Samstag, 26. Juli 2008

FC Biel-Bienne 4 FC Schaffhausen 1

Challenge League
Stadion Gurzelen, Biel
Attendance: 1400 (40)


Vor neunzehn Jahren musste sich der ruhmreiche Fussballclub aus dem Seeland, u.a. Schweizer Meister (1949), zweimaliger Vizemeister (1948/1960) und Cupfinalist (1961) aus der damaligen Nationalliga B verabschieden, nun kehrte Biel mit dem Heimspiel gegen Schaffhausen endlich wieder in die zweithöchste Spielklasse des Landes zurück – und mit ihm einer der prunkvollsten Spielorte: Das Stadion Gurzelen, inzwischen 95 Jahre alt, verfügt über eine gedeckte Haupttribüne (mit dreizehn farbigen Sitzbankreihen); gegenüber verlaufen ebenso viele Stehstufen und darüber drei weitere Holzbankreihen. Die Stehstufen auf einer Hintertorseite, auch hier sind es dreizehn an der Zahl, mussten aufgrund akuter Baufälligkeit grössenteils gesperrt werden, während die vierte Seite des Spielfeldes abgesehen von einer Vielzahl an Werbetafeln nichts zu bieten hat und aus Gründen der Sicherheit ebenfalls nicht zugänglich ist.



Auch wenn sich vor Spielbeginn am Haupteingang lange Menschenschlangen bildeten – und die offizielle Zuschauerzahl eher als "Understatement" zu verstehen ist – schien sich die Bevölkerung in der Uhrenstadt mit der neumodischen "Challenge League" noch nicht wirklich anfreunden zu können. Die Geräuschkulisse wurde auf alle Fälle von den wenigen Gästefans, unter ihnen etwa zwanzig aktive Supporter mit Schwenkfahnen und Doppelhalter, dominiert – wobei die Munotstädter im Verlaufe der zweiten Halbzeit mit einer halbherzigen Pyroeinlage (Fackeln auf den Boden...) den Unmut der anwesenden Zuschauer auf sich zogen. In den selben Minuten hatte auch das Unheil, aus Sicht der Schaffhauser, ihren Anfang genommen - verlief die Begegnung in der ersten Hälfte nämlich noch ausgeglichen und ohne nennenswerte Höhepunkt, schienen die Gastgeber nach dem Pausentee durchstarten zu wollen:



Eine erste Möglichkeit besass YB-Leihgabe Madou, dessen gefühlvoller Heber allerdings nur an der Querlatte landete. Zwei Minuten später brandete endlich freudiger Jubel durch das weite Rund: Die harmlose Hereingabe von der rechten Seite wurde von einem Gästespieler – heute in türkisgrün spielend – unglücklich ins eigene Tor abgelenkt; wenige Zeigerumdrehungen später nutzte Schneuwly – erneut über die rechte Seite angreifend - einen kapitalen Abwehrfehler eiskalt zum 2:0 aus. Die Nordostschweizer vermochten diesem Sturmlauf nichts entgegenzusetzen und mussten einen (un)gewollten (dritten) Treffer mittels Direktabnahme von Casasnovas hinnehmen. Als Etemi schliesslich kurz vor Schluss kraftvoll zum Schaffhauser Ehrentreffer einnetzte, reagierte Biel-Bienne im Gegenzug mit einem weiteren Tor, was nun endlich auch die heimischen Kehlen zu Anfeuerungsrufen animierte.

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