Samstag, 30. Dezember 2006

NEC Nijmegen 2 Ajax Amsterdam 2

Eredivisie
McDos Goffertstadion, Nijmegen
Attendance: 12500 (800)


Nach englischem Vorbild werden die weihnächtlichen Feiertage in Holland erstmals zur Fortsetzung der heimischen Fussballmeisterschaft genutzt. Grund genug, um den persönlichen Feiertagsverpflichtungen zu entfliehen und sich einige Begegnungen der Eredivisie zu Gemüte zu führen. Aufgrund eines engen Terminplans „musste“ die Luxusvariante Flugzeug, welche allerdings auch nur mit ca. 120 Franken zu Buche schlug, gewählt werden. Auf dem Flughafen Schiphol kurz vor Samstagmittag gelandet, wurde die lokale Bahnstation wenig später erreicht, um schliesslich um 13.50 Uhr in Nijmegen einzutreffen und pünktlich vor dem örtlichen Goffertstadion, im gleichnamigen Stadtpark, zu stehen.



Im Innern waren (offiziell) alle Plätze besetzt – Ajax Amsterdam war zu Gast (als eigentlicher Erzfeind gilt übrigens Vitesse Arnhem). Auf heimische Fanseite wurde zu Beginn eine Choreo zu Ehren des langjährigen NEC-Torhüters und heutigen Ajax-Keepers Dennis Gentenaar präsentiert, während die Gäste aus dem Hauptstadt tatenlos in ihrem streng bewachten Block herumstanden. Auf dem Rasen war Ajax eindeutig die spielbestimmende Mannschaft, was von den eigenen Anhängern „grosszügigerweise“ immerhin zweimal (!) mit „Ajax, Ajax“-Rufen honoriert wurde; von den Nijmegen-Fans kam noch weniger – ist auch nicht einfach, im Sitzen zu supporten...



Irgendwann hatte das kollektive Leiden ein Ende. Die 62. Minute war angebrochen – und die Gäste kamen endlich zum hochverdienten Führungstreffer, was die Partie neu lancierte: Im Gästesektor wurde plötzlich durchgehend gesungen und die heimischen Kicker wagten sich endlich auch in die Offensive – mit Erfolg: Innert drei Minuten hatten die Akteure aus der Provinz Gelderland das Spiel mit zwei sehenswerten Treffern gedreht. Das Stadion stand kurzfristig Kopf, um beim erneuten Ausgleichstreffer (nur wenige Sekunden später) erneut in eine allgemeine Schweigephase zu verfallen. Erste Zuschauer verliessen bereits den Ground, obwohl die Spannung nun kaum mehr zu überbieten war.



Schlussendlich blieb es jedoch – nach mehreren vergebenen Chancen – beim gerechten Remis, womit die Einheimischen im langweiligen All-Seater-Stadion nahe der deutschen Grenze bestimmt besser leben konnten. Nach dem Spiel blieb alles ruhig, abgesehen von einigen holländischen Jugendlichen, die sich einen Spass daraus machten, drittklassige Silvesterböller in die abwandernden Zuschauerströme zu werfen. Die verbleibende Zeitreserve wurde zur Begutachtung der örtlichen Sehenswürdigkeiten (wobei insbesondere die St. Stevenskerk ins Auge stach) genutzt, bevor die Reise mit dem Zug nach Eindhoven fortgesetzt wurde.

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