Sonntag, 27. März 2011

Losone Sportiva 4 FC Aarau U21 2

2. Liga Interregional
Campo Saleggi, Losone
Zuschauer: 150 (-)


Im letzten Herbst hatte man wegen akuten Schlafmangels noch einen neuen Ground im Tessin - genauer gesagt in Taverne - verpasst. Nun sollte eine neue Gelegenheit genutzt werden, um den ausbaulosen Sportplatz in Losone mit dem Aarauer Nachwuchs zu kreuzen. Es sollte ein typischer Nachmittag in der Südschweiz werden: Zwar kam die Talentauswahl zu einer frühen Führung, gab das Zepter in der Folge jedoch ohne Not aus ihren Händen, sodass es - unterstützt von Aargauer Unzulänglichkeiten - mit einem egalisierten Zwischenstand (1:1) in die Katakomben ging. In den ersten Minuten der zweiten Hälfte beklagte der gastierende Tabellenführer zwei Pfostentreffer,...



...während die Akteure von Losone Sportiva erstmals in Führung gingen, nachdem ein Abschlag von Nachwuchstorhüter Hirzel geblockt wurde. Zwar gelang es den jungen Aargauern nochmals auszugleichen, aber in der aufgeheitzen Atmosphäre leistete sich die Equipe von U21-Chefcoach Thomas Binggeli eine Viertelstunde vor dem Abpfiff einen weiteren folgenschweren Aussetzer in der Defensive, was die Tessiner dank einer Bodenunebenheit eiskalt ausnutzten - und in der 90. Minute durch einen Kontertreffer schliesslich auch noch den Endstand zu fixieren vermochten.

FC Ascona 2 US Giubiasco 1

2. Liga regional (FTC)
Stadio Comunale, Ascona
Zuschauer: 200 (-)


Und weil es tatsächlich noch Vereine zu geben scheint, deren Spielansetzungen mit sinnvollen Hintergedanken verknüpft sind, galt es nach dem Abpfiff in Losone einen kurzen Zwischenspurt einzulegen. Der Zweitligist aus Ascona, dessen Ground nur wenige Gehminuten vom Sportplatz von Losone Sportiva entfernt zu lokalisieren ist, verlegte sein Heimspiel kurzfristig auf 17 Uhr - ursprünglich war ebenfalls ein Anpfiff um 15 Uhr geplant - wodurch sich ein netter Doppler in der Agglomeration von Locarno ergab. Ein verspätetes Erscheinen, wie es viele Tessiner an den Tag legten, wurde vom örtlichen Tabellenführer unerbittlich bestraft, ging Ascona doch schon in der dritten Spielminute durch einen wuchtigen Kopfball unter die Querlatte in Führung.



Im weiteren Verlauf des Spiels vergaben die Hausherren allerdings mehrere Chancen grosszügig - und als Giubiasco schliesslich nach einem Eckball überraschend auszugleichen vermochte, schien die Begegnung zu drehen, wie auch ein Lattentreffer der Gäste vor der Pause deutlich machte. Im zweiten Durchgang mangelte es der rustikalen Partie jedoch an spielerischen Höhepunkten, so dass vieles auf eine gerechte Punkteteilung hindeutete, als ein Gästespieler in der 86. Minute doch noch eine Hereingabe ins eigene (!) Gehäuse köpfte, um die Leaderposition von Ascona zu festigen. Das Stadio Comunale verfügt über eine kleine Tribüne mit fünf Stufen, welche in der Mitte überdacht und mit verblassten Sitzschalen (insgesamt 325 Stück) versehen wurden.

Samstag, 26. März 2011

CS Chênois 2 SC Düdingen 2

1. Liga (Gruppe 1)
Stade des Trois-Chênes, Chêne-Bourg
Zuschauer: 150 (-)


Beim letzten Schritt zur erstmaligen Komplettierung der Gruppe 1 in der 1. Liga war nochmals eine Wegstrecke von insgesamt 480 Kilometern zurückzulegen, was der grössten Reisedistanz in der Westschweizer Gruppe der dritthöchsten Spielklasse gleichkam. In der Gemeinde Chêne-Bourg, in der östlichen Agglomeration der Calvinstadt Genf gelegen, ist mit dem Club Sportif Chênois ein früherer NLA-Verein (1973-1981) beheimatet. Dementsprechend kann sich auch der Ground sehen lassen: Die überdachte Haupttribüne verläuft über die gesamte Längsseite und ist mit acht Reihen an grünen Sitzen (in der Mitte) bzw. Holzbänken (aussen) bestückt; auf der Gegengeraden finden sich elf ungedeckte Stehstufen und schliesslich runden zwei Stahlrohrtribünen (mit zehn Stufen) hinter den beiden Toren eine überdurchschnittliche Anlage in der dritthöchsten Spielklasse ab.



Die Erfolge vergangener Tage sind jedoch nicht mehr als blasse Erinnerungen im tristen Alltag der 1. Liga. Der Zuschauerandrang hielt sich heute jedenfalls in einem engen Rahmen, was womöglich am unspektakulären Saisonverlauf beider Equipen liegen mag, welche sich zurzeit im Niemandsland der Tabelle wiederfinden. An diesem sonnigen Frühlingstag kam Chênois durch eine zum Torschuss mutierte Flanke nach einer halben Stunde zum glückhaften Führungstreffer, was der SC Düdingen kurz nach Wiederanpfiff energisch zu egalisieren wusste. Die Fribourger konnten sich in der Folge zweimal auf das optimale Stellungsspiel ihres Torhüters verlassen. Letzterer enervierte sich in der Schlussphase schliesslich minutenlang in beachtlicher Lautstärke über den Linienrichter, der den erneuten Genfer Führungstreffer aus Abseitsposition als regulär einstufte. Am Ende kam Düdingen nach vier Niederlagen in Folge aber doch noch zum ersehnten Punktgewinn, weil ein Freistoss von linksaussen in der dritten Minute der Nachspielzeit an allen Akteuren vorbei ins Netz holperte.

Freitag, 25. März 2011

FC Thun 3 FC Aarau 1

Freundschaftsspiel
Sportplatz Gand-Kien, Reichenbach i.K.
Zuschauer: 500 (-)


Die Gemeinde Reichenbach im Kandertal, bestehend aus acht Teilgebieten ("Bäuerten"), weihte ihren brandneuen Kunstrasenplatz mit einer "Bombenbesetzung" (O-Ton Speaker) ein - und so freute sich das Bauerndorf im Oberland auf einen "legendären Abend" (noch ein Originalton) mit dem Testspiel zwischen Aarau und Thun. Dabei durften stolze Lokalpolitiker mit ihren text(un)sicheren Lobesreden und ein gutes Dutzend Versprecher bei der "offiziellen Präsentation" der beiden Mannschaften natürlich ebensowenig fehlen wie die minderjährige Dorfbevölkerung, die dem Gerstensaft (sofern männlich) oder den Thuner Spielern (weiblich) zugeneigt war - eine bilderbuchartige Bedienung altbekannter Klischees in der Berner Peripherie.



Diese Nebenschauplätze lassen erahnen, dass das sportliche Geschehen in eher unspektakulären Bahnen verlief. Auf dem ausbaulosen Sportplatz mit dem (neo-)künstlichen Untergrund kam Thun kurz vor der Halbzeitpause durch ein Traumtor Neumayrs aus spitzem Winkel zum Führungstreffer und nach etwa einer Stunde Spielzeit zwei weitere Tore nachlegte, nachdem Aarau zuvor einige Möglichkeiten ungenutzt hatte verstreichen lassen. Im einsetzenden Regen reichte es schliesslich nur noch zum Aarauer Ehrentreffer durch Zeqiri nach einem erfolgreichen Doppelpass mit Vagi.

Sonntag, 20. März 2011

SC Kriens 0 FC Aarau 1

Challenge League
Stadion Kleinfeld, Kriens
Zuschauer: 1100 (250)


Die positiven Erinnerungen an den SC Kriens halten sich aus (kurzfristiger) Aarauer Sicht in einem überschaubaren Rahmen. In der Hinrunde verlor man zu Hause in der Meisterschaft (0:1) und im Schweizer Cup (2:3), nachdem Aarau im nationalen Pokal schon vor dreieinhalb im tiefen Sumpf in der Zentralschweiz versunken war. Und der letzte Aarauer Vollerfolg auf dem engen Kleinfeld liegt sogar schon acht Jahre zurück, als sich der FCA in der Auf-/Abstiegsrunde mit 4:1 durchzusetzen vermochte. Aber heute gelang es wiederum mit drei Punkten im Gepäck nach Hause zu reisen...



Dazu brauchte es allerdings einen starken Torhüter in Person von Sascha Studer, der die wenigen Möglichkeiten der Lokalmatadoren bravourös zu Nichte machte. Die Aarauer scheiterten ihrerseits am rechten Pfosten, als Gashi nach einer Viertelfinale aus halblinker Position an die Torumrandung traf, und an der eigenen Harmlosigkeit im Abschluss. Es war wieder einmal FCA-Topscorer Stojkov (58.) vorbehalten, mit seinem neunten Saisontreffer für die Erlösung aus Gästesicht zu sorgen, weil sein Torerfolg aus dem Gewühl heraus schliesslich genügte, um den ersten Auswärtssieg in der Meisterschaft seit August 2010 - als Aarau in Winterthur mit 2:1 siegte - zu realisieren.



Im grosszügigen Gästeblock, der die ungedeckten Stehränge zu zwei Dritteln einnimmt, fand sich eine erfreuliche Anzahl Gästefans ein - vor den Stadiontoren mit einem grösseren Polizeiaufgebot (inkl. Wasserwerfer) freundlichst empfangen. Als Intro präsentierten die Aarauer eine Vielzahl an Doppelhaltern und Schwenkfahnen; und im Laufe der Partie machte sich der Gästeanhang immer wieder in akustischer Form auf sich aufmerksam. Auf der anderen Seite des Kleinfelds waren die treuen SCK-Supporter zu lokalisieren, die den Fokus eher auf ein bestmögliches Intro legten.

Montag, 14. März 2011

FC Aarau 0 FC Chiasso 0

Challenge League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 2300 (15)


'Immer wieder montags' mag sich die FCA-Anhängerschaft in Anlehnung an einen Evergreen des Schlagerduos Cindy & Bert angesichts der ständigen Ansetzungen auf den ersten Wochentag denken; zumal auch die nachfolgenden Heimspiele gegen Stade Nyonnais und Lausanne an einem Montagabend stattfinden werden. Insgesamt acht Mal (!) wird Aarau nach 23 Spieltagen folglich montags aufgelaufen sein. Zum zweiten Mal - nach dem Gastspiel von Servette Genf im Oktober - gab es dabei eine resultatmässige Nullnummer gegen den Überraschungsaufsteiger aus Chiasso.



Beide Equipen waren in erster Linie um defensive Stabilität besorgt, so dass es mehr als vierzig Minuten bis zur ersten Chance dauerte, als Aarau-Keeper Studer alleine gegen Magro zu klären wusste. Im zweiten Durchgang wagten sich beide Teams vermehrt in den Angriff, aber mehr als ein Aluminiumtreffer (auf beiden Seiten) war den treuen Zuschauern nicht mehr vergönnt. Die Szene Aarau machte zu Spielbeginn mit einer Blockfahne ("Kämpfe Aarau"), flankiert von kleinen Fähnchen in den Vereinsfarben, auf sich aufmerksam. Beachtlich war aber auch die Präsenz von einem guten Dutzend Chiasso-Fans (mehr aktive Supporter als im Comunale...?) im Gästeblock, die die Mannschaft aus dem Südtessin von Zeit zu Zeit mit Sprechchören unterstützten.

Sonntag, 13. März 2011

GC Biaschesi 1 FC Mendrisio-Stabio 3

1. Liga (Gruppe 3)
Centro Sportivo Al Vallone, Biasca
Zuschauer: 100 (-)


Ein frühlingshafter Sonntag wurde genutzt, um ins Tessin ("Sonnenstube der Schweiz") zu reisen. Dabei hätte ein vorgängiger Blick auf die Wettervorhersage womöglich nicht geschadet, wurde man im südlichsten Kanton des Eidgenossenschaft doch mit herumliegenden Schneemassen und, als der Zielort namens Biasca erreicht war, mit anhaltenenden Regenfällen empfangen. Aber wenn der drittletzte Ground in der höchsten Amateur-Liga des Landes gekreuzt werden soll, muss man sich halt auch mit widrigen Bedingungen abfinden können. Der örtliche Ground ist am nördlichen Ortsausgang in einer unebenen Lage zu lokalisieren, sodass der Ausbau ausschliesslich aus einem mehrstufigen Graswall - in der Mitte mit einigen Stufen versehen - auf einer Längsseite besteht.



Auf einem nassen Untergrund waren vor allem kämpferische Tugenden gefordert, so dass sich die spielerischen Glanzlichter in Grenzen hielten. Die Gäste schossen kurz vor der Halbzeitpause nach einem vom Torhüter nach vorne abgewehrten Freistoss aus wenigen Metern am leeren Gehäuse vorbei. Da war GC (Giovani Calciatori) Biaschesi mittels Abstauber nur wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff eindeutig treffsicherer, um angesichts des Spielverlaufs eher glückhaft in Führung zu gehen. In der Folge spielten jedoch nur noch die Gäste aus dem Südtessin, woraus drei Tore (unter anderem ein herrlicher Distanzschuss aus 25 Metern) und ein Auswärtssieg resultierten.

Samstag, 12. März 2011

FC Kickers Luzern 1 FC Aarau U21 3

2. Liga Interregional
Stadion Tribschen, Luzern
Zuschauer: 150 (-)


Der Rückrundenauftakt der Aargauer Nachwuchsauswahl führte meine Wenigkeit nach mehr als sechs Jahren wieder einmal zurück "auf Tribschen", nachdem man an gleicher Spielstätte schon einmal einem interessanten Gastspiel der damals zwangsrelegierten AC Lugano beigewohnt hatte. Heute war es bedeutend ruhiger auf dem im Jahre 1965 eingeweihten Luzerner Sportplatz, dessen überdachte Sitzplatz-Tribüne (mit elf roten Bankreihen) für einen überdurchschnittlichen Ausbau in der vierthöchsten Spielklasse sorgt. Umso beachtlicher, als dass die Kickers in ihrer sportlichen Vereinsgeschichte niemals über die höchste Schweizer Amateur-Liga (1. Liga) hinauskamen.



Die Aargauer Talente überzeugten mit einer effizienten Spielweise, nachdem die Gastgeber zuvor mehrfach ihre offensive Harmlosigkeit unter Beweis gestellt hatten, so dass die U-21-Equipe zur Halbzeit dank Treffern von Rüedi und Scherrer schon um zwei Längen in Front lag. Ein unnötiger Strafstoss - von Abreu problemlos verwandelt - brachte zwar nochmals Spannung zurück in diese Partie, aber am Ende sorgte Schalt mit einem sehenswerten Freistoss aus rund 25 Metern für die Entscheidung in der Nachspielzeit, so dass die Begegnung mit dem Ergebnis der Hinrunde endete.

Sonntag, 6. März 2011

Servette FC 4 FC Aarau 2

Challenge League
Stade de Genève, Genève
Zuschauer: 4755 (100)


Endlich sollte es wieder einmal ins Stade de Genève (alias Stade de la Praille) gehen, wo sich der grosse Servette Football Club Genève (siebzehn Meistertitel, sieben Cupsiege) seit längerem um einen Wiederaufstieg in die höchste Schweizer Liga bemüht. Daran vermochte auch die finanzielle Unterstützung des zwielichtigen Iraners Majid Pishyar, der den österreichischen Traditionsverein Admira Wacker Mödling in den Konkurs führte, nichts zu ändern. Als Tabellensechster waren die Romands aber immerhin in der komfortableren Lage als der Kontrahent aus dem Aargau (Rang 13), wobei es dank einem spektakulären Rückrundenauftakt gegen Biel/Bienne (5:3) und in Delémont (3:3) immerhin gelang, den Anschluss ans breite Mittelfeld in dieser Spielklasse zu realisieren.



Im überdimensionierten All-Seater-Ground, auf dem Gemeindegebiet von Petit-Lany gelegen, gab es heute einen "typischen" Aargauer Auftritt mit Licht und (mehr) Schatten zu verfolgen. Und so begann es - wie so oft - durchaus verheissungsvoll, als Bengondo schon nach 17 Minuten eine Flanke von Gashi ohne Gegenwehr in die Maschen köpfte. Die Genfer vermochten die Begegnung aber mit einer erschreckenden Leichtigkeit durch zwei vermeindbare Tore zu drehen. Der letzten Hoffnung auf einen Punktgewinn beraubte sich Aarau noch vor der Pause sogleich selbst, indem sich Angreifer Bengondo innert Minutenfrist zwei völlig überflüssige Verwarnungen einhandelte.



In Überzahl gelang es den heimischen "Grenats" mühelos, die drei Zähler ins Trockene zu bringen - und sogar noch zwei Treffer nachzulegen, während das späte Aarauer Kopfballtor von Sabanovic nur mehr in die Rubrik "Resultatkosmetik" fiel. Auf den Rängen liess sich die "Section Grenat" in erster Linie durch ihre Zaunfahne (und eine grosse Schwenkfahne) lokalisieren, was nicht wirklich als Kompliment zu verstehen ist, aber auch im Gästesektor waren nach einem dichten Intro mit vielen Doppelhaltern und Schwenkfahnen nur noch selten akustische Signale zu vernehmen.

Freitag, 4. März 2011

Grenoble Foot 38 2 FC Nantes Atlantique 0

Ligue 2
Stade des Alpes, Grenoble
Zuschauer: 5195 (40)


Auf dem französischen Staatsgebiet finden sich noch einige Grounds in "Grenznähe" zur Schweiz, so ist auch Grenoble nur etwa 150 Kilometer von Genf entfernt. Die Stadt in den französischen Alpen ist in Sachen Fussball ein unbeschriebenes Blatt, dümpelte der örtliche Club - ursprünglich als Football Club de Grenoble gegründet - doch mehrheitlich in tieferen Spielklassen herum und musste sogar zwei Konkurse (1990, 1997) verkraften. Danach entwickelte sich - nach konfusen Zeiten der Namensfindung - ein neuer Verein namens "Grenoble Foot 38", wobei die Zahl für das französische Département Isère steht. Nach dem Einstieg von japanischen Investoren mauserte sich GF38 zu einem erfolgreichen Verein, der den Aufstieg in die Ligue 1 zu realisieren wusste.



Inzwischen findet sich Grenoble jedoch im Abstiegskampf der zweithöchsten Liga wieder, so dass die zweite Relegation in Folge droht - der Rückstand auf das rettende Ufer betrug vor der Partie gegen Nantes Atlantique, seines Zeichens achtfacher Landesmeister (zuletzt 2001), schon sieben Punkte. Und auch auf den cremefarbenen Rängen des All-Seater-Grounds, erst im Februar 2008 eingeweiht, herrschte eine gereizte Atmosphäre. Die einheimische Fanszene, bestehend von den Gruppierungen "Ultras Grenoble" und "Red Kaos", stürmten zur anfänglichen Schweigeminute ins Stadion. Danach wurde zwar geschlossen gesungen, aber auch mehrmals kritische Spruchbänder (u.a. "Supporters presents, joueurs absents. Honte à vous! RK94") präsentiert, welche von den Ordnungskräften allerdings eiligst entfernt wurden. Auf der anderen Hintertorseite versammelten sich weitere Grenoble-Supporter (Partisans, Diables Bleus), welche sich jedoch ebenso wenig in Szene zu setzen vermochten, wie die kleine Gruppe an Gästefans aus der Hafenstadt.



Die Anhänger der grüngelben "Canaris" (Kanarienvögel) hatten auch angesichts der Ereignisse auf dem Rasen, der dank eines kurzfristigen Generalstreiks der französischen Schiedsrichter (!) erst mit einer halben Stunde an Verspätung betreten wurde, wenig Grund zu jubeln. In der Mitte der ersten Hälfte verhinderte noch die Querlatte, dass der heimische Tabellenletzte in Führung ging, aber zehn Minuten vor der Halbzeitpause war Angreifer Tinhan mit seinem ersten Saisontor nach einem grossartigen Solo erfolgreich, um nach dem Seitenwechsel einen zweiten Treffer in einer ansonsten überschaubaren Begegnung nachzulegen. Die regelmässigen Gesänge der Ultras von Grenoble hielten derweil über 90 Minuten an, wobei sich viele (Anti-)Gesänge oft wiederholten.