Samstag, 23. Januar 2010

SC Heerenveen 4 Willem II Tilburg 2

Eredivisie (NL1)
Abe Lenstra Stadion, Heerenveen
Zuschauer: 25500 (100)


Ein erstmaliger Besuch in der dritten Spielklasse von Holland, gemeinhin auch als Hoofdklasse bekannt, scheiterte an der wetterbedingten Absage in Assen; möglichen Alternativen war aufgrund umständlicher Anreise nicht genügend Motivation entgegenzubringen. Deshalb brach man erst gegen Abend in die Kleinstadt Heerenveen auf, wo der "königliche" Club aus Tilburg gastierte. Der Ground in Heerenveen, benannt nach dem ehemaligen Nationalspieler, war in den letzten Jahren stetig gewachsen: Aus einem typischen Kleinstadion in den Niederlanden entstand mit dem zunehmenden Erfolg der Hausherren ein All-Seater (mit dunkelblauen Sitzschalen) von beachtlicher Grösse, der mehr als die Hälfte der örtlichen Bevölkerung aufnehmen kann.



Aus statistischer Sicht war heute tatsächlich jeder zweite Einwohner zu diesem Abstiegsduell erschienen, was in der ersten Hälfte durchaus zu bereuen war: Die Gastgeber erwiesen sich zwar als feldüberlegen, vermochten daraus allerdings kaum nennenswerte Torchancen zu erarbeiten. Anders agierte Willem II in der 47. Minute - als das Leder vor die Füsse von Demouge fiel, netzte der Tilburg-Goalgetter eiskalt zur überraschenden Gästeführung ein. Es war einer der seltenen Momente, in denen die farblose Hundertschaft im Gästeblock kurzzeitig zu hören war. Auf den einzigen Stehplätzen im Stadion - in der oberen Hälfte einer Hintertorseite installiert - überzeugte der Heerenveen-Anhang (ohne optische Hilfsmittel) mit lauten, fast durchgängigen Gesängen.



Die Gästeführung währte allerdings nur zehn Minuten - mehrmals vermochte der Tilburg-Keeper noch spektakulär abzuwehren, aber in der 56. Minute flog schliesslich ein Kopfball unhaltbar ins Netz. Insgesamt überzeugte Willem II mit einer beachtlichen Effizienz, so dass die Gäste aus dem Grossherzogtum Brabant mit einem zielstrebigen Angriff erneut in Front gingen. Noch zwölf Minuten waren zu spielen, als Heerenveen zur Schlussoffensive bliess: Innert 65 Sekunden war der Spielstand - dank dem freundlichen Sicherheitsabstand der gegnerischen Verteidiger - auf den Kopf gestellt. Tilburg leistete sich - nach einem missglückten Rückpass - noch eine rote Karte (nach einem Notbremsefoul), was Heerenveen noch zu einem vierten Treffer nutzte.

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