Liga Vitalis
Estádio António Coimbra de Mota, Estoril
Attendance: 208 (120)
Die morgendliche Zugfahrt in die Küstenstadt Estoril, bekannt durch seine Rennstrecke, war begleitet von (weiteren) ergiebigen Regenfällen und der Unsicherheit, ob überhaupt gespielt werden würde. Aufgrund der Tatsache, dass dieses Top-Spiel der zweithöchsten Spielklasse im Fernsehen übertragen wurde, war eine kurzfristige Absage allerdings unwahrscheinlich; zumal auch die heutigen Gäste eine längere Anreise (Anmerkung: Olhão liegt in der südlichen Algarve-Region, unweit von Faro) hinter sich hatten, reisten sie doch mit über hundert (!) Anhängern im Gepäck an die portugiesische Westküste. Die Einheimischen liessen sich vom zeitigen Spielbeginn scheinbar wenig begeistern, so dass sich Olhanense im Duell mit dem früheren Erstligisten auf den Rängen sogar in Überzahl wähnen durfte.
Auch der Struktur des Gästeanhangs war auffällig: Zu einem verbal offensiven Grüppchen von älteren Besuchern gesellten sich mit einigen Minuten Verspätung auch noch die "Ultras Olhanense" (mit einer Zaun- und mehreren Schwenkfahnen im Gepäck), wobei die beiden Interessengruppen erstaunlich gut miteinander harmonierten. Die Einheimischen, oder wenigstens zwei Dutzend davon, versuchten mit einer Trommel und melodiösen Gesängen entgegenzuhalten, wobei sie mit fortlaufender Spieldauer den längeren Atem vorzuweisen hatten. Analog dazu entwickelte sich das Geschehen auf dem grünen Rasen, als die Gäste durch einen zielstrebigen Angriff nach einer Viertelstunde eher entgegen dem Spielverlauf in Front gingen.
Die entscheidende Szene folgte in der 36. Minute, als ein Estoril-Angreifer (nach einem missratenen Auskick des Gästekeepers) nur noch regelwidrig am Torschuss gehindert werden konnte, was (nach minutenlangen Diskussionen zwischen dem Unparteiischen, seinem Assistenten und einer Vielzahl von Spielern...!) zum Ausschluss eines Spielers von Olhanense führte. Kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs vermochte Estoril daraus erstmals Profit zu schlagen – und in der Mitte der zweiten Halbzeit war die Begegnung mit einem zweiten Kopfballtreffer schliesslich entschieden, wobei in der Schlussphase beide Teams gute Gelegenheiten grosszügig ausliessen. Das örtliche Stadion verfügt auf den Längsseiten über zwei Sitztribünen (mit blauen und gelben Schalen), wobei im Moment nur die teilweise überdachte Haupttribüne zugänglich ist.
War doch ein gutes Spiel.
AntwortenLöschen