Samstag, 30. Januar 2010

ADO Den Haag 2 SC Heerenveen 1

Eredivisie (NL1)
ADO Den Haag Stadion, Den Haag
Zuschauer: 10759 (60)


Am 26. März 2004, also vor etwas mehr als zweitausend Tagen, war der Länderpunkt Holland mit der Begegnung zwischen Den Haag und Zwolle (1:1) gesetzt worden. Nun sollte die Rückkehr in die niederländische Regierungsstadt vollzogen worden. Inzwischen war der zweifache Meister und Cupsieger ADO ("Alles Door Oefening") Den Haag vom altehrwürdigen Zuiderpark einige Kilometer ostwärts ins Gewerbegebiet Forepark gezogen, wo zwischen 2005 und 2007 ein überdachter All-Seater mit grünen Sitzen und einer Aussenfassade aus Aluminium entstanden war.



Der Ground wird von den Verantwortlichen als "sicherstes Stadion der Welt" angepriesen, was durch eine Hundertschaft an Überwachungskameras und ein Einlasssystem mit dem zynischen Namen "Happy Crowd Control", das von allen (Nicht-VIP-)Besuchern eine Überprüfung nach biometrischen Methoden (Gesichtserkennung) vornimmt, ergibt. Auch der tiefe Graben zwischen Spielfeld und Zuschauerrängen darf natürlich in Holland nicht fehlen. Unklar bleibt, wieso das Clublogo auf der Gegentribüne durch eine Erneuerung der Sitzschalen verstümmelt wurde.



In einem niveauarmen Duell der unteren Tabellenhälfte waren mehrere Aussetzer der wackligen Heimabwehr nötig, um für erhöhte Torgefahr zu sorgen. Nach einer knappen halben Stunde traf Heerenveen, unterstützt durch sporadische Gesänge der wenigen Gästefans, mit einer direkt verwandelten Flanke folgerichtig zum 0:1. Nachdem sich die Gäste durch ein (zweites) unnötiges Foulspiel selbst dezimiert hatten, lancierte Den Haag nach dem Pausentee eine aussichtsreiche, aber erfolglose Druckphase; auch Heerenveen vergab einige hochkarätige Konterchancen.



Analog zum Zuiderpark war der harte Kern der Anhängerschaft von Den Haag in der Mitte der Gegentribüne auszumachen, was allerdings erst nach lautstarken Gesängen in der Schlussphase deutlich wurde; auf einer Hintertorseite ("Vak G") hatte man zu Spielbeginn zwar eine Blockfahne entdecken können, doch akustisch hielten sich diese Supporter mehrheitlich zurück. In den finalen Minuten durfte dennoch gejubelt werden, als ADO innert zweier Zeigerumdrehungen ein verloren geglaubtes Spiel mit zwei Treffern gegen eine desorientierte Gästeabwehr drehte.

Keine Kommentare: