Samstag, 12. Dezember 2009

BV Borussia Dortmund II 3 SV Wacker Burghausen 0

3. Bundesliga
Stadion Rote Erde, Dortmund
Zuschauer: 1016 (50)


Signalstörung, Triebkopfdefekt und Wurfgeschosse auf den fahrenden Zug. In Abwesenheit der "geliebten" Personenunfälle wusste die deutsche Bahn anderweitig zu glänzen, wodurch es verwundern mochte, dass es wenigstens noch zu einem Ernstkampf an diesem Wochenende reichte. Eine vorzügliche Idee: Das Stadion Rote Erde, ans östliche Ende des mächtigen Westfalenstadions anschliessend, verfügt über eine überdachte Tribüne mit ungefähr zwanzig Holzbankreihen und mehr als zwei Dutzend durchgängigen Stehstufen auf den übrigen Seiten.



Die ehemalige Spielstätte der ersten Mannschaft (von 1937 bis 1974) wird heutzutage von den clubeigenen Amateuren genutzt, deren erstaunlich grosse Anhängerschaft unter allen bekannten Zweitvertretungen definitiv seines Gleichen sucht. Mehr als die Hälfte aller anwesenden Personen war nämlich am linken Ende der Sitztribüne anzutreffen, wo die jungen Borussen lautstark nach vorne getragen wurden – ohne nennenswerte Unterbrüche wurde innovatives Liedgut zelebriert, immer begleitet von mehreren Dutzend Schwenkfahnen in schwarzgelber Aufmachung.



Der heimische Tabellenletzte liess sich davon sichtlich beflügeln, lag das Leder doch schon nach sechs Minuten erstmals im gegnerischen Netz, nachdem Wacker Burghausen zuvor schon einmal verletzungsbedingt auswechseln musste. Alleine vor dem Gästekeeper erhöhte wiederum Ginczek noch vor der Halbzeitpause auf 2:0. Zwar ergaben sich auf dem tiefen Geläuf insgesamt nur wenige nennenswerte Torchancen, durch die Borussia bestach durch eine beachtliche Effizienz, was dem überragenden Alleinunterhalter Ginczek (52.) noch einen dritten Torerfolg einbrachte.



In Vergessenheit wäre dabei fast geraten, dass auch die Burghausen-Supporter (wenn auch zahlenmässig mehr als deutlich unterlegen) einen respektablen Auftritt hinlegten, mir vielen kurzen Schlachtrufen und bis zehn Schwenkfahnen im unregelmässigen Einsatz. Ausserdem erwähnenswert war ein grosses Kartonherz, das der heimische Anhang - nachdem es zuvor als Bestandteil des Intros ("...denn wie lieben nur dich, Borussia!") genutzt wurde – unter lauten Gesängen beider Fanlager an die Sektion Stadionverbot (ausserhalb des Grounds platziert) verschenkt und im Laufe des zweiten Durchgangs durch eine Fackel "entflammt" wurde.

Sonntag, 6. Dezember 2009

FC Luzern 6 FC Aarau 0

Axpo Super League
Stadion Gersag, Emmenbrücke
Zuschauer: 7192 (200)


Zum "krönenden" Abschluss einer inferioren Hinrunde kassierte Aarau im Derby gegen Luzern eine schmerzliche Ohrfeige (u.a. Doppelpack von Chiumiento und Frimpong), wobei der Dank auch an mitfühlsame Gastgeber gehen sollte, deren bescheidene Chancenauswertung gegen wehrlose Gäste eine (noch) höhere Niederlage verhinderte. Der Aarauer Anhang hatte nach einer Stunde Spielzeit genug (gesehen) vom desolaten Auftritt der eigenen Mannschaft – und zog frühzeitig unverrichteter Dinge von dannen. Die heimischen Supporter waren zuvor, im Gegensatz zum Gästesektor, immerhin optisch durch ein normales Doppelhalter- und Fahnenintro aufgefallen, wobei auch einem Szene-Mitglied gedacht wurde ("Lödu - In Gedanken bei dir. Ättswufront.").



U21-Update (2:1-Testspielseg gegen Winterthur U21): Als Trostpflaster fungiert weiterhin der clubeigene Nachwuchs, dem der Auftakt zum neuen Ice-Cup – einem freundschaftlichen Turnierbewerb für zwölf U21-Equipen des Landes - mehr als gelungen ist. Auf den 3:2-Erfolg gegen den GC-Nachwuchs folgte ein weiterer Sieg gegen Winterthur, als die Schützlinge von Ranko Jakovljevic einen Rückstand drehen konnten. Der überfällige Führungstreffer der Gäste nach einer Stunde wurde durch einen herrlichen Freistosstreffer von Scherrer (74.) und ein Elfmetertor von Huber (81.) beantwortet, um den zweiten Sieg im zweiten Spiel einzufahren.

Samstag, 5. Dezember 2009

Hertha BSC Berlin II 1 SV Wilhelmshaven 3

Regionalliga Nord
Amateurstadion, Berlin
Zuschauer: 103 (-)


Von alles überragender Tristesse sind hingegen Auftritte der Nachwuchsequipe von Hertha BSC. Nur mühsam vermochte die Zuschauerzahl beim Abstiegskampf gegen die Jadestädter - ohne erkennbare Anhängerschaft angereist - in dreistellige Sphären zu gelangen; von akustischer oder optischer Unterstützung ganz zu schweigen. Dadurch wirkte selbst das kleine Amateurstadion mit einer überdachten Tribüne (und sechs Reihen mit grauen Sitzschalen) und einigen ungedeckten Stehstufen auf zwei weiteren Spielfeldseiten (inkl. Gästeblock) wahrlich überdimensioniert.



Die unspektakuläre Liga-Paarung konnte in Sachen Unterhaltung allerdings überzeugen: Beide Mannschaften kamen von Beginn weg zu guten Gelegenheiten, doch bis zum eher glückhaften Führungstreffer der Gäste durch einen unnötigen Strafstoss dauerte es mehr als vierzig Minuten; zuvor hatte Hertha mittels Kopfball nur den Pfosten getroffen. Eine schöne Direktabnahme führte kurz nach Wiederanpfiff zum verdienten Ausgleich für die Hauptstädter, aber weitere Chancen wurden in der Folge fahrlässig vergeben (u.a. auch nochmals ein Aluminiumtreffer). Dies wurde zehn Minuten vor dem Ende bitter bestraft, als Wilhelmshaven einen perfekten Konter zum erneuten Führungstreffer nutzte - und fünf Minuten später sogar noch auf 1:3 erhöhte.

Groundspotting: Hanns-Braun-Stadion, Berlin

Auf dem weitläufigen Hertha-Trainingsgelände, im Schatten des imposanten Olympiastadions, liegt auch das frisch renovierte und nach einem erfolgreichen Leichtathleten der deutschen Vorkriegsgeschichte benannte Hanns-Braun-Stadion (im Juli 2008 in Betrieb genommen).



Dieses dient den Leichathleten bei grossen Wettkämpfen (vgl. IAAF-WM 2009) als allgemeine Aufwärmstätte. An fussballerische Aktivitäten ist hingegen nicht zu denken, obwohl der Ground mit acht teilweise überdachten Stehstufen auf einer Längsseite durchaus sehenswert ist.

Freitag, 4. Dezember 2009

1. FC Union Berlin 1 FC Energie Cottbus 1

2. Bundesliga
Stadion an der alten Försterei, Berlin
Zuschauer: 18212 (1212)


In der Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland galt es ein aussergewöhnliches Bauwerk zu besuchen. Das altehrwürdige Stadion an der alten Försterei wurde von einer Vielzahl an Union-Supportern (insgesamt 140'000 Arbeitsstunden) in Eigenregie an die Anforderungen des Profi-Fussballs angepasst, nachdem der Kultverein zuvor in den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ausweichen musste (O-Ton: "Im Zeitalter der multifunktionalen Kommerz-Arenen wird hier im Stadtteil Köpenick also der Gegenentwurf zum Event-Mainstream verwirklicht und gelebt."). Das Ergebnis darf sich wahrlich sehen lassen - entstanden ist ein äusserst kompaktes Stadion mit hervorragender Akustik und einer signifikanten Überzahl an Stehplätzen (nur 2'460 Sitzschalen).



Das Direktduell zwischen den Bundesländern Berlin (Union) und Brandenburg (Cottbus) war zwar nicht frei von Brisanz, aber insgesamt so friedfertig, dass nichts den verhältnislosen Polizeiauftritt (über 1'000 Einsatzkräfte) gerechtfertigt hätte. Die Gastgeber zeigten zu Beginn eine ansehnliche Choreographie, als eine riesige Zaunfahne ("Hexenkessel Alte Försterei") mit einigen Fackeln und Rauchtöpfen (inkl. optischer Umrahmung) gezeigt wurde. Im nicht ausverkauften Gästeblock, wo man nur auf namentliche Registrierung ein Ticket erwerben konnte, zeigte man zu Beginn beider Halbzeiten ein Spruchband ("Gruss an alle unnormalen Fans des FCE ohne Mitgliederausweis und Dauerkarte" und "Auf in eine neue Zukunft Fandrich, Bittroff, Straith und Co.").



Beide Fangruppen waren um einen stimmungsvollen Rahmen bemüht, vor allem die "Eisernen" sorgten für Gänsehaut. Aber auch die Gäste aus der Lausitz wussten sich mit geschlossenen Schlachtrufen regelmässig in Szene zu setzen. Im Duell Aufsteiger gegen Absteiger war Union anfänglich besser, um durch einen Freistoss von Mattuschka (25.) verdient in Front zu gehen. Dass die Gäste nach der Pause besser ins Spiel nahm, lag auch an den nachlässigen Berlinern - aus der Drehung traf Kweuke (62.) schliesslich zum Ausgleich, was zu ekstatischen Szenen im Gästesektor (nicht nur einige Sitzschalen blieben dort unbesetzt) führte. Angetrieben vom wuchtigen Publikum marschierte nun auch Union wieder nach vorne, aber alle Torchancen verstrichen ungenutzt, sodass die Punkte in diesem Ost-Derby friedlich geteilt wurden.

Sonntag, 29. November 2009

FC Zürich 2 FC Aarau 0

Axpo Super League
Stadion Letzigrund, Zürich
Attendance: 7900 (150)


Zum sechzehnten Mal in Folge vermochte Aarau in der Meisterschaft nicht als Sieger vom Rasen zu gehen - ohne an die Leistungsgrenzen zu gehen, setzte sich der zuletzt kriselnde Schweizer Meister aus Zürich dank Toren von Djuric (28.) und Alphonse (53.) diskussionslos durch, während die Gäste nur noch durch den geschenkten, von Stojkov allerdings vergebenen Strafstoss in der Nachspielzeit auf sich aufmerksam machten. Und während der heimische Anhang immerhin ein kritisches Spruchband ("Auch Dummheit rechtfertigt Willkür nicht") zeigten, waren die Gästefans nur nach Spielschuss mit zynischen Gesängen ("Ihr seid alles Absteigerjungs...") zu vernehmen.



Testspiel-Update: Zum Abschluss der Aarauer Testspielserie wartete ein interner Vergleich mit der U21-Equipe, den die erste Mannschaft trotz bescheidener Leistung für sich entscheiden konnte. Aus dem Nichts traf Marazzi (auf Zuspiel von Stojkov) nach einer halben Stunde zur Führung, zehn Minuten nach der Halbzeitpause erhöhte Mustafi nach einer schönen Einzelaktion. Zwar besass der Aarauer Nachwuchs einige gute Gelegenheiten, um den Anschlusstreffer zu markieren. Aber schliesslich waren es wiederum die Profis, die das Leder im gegnerischen Netz zappeln liessen, als Sinanovic (76.) mit einem abgelenkten Schuss zum Endstand von 3:0 traf.

Sonntag, 22. November 2009

SC YF Juventus ZH 1 FC Basel U21 1

1. Liga (Gruppe 2)
Sportanlage Juchhof 1, Zürich
Attendance: 200 (10)


Eine überraschende Dekomplettierung der 1. Liga (Gruppe 2) wurde durch den aus finanziellen Gründen erfolgten Umzug des Zürcher Fusionsvereins Young Fellows / Juventus vom Utogrund westwärts auf den Juchhof 1 (nicht zu verwechseln mit dem Juchhof 2 in der benachbarten Gemeinde Schlieren) verursacht. Zwar war man schon einmal auf einem Terrain der Sportanlage zu Gast, doch in Folge der Einquartierung von YF Juventus wurde ein neues, der Spielklasse entsprechendes Hauptspielfeld errichtet, das allerdings auch nur durch knallige Sichtschutzwände aufzufallen mag. Am Spielfeldrand hatten sich auch einige Gästefans mit jeweils fünf Schwenk- und Zaunfahnen eingefunden, aber akustische Äusserungen sollten eine Seltenheit bleiben.



Es sollte ein wahres Spitzenspiel werden. Erster gegen Zweiter. Beste Offensive (Basel) gegen beste Defensive (YF). Die Gastgeber blieben in vierzehn Begegnungen ungeschlagen - zuletzt unterlag man ausgerechnet dem heutigen Kontrahenten auswärts mit 2:3. An diesem trüben Nachmittag entwickelte sich rasch eine temporeiche Partie mit vielen Torchancen auf beiden Seiten, wobei vor allem die stürmischen Jungtalente aus Basel oftmals viel zu umständlich im Abschluss agierten. Ein Torhüterfehler brachte ihnen dennoch einen glückhaften Führungstreffer durch Schürpf (78.) ein, den die kämpferischen Zürcher zehn Minuten später allerdings ebenfalls per Kopf egalisieren konnten, nachdem zuvor noch der Pfosten für Basel U21 gerettet hatte.

Samstag, 21. November 2009

FC Töss 1 FC Luzern 2

Schweizer Cup (1/8-Finale)
Stadion Deutweg, Winterthur
Attendance: 3400 (700)


Zum dritten Mal insgesamt - und zum zweiten Mal innert wenigen Wochen - wurde ein Heimspiel des Winterthurer Quartiervereins Töss angesteuert. Aus gutem Grunde, denn das Achtelfinale im Schweizer Cup wurde aus Platzgründen ins Stadion Deutweg verlegt, wo sonst nur äusserst selten gegen das runde Leder getreten wird. Der Ground verfügt immerhin über eine überdachte Tribüne mit vier Sitzreihen; auf den übrigen Seiten der weitläufigen Leichtathletikanlage verlaufen ausserdem zwei durchgehende Stehstufen. Trotz eingeschränkter Sicht - dank eigens für den Anlass installierten Werbebänden - verliefen sich erfreulich viele Zuschauer ins Stadion an der gleichnamigen Eishalle, aber gute Stimmung wollte vorerst dennoch nicht aufkommen.


Archivbild: Stadion Deutweg – ein Non-League-Ground mit hübscher Sitzplatztribüne

Erst im Laufe der zweiten Halbzeit waren regelmässige Gesänge (inkl. einige Schwenkfahnen) einer kleinen Gruppe Luzerner, deren Mehrheit sich ausserhalb des eingeplanten Gästesektors aufhielt, zu vernehmen. Aus Sicht der Gäste gibt es angesichts einer miserablen Leistung auch nur wenig zu feiern. Einem frühen Führungstreffer von Töss folgte mit Unterstützung der tatenlosen NLA-Abwehr aus der Zentralschweiz wenig später noch ein Lattentreffer. Bis zur Pause war das Spiel durch effiziente Gäste allerdings gedreht, so dass sich der Favorit in der Folge auf das grosszügige Auslassen von Chancen beschränken konnte. Dies wäre fast noch bestraft worden, aber wiederum traf Töss in der Schlussphase nur die Querlatte.

Freitag, 20. November 2009

Aarauer Testspieltage, zum 164.

Unspektakuläre Freundschaftsspiele ohne sportlichen Reiz gehören zum tristen Alltag eines normalen Fandaseins. Ausgerechnet an einem Freitag, dem Dreizehnten begann der zuletzt arg gebeutelte FC Aarau eine Testspielserie voller positiver Ergebnisse. Im Heimspiel gegen Kriens (2:1) war dabei ein grosszügiger Gegner von Nöten. Zwar gingen die Zentralschweizer frühzeitig durch Pacar (6.) in Front, doch zwei Krienser Eigentore sorgten für einen erfreulichen Endstand aus Sicht der immer besser ins Spiel findenden Aarauer. Nur neunzehn Stunden später traf die U21-Equipe an selber (Kunstrasen-)Stelle auf den früheren Erstligisten aus Brugg, der dem Abstieg in die 3. Liga - es wäre die dritte (!) Relegation in Folge - inzwischen bedrohlich nahe gerückt ist. Auch gegen den Aarauer Nachwuchs gab es für die inferioren Ostaargauer nichts zu gewinnen, setzte sich die Equipe von Ranko Jakovljevic doch diskussionslos mit 7:0 durch.


Archivbild: GC-Campus, aufgenommen am 28. März 2006.

Nachdem man mit dem persönlichen Fernbleiben beim Vergleich mit dem bulgarischen - man hätte es aufgrund der spielerischen Leistung kaum für möglich gehalten - Erstligisten PFC Lokomotiv Mezdra (5:0) unfreiwillig seine "perfekte Saison" (wieder einmal) vorzeitig zerlegt hatte, folgte am darauffolgenden Freitagabend ein weiterer Leckerbissen. Das Testspiel in Niederhasli kam gerade recht, waren aufgrund eines dental-chirurgischen Eingriffs (Bilanz: minus zwei Weisheitszähne) grössere Sprünge sowieso verunmöglicht. In einer spektakulären, von dichtem Nebel begleiteten Begegnung gelang es den Aarauern nicht weniger als dreimal einen Rückstand gegen GC aufzuholen, so dass es am Ende nach Gäste-Treffern von Burki, Bengondo (Foulpenalty) und Pejcic 3:3 stand. Der GC-Campus verfügt, wie beim ersten Besuch vor dreieinhalb Jahren, über eine schmucke Tribüne mit Überdachung und mit drei blauen Sitzreihen. PS: Ja, die Überschrift dieses Artikels ist eine unterschwellige Hommage an eine einst so gefragte Telefon-Hotline.

Samstag, 7. November 2009

FC Aarau 0 FC St. Gallen 2

Axpo Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Attendance: 5900 (1500)


Die Aarauer wurden schneller auf den Boden der Realität zurückgeholt, als ihnen lieb war. Eine ungenügende Leistung, vor allem in offensiver Hinsicht, sorgte für eine verdiente Niederlage gegen St. Gallen, als der stetige Unruheherd Mario Frick (64.) und Nachwuchstalent Moreno Costanzo (77.) trafen. Die Ostschweizer durften ihren Auswärtssieg mit einem Anhang von beachtlicher Grösse feiern. Der Gästeblock hatte schon zu Beginn der zweiten Hälfte auf sich aufmerksam gemacht, als ungefähr zwei Dutzend Leuchtfackeln gezündet wurden. Ansonsten waren immer wieder einige Doppelhalter und Schwenkfahnen bei den Gästen zu sehen.



U21-Update (2:1-Heimsieg gegen Sarnen): Am Ende der erfreulichen Hinrunde steht der Gewinn des (inoffiziellen) Herbstmeistertitels für den Aargauer Nachwuchs. Auch im Duell mit dem Verfolger aus Obwalden zeigte sich die U21-Equipe grösstenteils dominant, geriet durch einen sehenswerten Distanzschuss von Soler (31.) aber dennoch ins Hintertreffen. Die beiden Akteure aus der 1. Mannschaft, namentlich Schaub (41.) und Lehtinen (43.), sorgten mit Kopfballtoren allerdings noch vor der Halbzeitpause dafür, dass die Aarauer auch im sechsten Heimspiel der laufenden Saison siegreich blieben. Es darf weiter vom Aufstieg in die 1. Liga geträumt werden.

Freitag, 6. November 2009

FC Corcelles Cormondrèche 5 FC Coffrane 0

3. Liga regional (ANF)
Stade du Littoral, Colombier
Attendance: 15 (-)


Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sass man nun alleine und verlassen auf der ungedeckten Tribüne der weitläufigen Leichtathletikanlage – bestückt mit 710 Sitzschalen (in mehreren Rot- und Grüntönen) von der alten Maladière – und suchte vergeblich nach weiteren Zuschauern. Immerhin waren auf dem grünen Rasen zwei Teams auszumachen, wobei deren Bekleidung trotz ungewohnter Farbkombination (mit blauen Hosen und gelben Trikots) anfänglich identisch war, so dass die Gäste zusätzlich mit roten Trainingsleibchen anzutreten hatten. Auch der Spielort war aussergewöhnlich, wird das Stade du Littoral doch im Normalfall nicht für Meisterschaftsspiele genutzt, doch der einsetzende Winter sorgte für eine willkommene Ausnahme.



Die gemeine Bevölkerung vermochte sich allerdings im wahrsten Sinne des Wortes nicht für diese Begegnung der sechsthöchsten Spielklasse zu erwärmen. Als die Gastgeber in der siebten Minute durch einen Weitschuss in Front gingen, waren auf der Anlage nur sechs Schaulustige (inkl. meiner Wenigkeit) auszumachen. Im Laufe der Zeit nahm der Zuschaueraufmarsch "stark" zu, was vor allem Corcelles Cormondrèche zu Höchstleistungen zu animieren schien. Ein zweiter Treffer liess nicht lange auf sich warten; auch ein Pfostenschuss wurde vor der Pause in der Einöde von Colombier noch geboten. Nach der Pause liess der Tabellenzweite keinen Zweifel über den Ausgang des Spiels aufkommen, indem drei weitere Treffer nachgelegt wurden.

Sonntag, 1. November 2009

Zwei Punkte für die Moral: Sion (0:0) & Xamax (3:3)

Es waren zwei Punkteteilungen innert vier Tagen, wie sie unterschiedlicher kaum hätten sein können. In Spiel Eins nach der kapitalen Niederlage gegen Bellinzona durfte Aarau zu Hause gegen eine ersatzgeschwächte, wenig inspirierte Walliser Equipe antreten. Die Gäste zeigten sich willig, dem heimischen Schlusslicht zu einem seltenen Erfolgserlebnis zu verhelfen, indem Serey Die schon nach einer halben Stunde mit der überflüssigen Ampelkarte unter die Dusche geschickt wurde. Aber die Aarauer wussten von der numerischen Überzahl nicht zu profitieren und zeigten sich in der Angriffsauslösung erschreckend ideen- und mutlos, wodurch ein Torerfolg zum reinen Wunschdenken verkam. Die besseren Gelegenheiten waren mehrheitlich Sion anzurechnen.


Bildlegende: Xamax-Supporter protestieren vor dem Anpfiff mit Spruchbändern.

Am Neuenburgersee war hingegen eine wundersame Auferstehung einer bislang nachhaltig verunsicherten Mannschaft auszumachen. Zwar musste Aarau nach dem frühen Führungstreffer durch Stojkov nicht weniger als drei Gegentore hinnehmen, aber die Equipe von Martin Andermatt gab niemals auf, was in einer entfesselten Schlussphase gipfelte. Eine Viertelstunde vor dem Ende verkürzte wiederum der mazedonische Internationale mit einem herrlichen Distanzschuss auf 2:3. Und in der letzten Minute der regulären Spielzeit kamen die Gäste sogar noch zum verdienten Ausgleich: Ein Foulspiel des ehemaligen Aarauers Frédéric Page zog einen Strafstoss nach sich, den Stojkov zum 3:3 nutzte - und somit für ekstatische Jubelszenen im Gästeblock sorgte.

Samstag, 31. Oktober 2009

AC Sementina 2 FC Aarau U21 2

2. Liga Interregional
Campo Sportivo all’Isola, Sementina
Attendance: 60 (-)


Endlich galt es wieder einen neuen Ground mit dem Aarauer Nachwuchs zu kreuzen – und dann war im Tessin sogar noch ein grosses Jubiläum (600. Ground) zu feiern. Der Sportplatz von Sementina, einer kleinen Gemeinde westlich von Bellinzona, wusste mit sechs ungedeckten Stehstufen auf dem Garderobentrakt (mit grosser Ähnlichkeit zu Wittenbach SG) ebenfalls zu gefallen. Der Feiertag schien perfekt zu verlaufen, als die U-21-Equipe durch eine herrliche Freistossvariante in Person von Schmid (8.) schon frühzeitig in Führung ging.



Als es noch vor der Halbzeitpause zum zweiten Mal im heimischen Gehäuse einschlug, schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Die Gastgeber entschieden sich in der Folge für einen klaren Strategiewechsel und agierten nun, unterstützt durch das überforderte Schiedsrichtertrio, mit vielen versteckten Foulspielen. Tatsächlich liess sich die Aargauer Talentauswahl davon nachhaltig beeindrucken, kassierte zwei unnötige Gegentreffer und musste die lange Rückreise aus der nebligen Sonnenstube schliesslich mit (nur) einem Punkt im Gepäck antreten.

Samstag, 24. Oktober 2009

FC Aarau 1 AC Bellinzona 2

Axpo Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Attendance: 3800 (80)


In Momenten tiefster Enttäuschung mag es manchmal schwer fallen, nicht in bitteren Zynismus zu verfallen. Nur schwerlich ist jedenfalls zu beschrieben, was sich beim Abstiegsgipfel im Brügglifeld abspielte. Die Aarauer bewegten sich nach einem frühen Führungstreffer von Stojkov (14.) lange Zeit auf der Siegesstrasse, gaben ihre Vorteile gegen mehr als bescheidene Tessiner naiv aus den Händen – zweimal innert Minutenfrist traf der eingewechselte Lustrinelli mitten ins Aarauer Herz, so dass die Konkurrenten um den Verbleib in der Nationalliga A nun schon um sieben Punkte und mehr enteilt sind. Bei enttäuschendem Zuschaueraufmarsch war auf den Rängen nur noch eine interne Schlägerei im heimischen Fanblock auszumachen...


Archivbild (mangels Ereignissen): Heimstärke gesucht…

U21-Update (4:1-Sieg gegen Goldau): Auch wenn es nur ein schwacher Trost ist, vermag immerhin der Aarauer Nachwuchs mit positiven Ergebnissen zu entzücken. Der bisherige Leader aus dem Kanton Schwyz kam jeweils nur mit tüchtiger Unterstützung von U21-Keeper Mall zu guten Torchancen – und sogar zum Führungstreffer durch Spielertrainer Colatrella. Die Gastgeber zeigten nach der Halbzeitpause allerdings eine eindrückliche Antwort: Innert zwei Minuten sorgten Ionita und Schaub - beide aus der 1. Mannschaft - für eine Aarauer Führung, eine Viertelstunde vor Spielschluss reihten sich auch noch Dätwyler und Zeqiri in die Torschützenliste ein, wodurch sich die Aargauer Jungtalente wieder an die Tabellenspitze schieben konnten.

Dienstag, 20. Oktober 2009

FC Töss 2 FC Arbon 05 1

2. Liga Interregional
Sportplatz Reitplatz (neu), Winterthur
Attendance: 130 (-)


Trotz mehr als bescheidenen Temperaturen wusste sich meine Wenigkeit für einen abendlichen Spielbesuch zu erwärmen. Der Winterthurer Quartierverein Töss wurde zwar vor zwei Jahren schon einmal beehrt, doch in diesem Frühjahr erhielt Töss einen neuen Hauptplatz, der dem bisherigen Spielort in Sachen Langeweile in Nichts nachsteht und nördlich vom alten Ground, und somit näher am Garderobengebäude, zu liegen kommt. Immerhin bis zu zwei ungedeckte Stehstufen sind am Ende einer Längsseite, unweit der Eckfahne, auszumachen. Auf dem Rasen zeigten die favorisierten Gastgeber zwar alsbald ihre spielerischen Qualitäten, doch auch Arbon setzte vereinzelte Nadelstiche mit schnellen Konterangriffen. Erst nach einer halben Stunde kam auch Töss in einer ruppigen Begegnung zu mehreren, fahrlässig vergebenen Grosschancen.



Und war der Gästekeeper einmal überwunden, prallte das Spielgerät unüberhörbar nur an die Querlatte (36.). Auch Arbon glänzte nicht mit Effizienz vor dem gegnerischen Tor, nachdem die Gastgeber anfangs der zweiten Halbzeit mehrmals unkonzentriert agierten. Eine Unachtsamkeit des Tabellenvorletzten aus dem Kanton Thurgau führte schliesslich zum ersten Tor des Abends aus kurzer Distanz. Aber wie Phönix aus der Asche (und dank miserabler Chancenauswertung der Winterthurer) durfte Arbon fünf Minuten vor dem Ende einen überraschenden Ausgleich bejubeln. Die Antwort liess allerdings nicht lange auf sich warten: In der finalen Minute der regulären Spielzeit ertönte zwar wiederum nur Aluminium, doch in den Tiefen der Nachspielzeit traf Töss - analog zum ersten Tor nach einem hohen Zuspiel - doch noch zur endgültigen Siegsicherung.

Sonntag, 18. Oktober 2009

FC Biel-Bienne 3 FC Aarau 2 (after extra time)

Schweizer Cup (2. Runde)
Stadion Gurzelen, Biel
Attendance: 2426 (200)


Der erste Ernstkampf unter Neo-Trainer Martin Andermatt stand nicht unter einem guten Stern: Zum dritten Mal in Folge schied der FC Aarau in der zweiten Hauptrunde gegen einen NLB-Verein aus, zum dritten Mal war dieses Ausscheiden ohne Zweifel verdient. Zwar wusste Aarau zweimal einen Rückstand durch Burki (45.) und Neuzuzug Mustafi (78.) auszugleichen, aber nach einem kapitalen Schnitzer von Aquaro in der Verlängerung war die Überraschung perfekt; zuvor hatte Burki mit einer Direktabnahme nur den linken Torpfosten getroffen. Aus dem Gästeblock waren punktuelle Anfeuerungsrufe zu vernehmen (und einige optische Elemente zu sehen), aber auch die heimischen Anhänger machten gelegentlich akustisch auf sich aufmerksam.


