Regionalliga Bayern
Jahnstadion, Buchbach
Zuschauer: 2161 (200)
Einen Monat unbeschränkt Zugfahren mit dem "Deutschland-Pass" der Deutschen Bahn zum Preis von 299 Euro. Dies musste natürlich genutzt werden, wobei der Spielbetrieb im Freistaat Bayern schon Mitte Juli wieder aufgenommen wurde. Damit feierte auch die bajuwarische Regionalliga als erste von (neuerdings) fünf Staffeln in der Viertklassigkeit ihre Premiere. Die lange Anreise nach Buchbach verlief nicht ohne Hindernisse, denn die Busverbindung vom nächstgelegenen Bahnhof Schwindegg existiert entgegen DB-Fahrplanauskunft nämlich nur an Schultagen. Folglich musste spontan ein eigener "Fahrradverleih" eröffnet werden, um die sieben Kilometer (leicht ansteigend) zum Zielort zurückzulegen. In der gebuchten Pension wurde man standesgemäss mit "Gehen Sie zum Fussball?" willkommen geheissen, was die Überschaubarkeit des Freizeitprogramms in dieser 3000-Seelen-Gemeinde in der oberbayrischen Provinz bestmöglich charakterisiert.
In der Tat war (beinahe) das ganze Dorf auf den Beinen, um das allererste Regionalligaspiel der Vereinsgeschichte zu sehen - mit den jungen "Löwen" war ein Club zu Gast, dem die Buchbacher sogar einen eigenen, langjährigen Fanclub (Buchbach-Steeg) mit rund 200 Mitgliedern "gewimdet" haben. Also waren auch die Sympathien vieler Besucher gleichermassen auf beide Kontrahenten verteilt. Davon ausgenommen waren sicherlich die beiden Hundertschaften im neuen Gästeblock, wobei sich einige Dutzend auch an den gelegentlichen Sprechchören beteiligten. Von Seiten der heimischen Supporter kamen trotz mehrmaligen Versuchen kaum vernehmbare Akustiksignale.
Die Volksfeststimmung wurde weder durch den frühzeitigen Führungstreffer von 1860 München in der vierten Spielminute, als Nachwuchsstar Bobby Wood mit einem Billardtor erfolgreich war, noch durch den einsetzenden Regenschauer getrübt. Auf dem Rasen musste Buchbach - bis zum Ende des letzten Jahrtausends noch ein gewöhnlicher Kreisligist - viel Lehrgeld bezahlen. Nachdem ein paar Abschlussmöglichkeiten vergeben worden waren, schaltete "Sechzig" zu Beginn des zweiten Durchgangs einige Gänge höher. Zuerst schloss Wood einen perfekten Löwen-Konter erfolgreich ab, nur fünf Minuten später lag das Spielgerät erneut im heimischen Netz. Am Ende konnten sich die Gäste sogar den Luxus leisten, mit einem Strafstoss am Buchbacher Torhüter zu scheitern.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen