Sonntag, 15. Januar 2012

RSC Anderlecht 3 Club Brugge KV 0

Jupiler Pro League
Stade Constant Vanden Stock, Bruxelles
Zuschauer: 23335 (600)


Am Sonntagmorgen wurde die französische Hauptstadt in Richtung Norden verlassen - nur rund 90 Minuten später war Brüssel dank rasanter Thalys-Verbindung erreicht, wo der südwestliche Stadtteil Anderlecht angesteuert wurde. Im multikulturellen Einwandererviertel findet sich das Stade Constant Vanden Stock, die Heimstätte des belgischen Rekordmeisters (30 Titel) und benannt nach einem ehemaligen Nationaltrainer. Der Ground erfreut durch eine enge Bauweise. Alle Seiten sind mit zwei Rängen ausgestattet, wobei sich die Stehplätze im Unterrang der beiden Hintertorseiten lokalisieren lassen. Im Spitzenkampf gegen Club Brugge, trainiert von Christoph Daum, gelang Anderlecht ein Start nach Mass. Nicht einmal drei Minuten waren gespielt, als ein zielstrebiger Konter der Protagonisten Mbokani und Suarez für die heimische Führung sorgte.



In der Mitte der ersten Halbzeit erhöhte Jovanovic, drittes Mitglied im "magischen Dreieck" der spektakulären Offensive aus Anderlecht, mittels Flachschuss auf 2:0, nachdem die Gäste zuvor am leeren Tor vorbeigeschossen hatten. Nach dem Seitenwechsel sorgte Suarez - kürzlich mit dem goldenen Schuh als bester Spieler im belgischen Fussball geehrt, was vor Spielbeginn von den Fans mit einer entsprechenden Blockfahne (und einigen Wurfrollen in den Vereinsfarben) gehuldigt worden war - für die endgültige Demütigung des grossen Rivalen aus dem Nordwesten des Landes, als er nach einem unvernünftigen Ausflug des Gästekeepers ins verwaiste Gehäuse traf, was in der Euphorie sogar eine Laola-Welle mehrmals durch das Stadion gleiten liess.



Dennoch war der Auftritt auf den Rängen eher enttäuschend: Beim RSC Anderlecht, dessen Supportergruppen auf beiden Hintertorseiten verteilt sind, wurde es nur selten sehr laut. Und die Gästefans sahen sich auch erst zu einer akustischen Unterstützung genötigt, nachdem sie von den heimischen Anhängern im angrenzenden Block provoziert worden waren. Nach dem dritten Treffer war es um den Support von Club Brügge allerdings endgültig geschehen, während es auf Seiten der Hausherren schon nach dem ersten Torerfolg eine minimale Pyro-Einlage auf dem Boden gegeben hatte. Ein Highlight war hingegen das nichtssagende Interview einer belgischen Fernsehjournalistin mit dem verschnupften Gästetrainer - zwei Personen, deren Akzente und Ideenlosigkeit beim Versuch sich in englischer Sprache zu unterhalten für Erheiterung sorgten.

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