Freitag, 29. Januar 2010

Willem II Tilburg 2 RKC Waalwijk 1

Eredivisie (NL1)
Koning Willem II Stadion, Tilburg
Zuschauer: 13500 (700)


Im Gegensatz zum Ausflug in der Vorwoche wurde die germanische Eisenbahngesellschaft als Fortbewegungsmittel in Richtung Niederlande genutzt, was beinahe ins Auge gegangen wäre. Dramatische Verspätungen bewirkten, dass Tilburg erst elf Minuten vor Spielbeginn erreicht wurde. Ein Taxi war schnell gefunden, und schliesslich wurde der holländische Zweckbau in letzter Sekunde erreicht - aber auch nur, da der Anpfiff zwei Zeigerumdrehungen zu spät erfolgte. Auf Seiten der heimischen Fans war allerdings sowieso auf ein Intro verzichtet worden: Die Supporter von Willem II zeigten ihren Unmut über die aktuelle Vereinspolitik schon vor Spielbeginn mit einem Protestmarsch zum Stadion (inkl. Spruchband: "Koning Willem II – In strijd tegen wanbeleid").



Es ist schwierig zu sagen, inwiefern sich dieser Streik auch im Spiel fortsetzte. Der Support der Gastgeber wirkte jedenfalls reichlich unorganisiert, nur selten übertrugen sich die Gesänge, von kleinen Grüppchen angestimmt, auf eine grössere Zuschauermasse. Auch im Gästeblock waren Anlaufschwierigkeiten zu beobachten. Aber als Waalwijk sechs Minuten nach dem Führungstor (herrliche Direktabnahme) zum 1:1 traf, legte der Anhang des Schlusslichts merklich zu - sogar eine Leuchtfackel wurde im Schatten der penetranten Videoüberwachung entzündet; auch vereinzelte Auseinandersetzungen der körperlichen Art mit den Ordnungskräften folgten. Die Tilburg-Fans, direkt nebenan platziert, antworteten mit gelegentlichen Schmähgesängen.



Auf dem von einer leichten Schneeschicht überzogenen Spielfeld entwickelte sich nach der Halbzeitpause eine attraktive Begegnung mit guten Torchancen auf beiden Seiten. Es dauerte allerdings bis zur 80. Spielminute, als eine Einzelleistung des wirbligen Heimakteurs Zijler zum Siegestreffer für Willem II führte, so dass sich die Hausherren im direkten Duell von ihrem tabellarischen und geografischen Nachbarn (der Region Nordbrabant) absetzen konnten. Das örtliche Stadion, wie der Club nach König Wilhelm von Oranien-Nassau benannt, wurde vor fünfzehn Jahren erstellt, wobei auf Stehplätze komplett verzichtet wurde. Die Gegentribüne des überdachten All-Seater-Grounds ist mit dem weissen Schriftzug des Vereinsnamens versehen.

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