Sonntag, 31. Januar 2010

FC Utrecht 0 SC Heracles Almelo 0

Eredivisie (NL1)
Stadion Galgenwaard, Utrecht
Zuschauer: 20015 (200)


Das letzte Reiseziel des Wochenendes lag verkehrsgünstig an der ICE-Strecke von Amsterdam nach Frankfurt, so dass es selbst bei einer Anspielzeit von 14.30 Uhr noch gleichentags nach Hause reichte - oder zumindest hätte reichen sollen! Aber alles der Reihe nach: Das Stadion Galgenwaard (im Jahr 2001 grundlegend renoviert) stellt einen sehr seltenen Farbtupfer in der eintönigen Stadionlandschaft von Holland dar; alle vier einstöckigen Tribünen mit gebogener Überdachung sind mit roten Sitzschalen versehen. In weisser Bestuhlung ist auf den einzelnen Tribünen "Bunnikside", "Cityside" (jeweils unterhalb eines mächtigen Clublogos) oder schlichtweg "FC Utrecht" zu lesen. Die Ecken werden durch Büroräume bis auf halber Höhe geschlossen.



Der Ground sollte zu einem einsamen Höhepunkt an diesem (leicht) frühlingshaften Nachmittag verkommen: Auf den Rängen waren meistens nur verhaltene Gesänge von heimischen Anhängern zu vernehmen, jeweils nur dreimal pro Halbzeit sollte es richtig laut werden. Die Gästefans aus Almelo bemühten sich zwar um einen geschlossenen Support, doch auch diese Gruppierung war insgesamt nur selten zu hören. Ansonsten wusste der Heracles-Anhang immerhin noch durch ein Spruchband ("R.I.P. Harleem") zu Ehren des insolventen Landesmeisters von 1946, der sechs Tage zuvor aus dem Spielbetrieb der zweithöchsten Liga ausgeschieden war, aufzufallen.



Auch auf dem grünen Rasen war wenig Interessantes geboten. Die grösste Möglichkeit der ersten Hälfte war ein Utrecht-Kopfball, den der gegnerische Abwehrspieler auf der Torlinie abzuwehren wusste. Die leichte Überlegenheit der Hausherren nach dem Seitenwechsel wirkte sich kurzzeitig (positiv) auf die Atmosphäre aus, doch rasch fielen Akteure und Zuschauer wieder in alte Muster zurück, wobei die Unmutsbekundungen des Publikums nun stetig zunahmen. Ein letzter Aufreger folgte in der Nachspielzeit, als ein Heracles-Stürmer nach einem präzisen Konter nur noch durch ein Foulspiel am Torschuss gehindert werden konnte, was zwar einen Platzverweis nach sich zog, aber auch letzte Hoffnungen auf eine Fortsetzung der persönlichen 0:0-Serie zu Nichte machte.

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