Sonntag, 2. April 2006

FC Thun 1 FC Aarau 1

Axpo Super League
Stadion Lachen, Thun
Attendance: 4400 (300)


Aufgrund der frühen Ankunft in Thun wurde die verbleibende Zeit bis zum Highlight des heutigen Tages am idyllischen Seeufer vertrieben und das Lachen-Areal näher erkundet, wo zahlreiche Jugendspiele ausgetragen wurden. Der Hauptplatz wurde mit grosser Enttäuschung betrachtet: Im weiten Rund verläuft (mit mehreren Unterbrechungen) eine unregelmässige Anzahl an flachen Stehstufen; auf einer Längsseite befindet sich neben der Haupttribüne (mit roten Sitzschalen) seit einigen Wochen auch eine kleine Stahlrohrkonstruktion zur Kapazitätssteigerung. Die gegenüberliegende Seite beheimatet zudem eine mickrige Sitztribüne, welche von einem „Marathontor“ und einem kleinen VIP-Raum flankiert wird.



Das ansehendliche Aarauer Intro bestand aus zwei grossen Spruchbändern („Schwarz Wiis Rot“ – „Bes En Tod!“) in einem unsäglichen Aargauer Dialekt und einem grossen Fahnenmeer in den Clubfarben; auf heimischer Seite wurden immerhin einige Schwenkfahnen in unterschiedlicher Grösse präsentiert. Auf dem Rasen konnten sich die Einheimischen erste Chancen erarbeiten, um nach zwanzig Minuten – beim ersten gefährlichen Gästeangriff – trotz einem glasklaren Notbremsefoul erstaunlicherweise um einen Platzverweis seines Keepers herumzukommen, was endlich auch die Aarauer Spieler erwachen liess. Auf den Rängen waren die Gästeanhänger schon von Beginn weg die treibende Kraft – sowohl qualitativ als auch quantitativ...



Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte waren es die aufstrebenden Aarauer, welche mehrere hochkarätige Torchancen leichtfertig vergaben. Die eigenen Supporter entrollten derweil zwei Spruchbänder mit dem unmissverständlichen Inhalt „Vom Swissevent zum Bauerntreff“ und „Pro Samstag 19:30“. Erst wenige Minuten waren in der zweiten Halbzeit vergangen, als die Thuner mit ihrer einzigen (gelungenen) Kombination des gesamten Spiels zum Führungstreffer kamen, was im heimischen Block für einen leichten Dezibelanstieg sorgen konnte. Ansonsten war der Verdacht eines Stimmungsboykotts nicht von der Hand zu weisen – oder ist die akustische Unterstützung bei „unserem“ FC Thun alias allseits geliebter Champions League-Teilnehmer etwa immer so schwach...?!



Zurück zum Spielgeschehen: Die harmlosen Gastgeber erkannten ihre eigene Unfähigkeit im offensiven Bereich, wodurch sie sich auf „Resultat halten“ konzentrierten, was aufgrund eines ungenügenden Flügelspiels der Aarauer auch vortrefflich klappte. In der 80. Minute durfte sich schliesslich der Ex-Thuner Berisha auf das Spielfeld wagen, um fünf (!) Sekunden später per Kopf für den überfälligen Ausgleich zu sorgen. Die Stimmung im Gästeblock erlebte dadurch eine plötzliche Wiedergeburt, auch wenn sich eine leise Enttäuschung nicht vollständig verstecken liess – bei diesem limitierten Gegner wären auch drei Punkte drin gelegen. Aus persönlicher Sicht durfte der frühlingshafte Sonntag vollends als Erfolg gewertet werden – immerhin sind nun endlich alle aktuellen NLA-Grounds beehrt worden.

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