Regionalliga Süd
Stadion am Wasserwerk, Weiden
Zuschauer: 443 (-)
Es war zu erwarten, dass der Abschluss zum ultimativen Härtetest dieser Wochenendes werden würde. In Weiden musste ein anständiger Ground nach dem Aufstieg in die Regionalliga in eine seelenlose Arena verwandelt werden, um die DFB-Lizenzbedingungen zu erfüllen. Dazu mussten die alten, überwachsenen Stehstufen (aus Holzbalken) verschwinden, sodass inzwischen zehn blanke Betonstufen auf drei Seiten verlaufen; nur an der überdachten Tribüne - mit acht Reihen an dunkelgrünen Sitzschalen - ist die Modernisierung ziemlich spurlos vorbeigegangen. Allerdings ist die Sinnhaftigkeit dieser Umbaumassnahmen umso fragwürdiger, wenn man sieht, dass sich schliesslich nur wenige Hundertschaften an Zuschauern im grosszügigen Stadion verirren.
Aber auch die Einheimischen dürften kaum Werbung in eigener Sache gemacht haben, als sie mehrheitlich Nachwuchsakteure auf den grünen Rasen stellten, um den sportlichen (Null-)Wert dieser Kehrauspartie zu unterstreichen. Einige Spieler waren masslos überfordert, doch der fixe Absteiger von Bayern Alzenau - als grosser Traditionsverein natürlich ohne Anhang angereist - wusste seine Chancen vorerst nicht zu nutzen. Auf Seiten der Oberpfälzer ist anzumerken, dass ein Bereich auf den Stehrängen explizit als "Fanblock" ausgeschildert ist, doch die zwei aktiven Gestalten (mit Schwenkfahne und Trommel) heute nur äusserst selten zu vernehmen waren.
Die Überlegenheit des Tabellenletzten gipfelte nach Ablauf einer Stunde Spielzeit im verdienten Führungstreffer - durch einen samstäglichen Sonntagsschuss in den linken Winkel. In der Folge liessen die "kleinen Bayern" nach: Die heimische Spielvereinigung kam durch ein Kopfballtor zum geschenkten Ausgleichstreffer und wenige Zeigerumdrehungen später lag das Spielgerät erneut im Netz der Gäste, nachdem der Torhüter einen harmlosen Ball aus den Händen gleiten liess. Weil Bayern Alzenau allerdings niemals aufgab, war die Egalisierung des Ergebnisses zwei Minuten vor dem Abpfiff schliesslich aber mehr als verdient. Und das Leiden der Zuschauer war doch noch mit einer attraktiven Schlussphase belohnt worden, die das Erscheinen zu rechtfertigen wusste.
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