Bildlegende: Aarau-Captain Sandro Burki im Duell mit zwei Bielern.

Testspiel - 4:2-Sieg gegen Wohlen: Nur wenige Stunden nach der Ernennung von Martin Andermatt zum neuen Chefcoach stand ein freundschaftlicher Vergleich gegen den klein(er)en Kantonsrivalen auf dem Programm. In einer niveauarmen Begegnung kassierte Aarau zwei kuriose Gegentreffer in Form eines indirekten Freistosses (nach einem Rückpass) und eines Fehlgriffs von Keeper Ivan Benito. Erst als sich einige Akteure der zweiten Reihe auf dem Kunstrasen befanden, wurde Aarau dominanter: Innert neun Minuten sorgten Aquaro (71.), Lehtinen (74.) und Pejcic (75./80.) doch noch für einen komfortablen Erfolg in diesem innenkantonalen Duell.

Sonntag, 11. Oktober 2009

FC Tägerwilen 2 FC Wil II 0

2. Liga regional (OFV)
Sportplatz Tägermoos, Tägerwilen
Attendance: 160 (-)


In der Länderspielpause sollte endlich wieder dem gemütlichen Regionalhopping gefrönt werden. Die Ostschweiz bot dazu einen passenden Doppler in der Bodenseeregion, so dass frühmorgens Tägerwilen (nahe Kreuzlingen) angesteuert wurde, dessen Sportplatz immerhin vier zum Teil gedeckte Stehstufen auf einer Längsseite verfügt. Die stürmische Anfangsoffensive der jungen Wilden aus Wil war rasch verflogen und als sich die Gastgeber schliesslich am gegnerischen Strafraum zeigten, folgte wenig später ein glückhafter Führungstreffer mittels Abstauber. Der Gästekeeper verhinderte im weiteren Verlauf der ersten Hälfte einen höheren Rückstand.



Nach der Pause waren in einer zerfahrenen, von vielen Fehlpässen geprägten Begegnung kaum mehr Torchancen auszumachen. Die Entscheidung verzögerte sich somit bis zur 88. Minute, als Tägerwilen einen "gesuchten" Elfmeter souverän zum 2:0 verwandelte. Daneben begeisterten die Thurgauer vielmehr neben dem grünen Rasen: Im Matchprogramm wurde fälschlicherweise eine Kaderliste der ersten Mannschaft aus Wil abgedruckt, was durch ein zusätzliches Faltblatt charmant ausgebessert bzw. kaschiert wurde. Und das Clubhaus überzeugte mit einer kleinen, aber exklusiven Wimpelsammlung, wo es seltene Exemplare von SV Grün-Weiss Wittenberg-Piesteritz, NK CC Rovinj Rovigno und FCV Spartak Ivano-Frankvisk zu bestaunen gab.

FC Staad 3 FC Rüthi 1

2. Liga regional (OFV)
Sportplatz Bützel, Staad
Attendance: 200 (-)


Am Ufer des Bodensees entlang nahm man Kurs auf Staad, eine kleine Ortschaft zwischen Rorschach und der Flughafengemeinde Altenrhein. Der örtliche Ground hatte erneut vier Stehstufen zu bieten – eher extravagant auf einer Hintertorseite platziert. Einen überregionalen Bekanntheitsgrad erlangte der FC Staad durch seine Damen-Equipe, die der höchsten Liga des Landes angehört. Bei den Herren muss hingegen gegen den sofortigen Wiederabstieg in die sechshöchste Spielklasse gekämpft werden, wodurch sie ihre Sorgen mit dem heutigen Kontrahenten teilen. Die Angst des Versagens sammelte sich anfänglich in der Abwehr der Rheintaler, was Staad schon in der siebten Spielminute zur Führung nutzen konnte.



Danach fand Rüthi allerdings besser ins Spiel – zweimal wurde ein Gästetreffer (aufgrund einer Abseitsposition) annulliert, einmal stand die Querlatte im Wege. Am Ende sorgten individuelle Aussetzer für den Unterschied. Diese produzierte nach der Pause mehrheitlich der Schlussmann der Gäste: Zuerst liess er sich von einem Heber aus der gegnerischen (!) Platzhälfte überlisten, wenig später landete ein Passversuch nach wenigen Metern in den Beinen eines Gegenspielers, was Staad mit Leichtigkeit zum 3:0 nutzte. Dennoch gab Rüthi niemals auf, kam mit einem Aufsetzer jedoch nur noch zum Ehrentreffer. In einer attraktiven Schlussphase zeigte sich bei mangelhafter Chancenauswertung, wieso beide Equipen am Tabellenende anzutreffen sind.

Sonntag, 4. Oktober 2009

BSC Young Boys 4 FC Aarau 0

Axpo Super League
Stadion Wankdorf, Bern
Attendance: 24720 (200)


Die Aarauer müssen sich weiterhin gedulden, um den Wankdorf-Neubau erstmals als Sieger zu verlassen. Analog zu vielen vorangegangenen Versuchen hatte die Equipe von Cheftrainer Jeff Saibene mehrere Gegentreffer einzustecken. Dass es nicht in ein Debakel ausartete, war in erster Linie einer bescheidenen Chancenauswertung der Hausherren zu verdanken. Dennoch durfte Topscorer Doumbia wieder einmal einen Hattrick zelebrieren, während die Gäste im gesamten Spiel nicht einmal dreimal zum Abschluss kamen. Der Aarauer Anhang fiel seinerseits vor allem durch das Spruchband ("Ob in guete oder schlächte Ziite, mer stönd hender öich") auf, das schon tags zuvor bei einem stimmungsvollen Trainingsbesuch zum Einsatz gekommen war.



U21-Update (4:1-Sieg gegen Muri): Viel Freude macht hingegen der clubeigene Nachwuchs. Im Kantonsduell gegen Muri war die U21-Equipe, abgesehen von zehn Minuten vor der Halbzeitpause (was die Freiämter zum Anschlusstreffer nutzten – und somit als erstes Auswärtsteam der Saison in Aarau jubeln konnten!), durchwegs überlegen und lag schon nach zwanzig Minuten zwei Längen voraus. In einer ereignisarmen Halbzeit Zwei sorgten die jungen Talente mit zwei weiteren Treffern im Schongang für einen klaren Heimerfolg, der die Nachwuchsequipe aufgrund der gleichzeitigen Niederlage des bisherigen Leaders aus Buochs sogar an die Tabellenspitze hievte.

Sonntag, 27. September 2009

U21-Equipe: Vom Kunstrasen auf die Kuhwiese

In einem Nachtragsspiel des sechsten Spieltages gastierte der SC Buochs, eine hochkarätige Equipe mit einigen früheren Nationalliga-Spielern (Benson, Drakopulos, Drmic, Pavlovic), auf dem Kunstrasenplatz im Schachen. In einem eindrücklichen Steigerungslauf gingen die Aarauer in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch Sinanovic verdient in Führung. Ebenfalls psychologisch optimal erhöhte Zeqiri zu Beginn des zweiten Durchgangs mit einem Flachschuss in die entfernte Ecke. In der Nachspielzeit fixierte schliesslich Dätwyler einen klaren 3:0-Endstand, sodass der Nidwaldner Tabellenführer erstmals in dieser Spielzeit als Verlierer vom Feld musste.



Nur fünf Tage später folgte das Auswärtsspiel beim amtierenden Innerschweizer Aufsteiger aus Unteraegeri. Endlich sollte mit der U21-Equipe wieder ein neuer Ground gekreuzt werden, wobei der örtliche Sportplatz immerhin vier überdachte Holzbankreihen vor dem Garderobengebäude aufweisen kann. Der optimale Aarauer Auftakt in Form eines Handelfmeters nach 19 (!) Sekunden war bald verflogen, als Aegeri entfesselnd aufspielend auf 3:1 davonzog. Nach der Pause antworteten die Nachwuchstalente mit zwei Treffern durch "Joker" Dätwyler, verpasste es auf dem äusserst holprigen Rasen allerdings, den Siegestreffer zu erzielen. Die Strafe folgte fünf Minuten vor Spielschuss, als die Gastgeber aus dem Nichts zum 4:3-Endstand einnetzten.

Samstag, 26. September 2009

Kein Licht am Ende des Tunnels...

Das kapitale Auswärtsspiel bei den angeschlagenen Hoppers – vor der Begegnung nur zwei Punkte vor Aarau klassiert – mutierte zu einem wahren Debakel. Nach einer ausgeglichenen, von vielen Fehlpässen geprägten Startphase ging GC zehn Minuten vor der Halbzeitpause durch einen Flachschuss in Führung. Es war, wie schon so oft in der laufenden Saison, das sofortige Ende des Aarauer Auftritts im Letzigrund: Vor trostloser Kulisse (und entsprechend schwacher Stimmung) erhöhten die Einheimischen im zweiten Durchgang ohne nennenswerte Gegenwehr auf 4:0, ohne dass die Gäste auch nur einmal gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse aufgetaucht wären.



Anderer Gegner, unverändertes Bild. Zwar wusste Aarau das Spiel zu Beginn offen zu gestalten, aber ein unnötiger Handspenalty brachte Basel vor Ablauf einer halben Stunde in Front. Die Aarauer waren durch den Rückstand (wieder einmal) so stark unversichert, dass nur wenige Sekunden später sofort der zweite Gegentreffer folgte. Danach bekundete Basel gegen harmlose Gastgeber (ohne Polverino, Stojkov und Stoll angetreten) wenig Mühe, um die drei Punkte über die Zeit zu bringen. Der Basler Gästeblock zeigte (auch ohne pyromanische Einlagen) einen stimmungsvollen Auftritt mit einem dichten Fahnenintro und andauernden Gesängen.

