Ligue 2
MMArena, Le Mans
Zuschauer: 6409 (120)
Auf halber Strecke zwischen Nantes und Paris war es Zeit für einen Zwischenstopp in Le Mans, bekannt für das lokale 24-Stunden-Rennen. In direkter Nachbarschaft zum Circuit in der südlichen Peripherie der Stadt findet sich seit 2011 auch die neue Heimstätte des örtlichen Fussballclubs, nachdem zuvor über 100 Jahre im alten Stade Léon Bollé im Norden der Stadt gespielt worden war. Die moderne MMArena, als erstes Stadion in Frankreich nach einem Sponsor (Versicherung) benannt, präsentiert sich als zweistöckiger, vollständig überdachter All-Seater-Ground mit einer Kombination an gelben und roten Sitzschalen. Die Ambitionen der Manceaux sind unübersehbar, doch die Realität sieht momentan einen harten Überlebenskampf in der zweithöchsten Liga vor.
Im Vergleich mit dem "gallischen Dorf" aus der Bretagne (rund 7500 Einwohner), das den Platz im französischen Profifussball eisern zu verteidigen vermag, erwies sich Le Mans in der ersten Hälfte als stärkere Mannschaft. Nach einer Viertelstunde flog ein Abschluss aus acht Metern noch direkt auf den gegnerischen Schlussmann, aber fünf Zeigerumdrehungen später war der einheimische Führungstreffer zur Tatsache geworden - mit einer unglaublichen Direktabnahme in der Nähe der Seitenauslinie (!) nach einem unscheinbaren Flankenwechsel. Und noch vor Ablauf einer halben Stunde scheiterte Le Mans erneut knapp, als das Leder nach einem Patzer des Gästekeepers durch einen Verteidiger erst im letzten Moment auf der Torlinie weggeschlagen wurde.
Im zweiten Durchgang zeigte sich Le Mans solidarisch mit dem harmlosen Gegner und schien ebenso auf offensive Akzente zu verzichten, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Zwar war Guingamp um einen eigenen Treffer bemüht, doch dank der allgemeinen Ideenlosigkeit am gegnerischen Strafraum musste die Heimreise ohne nennenswerte Abschlussmöglichkeiten angetreten werden. Auf den Rängen duellierten sich zwei Fanlager von ähnlicher Grösse, wobei sich Guingamp zu Spielbeginn mit einen Dutzend Schwenkfahnen Pluspunkte verdiente und die heimischen Anhänger in Sachen akustischer Beteiligung (vor allem nach dem Führungstreffer) leichte Vorteile verbuchten, wenn auch (nur) mit der Unterstützung einer Lautsprecheranlage.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen