Montag, 30. Dezember 2013

Dunfermline Athletic FC 0 Rangers FC 4

Scottish League One
East End Park, Dunfermline
Zuschauer: 10089 (4000)


Einen Tag vor New Year's Eve war nur noch ein professionelles Fussballspiel in Grossbritannien auszumachen - mangels Alternativen wurde also (nochmals) Dunfermline besucht, nachdem die "Pars" bereits im Jahr 2004 einmal zu Hause - gegen den Rangers-Erzrivalen - gesehen worden waren. Nicht nur die künstliche Unterlage ist seither verschwunden, auch haben sich die beiden Kontrahenten von heute Abend aus der Premier League verabschiedet. Im Februar 2012 gab es selbiges Duell noch in der höchsten Spielklasse. Aber Dunfermline hatte gleich zwei Relegationen zu verdauen, während sich die "Gers" nach dem Zwangsabstieg in die Divison Three erst wieder langsam aus den ungekannten Tiefen emporkämpfen. Dabei musste sich der Rekordmeister am "Boxing Day" erstmals in dieser Saison mit einem Remis (1:1 gegen Stranraer) zufriedengeben.



Ein Gastspiel der verhassten Rangers sorgt vor allem beim Finanzchef des jeweiligen Heimclubs für ungekannte Glücksgefühle - so wird im East End Park sogar eine fünfstellige Zuschauerzahl erreicht, wovon eine grosse Minderheit mit dem protestantischen Favoriten sympathisierte und somit in der Mitte der ersten Hälfte jubeln durfte, als ein unbedrängt abgegebener Flachschuss von der Strafraumgrenze im Netz zappelte. Es war ein seltener Höhepunkt spielerischer Art in einem umkämpften Duell der beiden Topteams der dritthöchsten Spielklasse, deren Intensität ebenso auf den Zuschauerrängen zu spüren war, wo das Publikum - typisch britisch - mit dem Spielgeschehen mitfieberte. Dabei standen Klatschen und Fluchen im Mittelpunkt, während lautstarke Gesänge (vor allem auf Seiten der Gäste) grösstenteils auf der Strecke blieben.



Auf den Rückstand auf dem Rasen wusste Dunfermline nach einer ansprechenden Startphase schliesslich nicht mehr zu antworten. Als die Rangers nach der Pause durch einen Kopfball im Anschluss an einen Eckball zum zweiten Treffer des Abends kamen, war die Partie endgültig entschieden. Zwar gaben sich die Lokalmatadoren niemals auf, doch die weiteren Gegentore (jeweils alleine vor dem Torhüter) sorgten für einen deutlichen Auswärtserfolg aus Sicht des Tabellenführers. Im East End Park - seit 2004 unverändert - finden sich vier alleinstehende, überdachte Tribünen von unterschiedlicher Grösse, allesamt mit roten Sitzschalen bestückt.

Sonntag, 29. Dezember 2013

St. Johnstone FC 3 Dundee United FC 0

Scottish Premiership
McDiarmid Park, Perth
Zuschauer: 7231 (3965)


Am frühen Sonntagnachmittag trafen sich beide Clubs zu einem "Tayside Derby" in Perth, wovon Dundee nur rund 40 Kilometer entfernt liegt. Dennoch war es überraschend, dass die Gästefans sogleich beide Hintertorseiten in Beschlag nahmen, um die Hälfte des Publikums zu stellen. Aber positive Äusserungen waren bei den Supportern der "Arabs" im Laufe der Begegnung selten, weil St. Johnstone (benannt nach der mittelalterlichen Bezeichnung für Perth – "St. John’s Toun") von Beginn weg spielbestimmend war. Zwanzig Minuten waren vergangen, als sich die entscheidende Szene des Spiels im Strafraum von Dundee United ereignen sollte.



Nach einem harmlosen Zuspiel kam Saints-Topskorer Stevie May vor der zögernden Gästeabwehr ans Leder, so dass sich Innenverteidiger Calum Butcher schliesslich nur noch mit einer irregulären Intervention erwehren konnte - und dafür korrekterweise mit der roten Karte "beschenkt" wurde. Vom Penaltypunkt traf May souverän zur heimischen Führung. In Überzahl kamen die Gastgeber, wo sich eine kleine Gruppe in akustischer Unterstützung versuchte, zu weiteren Chancen, sahen ihre Versuche aber mehrfach im letzten Moment von der Linie geschlagen. Dundee war vor dem Pausentee überhaupt nur zweimal gefährlich, schoss aber jeweils am linken Torpfosten vorbei.



Anfangs zweiter Halbzeit versuchte Dundee United nochmals zu reagieren, aber der zweite Treffer durch eine feine Einzelleistung von May (unweit der Grundlinie) war der Todesstoss für die Gäste. Weitere Chancen waren vergeben worden, als May schliesslich wenige Augenblicke vor dem Ende (als sich die Gästetribünen schon sichtbar geleert hatten) seinen Hattrick fixierte. Es war der erste Dreierpack eines Saints-Akteurs in der höchsten Spielklasse seit 40 Jahren! Erst seit 1989 wird im McDiarmid Park gespielt - einem typisch schottischen All-Seater-Ground mit vier alleinstehenden Tribünen, welche mit blauen, gelben und roten Sitzschalen (blockweise) bestückt wurden.

Samstag, 28. Dezember 2013

Falkirk FC 0 Alloa Athletic FC 0

Scottish Championship
Falkirk Stadium, Falkirk
Zuschauer: 3417 (264)


Im aktuellen Fall war der Wintertrip auf die britische Insel auch eine Rückkehr nach Schottland – erstmals seit zehn Jahren. Anfangs 2004 hatte sich das grosszügige Falkirk Stadium erst im Bau befunden, so dass der Club nach dem Verkauf des Brockville Ground zwischenzeitlich zu einem Groundsharing mit Stenhousemuir gezwungen war. Inzwischen gibt es im Osten der Kleinstadt einen dunkelblauen All-Seater-Ground mit drei einzelnen Tribünen, nachdem anfänglich nur eine Hauptseite errichtet worden war. Die Gegengerade war zwischenzeitlich mit einer provisorischen Konstruktion versehen worden, ist zurzeit aber wiederum ohne Ausbau für die Zuschauer.



Beim ersten Auftritt nach Weihnachten kam es zu einem ungewöhnlichen Lokalduell: Erst 2010 war Falkirk aus der Premiership abgestiegen, während Alloa Athletic vor zwei Spielzeiten noch in der untersten Spielklasse der vierteiligen Ligapyramide von Schottland (damals: Division Three) spielte. Nach zwei Promotionen in Folge durften sich die "Wasps" nun mit dem traditionsreichen Nachbarn duellieren, wobei sie auf eine erstaunliche Unterstützung des eigenen Anhangs zählen durften. Rund 250 Gästefans fanden sich in einem abgesperrten Bereich auf der Nordtribüne ein, wo sie sich - im Gegensatz zu den Gastgebern - auch mit gelegentlichen Sprechchören zu Wort meldeten. Nicht schlecht, weil auch zu Hause nur dreistellige Zuschauerzahlen erreicht werden.



Erst wenige Minuten waren vergangen, als Alloa Athletic nach einem heimischen Aufbaufehler zu einer aussichtsreichen Abschlusschance kam. Aber wie so oft in den darauffolgenden 90 Minuten war der Schussversuch zu harmlos; vor allem Falkirk versäumte es von seiner Überlegenheit zu profitieren. Nach dem Pausentee wurden die Gelegenheiten auf einen Torerfolg immer grösser, aber wiederum vergaben beide Equipen freistehend; mit fortlaufender Spielzeit wurde auch der Gästekeeper immer stärker, um schliesslich sein 13. Saisonspiel ohne Gegentreffer zu fixieren - und meine persönliche 0:0-Serie nach einem neuen Bestwert von 81 Spielen enden zu lassen.

Sonntag, 15. Dezember 2013

FC Aarau 2 FC Thun 1

Raiffeisen Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 3624 (200)


Zum Abschluss eines unvergleichlichen (Aarauer) Fussballjahres kam es im Brügglifeld zu einem Duell der "Kleinen" in der obersten Spielklasse, dessen Attraktivität sich bei tiefen Temperaturen in engen Grenzen hielt. Dies war auch am bescheidenen Zuschaueraufmarsch abzulesen, wobei beide Fanlager um optische Präsenz bemüht waren. Im Gästeblock waren nach dem Schlusspfiff sogar noch zwei Transparente ("Merci für di geile Momente" und "Rückründi witer so!") zu lesen. Eigentlich hätten solche Äusserungen auch sehr gut in den heimischen Block gepasst...



Auf dem Rasen wurde Aarau nach einem langsamen Auftakt immer dominanter, doch mehrere Gelegenheiten vor dem Gehäuse der Thuner führten nicht zum Erfolg. Aus einer "unmöglichen" Torchance resultierte schliesslich nach einer Stunde Spielzeit doch noch die heimische Führung - nach einem Hereingabe von Foschini traf Lüscher mittels Direktabnahme aus zwanzig Metern im Stile eines "Tor des Jahres" zum 1:0. Und als die Oberländer eine Viertelstunde vor dem Abpfiff nach einer Aargauer Unachtsamkeit (in Person von Marco Schneuwly) auszugleichen wussten, dauerte es nur wenige Momente, um die erneute Führung der Gastgeber - mittels versenktem Abpraller von Gonzalez - zu realisieren, die dem erfolgreichen Jahresabschluss gleichkam.

Sonntag, 8. Dezember 2013

FC Luzern 1 FC Aarau 0

Raiffeisen Super League
Stadion Allmend (neu), Luzern
Zuschauer: 10712 (400)


Erst beim allerletzten Auswärtsspiel der Hinrunde war die höchste Schweizer Spielklasse wieder mit dem eigenen Club zu komplettieren, nachdem der moderne Zentralschweizer Neubau erst 2011 - also nach dem zwischenzeitlichen Aarauer Abschied in der Zweitklassigkeit - eröffnet worden war. Die einstöckige Arena ist - abgesehen von grosszügigen Stehbereichen auf einer Hintertorseite - durchwegs mit blauen Sitzschalen bestückt, wobei sich auf der Gegengeraden auch der weisse Schriftzug "FCL" erkennen lässt. Ebenfalls sehr markant sind die "goldenen" Logenbereiche auf der Haupttribüne und die beiden Hochhäuser südlich vom Stadion.



Auf den Zuschauerrängen waren beide Fangruppen mit einem gewöhnlichen Doppelhalter- und Fahnenintro präsent, wobei sich die einheimischen Supporter mit im Laufe des Spiels mehrfach wechselnden Spruchbändern in den Vereinsfarben (u.a. "Mike Hauser: Blauwiisses Härzbluet") vom abtretenden FCL-Präsidenten würdig verabschiedeten. Kaum war das erste Transparent entrollt, wären die Gäste um Haaresbreite zur Führung gekommen, doch der Fernschuss von Senger wurde durch Luzern-Keeper Zibung an die Unterkante der Querlatte gelenkt.



Die Aarauer vergaben weitere Chancen durch Callà und Garat, während sich Rangelov auf der anderen Seite bei einem Kopfstoss von seiner unpräzisen Seite zeigte. In einer ereignisarmen Begegnung verpasste Hallenius zehn Minuten vor dem Schlusspfiff alleine vor Torhüter Zibung einen Matchball für die defensiv sicheren Gäste, bevor sich Sarr schliesslich in der 86. Minute - nach Doppelpass mit Rangelov - anschickte für den Luzerner Siegestreffer zu sorgen. Dadurch wartet der FCA inzwischen bereits seit neun Gastspielen auf einen Sieg in der Leuchtenstadt.