Sonntag, 20. September 2009

TSV Alemannia Aachen 2 TSV 1860 München 0

2. Bundesliga
Stadion Tivoli (neu), Aachen
Attendance: 24830 (700)


Ein neues Nahreiseziel - alles unter acht Stunden pro Weg - galt es an diesem sonnigen Sonntag zu erforschen. Nach einer freundlichen Begrüssung an der Abholkasse ("Viele Schweizer heute hier...") konnte das neue Prunkstück der Alemannia, unweit des alten Tivolis gelegen, betreten werden. Der einstöckige Neubau ist in den gelb-schwarzen Clubfarben gehalten, wobei die schwarzen Sitzschalen auf der Haupt- und Gegentribüne zu finden sind, wo sie den Schriftzug "Tivoli" bilden. Als Bestandteil des modernen Sportparks Soers, zu Fuss in 35 Minuten vom Bahnhof zu erreichen, entstand der attraktive und kompakte Ground im Nordosten der Stadt in einer Bauzeit von einem Jahr zum Preis von ungefähr 50 Millionen Euro.



In Sachen Stimmung war heute eine dauernde Achterbahnfahrt mitzuerleben: Der heimische Anhang begann noch vor Spielbeginn mit lautstarken Gesängen bzw. Schalparaden und als die beiden Equipen aufliefen, waren in beiden Fansektoren ansehnliche Doppelhalter- und Fahnenintros auszumachen. Allerdings war der Aachener Support in der Folge alles anders als geschlossen, was die "Löwen" mehrmals geschickt nutzten, um sich bemerkbar zu machen. Auch als Aachen in Führung lag, waren teilweise grössere Spaltungen in der heimischen Fanszene zwischen Ultras (im unteren Teil der Tribüne platziert) und Normalos (weiter oben) auszumachen, wodurch gemeinsame Gesänge oftmals verhindert wurden. Und auch von den Gästen war im zweiten Umgang schlichtweg nichts mehr zu hören, was der Stimmung nicht zuträglich war.



Der heimische Anhang präsentierte ausserdem vor und während der Begegnung noch drei Spruchbänder zur sportlichen Lage ("Ihr könnt verlieren, kein Problem! Aber wir wollen euch kämpfen sehen!"), zur unerwünschten Moderation eines Lokalradios vor dem eigenen Fanblock ("100,5 – immer noch nicht verstanden ihr Pfeifen!") und als Solidaritätsbeitrag an den Lokalrivalen aus München ("Repressionen kennen keine Grenzen – Schickeria gebt nicht auf zu kämpfen"). Auf dem Rasen dominierte Aachen von Beginn weg, was Auer kurz vor der Pause durch einen Direktschuss zum 1:0 nutzte. Die harmlosen Süddeutschen wurden erst in der Schlussphase durch Standardsituationen gefährlich (u.a. ein Pfostenschuss), doch schliesslich sorgte wiederum Auer nach einem Last-Minute-Konter für die endgültige Entscheidung.

Samstag, 19. September 2009

FC Münsingen 1 FC Aarau 3 (after extra time)

Schweizer Cup (1. Runde)
Sportplatz Sandreutenen, Münsingen
Attendance: 1500 (200)


Vor wenigen Monaten hatte man in Münsingen endlich Gruppe 2 in der 1. Liga komplettieren können, nun zwang mich die Glücksfee in der ersten Pokalrunde zu einer überraschenden Rückkehr. Der Ground hatte sich in der Zwischenzeit insofern verändert, als dass aufgrund des grösseren Zuschaueraufmarschs eine ungedeckte Stahlrohrtribüne (mit grauen Sitzschalen) installiert wurde. Unabhängig vom eigenen Standort auf dem durchschnittlichen Sportplatz zwischen Bern und Thun waren in der ersten Halbzeit keine Torchancen und erst recht kein Klassenunterschied auszumachen. Und auch die kleine Aarauer Anhängerschaft trat sowohl akustisch als auch optisch (wenige Doppelhalter) nur enttäuschend selten in Erscheinung.



Im zweiten Durchgang wurde Aarau seiner Favoritenrolle kurzzeitig gerecht, als Lehtinen (48.) zur Führung einköpfte; zuvor war Burki mit seinem Versuch an der Querlatte gescheitert. Als der NLA-Club allerdings wieder nachlässiger wurde, kam Münsingen prompt zum Ausgleich – und hätte fünf Minuten vor dem Ende durch einen Pfostenschuss beinahe eine Aarauer Blamage fixiert; stattdessen folgte – begleitet von heftigen Regenschauern (und einer "Oberkörper frei"-Aktion im Gästesektor) – eine Verlängerung, in der die oberklassigen Gäste durch einen Doppelschlag von Fussballgott Stojkov (jeweils auf Vorlage von Kioyo) doch noch für klare Verhältnisse sorgten.

Freitag, 18. September 2009

FC Othmarsingen 0 FC Niederlenz 3

3. Liga regional (AFV)
Sportplatz Falkenmatt, Othmarsingen
Attendance: 100 (-)


Vor sechs Jahren – mehr oder weniger auf den Tag genau – sorgte das Aarauer Gastspiel auf dem ausbaulosen Sportplatz im Nirgendwo zwischen Hendschiken und Othmarsingen in der ersten Cuprunde für einen neuen Platzrekord (2'150 Zuschauer). Im tristen Alltag der sechsthöchsten Spielklasse vermag hingegen selbst ein Lokalderby gegen Niederlenz nur eine gute Hundertschaft anzulocken. Die Gäste – nach drei Spieltagen noch ohne Torerfolg – waren insgesamt besser und zeigten vielversprechende Ansätze, doch die besten Chancen hatten jeweils aus dem Nichts die Platzherren, als der Niederlenz-Keeper zweimal in extremis retten musste. Kurz vor der Halbzeitpause knallte zudem ein Weitschuss der Gastgeber an die Querlatte.



Eine Stunde war vergangen, als Niederlenz nach einem schnell vorgetragenen Angriff über die linke Seite erstmals jubeln durfte. Aber weil Niederlenz wenig später mit einem Strafstoss am gegnerischen Torhüter scheiterte, verzögerte sich die Vorentscheidung um fünf Minuten, bis die Gäste durch einen verwandelten Abpraller nach einem Freistoss doch noch einen zweiten Treffer nachlegte. Othmarsingen hatte im zweiten Umgang stark abgebaut und fiel schliesslich nur noch durch einen Platzverweis (wegen Reklamierens) auf, was die Gäste zehn Minuten vor Spielschuss zu einem weiteren Torerfolg nutzten, um den ersten Saisonsieg zu fixieren.

Sonntag, 13. September 2009

FC Aarau 2 FC Luzern 4

Axpo Super League
Stadion Brügglifeld, Aarau
Attendance: 7200 (2000)


Ein zweiminütiges Blackout, bestraft mit zwei Luzerner Kontertoren, brachte die Aarauer wieder einmal unnötig ins Hintertreffen, aber Burki (nach einem Eckball) und Stojkov (vom Elfmeterpunkt) sorgten für eine Egalisierung des Spielstandes. Am Ende jubelten allerdings die Zentralschweizer, nachdem Ferreira (87.) und Ianu (92.) spät einschossen. Im gut gefüllten Gästeblock wurde zu Beginn eine (domina-)nte Choreographie in Blau-Weiss gezeigt, untermalt durch das Spruchband "Die Hierarchie ist wieder hergestellt!". Anfangs des zweiten Durchgangs folgte durch den Luzerner Anhang eine ausgedehnte (Rauch-)Einlage von pyromanischer Natur.



U21-Testspiel (2:6-Sieg in Entfelden): Um den Spielrhythmus vor dem Spitzenkampf gegen Buochs aufrechtzuerhalten, wurde ein Testspiel mit dem unterklassigen Fusionsverein aus Entfelden vereinbart. Nach dem frühen Führungstreffer der Aarauer bewerkstelligte Dejan Stankovic, professioneller Beachsoccer-Spieler in den heimischen Reihen, eine überraschende Pausenführung für die Equipe von Roger Wehrli. Nach der Pause sorgten die Einwechselspieler Ibrahimi und Kahraman (mit jeweils zwei Torerfolgen) für ein standesgemäss Ergebnis, das Sinanovic in der finalen Minute mittels Foulpenalty auf 6:2 zugunsten der U21-Equipe stellte.

Samstag, 12. September 2009

TSG 1899 Hoffenheim 3 VfL Bochum 0

1. Bundesliga
Rhein-Neckar-Arena, Sinsheim
Attendance: 29500 (1000)


Die letzte Hürde zur erstmaligen Komplettierung der 1. Bundesliga war eher ideologischer als geografischer Natur. Nach drei Stunden Zugfahrt (und zwanzig Minuten Fussmarsch) war einer der extremsten Beweise für den direkten Zusammenhang von finanzieller Potenz eines Clubs und dessen sportlichen Erfolgen erreicht. Vor vier Jahren hatte man die TSG Hoffenheim auf ihrem steilen Weg nach oben noch bei einer Begegnung der Regionalliga Süd in deren Heimatgemeinde besucht, nun sollte die moderne Arena mit Autobahnanschluss beehrt werden. Der einstöckige Ground ist mehrheitlich mit blauen Sitzschalen ausgestattet. In den beiden Fankurven wurden Stehplätze installiert, die zu Sitzgelegenheiten umfunktioniert werden können.



