Auf Anweisung der Polizei musste dieses "Lokalderby" bei Tageslicht durchgeführt werden, was trotz kürzlicher Zeitumstellung zu einem skandalösen Anpfiff um 17.00 Uhr führte - und durch den gastgebenden Verein zwecks befürchteter Mindereinnahmen auch öffentlich kritisiert wurde. Der Weg zum örtlichen Stadion war gesäumt von vielen Einsatzkräften der Polizei, wodurch rasch klar war, dass man im Nachhinein von einem unverhältnismässigen Aufgebot reden würde, falls nicht mindestens 1'000 Gästefans in die nahegelegende Hansestadt Lübeck gepilgert waren...



...es sollten schliesslich knapp 100 Anhänger von St. Pauli im Stadion zugegen sein - polizeiliche Einzelbetreuung (ein Fan, ein Polizist) war entsprechend gewährleistet. Das dürfte den gemeinen Steuerzahler, sofern es diese Spezies in Deutschland überhaupt noch gibt, eher weniger freuen. Der Hamburger Support beschränkte sich allerdings auf wenige Anfeuerungsrufe ("St. Pauli, St. Pauli"). Als interessanter erwies sich der geschlossene Auftritt des Lübecker "Ultra Kollektiv": Beim Intro gab es die gewohnten Doppelhalter und Schwenkfahnen zu sehen, von denen auch in der Folge rege Gebrauch gemacht wurde. Akustisch überzeugte der heimische Fanblock, der das rechte Ende der neuen Haupttribüne einnahm, vor allem in der ersten Hälfte mit einem kreativen Liedgut, das den übrigen Anwesenden ohne grössere Unterbrechung vorgetragen wurde.



Aus spielerischer Sicht wurde, wie schon am Vortag, magere Kost geboten: Im Laufe der ersten Hälfte - und auch zu Beginn des zweiten Durchgangs - kamen die Gäste zu einigen Torchancen, deren Vollstreckung allerdings fahrlässig vergeben wurde. Weil an diesem Nachmittag auch beim früheren Zweitligisten aus Lübeck nur die Fehlpassquote überdurchschnittliche Werte erreichte, war ein Unentschieden ohne Tore folgerichtig. Das Stadion an der Lohmühle ist eine Spielstätte der Gegensätze: Von alles überragender Grösse ist die moderne Haupttribüne mit grün-weisser Bestuhlung, dem Schriftzug der Gastgeber und einem auffälligen Einbau der VIP-Logen. Auf der Gegenseite steht noch immer die alte Holztribüne mit roten Sitzschalen; und in den ungedeckten Kurven verlaufen durchwegs ungefähr zwanzig Stufen (mit Wellenbrechern) von alter Bauweise.

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