Regionalliga Bayern
Stadion Am Schanzl, Amberg
Zuschauer: 797 (5)
Einen Tag nach dem Absteiger Jahn Regensburg kam auch der Aufsteiger aus Amberg zu seiner Premiere in der Regionalliga Bayern. Vor 20 Jahren war im hübschen Städtchen in der Oberpfalz letztmals "Bayernliga-Kost" geboten worden, ehe der damalige Verein (1. FC Amberg) finanziell kollabierte. Vom TV 1861 Amberg aufgenommen - erst später wurde die Abteilung der Fussballer wieder umbenannt - ging es in der A-Klasse weiter, mit fünf Aufstiegen zwischen 1998 und 2003. Und nun durfte erst vor wenigen Wochen dank Triumphen in der Relegation gegen Garching und Heimstetten die langersehnte Rückkehr in die höchste Amateurliga bejubelt werden. Es reichte noch nicht einmal zur pünktlichen Errichtung des vorgeschriebenen Gästeblocks, den das stille Grüppchen aus dem Allgäu (namens Inferno Memmingen) aber sowieso nicht benötigt hätte.
Insgesamt kann sich der örtliche Ground durchaus sehen lassen - mit einer überdachten Tribüne (sieben braune Sitzreihen) und acht breiten, ungedeckten Stufen auf der Gegengeraden, wo sich auch ein motiviertes Dutzend Heimfans einfand. Die "Amberger Jungs" unterstützten ihre Farben nicht nur akustisch, sondern auch mit einigen Doppelhaltern und Schwenkfahnen. Die Hausherren tauchten nach wenigen Sekunden zum ersten Mal gefährlich vor dem Gehäuse der ligaerfahrenen Memminger auf und waren auch in der Folge dominant, sodass der heimische Führungstreffer nur eine Frage der Zeit schien. Dieser fiel schliesslich nach zwanzig Minuten durch einen erfolgreichen Abschluss von halbrechts. Nur wenige Zeigerumdrehungen später scheiterte Amberg mit einem Freistoss aus dreissig Metern am rechten Aussenpfosten - und spielte nun immer stärker auf!
Ungefähr eine halbe Stunde war gespielt, als die Gastgeber - begünstigt durch die mangelhafte Kommunikation des gegnerischen Torhüters - durch einen Heber zum zweiter Treffer des Abends kamen. Und nachdem Memmingen nach dem Seitenwechsel zweimal vor dem heimischen Keeper gescheitert war, führte ein hohes Zuspiel (aus vollem Lauf in die entfernte Torecke versenkt) zur endgültigen Entscheidung. Die Amberger durften nach einem ungenügend abgewehrten Eckball sogar einen vierten Torerfolg bejubeln, ehe die Gäste - auf den Hinfahrt noch im Stau gestanden, wodurch sich der Spielbeginn um zehn Minuten verzögerte - kurz vor dem Abpfiff per Kopfstoss zum Ehrentreffer kamen. Dieser dürfte einzig noch einen heimischen Anhänger gestört haben, dessen waghalsige Resultatwette (4:0) im letzten Moment zu Nichte gemacht wurde.
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