Die Begrüssung an der Arena war äusserst unfreundlich: Von einem sinnlosen Rucksack-Verbot betroffen machte man vor den Stadiontoren Bekanntschaft mit einer Vielzahl von grenzenlos inkompetenten Angestellten (und anderen genervten Kunden), bis man sich endlich des "illegalen" Gepäcks entledigen konnte. Im Innern des Neubaus galt es einen übermotivierten Speaker und ein fragwürdiges Maskottchen aus der Familie der Hirsche (vermutlich ein Elch...?!) als primäre Stimmungsmacher hinzunehmen. Umso trauriger, dass deren Animationskünste bei vielen Zuschauern Anklang fanden. Dies liess allerdings auch tief blicken, was in Sachen Stimmung zu erwarten war. Der heimische Anhang verdiente sich zwar gute Noten mit anhaltenden Gesängen, doch inhaltlich erwies sich der Support als geklautes "Best of..." der ideenlosesten Schlachtrufe der letzten zehn Jahre auf deutschen Fussballplätzen. Und nicht zu vergessen: Eine Vielzahl grosser Schwenkfahnen, die den aufgedruckten Sponsorennamen gemeinsam hatten...



In der gegenüberliegenden Ecke installierte sich die Bochumer Anhängerschaft im Oberrang. Einige Fahnen, durchgängig geschwenkt, sorgten für ein ordentliches Bild. Aber trotz Versuch eines geschlossenen Supports wussten sich die Heimfans aufgrund der Banalität ihrer Gesänge insgesamt mehr Gehör zu verschaffen. Dazu trug auch der Spielverlauf wesentlich bei: Hoffenheim war in allen Belangen überlegen – und ging (unterstützt durch eine VfL-Unzulänglichkeit) nach einer Viertelstunde folgerichtig in Front. Die inferioren Gäste aus dem Ruhrpott besassen in der gesamten Begegnung nur eine Chance, als kurz vor der Pause die Querlatte getestet wurde. Ansonsten spielte sich Hoffenheim ohne Mühe zum ersten Heimsieg der jungen Saison, wobei zwei weitere Treffer im Laufe des zweiten Durchgangs für einen deutlichen Endstand sorgten.

Freitag, 11. September 2009

SSV Jahn Regensburg 1 Offenbacher FC Kickers 1

3. Bundesliga
Städtisches Jahnstadion, Regensburg
Attendance: 5020 (250)


Unverhofft kommt oft, und so galt es innert kurzer Frist eine Beschäftigung für ein verlängertes Wochenende zu finden. Am Ende setzte sich das oberpfälzische Regensburg (im Sinne einer raschen Komplettierung der 3. Bundesliga) im innerbayrischen Duell gegen das unterfränkische Würzburger Derby in der Landesliga Nord knapp durch. An Charme mangelt es dem Stadion an der Prüfeninger Strasse, vom Bahnhof in etwas mehr als zwanzig Minuten zu erreichen, nicht. Die überdachte Haupttribüne ist neuerdings mit roten Sitzschalen (und dem Schriftzug "SSV") versehen; davor wurden zwei provisorische Sitztribünen zwecks Aufstockung der Kapazität (DFB-Auflage) installiert. Auf den drei übrigen Seiten verlaufen unüberdachte Stehstufen.



Daher ist es fragwürdig, ob der alternde Ground – im Jahre 1972 sogar Austragungsstätte von olympischen Fussballwettkämpfen – im Westen der Stadt Ratisbona als langfristiger Spielort zugelassen werden wird. Umgeben von Fabrikanlagen, Schrebergärten und Wohnhäusern scheint ein Umbau des Jahnstadions nahezu unmöglich. Ein definitiver Umzugstermin wurde bislang noch nicht genannt, doch der sportliche Höheflug der Regensburger lässt dieses Problem immer akuter werden. Das neu gewonnene Selbstvertrauen der Gastgeber, die das Spiel anfangs scheinbar mühelos unter Kontrolle hatten, zeigte sich nach einer knappen Viertelstunde, als sie einen überraschenden Gegentreffer postwendend mit dem Ausgleich beantworteten.



Im Laufe der ersten Halbzeit – und besonders nach dem Seitenwechsel – gewann Offenbach allerdings immer mehr die Oberhand, doch selbst beste Gelegenheiten wurden grosszügig ausgelassen, so dass es bis zum Schluss bei einer Punkteteilung blieb. Auf den Rängen war der ultra-orientierte Heimanhang überlegen: Zu Spielbeginn wurde ein Spruchband "Auch auf dem Land gehört niemand aus dem Stadion verbannt. Freiheit für Ultras" gezeigt; danach folgte ein ausdauernder Support mit dauernder Fahnenbewegung. Bei den Kickers-Supportern waren, wie üblich, nur vereinzelte Schlachtrufe der banalen Sorte auszumachen, wobei diese Gesänge vor allem in der finalen Druckphase mit der Lautstärke der Regensburger durchaus mithielten.

Donnerstag, 10. September 2009

AS Italica 3 FC Lotzwil-Madiswil 0

4. Liga regional (FVBJ)
Stadion Hard, Langenthal
Attendance: 50 (-)


Ein glücklicher Zufall, hervorgerufen durch frühabendliche Langeweile, liess mich überstürzt nach Langenthal aufbrechen, wo im vierten Anlauf endlich ein imposanter Non-League-Ground gekreuzt werden sollte. Vor einigen Jahren entdeckte ich das Stadion Hard mit seiner überdachten Tribüne (bestückt mit acht Sitzreihen in Blau und Gelb) auf der wirren Suche nach einem anvisierten Heimspiel des FC Langenthal, das damals ins benachbarte Herzogenbuchsee verlegt wurde. Zu späteren Zeitpunkten weilte ich nochmals zwecks Groundspotting dort; und rannte einmal vergebens an, als der damalige Gastgeber Engizek auf einem Nebenplatz kickte.



Auch der Italo-Sportclub AS Italica spielt bei Tageslicht auf dem ausbaulosen Nebenplatz, wich beim kurzfristig entdeckten Nachtragsspiel allerdings ins Stadion aus. Die Begegnung der achthöchsten Spielklasse war lange Zeit geprägt von vergebenen Gelegenheiten vor beiden Gehäusen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit fiel eine Vorentscheidung zugunsten des heimischen Schlusslichtes, als die Langenthaler durch einen Foulelfmeter in Front gingen. In numerischer Überzahl erhöhte Italica nur vier Minuten später auf 2:0. In der Schlussphase folgte ein drittes Tor für die Gastgeber, die das Spiel wegen Reklamierens ebenfalls zu zehnt abschlossen.

Sonntag, 6. September 2009

FC Schwarzach 1 FC Egg 5

Vorarlberg-Liga
Sportplatz Klosterwies, Schwarzach
Attendance: 350 (-)


Der Drei-Spiele-Sonntag mit Stecki als Chauffeur scheint langsam (wieder) zur Regel zu werden. Entsprechend früh war heute Arbeitsantritt - 08.00 Uhr in Lenzburg. Einsatzort: Vorarlberg. Am Zielort angekommen wurde man von einer Sportanlage empfangen, deren Name nicht restlos eruiert werden konnte. Es scheint sich um den Sportplatz Klosterwies zu handeln, der wiederum ein Bestandteil des Sportzentrums Kella ist; mit vier Stehstufen auf einer Längsseite (neben dem wuchtigen Clubhaus) kann sich der Ground jedenfalls sehen lassen. Ebenfalls zu beachten ist die heimische Fanszene "Turbo Tornados", (heute) bestehend aus einem tapferen Einzelkämpfer, der die Gastgeber mit einer Trommel, zwei Schwenkfahnen (alternierend geschwenkt) und sogar gelegentlichen, nur schwach zu vernehmenden Anfeuerungsrufen unterstützte.



Die Gastgeber liessen sich vom Ein-Mann-Support nur kurzfristig antreiben, als sie durch einen Foulelfmeter in der vierten Spielminute in Führung gingen. Aber innerhalb von drei Minuten vermochte Egg zu reagieren, so dass es nach Ablauf der ersten Viertelstunde schon 1:3 stand. Kurz vor der Pause legten die Gäste, unterstützt durch das Sponsoring der örtlichen Brauerei, einen weiteren Treffer nach, als ein Lob aus über 40 Metern glückhaft ins Tor fiel. Das Spiel war folglich entschieden - und auch der Supportwille der Tornados nahm angesichts des Spielstands laufend ab. Beide Equipen liessen es nach dem Seitenwechsel ruhiger angehen, wobei Egg in der Schlussphase noch zum fünften Torerfolg kam – und zudem einen Ball an den Pfosten setzte.

Groundspotting: Sportanlage Rohrbach, Dornbirn

Im Nordwesten von Dornbirn wurde im Juli 2009 das neue Vereinsheim der Sportanlage Rohrbach feierlich eingeweiht. Der Ground bietet zukünftig drei überdachte Stufen als Clubhausvorbaus. Als Untermieter des modernen Gebäudekomplexes (Gesamtkosten: 1,1 Millionen Euro) fungiert auch weiterhin der SC Admira Dornbirn, aktueller Tabellenfünfter in der 1. Landesklasse.

Groundspotting: Stadion Schnabelholz, Altach

Das Stadion des aktuellen Absteigers aus der österreichischen Bundesliga hat sich in der jüngeren Vergangenheit stark gewandelt: Vor fünf Jahren, als der SC Rheindorf Altach gerade erst aus der Regionalliga West aufgestiegen war, gab es ausser einer überdachten Sitztribüne noch nicht viel zu sehen, vgl. Bericht SCR Altach - Linzer ASK 2:1 (vom 23. Juli 2004). Inzwischen wurde nicht nur die angesprochene Tribüne auf die gesamte Längsseite ausgedehnt, auch auf der Gegenseite entstand eine Tribüne mit blauen Sitzschalen und der (orangen) Aufschrift "SCR Altach".



Nebenan wurde ein kleiner, nicht gedeckter Gästeblock von provisorischer Natur errichtet. Auch auf den beiden Hintertorseiten mussten ehemals brüchige Stehstufen weichen für moderne Stahlrohrkonstruktionen (ebenfalls ohne Überdachung). Das Altacher Stadion, direkt an der Autobahnausfahrt Altach/Götzis gelegen, wirkt zwar gezwungenermassen ziemlich willkürlich zusammengewürfelt, besticht aber dennoch durch eine beachtliche Nähe zum Spielfeld.

FC Montlingen 6 FC Staad 1

2. Liga regional (OFV)
Sportplatz Kolbenstein, Montlingen
Attendance: 350 (-)


Das Groundspotting liess die Zeit wie im Fluge vergehen, so dass man schlussendlich auf die Minute genau in Montlingen (auf Schweizer Staatsgebiet) eintraf. Auf dem ausbaulosen Sportplatz gastierte heute Staad zu einem Aufsteigerduell in der noch jungen Saison. Bei den Gastgebern stach der Name des (Spieler-)Trainers ins Auge: Der Holländer Eric Regtop, unter anderem ehemaliger Profi in Heerenveen, St. Gallen und bei allen halbwegs erfolgreichen Vereinen im Vorarlberg, ist inzwischen (im gestandenen Alter von 41 Jahren) im Rheintal angekommen. Heute gab er allerdings (vorerst) seinen jüngeren Kollegen den Vorzug, die den Kontrahenten auch ohne Altmeister (und Aufstiegstrainer) Regtop mühelos im Griff hatten.



Entsprechend regelmässig schlug das Leder im Gehäuse der Gäste aus der Region Rorschach ein – nach einer halben Stunde war die Begegnung beim Stand von 3:0 bereits entschieden, wobei vor allem der erste Treffer – eine gefühlvoller Heber (mittels Direktabnahme) über den machtlosen Torhüter hinweg – sehenswert war. Als sich Regtop in der 70. Minute schliesslich selbst einwechselte, hatte Montlingen einen weiteren Torerfolg (und zwei Pfostentreffer) verbucht. Kurzer Zeit später erhöhten die Einheimischen (ohne Beteiligung von Regtop) auf 5:0. Danach kam Staad durch eine Unachtsamkeit in der heimischen Abwehr immerhin noch zum Ehrentreffer, bevor Montlingen in der vorletzten Minute zum deutlichen 6:1-Endstand einnetzte.

FC Mäder 0 SC Austria Lustenau Am. 2

Vorarlberg-Liga
Sportplatz Mäder, Mäder
Attendance: 150 (-)


Zum Abschluss des Tages galt es erneut die Landesgrenze zu Österreich zu überqueren. Im Orange Imbiss (in Altach) wurde der leere Magen versorgt, um schliesslich wohlgenährt in Mäder (nur wenige Meter von der Grenze entfernt) aufzulaufen. Erneut galt es auf dem (abgesehen von einigen Holzbänken) ausbaulosen Sportplatz ein Auge auf die örtliche Fanszene zu werfen: Insgesamt acht Halbwüchsige, ausgestattet mit drei Zaunfahnen ("Fanclub FC Mäder", "Red Generation" und "Sunny Boys") und zwei Doppelhaltern, unterstützten ihre Farben auch akustisch voller Elan mit nicht immer politisch korrekten Liedern. Zumindest in der ersten Halbzeit...



..., in der beide Equipen - jeweils in der unteren Tabellenhälfte klassiert - einen uninspirierten Auftritt ablieferten. Zwar waren die Gastgeber leicht überlegen, doch die wenigen Chancen wurden kläglich vergeben. Im zweiten Durchgang legten die Lustenau Amateure mehrere Gänge zu und kamen, jeweils im Nachsetzen, zu zwei schnellen Toren (48./57.). Am Spielfeldrand hatte man inzwischen die Schweizer Anhängerschaft von Austria Lustenau als Gesprächspartner gewinnen können, so dass die verbleibende Spielzeit, in der die schwachen Einheimischen zu keiner Reaktion mehr fähig waren, mit unterhaltsamen Anekdoten überbrückt werden konnte.



Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang auch dem Webmaster von Austria Lustenau für seine noble Bierspende. ;-) Aja, die jungen Supporter aus Mäder verabschiedeten sich im Laufe der zweiten Halbzeit übrigens still und leise durch die Hintertür aus dem Stadion...

Samstag, 5. September 2009

FC Aarau U21 1 SC Schöftland 0

2. Liga Interregional
Sportanlage Schachen, Aarau
Attendance: 250 (-)


Das erste Aargauer Derby der Saison war wahrlich nicht als fussballerischer Leckerbissen zu bezeichnen, aber am Ende hatte sich die U21-Equipe drei wichtige Punkte gesichert, um den Abstand zur Tabellenspitze zu verkürzen. Das Tor des Tages fiel in der 33. Minute, als Huber einen Eckball von Schalt freistehend ins Netz köpfte, nachdem Schöftland zuvor zwei grosse Möglichkeiten vergeben hatte. In der Folge fiel es den Gastgebern leicht, ihren Vorsprung ohne spielerisch zu glänzen über die Zeit zu bringen, da den Gästen aus den Suhrental jegliche Durchschlagskraft in der Offensive fehlte. Da war es auch zu verkraften, dass der Aarauer Nachwuchs unter den Augen von Cheftrainer Jeff Saibene mehrmals im Abschluss sündigte.


Bildlegende: Loris Benito (U18, links) im Luftduell

Eine überzeugend(er)e Vorstellung lieferte zuvor die Aarauer U18-Auswahl auf dem Kunstrasen im Schachen ab: Nach einer ausgeglichenen Halbzeit Eins drehte die Mannschaft von Francesco Gabriele nach der Pause auf, um den bislang unbesiegten Altersgenossen aus Zürich eine sehr empfindliche 0:3-Niederlage zuzufügen. Als Torschützen durften sich beim ersten Saisonsieg, den sich die Aarauer mit einer couragierten Leistung redlich verdient hatten, im insgesamt vierten Meisterschaftsspiel schliesslich Rüedi, Cardiello und Bächler feiern lassen.

Mittwoch, 2. September 2009

FC Lustenau 0 FC Aarau 1

Freundschaftsspiel
Stadion an der Holzstrasse, Lustenau
Attendance: 100 (-)


Die Aarauer gastierten in der aktuellen Länderspielpause im kultigen Stadion an der Holzstrasse, dessen überdachte Holztribüne mit sieben Sitzreihen mit den blau-weissen Vereinsfarben aufwarten kann. Auf den beiden Hintertorseiten wurden jeweils kleine Stahlrohrtribünen montiert, was allerdings auch nicht genügte, um den altehrwürdigen Ground für die zweithöchste Spielklasse nutzen zu dürfen (Stichwort: fehlendes Flutlicht). Einem Testspiel stand, sofern rechtzeitig angepfiffen, hingegen nichts im Wege: Das seltene Heimspiel des FC 07 an der Holzstrasse überzeugte mit vielen Torchancen auf beiden Seiten, wobei die Gäste aus Aarau mit einem Kopfballtor von Lehtinen in der 89. Minute schliesslich das bessere Ende für sich hatten.



Vier Tage zuvor sah die Aarauer Gefühlswelt noch anders aus: Zwar erkämpfte sich die Equipe von Jeff Saibene gegen den Schweizer Meister aus Zürich ein respektables 1:1, doch zu reden gab weniger der Premierentreffer von Zaubermaus Aco Stojkov im Aarauer Dress, sondern die (Nicht-)Leistung des Unparteiischen Bruno Grossen. Zu einem Zeitpunkt als die Gastgeber noch in Front lagen, taxierte er ein korrektes Tackling von Aquaro als Foulspiel, was zu einem Freistoss und (zu allem Überfluss) einer Verwarnung führte. Die Zürcher nutzten diese Standardsituation zum Ausgleich durch Stahel (50.), wenige Minuten später flog Aquaro mit der gelb-roten Karte vom Spielfeld. Dennoch verteidigte Aarau den verbliebenen Punkt bis zum Schluss.

Dienstag, 1. September 2009

Chur 97 1 SC Cham 0

1. Liga (Gruppe 3)
Stadion Ringstrasse, Chur
Attendance: 450 (-)


Eine englische Woche in der 1. Liga wurde genutzt, um die Komplettierung der dritthöchsten Spielklasse weiter voranzutreiben. Gleichzeitig sollte es der erste Spielbesuch meiner Wenigkeit im Kanton Graubünden werden, wodurch die Anzahl der fehlenden Regionen auf drei reduziert wurde. Der Besuch im Hauptort von Graubünden sollte sich allerdings auch aufgrund des örtlichen Grounds lohnen: Die überdachte Tribüne (mit sieben Holzbankreihen in roter Farbe) kann sich jedenfalls sehen lassen. Und auch auf dem grünen Rasen suchten beide Teams ihr Glück ohne Umschweife in der Offensive, wobei vor allem Chur einige Topchancen fahrlässig vergab.



Die Intensität nahm gegen Ende der ersten Halbzeit jedoch deutlich ab; fortan waren die medizinischen Betreuer beinahe im Minutentakt gefordert. Dies änderte sich nach dem Pausentee, als sich beide Equipen wiederum gute Abschlussmöglichkeiten erspielten. Als die Gangart ruppiger wurde, zerfiel der Spielfluss allerdings endgültig – vor allem die Gäste aus Cham präsentierten sich gleichermassen als talentierte Provokateure und Schauspieler, was der schwache Schiedsrichter unterstützte, indem er in allen strittigen Situationen gegen Chur entschied. Ausnahme: Ein zweifelhafter Strafstoss, den der ex-Aarauer Jäckle souverän zum 1:0-Siegtreffer nutzte.

Sonntag, 30. August 2009

TSV Göggingen 5 SV Cosmos Aystetten 1

Kreisliga Augsburg
Karl-Mögele-Sportanlage, Augsburg
Attendance: 150 (-)


Zu (mehr als) früher Stunde quälte man sich an diesem Sonntag aus dem Bett, wollte man doch schon um 10.30 Uhr in Augsburg eintreffen. Nach gemütlicher Anfahrt war die schmucke Sportanlage (überdachte Tribüne mit neun Holzbankreihen), benannt nach dem früheren Bürgermeister von Göggingen, zwanzig Minuten vor dem Anpfiff erreicht. Zu spätes Eintreffen wäre nämlich durchaus bestraft worden, trafen die Gastgeber doch schon nach 73 Sekunden ins gegnerische Netz. In einer niveauarmen Begegnung, geprägt von vielen Abspielfehlern, erhöhte Göggingen in der Mitte der ersten Hälfte auf 2:0. Die Gäste aus Aystetten kamen ihrerseits wenige Minuten vor der Pause mittels Freistoss in die linke Ecke zum Anschlusstreffer,...



...nachdem sie zuvor noch am Torpfosten gescheitert waren. Im zweiten Ungang – inzwischen durfte auch Bock, der aus München (via St. Gallen...) anreiste, in unserer illustren Reisegruppe begrüsst werden – scheiterten die Gäste hingegen mehrheitlich an sich selbst, als sie beste Gelegenheiten zum Ausgleich nicht zu nutzen vermochten. Eine Viertelstunde vor Schluss machte Göggingen schliesslich mit drei Treffern innert vier (!) Minuten alles klar, nachdem Cosmos Aystetten ohne Rücksicht auf die defensive Ordnung angerannt war. Eine besondere Erwähnung verdient an dieser Stelle auch noch das inhaltstarke Gögginger Stadionheft mit dem kreativen Namen "Beinschuss", dessen farbiger Innenteil sogar auf der Titelseite beworben wird.

FC Augsburg 1 1. FC Union Berlin 1

2. Bundesliga
impuls-Arena, Augsburg
Attendance: 19037 (1000)


Zum Hauptspiel des Tages waren es nur wenige Kilometer quer durch den Stadtteil Göggingen, sodass man überpünktlich an der neuen, autobahnnahen Arena des ambitionierten Zweitligisten eintraf. Das Stadion versprüht von aussen den Charme einer anonymen Dauerbaustelle. Im Innern können die steilen Ränge der einstöckigen, mehrheitlich mit roten Sitzschalen ausgestatteten Arena allerdings durchaus überzeugen. Der heimische Anhang zeigte zu Beginn eine Blätterchoreo (mit den Aufdrucken "Fuck Red Bull" bzw. "50+1 halten"). Dazu gab es das passende Spruchband "50+1 muss weiter bestehen, sonst wird jede Tradition vergehen!", was auf eine Regelung der Bundesliga anspielt, nach der die (Aktien-)Mehrheit eines Vereins nicht an gewinnorientierte Investoren abgegeben werden darf, sondern in gemeinschaftlichen Händen bleiben muss.



Die Hauptstädter, nach drei Spieltagen noch ohne Punktverlust und ohne Gegentor, durften als Aufsteiger ebenfalls auf eine beachtliche Unterstützung zählen, wobei deren Stärke vor allem im akustischen Bereich lag. Nachdem die Augsburger Gesänge nach einem Startfurioso - wie erwartet - immer verhaltener wurden, liessen sich die ausdauernden Lieder der "Eisernen" im weiten Rund nicht mehr überhören. Die heimischen Supporter zeigten sich derweil weiterhin von ihrer kreativen Seite, als sie im Laufe des Spiels eine weitere Choreographie zeigten: Auf zwei riesigen Doppelhaltern waren die Köpfe von RedBull-Besitzer Dietrich Mateschitz und einer mir unbekannten Person zu sehen, untermalt durch das Spruchband "different people, same shit".



Das Spiel nahm erst in der Mitte der ersten Halbzeit an Fahrt auf, als sich beide Torhüter mit starken Paraden auszeichnen konnten. Oftmals waren die Angriffsversuche beider Equipen allerdings auch schlichtweg nicht zwingend genug, sodass es torlos in die Kabinen ging. Dies änderte sich in der 59. Minute, als Sahin mehrere Gegenspieler austanzte und mit einem strammen Schuss zum 0:1 in die Maschen traf; zuvor war ein Berliner Freistoss nur an den Pfosten geklatscht. Die Fuggerstädter antworteten, obwohl sie Captain Möhrle durch einen Platzverweis (wegen Reklamierens) verloren, mit wütenden Angriffen, scheiterten allerdings oftmals am gegnerischen Keeper bzw. an der eigenen Unfähigkeit, bis Werner (76.) mit einem herrlichen Sololauf doch noch den verdienten Ausgleichstreffer für die Gastgeber realisierte.

SpVgg Lagerlechfeld 2 TSV Landsberg II 2

Kreisklasse Augsburg
Hans-Winkler-Sportanlage, Lagerlechfeld
Attendance: 100 (-)


Eine viertelstündige Autobahnfahrt (und eine leckere Portion Kässpätzle) später hatte man bei strahlendem Sonnenschein auf den Holzbänken des ansonsten ausbaulosen Sportplatzes in Lagerlechfeld, südlich von Augsburg gelegen, Platz genommen. Die Begegnung der Augsburger Kreisklasse (10. Liga) wurde ausschliesslich aufgrund der geografischen Lage – auf dem direkten Heimweg – als Schlussevent des heutigen Ausflugs ausgewählt. Die Akteure beider Teams brauchten allerdings einige Zeit, um spielerische Glanzlichter zu setzen: In der Mitte der ersten Halbzeit kam Lagerlechfeld zu einem Pfostenschuss, woraufhin die Gastgeber immer stärker wurden. Nach einem annullierten (Offside-)Treffer war es jedoch die Zweitvertretung aus Landsberg am Lech, die den direkten Gegenzug zur glückhaften Führung nutzten.



Im zweiten Durchgang gewann das Duell zwischen dem heimischen Tabellenzweiten und dem sieglosen Schlusslicht aus Landsberg an Dramatik, was vorwiegend an der Unfähigkeit der Gastgeber lag: Beste Gelegenheiten konnten nicht in einen Torerfolg umgemünzt werden – sogar ein Strafstoss (und dessen Nachschuss) wurden kläglich vergeben. Auf der Gegenseite kamen die Gäste wiederum zu einem geschenkten Treffer, als der Lagerlechfeld-Torhüter einen harmlosen Kopfball durch seine Hände ins Netz rutschen liess. Das Spiel schien gelaufen, doch in der 90. Minute folgte der Anschlusstreffer, was die Hausherren in einen Spielrausch verfallen liess: Nur wenige Sekunden später folgte der Ausgleich zum 2:2 – und hätte der Gästekeeper nicht noch zweimal glänzend reagiert, wären wohl alle drei Punkte in Lagerlechfeld geblieben.

Samstag, 29. August 2009

Groundspotting: Espenmoos, St. Gallen

Die ehemalige Spielstätte des FC St. Gallen 1879 hat sich seit dem Umzug in die AFG Arena stark verändert: Einzig die Haupttribüne ist weiterhin in ihrer ursprünglichen (Muschel-)Form erhalten geblieben, alle übrigen Tribünen wurden abgerissen. Hinter der früheren Gegentribüne wurde ausserdem ein neuer Kunstrasenplatz (mit Flutlichtanlage) erstellt.



Angesichts der sich noch im Gange befindlichen Bauarbeiten (und den damit verbundenen, noch nicht sichtbaren Abschrankungen) scheint es allerdings fragwürdig, wie das Stadion auch in naher Zukunft als regelmässiger Spielort der U21-Equipe (1. Liga) genutzt werden soll, nachdem die Sportanlage Gründenmoos vom Verband als untauglich bezeichnet wurde...

Samstag, 22. August 2009

Aarauer Negativspirale: Xamax (0:4) & St. Gallen (0:1)

Die Position am Tabellenende wurde in den letzten Tagen gefestigt, wobei den Aarauern momentan auch das Glück abhanden gekommen ist. Im Heimspiel gegen Neuchâtel Xamax zeigte Aarau, erstmals mit den beiden Neuzuzügen Kioyo und Stojkov angetreten, eine gute Hälfte Eins, verschoss in Person von Captain Burki jedoch einen Elfmeter allerdings kläglich. Dies schien die Mannschaft so stark zu verunsichern, dass sie nach dem Pausentee (analog zum Auftritt in Bellinzona) völlig zusammenbrach. Ohne Gegenwehr kam Xamax zu vier Treffern, wodurch Aarau wieder in den Besitz der roten Laterne kam. Auch auf den Rängen waren die Xamax-Supporter, ausgestattet mit einigen Schwenkfahnen, auf einem tiefen Niveau leicht überlegen.



Beim Auswärtsspiel in St. Gallen war die Aufgabe hingegen alles andere als einfach, aber die Aarauer waren den fehleranfälligen Gastgebern durchwegs ebenbürtig. In der ersten Halbzeit besass die Equipe von Jeff Saibene sogar die beste Torchance, als Stojkov alleine vor Lopar scheiterte. Und im zweiten Umgang traf der mazedonische Offensivspieler zwar ins heimische Gehäuse, doch der Treffer wurde aufgrund einer Abseitsposition zu recht annulliert. Eine Lehrstunde in Sachen Effizienz lieferte der FCSG zehn Minuten vor dem Ende, als Pa Modou mit der einzigen Chance der Ostschweizer im zweiten Durchgang zum Siegtreffer kam, nachdem sich die Aarauer auf der linken Abwehrseite selbst in Schwierigkeiten gebracht hatten.



Die Aarauer Anhängerschaft zeigte (endlich) wieder einmal einen beachtlichen Auftritt: Als Intro wurde eine Vielzahl an Doppelhalter und Schwenkfahnen gezeigt, und auch im Laufe des Spiels waren die Gästefans immer wieder zu hören, auch wenn die Ostschweizer akustisch natürlich dominant waren. Die Sankt Galler präsentierten zudem ein Transparent mit der Aufschrift "Selbst wenn wir knien würden, wärt ihr nie auf unserer Augenhöhe", was die neue Rivalität der beiden Fangruppen unterstrich. Die moderne Arena im Westen der Stadt (mit Autobahnanschluss) ist ein einrangiges, überdachtes Stadion, das grösstenteils mit grünen Sitzschalen ausgestattet ist. Hinter einem Tor wurden aber auch ein grosszügiger Stehplatzbereich eingerichtet.